Riverside – Love, Fear And The Time Machine

Sehr schön, endlich. Wobei ich ja wirklich innständig hoffe, dass die Tracks nicht so doof sind, wie die Songtitel.

Das Cover gefällt mir jedenfalls gut.

Ich habe die Band ziemlich aus den Augen verloren. Die Besetzung scheint immer noch konstant zu sein. Ich habe sie 2006 live gesehen, da hatten sie erst zwei Alben veröffentlicht.

Nach second life syndrome war ich irgendwie auch raus. rapid eye movement hat mich nicht mehr so eingefangen. Aber die Tage werde ich mal reinhören.
Aber die second life syndrome-Tour damals in Oberhausen war spitze und auch als Opening Act für Dream Theater in Bonn damals waren sie sehr gut. Die rem-Tour habe ich mir auch in Oberhausen angesehen, aber fand ich nicht so toll.

Ich weiss noch, dass sie 2006 nach dem Konzert am Ausgang Autogramme geschrieben haben und ich noch einmal rein bin, um den dicken Schlagzeuger mit dem grobschlächtigen Gesicht zu erwischen. Für mich war er der Hingucker des Konzertes….ob ich die Karte noch irgendwo habe?

Auf den Text habe ich nicht wirklich geachtet und das Video ist vernachlässigenswert, aber: Schöner Vorbote. Ganz besonders toll finde ich den Anfang – Riverside schichten immer weiter Lagen übereinander, verdichten Schlagzeug mit Beatmustern, dazwischen schwirren düstere Effekte, dann das packende Zusammenspiel der beiden Gitarren: So inszeniert man eine Steigerung, in die irgendwann die Stimme einbricht. Bei den dezenten Keyboarduntermalungen der ersten Gesangsmomente musste ich an „Anesthetize“ oder diverse Wilson Solo Tracks denken, bei den späteren Gitarrenmotiven an das letzte Warpaint Album oder die jüngsten Katatonia Releases. Generell haben Riverside das große Plus einer intakten Rhythmussektion.

Weniger gut finde ich, dass Duda und Co. hier und da ein klein wenig das Songwriting vernachlässigt haben. Arrangement, Klangbild, auch der Sound, das nimmt mich ein, aber so richtig viel hängen bleibt in der ersten Hälfte nicht – der Refrain hat einen schönen, eingängigen Punch, aber irgendetwas fehlt, was Aufnahmen wie „Second life syndrome“ so großartig gemacht hat. Ich bin jedenfalls froh, wenn gegen Ende alle Trümpfe ausgespielt werden. Das driftet fast in Richtung Post-Rock. Der Übergang bei 05:20 ist einer dieser besonderen Momente, die ich im Progressive Rock gerne öfter hören würde – da fräst sich eben noch eine Gitarrenlawine durch die Landschaft, lodert während der Gesang wieder beginnt noch etwas und verflüchtigt sich.

Allgemein aber: Mir macht der Track mit jedem Hören mehr Spaß.

Mich beeindruckt vor allem, dass die Riverside-Kollegen es nach wie vor zu verhindern wissen, dass die Band mit Lunatic Soul verwässert wird. Obwohl Duda ungemein charismatisch singt, und ähnliche Themen verwendet, gibt es eine klare Trennlinie.

Schöner Song, und viel vertrauter als die erste Vorab-Nummer beim letzten Album, die doch sehr nach Deep Purple klang.

Close to the edgeSchöner Song, und viel vertrauter als die erste Vorab-Nummer beim letzten Album, die doch sehr nach Deep Purple klang.

Allerdings.

So viele Worte, wo doch eigentlich nur „Ausverkauf!“ stehen sollte.