The Gaslight Anthem; Rostock; 22.06.2015

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    sorbistan

    Registriert seit: 19.08.2009

    Beiträge: 1,444

    Vorgeschichte: SMS vom Sohn: finde keine Begleitperson, magst du mit zu Gaslight Anthem, kümmere mich um die Tickets / SMS vom Vater: freu mich drauf

    Ich bemühe am Samstag meinen Player, mir die selten gespielte „American Slang“ zu präsentieren und schau mir im Anschluss noch die fantastische „Baba O´Riley“ – Zelebration bei Lettermann an. Muss reichen als Einstimmung. Zumal die hardcorige GSV Puls – Abschlussfeier am Abend und ein sonntäglicher Ganztags-Geburtstagsbrunch in mir nur noch die (unerfüllte) Sehnsucht nach Erholung wecken. Montag früh dann Weiterbildung, um 15 Uhr gibt der TÜV den 97er Volvo frischplakettiert bis anno 2017 frei, rauf auf die A20 und bei dickstem Sommerregen geht es in die etwas größere Hansestadt.

    Konzert: Den MAU-Club, beschaulich am Warnowufer gelegen, habe ich Anfang der 90er zu Phillip Boa mal besucht, kurz darauf mit einem Freund auch dort aufgelegt. Ich hatte ihn größer in Erinnerung und so war es für mich zuerst erstaunlich, dass die Band bei einem von zwei Deutschland-Terminen ausgerechnet hier aufkreuzt. Und Stempel gibt es immer noch. Das Bier hat moderate Preise und gegen 20 Uhr sind circa 400 Leute vor Ort. Wir wählen die in der Berliner Columbia-Halle angewandte Kings-of-Leon-Taktik und postieren uns zentral im Saal direkt hinter dem Mann am Pult. Beste Sicht und kreuzbandschonend, denn nicht jeder Titel mag eingesprungen sein. Im MAU befinden sich etwa 16, 17 Leute, die den Tod von Bon Scott adoleszierend noch mit dicken schwarzen Stirnbändern betrauert haben und dafür aus den Klassenräumen verwiesen wurden. Mit mir also 18. Der Rest des Publikums bewegt sich irgendwo bei 25+/-5 Lenzen und dokumentiert zu großen Teilen seine Affinität zur Band mit entsprechenden Shirts. Mein Metallica-Hemd ist in der Wäsche, also trage ich Pink Floyd.

    Pünktlich um 20 Uhr beginnt die Vorband – „The Scandals“ aus New Jersey. Musikalisch ist die Band mit ihrem Repertoire de facto nach vier Titeln am Ende. Sie spielen allerdings wenigstens deren zwölf und vor allem die Stimme ist eine, nach der es mich nicht nochmal verlangt. Die anschließende Umbaupause zieht sich ein wenig hin und um 21:15 betreten Gaslight Anthem die Bühne.

    Ich kann mangels Wissen keine Setlist bieten, aber ich denke, dass die Band in ihrem 90-minütigen Gig alles rausgehauen hat, was die Leute sich wünschen. Der Auftritt ist absolut professionell, keine Posen, Spielchen oder Mätzchen und für mein Verständnis auf höchstem Niveau. Eine Mikropanne zu Beginn wird mit viel Humor überspielt. Überhaupt neigt der sehr dominante Fallon dazu, das Publikum mit ein wenig Small Talk auf sehr amüsante Art zu unterhalten. Auch wenn man nicht alles versteht – „American Slang“ halt. So gibt es Geschichten über die unvermeidlichen Themen Fußball und Bier, aber auch eine schöne Anekdote über das menschenleere Rostock, das sie Sonntagnacht erkundeten. Und über den Song, der eigentlich 2:14 lang ist, jedoch nun in 1:43 gespielt wird. Toll.

    Die Kraft der Band ist unglaublich. Wer heute nach Vorbildern á la Springsteen oder Del Amitri sucht, sollte sich daran gewöhnen, dass in drei Jahren Sätze wie „Die klingen wie Gaslight Anthem“ durch die Konzerthallen hallen. Auch zwei, drei ruhigere Stücke intoniert die Band grandios und Fallons Stimme gewinnt darin. Die Band verzichtet nach dem anderthalbstündigen Auftritt auf Zugaben und das stimmungsvolle Publikum respektiert das. Auch schön.

    Fazit: ohne Sterne, absolut zu empfehlen für die Freunde handgemachter :lol: Musik

    Nachspiel: mitternächtlicher Dauerregen auf der A20 und heute ein sehr, sehr langweiliger DRK-Lehrgang

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    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Danke:-)
    und da sparsam dosiert, ist „The ’59 Sound“ für mich noch immer gut hörbar.

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