Dan Shocker’s Macabros

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    udw
    so little gets done

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    macabros009.jpg

    Im Moment lese ich mit großer Freude die Heftchenreihe „Macabros“ von Dan Shocker alias Jürgen Grasmück.
    „Macabros“ ist nach „Larry Brent“ die zweite Heftchenreihe vom Grasmück, das erste Heft erschien am 21.08. 1973 (also einen Monat nach dem ersten John Sinclair Heft).
    Bereits den Vorgänger „Larry Brent“ zeichnete aus, dass den typischen Krimi- und Noirgeschichten der Bahnhofsheftchen eine gehörige Portion Mystery und Grusel beigemischt war. Dies verkaufte sich so gut, dass Grasmück gebeten wurde, eine zweite Serie zu schaffen, in der die Horrorelemente vorherrschten.
    Die Macabros-Heftchen, immerhin kleingeschriebene 60 Seiten lang, erschienen fortan alle vier Wochen, 125 Episoden gibt es. In ihnen wird die Geschichte des ehemaligen Rennfahrers Björn Hellmark beschrieben, der nach einem Unfall über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt. So kann er zum Beispiel eine Art Doppelkörper entstehen lassen, den ihm täuschend ähnlichen Astralkörper „Macabros“. Björn wird zum Kämpfer gegen die diversen Dämonen- und sonstige Heerscharen des Bösen, die immer wieder aus jenseitigen Welten in die hiesige gelangen.

    Die Hefte folgen überwiegend dem gleichen Aufbau: erst ein Exposé, in dem die Gefahr oder der Schurke dieses Heftes vorgestellt wird; meist über die Erzählung der Geschichte des ersten Opfers. Anschließend Vorstellung des Helden und seiner Verstrickung in den Fall, sowie die mal gradlinige, mal mäandernde Hinführung auf ein meist rauschhaftes, teilweise fast delierendes Finale. Was Dan Shocker/Jürgen Grasmück dort dann auffährt, ist oft herrlich bizarr und originär. Wie überhaupt die vielen kleinen Details in den Heftchen eine große Freude sind, angefangen bei den Namen (zB Betty Roughly, oder Sheriff Slaughter), den vielen wirklich bizarren Plot-Ideen, oder den teils makabren, teils absurden Todesarten (so wird in „Konga, der Menschenfrosch“ das erste Opfer vom Riesenfrosch quasi plattgesessen, ein Polizist später von einer ganzen Froscharmee (in Normalgröße) zu Tode gesprungen und erstickt, weil ihm die Viecher auch in den Rachen gelangen).
    Manche Hefte, wie der „Horror-Trip“ und „Dwylup- die Monsterstadt“ sind kleine psychedelische Meisterwerke.

    Hier mein bisheriges Rating:

    01 Der Monster-Macher **
    02 Fluch der Druidin ***
    03 Attacke der Untoten **1/2-***
    04 Konga, der Menschenfrosch ***1/2 – ****
    05 Die Schreckensgöttin ***
    06 Horrortrip ****-****1/2
    07 Totenacker der Dämonen ***
    08 Die Geister-Höhlen **1/2
    09 Blutregen ***1/2
    10 Duell mit den Höllengeistern **1/2
    11 Im Leichen-Labyrinth ***
    12 Molochs Totenkarussell **1/2
    13 Mandragora – Herrin der Angst **1/2
    14 Knochensaat **1/2
    15 Phantoma – Tochter der Finsternis ***
    16 Geisterheere aus dem Jenseits ***1/2
    17 Dwylup – Stadt der Monster ****-****1/2
    18 Knochentunnel in das Grauen ****
    19 Im Schlund der Höllenschlange ***1/2 – ****
    20 Die Blutgärten von Sodom ***1/2
    21 Abraxas – Fluch des Magiers ****
    22 Phantom aus dem Unsichtbaren ****

    Die Cover von Lonati sind meist eine wahre Augenweise:

    macabros007.jpg

    macabros015.jpg

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    so little is fun
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    #9596059  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,530

    Wahnsinn, ich las den Namen Dan Shocker und war wieder 40 Jahre in die Vergangenheit geschleudert. Das ein oder andere Heftchen habe ich in den Siebzigern auch gelesen. Der Name Björn Hellmark war auch sofort wieder präsent. Aber seit der Zeit hatte ich keinerlei Berührungspunkte mehr damit. Danke schon alleine für die Erinnerung.

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    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #9596061  | PERMALINK

    udw
    so little gets done

    Registriert seit: 22.06.2005

    Beiträge: 3,284

    Ich habe ja als Kind immer nur so ängstlich wie neugierig die tollen Cover in den Auslagen beäugt und mir dann eigene Geschichten dazu ausgesponnen. Zum wirklichen Lesen hat der Mut noch nicht gereicht.

    Im Moment habe ich alle Heftchen als handliche Kindle-Datei, kaufe aber auch immer mal wieder günstig eines über ebay dazu. Allein die leicht angestaubten Werbeanzeigen sind das Geld wert (und das Lesen macht so auch mehr Spaß).

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    so little is fun
    #9596063  | PERMALINK

    flashbackmagazine

    Registriert seit: 28.03.2012

    Beiträge: 2,755

    Da kommen wirklich Erinnerungen auf … zusammen mit Larry Brent, Tony Ballard, Zamorra, Sinclair …

    Ist bekannt, dass die Romane vom Blitz-Verlag als Paperback neu aufgelegt wurden? Siehe (nach unten scrollen!): http://www.blitz-verlag.de/index.php?action=serie&serieid=113&Anfangsposition=0

    Und dass es eine Fortsetzung beim Zaubermond-Verlag gab? Siehe: http://www.zaubermond.de/buecher/macabros.html

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    #9596065  | PERMALINK

    flow-flo

    Registriert seit: 25.04.2010

    Beiträge: 745

    Da gab es auch sensationell gute Hörspiele. Macabros und Larry Brent habe ich mir komplett zugelegt.

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    #9897365  | PERMALINK

    udw
    so little gets done

    Registriert seit: 22.06.2005

    Beiträge: 3,284

    Nachdem ich jetzt die ersten 50 Bände durch habe ist es mal Zeit für ein Update.

    Und was soll ich sagen: die Serie wird besser und besser. Insbesondere die epischen Zyklen, bei denen mehrere aufeinander folgende Heftchen einen großen, oft wahnwitzigen erzählerischen Bogen schlagen, sind ganz famos geraten und suchen in der fantastischen Literatur ihresgleichen. Ich wage zu behaupten: wäre Macabros in englischer Sprache geschrieben, wäre es heutzutage wohl ein allseits anerkannter Klassiker der Phantastik. Die Mischung aus Horror, Fantasy und Kriminalelementen, die teils von prägnanter Kargheit ins rauschhafte kippende Sprache, die unglaublich vielen innovativen und absurden Ideen, die Grasmück auffährt; all das begeistert mich schwer und setzt Maßstäbe.
    01 Der Monster-Macher **
    02 Fluch der Druidin ***
    03 Attacke der Untoten **1/2-***
    04 Konga, der Menschenfrosch ***1/2 – ****
    05 Die Schreckensgöttin ***
    06 Horrortrip ****-****1/2
    07 Totenacker der Dämonen ***
    08 Die Geister-Höhlen **1/2
    09 Blutregen ***1/2
    10 Duell mit den Höllengeistern **1/2
    11 Im Leichen-Labyrinth ***
    12 Molochs Totenkarussell **1/2
    13 Mandragora – Herrin der Angst **1/2
    14 Knochensaat **1/2
    15 Phantoma – Tochter der Finsternis ***
    16 Geisterheere aus dem Jenseits ***1/2
    17 Dwylup – Stadt der Monster ****-****1/2
    18 Knochentunnel in das Grauen ****
    19 Im Schlund der Höllenschlange ***1/2 – ****
    20 Die Blutgärten von Sodom ***1/2
    21 Abraxas – Fluch des Magiers ****
    22 Phantom aus dem Unsichtbaren ****
    23 Das Totenmaar ***1/2
    24 Marionetten des Schreckens **-**1/2
    25 UGA – Bestie aus der Urzeit ****-****1/2
    26 Elixier der Verdammnis ***-***1/2
    27 Totenbarke nach Xantilon ***1/2 – ****
    28 In der Falles des Schattenfürsten ***1/2 – ****
    29 Marubur, Herr der Wahnsinnshallen ***-***1/2
    30 Tempel der Versteinerten *** – ***1/2
    31 Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen ***1/2 – ****
    32 Kreatur der Verdammnis ***1/2
    33 Flucht in den Geistersumpf ***
    34 Galeere des Grauens ****-****1/2
    35 Mirakel. Mann der Geheimnisse **1/2
    36 Gruft der bösen Träume ****1/2
    37 Unter der Dämonenpeitsche ***1/2
    38 Mirakel, Phantom aus dem All *** – ***1/2
    39 Im Verlies der Hexendrachen ****
    40 Tal der Tausend Foltern ****1/2
    41 Tschinandoah – Wo die Steine leben ****
    42 Hades. Hort der Vergessenen *** – ***1/2
    43 Die Horror-Tempel von Skyx ****
    44 Mirakel – Herr im Geisterland **
    45 Das Tal der grauen Riesen ****
    46 Blutsiegel des Molochs ***
    47 Formicatio – Welt des Unheils ****
    48 Die Parasitengruft ****
    49 Die Qualligen aus der Mikrowelt ****1/2
    50 Die Leichenschlucht Rha Ta N’Mys **

    zuletzt geändert von udw

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    so little is fun
    #9897383  | PERMALINK

    udw
    so little gets done

    Registriert seit: 22.06.2005

    Beiträge: 3,284

    Als Beispiel für die krude Fantasie Grasmücks soll hier seine Beschreibung von Tamuur, dem scharlachroten Magier dienen:

     

    „Tamuur war weder menschlich, noch tierischer noch pflanzlicher Natur. (…)

    Tamuurs Körper bestand aus flachen, breiten Bändern, die straff zusammengewickelt zu sein schienen. Sein Leib wurde von keiner durchgehenden Hautschicht bedeckt. Der Kopf war breit und erinnerte in seiner Form an eine aufgeklappte Muschel. Das Gesicht war in zwei verschiedene Hälften geteilt. Links schimmerte die Muschelform in einem dunklen Orange, rechts in einem tiefen, unheimlichen Grün, das sogar das der Teppiche überbot. Dieses Grün mochte in den tiefsten Tiefen der Ozeane vorkommen…. Tamuurs Ohren waren gerippt. Bei ihrem Anblick musste man unwillkürlich an verkrüppelte, eingetrocknete Echsenflügel denken. Eng schmiegten sie sich an seinen Kopf. Am unheimlichsten aber war das, was ihm ganz offensichtlichen den Beinamen >der Scharlachrote< eingetragen hatte. Aus dem breiten, haarlosen Schädel züngelten etwa dreißig Zentimeter hohe Flammen, die einen dichten Feuerkamm auf seinem Kopf bildeten. Die Flammenzungen schimmerten in sämtlichen Rottönen und verbreiteten zusammengenommen jenes scharlachrote Licht, das Tamuur um sich verbreitete.“

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    so little is fun
    #9902873  | PERMALINK

    retro

    Registriert seit: 10.08.2014

    Beiträge: 966

    Ich habe alle Macabros-Episoden als eBook und wollte die schon lange lesen. Aber irgendwie hat das nie so geklappt. Schade. Ich bin grad bei Asterix-Band 19 „Der Seher“ :-P

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    Meine Beiträge stellen lediglich meine eigene/persönliche Meinung dar (solange nicht anders beschrieben) und sind nicht zu verallgemeinern.
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