28.04.2015 "Gypsy goes Jazz 12" & "KopfKino74" & "Live & Kicking"

Schönen guten Abend.

JOHNNY GRIFFIN with Strings and Brass
1. White Gardenia (Johnny Griffin)

Johnny Griffin (ts), Clark Terry, Ernie Royal, Nat Adderley (t), Ray Alonge (frh), Jimmy Cleveland, Urbie Green, Paul Faulise (tb), Barry Harris oder Jimmy Jones (p), Barry Galbraith (g), Ron Carter (b), Ben Riley (d), unbekannte Streicher (cellos), Melba Liston (arr)

Plaza Sound Studios, New York, New York, 14./17. Juli 1961
von: White Gardenia (Riverside; CD: Fantasy, 1995)

Den Auftakt macht einer meiner Lieblingsmusiker, Tenorsaxophonist Johnny Griffin (1928–2008). Er war in den frühen Sechzigern längst ein Veteran, hatte nach seiner Ausbildung beim legendären Walter Dyett an der DuSable High in Chicago u.a. schon als fünfzehnjähriger neben T-Bone Walker in der Band von dessen Bruder gespielt und stiess drei Tage nach Schulabschluss als Altsaxophonist zur Big Band von Lionel Hampton. Hampton war es, der ihn zum Wechsel aufs Tenor animiert, Griffin sass in der Band neben Arnett Cobb, seine erste Aufnahme (mit Hampton) entstand 1945, der war gerade mal 17 Jahre alt. Noch in den Vierzigern leitete er bereits eigene Bands, nach der Army kam er nach New York und Blue Note schnappte ihn zunächst Riverside vor der Nase weg. Er nahm für Alfred Lion drei Alben auf, darunter das legendäre „A Blowing Session“, das ihn neben Hank Mobley und John Coltrane präsentiert.

Schliesslich wechselte er 1957 zu Riverside, wo eine lange Reihe hervorragender Alben entstand: „Way Out“!, „Johnny Griffin Sextet“, „The Little Giant“, „The Big Soul Band“, „The Kerry Dancers“ … daneben brachte Riverside auch Live-Aufnahmen von seinem Gig mit Thelonious Monk im Jahr 1958 heraus („Thelonious in Action“, „Misterioso“) und dokumentierte ebenso Griffins langjährige Zusammenarbeit mit dem Tenorkollegen Eddie „Lockjaw“ Davis auf einer langen Reihe von Alben.

Im Jahr 1961 entstand für Riverside auch Griffins Hommage an Billie Holiday, benannt nach der Blume, die Lady Day über längere Zeit bei jedem Auftritt in ihrem Haar trug: „White Gardenia“. Neben neun Covern enthält das Album auch Griffins eigene Hommage an Lady, den Titeltrack, arrangiert wie die Hälfte des Albums von Melba Liston (Norman Simmons arrangierte die andere Hälfte). Griffin spielt ganz, wie er halt spielte: zupackend, schnell (er hatte in den Fünfzigern einst den Ruf, der schnellste Tenorsaxophonist zu sein), aber auch tief empfunden. Eine Hommage auch ganz im Geist von Holiday, die ja alle dazu ermutigte, sich selbst zu spielen bzw. zu singen.

Hi Susanne und alle anderen, die ich noch nicht begrüsste!

Hallo.

grizzBekommst nacher eine PN.

Würde mich auch interessieren, da ich den Warm-Up verpaßt habe.