Musikbewertung und Diskussionskultur

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  • #9597411  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,869

    captain kiddAlso bei Sleater-Kinney wäre ich mir nicht sicher, ob es sich um Kunst handelt. Die lebten eigentlich immer nur von dem Riot-Grrrl-Hype. Musikalisch ist das Dreck für mich, sorry. Laura Marling ist einfach belanglos und The XX hatten leider nach einem Album schon alles erzählt. Schon irgenwie Kunst – aber das ist auch keine Kunst.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
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    #9597413  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,971

    choosefruitKann es sein, dass du dich persönlich angegriffen fühlst, da ich deinen liebsten Rock-Track als für mich bedeutungslos eingestuft habe? Hättest du auch Partei ergriffen, wenn ich beispielsweise etwas negatives über Tic Tac Toe geschrieben hätte? Wäre meine Meinung dann auch anmaßend gewesen? Oder hättest du dann vielleicht sogar meine Aussage überlesen?

    Dazu hatte ich sogar schon was geschrieben… Mir geht es hier um die Theorie und nicht um die Künstler. Mein liebster Rock-Track war noch nicht mal im Gespräch, als ich mich hier eingeklinkt habe. Das habe ich bereits gestern getan, als es noch um Tove Styrke ging, die mir, wie gesagt, nichts bedeutet. Selbst bei meiner ersten Antwort, die sich auf dich bezog, war Jumpers noch überhaupt nicht erwähnt.

    Und ja, ich hätte auch für Tic Tac Toe und Dieter Bohlen Partei ergriffen, wenn ihnen abgesprochen würde, dass sie Kunst machen. Denn solche Haltungen halte ich für Bullshit. Damit habe ich ein Problem und nicht damit, dass du Sleater-Kinney nicht magst. Auf die bezieht sich auch nur ein vernachlässigbarer kleiner Teil meines Posts. Du kannst sämtliche Sleater-Kinney-Bezüge daraus rausnehmen, mein Argument steht.

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    #9597415  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Gut, dann mag ich es etwas differenzierter angehen. Musik ist eine Kunstform. In diesem Sinne hat „Kunst“ keine Wertigkeit, sondern steht lediglich als Synonym für „menschliches Schaffen“. Wird jedoch der Begriff „Kunst“ als adjektiv verwendet und „künstlerisch“ als „großartig“, „einfallsreich“, „kreativ“, „feinsinnig“, „anspruchsvoll“,… verstanden, darf für mein Empfinden „Kunst“ als Kategorisierung benutzt werden. Als Beispiel: „A Day In The Life“ von The Beatles ist für mich künstlerischer als „I Wanna Be Sedated“ von den Ramones.

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    #9597417  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Wenn alles Kunst ist, ist nichts Kunst.

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    Do you believe in Rock n Roll?
    #9597419  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    songbirdSeit du einen Hanswurst wie Dagobert listest (vermutlich demnächst „Bussi“) kann ich deine Beiträge hier nicht mehr ernst nehmen, Captain, da kannst du noch so häufig mit den Füßchen stampfen und „Scheiße“ und „Dreck“ zetern.

    Amore war das beste deutschsprachige Rock-Album seit Keine Macht für Niemand.

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    Do you believe in Rock n Roll?
    #9597421  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    captain kiddAmore war das beste deutschsprachige Rock-Album seit Keine Macht für Niemand.

    Wenn man dazwischen nichts anderes gehört hat, ja.

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    #9597423  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Jetzt fang du auch noch an… :lol:

    --

    Do you believe in Rock n Roll?
    #9597425  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    nail75Ich empfinde dieses Jahr als weitaus besser als das letzte, fast bin ich geneigt zu sagen als die letzten Jahre. Sufjan Stevens, Kendrick Lamar, Steven Wilson und The Unthanks haben wirklich tolle Alben in sehr unterschiedlichen Genres veröffentlicht, dazu kommen zahlreiche sehr gute Veröffentlichungen weiterer Künstler. Letztes Jahr musste ich schon sehr mit einer Top 10 kämpfen, das wird dieses Jahr anders.

    Drei der genannten Alben finde ich auch großartig (Steven Wilson habe ich nicht gehört, vermute aber, dass das wohl nichts für mich ist). Was hältst Du denn von Marika Hackman, Laura Marling, James McMurtry und Jim O’Rourke?

    Jan LustigerSorry, aber das ist ja wohl seit langem der schlechteste Witz, den ich hier gelesen habe. Du erzählst etwas von künstlerischer Bedeutsamkeit, von Bands, die „nach etwas Großem“ klingen, legst also riesige Maßstäbe an, und meinst dann ernsthaft, der flüchtige Konsum von zwei YouTube-Clips könne dem in irgendeiner Weise gerecht werden? Du bemängelst die vermeintliche Oberflächlichkeit der heutigen Musikwelt und beweist sie dir, indem du auf die tatsächliche Oberflächlichkeit der heutigen Musikwelt zurückgreifst: den flüchtigen Online-Musik-Konsum, nur um schnell eine Meinung zu etwas zu haben.

    Gut auf den Punkt gebracht. Wer mit „künstlerischer Bedeutsamkeit“, also einem Kunstideal argumentieren will, muss sich schon die Mühe machen und sich aufmerksam die Alben anhören. Wenn einem das zu viel Aufwand ist, soll man eben mit kleinerem Kaliber schießen. „Gefällt mir nicht“ ist etwas anderes als „ist keine Kunst/ hat keinen künstlerischen Wert“ und das Reinhören in einen YouTube-Stream ist nicht dasselbe wie Kunstrezeption oder Auseinandersetzung.

    Jan LustigerJumpers ist einer meiner absoluten Lieblingstracks, vielleicht sogar mein liebster Rock-Track überhaupt. Der Aufbau ist großartig, die Melancholie der Strophen geht so wunderbar in den Refrain über, wo aus Introvertiertheit ein innerer Kampf wird. Die Teenager-Suizid-Thematik ist nahegehend herausgearbeitet, im Zusammenhang mit den ständigen Stimmungswechseln finde ich das geradezu aufwühlend. Auf die ekstatische Bridge folgt plötzliche Ruhe, dann die Niederlage im inneren Kampf vor dem Schluss, den Sprung von der Golden Gate Bridge. Während der letzten Zeilen hatte ich schon mehrmals feuchte Augen: „My falling shade will draw a line / between the blue of sea and sky / I’m not a bird, I’m not a plane / I took a taxi to the gate / I will not go to school again / Four seconds was the longest wait“.

    Gut beschrieben. Ein ganz großer Track!

    KrautathausLies mal nach, was Retro bedeutet. Jedenfalls ist es nicht Retro, wenn eine Band seit Gründung (Sleater-Kinney vor 21 Jahren) ihren eigenen Stil pflegt. Denn dann wäre alles Retro.

    Ja, No Cities to Love klingt eben immer noch nach Sleater-Kinney. Es wiederholt aber keines der früheren Alben, sondern ist eine neue, frische und energiegeladene Variante von Sleater-Kinney-Musik. (Ich hätte übrigens gedacht, dass mittlerweile jeder hier im Forum von der Band gehört hat. Die drei sind ja schon in den 90ern aus ihrer Szene herausgewachsen und von Greil Marcus bis Robert Christgau haben viele über die Band geschrieben.)

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    To Hell with Poverty
    #9597427  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    captain kiddJetzt fang du auch noch an… :lol:

    Ne, ist nicht meine Baustelle. Ich weiß aber, dass das einige hören wie Du, ich verorte das aber eher als ein kurzweiliges Hipster-Ding. Zumindest wenn ich mir das Publikum bei seinen Konzerten ansehe.
    Austria-Dialekt, meine Herren. Das geht nun wirklich nicht.

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    #9597429  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,912

    Doc F.Ich glaube, wir reden aneinander vorbei, bzw. Du verstehst nicht, was ich an Tove Styrkes Interpretation von „One more Time“ schlecht finde. Ich habe es schon weiter oben in einem Post an latho geschrieben: Die Stimme von Tove Styrke ist dünn und durchschnittlich und mit Hilfe der Technik geschönt und die Instrumentierung nullachtfuffzehn.

    Sharon Van Etten (Du kannst auch andere Künstlerinnen von A wie Apple, Fiona bis Z wie Zazie einsetzen) ist in meinen Augen eine begabte Songwriterin und tolle Sängerin. Tove Styrke sticht dagegen ausschließlich mit ihrem Aussehen – nach meinem Geschmack. […]

    So eine Bewertung ist nachvollziehbarer. Wobei der Track schöne Funk-Gitarren-Licks hat. Aber das Orignal von Britney ist besser.

    songbirdWenn man dazwischen nichts anderes gehört hat, ja.

    :-) Alles, was dem captain nicht gefällt ist „Hype“, der captain ist der „Anti-Hype“ in Person.

    Jan Lustiger[…]
    Genau. Dieter Bohlens Kunst mag Scheiße sein, aber es ist Kunst. Der Begriff ist ja auch nicht automatisch positiv belegt. Vielleicht ist das der grundlegende Denkfehler bei dem ganzen.

    Zustimmung, auch wenn ich andere Begrifflichkeiten benutzen würde. Bohlen macht Musik, ob das „Kunst“ ist (also bedeutsam, erhebend, die Musik um Facetten erweiternd etc) legt jeder in seinem persönlichen Werturteil fest.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #9597431  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Go1
    Gut auf den Punkt gebracht. Wer mit „künstlerischer Bedeutsamkeit“, also einem Kunstideal argumentieren will, muss sich schon die Mühe machen und sich aufmerksam die Alben anhören. Wenn einem das zu viel Aufwand ist, soll man eben mit kleinerem Kaliber schießen. „Gefällt mir nicht“ ist etwas anderes als „ist keine Kunst/ hat keinen künstlerischen Wert“ und das Reinhören in einen YouTube-Stream ist nicht dasselbe wie Kunstrezeption oder Auseinandersetzung.

    Mensch, ihr tut ja so, als hätte ich wirklich guter Musik den Kunstgehalt abgesprochen. ;-)

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    #9597433  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    choosefruitMensch, ihr tut ja so, als hätte ich wirklich guter Musik den Kunstgehalt abgesprochen. ;-)

    Mensch, Du legst es aber wirklich darauf an, für einen Banausen gehalten zu werden… ;-)

    --

    To Hell with Poverty
    #9597435  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,708

    Go1Drei der genannten Alben finde ich auch großartig (Steven Wilson habe ich nicht gehört, vermute aber, dass das wohl nichts für mich ist). Was hältst Du denn von Marika Hackman, Laura Marling, James McMurtry und Jim O’Rourke?

    Die Alben von Maria Hackmann und James McMurtry kenne ich nicht, von Maria Hackmann habe ich noch gehört. Das Laura Marling-Album ist gut so wie alle ihre Alben gut sind, aber es erreicht mich nicht. Jim O’Rourke halte ich für ein flüchtiges Strohfeuer, jedenfalls hat es nach zweimaligem Hören keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    songbirdNe, ist nicht meine Baustelle. Ich weiß aber, dass das einige hören wie Du, ich verorte das aber eher als ein kurzweiliges Hipster-Ding. Zumindest wenn ich mir das Publikum bei seinen Konzerten ansehe.
    Austria-Dialekt, meine Herren. Das geht nun wirklich nicht.

    Aber das reißt live wirklich mit wie er besoffen auf der Bühne rumtorkelt und ins Mikro grölt. Mag sein, dass es ein kurzweiliges Hipster-Ding ist, aber es ist eben kurzweilig. ;-)

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #9597437  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,869

    choosefruitMensch, ihr tut ja so, als hätte ich wirklich guter Musik den Kunstgehalt abgesprochen. ;-)

    In Hinsicht auf MagFields Abneigung von Janis Joplin hast du geschrieben:

    choosefruitFür Kunst ist in der heutigen Musiklandschaft eben leider zu wenig Platz.

    Wie soll man denn das nun sonst interpretieren, als „damals war Janis Joplin Kunst, wie sie in der heutigen Musiklandschaft kaum noch vorkommt“?

    Oder war dein Kommentar nun ganz anders gemeint?

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #9597439  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    IrrlichtDas ist eben die einfachste und scheinbar folgerichtigste Erklärungsweise und im Grunde vom gleichen Grundriss wie das allzeits beliebte „Kunstkacke“-Argument, das hier – wer hätte es nur gedacht – auch direkt noch später bei anderen Künstlern zum Zug kam. Letztlich ist das ein rhetorischer Offenbarungseid, wenn man auf der einen Seite keinerlei Argumente hat, sich zudem nicht wirklich weiter damit befassen mag und aber dennoch beständig vorführen muss, was für ein ausgefuchster Checker man doch ist. Wenn dann noch die gute alte Zeit bemüht wird, weiß man in der Regel stets woher der Wind weht. Zeitverschwendung (mehr fällt mir dazu mittlerweile leider nicht mehr ein)

    Schon einmal auf die Idee gekommen, dass viele aus dem Grund alte Musik hören, eben weil diese den jeweiligen Hörern besser als neue Musik gefällt? Du attestierst den „ewig Gestrigen“ gern, dass diese doch im Grunde „keine Ahnung“ hätten. Ich bin nicht in den 60ern und 70ern aufgewachsen, dennoch natürlich durch meinen Vater mit der Musik aus dieser Zeit sozialisiert worden und dadurch The Rolling Stones, The Kinks und Co. auch lieben gelernt. Ich habe in den letzten 2 Jahren viel aktuelle Musik wahrgenommen, welche mir auch gefällt, aber ich merke, dass ein Großteil den Moment nicht überdauert und schnell an Reiz einbüßt. Und ich steh auch weiterhin dazu, dass in der Gesamtheit aktuelle Musik für mich einen minderen künstlerischen Charme, Stellenwert,… als ältere Musik besitzt.

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