Jazz Domino

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  • #9537109  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail wind
    Graz ist allerdings für mich v.a. das Konzert mit der „kiss my black ass“-Ansage von Hubbard :lol:

    Graz ist für mich Rollins + Meritt + Roach nach dem Motto „wir steigen jetzt aufs Vollgas …. und überlegen mal gar nicht für wie lange der Sprit reicht“ …. der Sprit reicht für diesen Abend und die Energie, das Miteinander und vor allen die IMO Sternstunde von Jymmie Meritt am Bass sind bei mir schon gewichtig präsent ….. und Hubbard ? Schon damals auf dem gefährlichen Weg der Selbstüberschätzung ….. schade wenn man bedenkt mit wieviel Talent der Bursche gesegnet war (und dies zu einer Zeit wo er es tauglich – aka Vertrag mit Blue Note – umsetzen konnte ….) ….

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    #9537111  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Klar, Rollins ist der Showstopper und die Rhythmusgruppe phantastisch! Das war aber noch vor Deiner Zeit, oder warst Du dabei? Entschuldige, ich hab das Gefühl, dass ich die Antwort auf diese Frage schon kennen sollte …

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9537113  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy tail windKlar, Rollins ist der Showstopper und die Rhythmusgruppe phantastisch! Das war aber noch vor Deiner Zeit, oder warst Du dabei? Entschuldige, ich hab das Gefühl, dass ich die Antwort auf diese Frage schon kennen sollte …

    Da war ich noch nicht dabei ….. leider :doh: ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #9537115  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    soulpopeDa war ich noch nicht dabei ….. leider :doh: ….

    Eben, hätte mich doch gewundert … aber sicher war ich mir nicht mehr, pardon.

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    #9537117  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    soulpope
    Sonny Rollins „On Impulse !“ (Impulse A-91) 1965 – für mich die letzte bedeutungstiefe Aufnahme von Sonny Rollins, wenn auch diese bereits von Einsichten geprägt ist, daß sich die große Entdeckungsreise dem Ende zuneigt – viele der folgenden Aufnahmen sind immer wieder hievon geprägt, es ist de facto ein Treten auf der Stelle …..und was hebt diese Aufnahme von den folgenden ab ? Hier hat Rollins mit Ray Bryant, Walter Booker und Mickey Rocker eine Rhythmusgruppe von Format – und diese spielt die Tradition so überzeugend, daß die Suche aber kaum mehr Finden des Leaders eigenständig als hörbares Abenteuer bestehen bleibt …. dies ist sicher nicht meine wichtigste Scheibe von Rollins, aber jene wo er von (m)einem Jazzgott zum Menschen wird und damit auf andere Art berührt ….

    Ein neuer Tag – ein neuer Anschlußstein :

    Art Taylor „Taylor`s Wailers“ (Prestige 7117)

    Die Klammer auf diesem Album ist Art Taylor, aber die Überraschung und gleichzeitig den Konnex im Domino bildet Ray Bryant, welcher hier einen erstaunlichen Auftritt hinlegt und – wer hätte das gedacht – gerade auf den Monk Kompositionen „Off Minor“ und „Well, You Needn’t“ ein frühes Reifezeugniss ablegt …..chapeau ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #9537119  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    soulpope

    Art Taylor „Taylor`s Wailers“ (Prestige 7117)

    Die Klammer auf diesem Album ist Art Taylor, aber die Überraschung und gleichzeitig den Konnex im Domino bildet Ray Bryant, welcher hier einen erstaunlichen Auftritt hinlegt und – wer hätte das gedacht – gerade auf den Monk Kompositionen „Off Minor“ und „Well, You Needn’t“ ein frühes Reifezeugniss ablegt …..chapeau ….

    Ich spiele also selbst mit mir weiter – der neuen Anschlußstein ist :

    George Arvanitas „3 a.m“ (Pretoria 30J-3000) – wiederum mischt Art Taylor hier den Takt bei, Doug Watkins ist bereits ein Bombenbassist und George Arvanitas hat trotz erkennbarer Einflüsse von Bud Powell bereits eigene Strukturansätze entwickelt – zweifelsfrei ein feines Trioalbum aus 1958 …. und im Konnex dazu – da in identer Formation eingespielt – das 1959er Album mit dem Titel „Cocktail For Three“ (ebenfalls auf Pretoria) ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #9537121  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Kenne das Album leider nicht – aber warum heisst das Label ausgerechnet Pretoria? Mochte da irgenein Anhänger vom Maréchal die Apartheid besonders gerne? Oder bezieht sich das auf den Marsch auf Pretoria? Würde mich echt wundernehmen, solltest Du dazu mehr wissen (oder wissen, wo man etwas herausfinden könnte – vielleicht eine Frage für Tom Perchard?)

    Und was das Ansetzen von Spielzügen an eigene betrifft, das hatte ich mir auch schon überlegt, finde ich eher nicht so gut bzw. nicht unbedingt der Sinn – aber andererseits, wenn ein paar Tage nichts läuft …

    Ich setze dann mal hiermit an:

    Guy Lafitte zu Beginn seiner Experimentierphase, mit Sonny Grey, Jimmy Gourley und dem Trio von Arvanitas (mit Jacky Samson und Charles Saudrais) – ein sehr schönes Album! Es folgten z.B. „Blues“ (u.a. mit Raymond Fol, Henri Texier und Daniel Humair bzw. Saudrais), „Blues in the Summertime“ (u.a. mit Fol, Texier und … Art Taylor!) und „Sugar and Spice“, bevor diese tolle Phase nach vier Jahren oder so zu Ende ging und Lafitte sich – auf sehr hohen Niveau allerdings! – wieder konventionelleren Spielformen des Jazz zuwandte – darunter auch Alben mit Wild Bill Davis. Aber es gibt auch noch schöne Spätwerke, darunter ein Duo-Album mit Pierre Boussaguet.

    --

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    #9537123  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail windKenne das Album leider nicht – aber warum heisst das Label ausgerechnet Pretoria? Mochte da irgenein Anhänger vom Maréchal die Apartheid besonders gerne? Oder bezieht sich das auf den Marsch auf Pretoria? Würde mich echt wundernehmen, solltest Du dazu mehr wissen (oder wissen, wo man etwas herausfinden könnte – vielleicht eine Frage für Tom Perchard?)

    Und was das Ansetzen von Spielzügen an eigene betrifft, das hatte ich mir auch schon überlegt, finde ich eher nicht so gut bzw. nicht unbedingt der Sinn – aber andererseits, wenn ein paar Tage nichts läuft …

    Ich setze dann mal hiermit an:

    Guy Lafitte zu Beginn seiner Experimentierphase, mit Sonny Grey, Jimmy Gourley und dem Trio von Arvanitas (mit Jacky Samson und Charles Saudrais) – ein sehr schönes Album! Es folgten z.B. „Blues“ (u.a. mit Raymond Fol, Henri Texier und Daniel Humair bzw. Saudrais), „Blues in the Summertime“ (u.a. mit Fol, Texier und … Art Taylor!) und „Sugar and Spice“, bevor diese tolle Phase nach vier Jahren oder so zu Ende ging und Lafitte sich – auf sehr hohen Niveau allerdings! – wieder konventionelleren Spielformen des Jazz zuwandte – darunter auch Alben mit Wild Bill Davis. Aber es gibt auch noch schöne Spätwerke, darunter ein Duo-Album mit Pierre Boussaguet.

    Zum Hintergrund des Labelnamens Pretoria kann ich leider nicht beitragen – und zum Sinn des Ansetzens eigener Spielzüge bin ich bei Dir, wollte hier den Thread einfach beleben und wieder jemanden mit einem Beitrag „aus der Reserve locken“ – was mir bei Dir ja gelungen ist … und der französische Jazz würde wohl einen eigenen Thread lohnen ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #9537125  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich hatte Deinen letzten Stein schlicht noch nicht gesehen (ein paar mühsame Tage liegen hinter mir), hätte wohl auch dafür was gefunden … aber egal. Und ja, wir haben allerdings bisher einfach einen Thread zum europäischen Jazz, beim relativ geringen Interesse daran reicht das vorderhand wohl auch, aber wenn jemand was neues anreissen will, bin ich sicherlich dabei!

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    #9537127  | PERMALINK

    friedrich

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    Da an den letzten Stein offenbar niemand anlegen kann oder will, fange ich einfach eine neue Reihe an.

    Bud Powell – The Amazing Bud Powell Volume One (1949/51)

    Eigentlich nichts, was man nach 23 Uhr hören sollte, wenn man am nächsten Tag früh aufstehen muss. Denn dies ist höchst lebendige Musik, frisch, sprudelnd und zupackend. Die begrenzte Spielzeit der damaligen Aufnahmen von um die 3 Minuten, in denen alles gesagt und auf den Punkt gebracht sein muss, lässt die Musik umso kompakter klingen. Eigenkompositionen, darunter der frühe Afro Cuban Knallfrosch Un Poco Loco, einmal Monk (52nd Street), einmal Parker (Ornithology), einmal Gillespie (A Night In Tunesia), zweimal Standards als Pianosolo (darunter Over The Rainbow).

    Mit Fats Navarro, Sonny Rollins, Tommy Potter am Bass und Roy Haynes an der Schießbude bzw. bei der 1951er Session Curley Russell am Bass und Max Roach an den Drums. Aber unumstrittener Herrscher auf diesen Aufnahmen ist Bud Powell.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #9537129  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Guy Lafitte war nun wirklich kein schwerer Punkt, um anzusetzen … aber gut, selbst weiterspielen wollte ich nicht. Anyway, ich setze hiermit an, kein Album zwar, aber eine herausragende Veröffentlichung, mit der ich einst einen späteren Lieblingsmusiker entdeckte:

    Auf CD 2 gibt es auch die Powell-Session (die allererste Hard Bop-Session?) mit den phantastischen Beiträgen des noch so jungen Sonny Rollins … auch das eine, seltsame aber charmante Stück, das Navarro als Sideman mit einer Combo von Benny Goodman (gefilte fish!) für Capitol eingespielt hat, ist dabei. Doch die Hauptsache sind die Sessions auf der ersten CD, allesamt unter der Leitung von Tadd Dameron eingespielt, mit Besetzungen, die grossteils um seine damals im Royal Roost auftretende Combo mit Navarro, Allen Eager, Curly Russell und Kenny Clarke aufgebaut sind, üblicherweise mit drei Bläsern: auf der ersten Session sind das Navarro, Ernie Henry und Charlie Rouse, auf der nächsten wirkt neben Allen Eager auch Wardell Gray am Tenorsax mit. Es gibt eerie vocals, tolle, sehr gut integrierte Latin-Rhythmen … und eine ganze Reihe feiner Kompositionen: „Lady Bird“, „The Suirrel“, „Our Delight“, „Jahbero“. Dann folgen Aufnahmen mit etwas grösserer Band für Capitol, eine Session noch mit Navarro an der Trompete, die zweite dann mit Miles Davis (Navarro, der Junkie on the way out verlangte exorbitante Gagen und war nicht mehr tragbar), Sidemen umfassen auch Sahib Shihab oder Dexter Gordon … und stets sorgt Kenny Clarke für den passenden Beat. Mit „Focus“ oder „Casbah“ sind weitere grossartige Stücke zu hören, die Arrangements zeichnete stets Dameron selbst, der es fertigbrachte, mit einer dreiköpfigen Saxophon Section (as/ts/bari) einen fetten Sound zu erzeugen, wie man ihn sonst von fünfköpfigen Sections kennt – eins seiner Markenzeichen! Als Pianist mag ich ihn ebenfalls sehr gerne, er spielt einfach, reduziert, absolut unvirtuos – soliert aber im Rahmen dieser auf drei Minuten beschränkten Tracks oft überhaupt nicht. Auf der zweiten CD gibt es, neben den genannten Powell- und Goodman-Aufnahmen, auch noch Feuerwerke von Navarro zusammen mit Howard McGhee – und auf dem zweiseitigen „Double Talk“ gibt es denn auch viel Raum für ihre lebendigen exchanges – McGhee war damals ein halsbrecherischer Solist, der jeden Augenblick aufs Ganze ging, während Navarro sehr melodisch spielte, mit Linien von grösster Klarheit und mit ausgeprägter rhythmischer Sicherheit. Er war damals wohl der einzige, der einigermassen an Dizzy Gillespie herankam (Miles konnte das auch mal, wie die Metronome All Stars mit Gillespie, Navarro und Davis beweisen, aber auf Dauer hätte er das wohl nicht gebracht, war natürlich auch nicht sein Ziel).

    Anyway, die fünf Sterne, die Allmusic dieser Doppel-CD gibt, sind eigentlich fast noch zuwenig!

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    #9537131  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy tail windGuy Lafitte war nun wirklich kein schwerer Punkt, um anzusetzen … aber gut, selbst weiterspielen wollte ich nicht. Anyway, ich setze hiermit an, kein Album zwar, aber eine herausragende Veröffentlichung, mit der ich einst einen späteren Lieblingsmusiker entdeckte:

    Er war damals wohl der einzige, der einigermassen an Dizzy Gillespie herankam (Miles konnte das auch mal, wie die Metronome All Stars mit Gillespie, Navarro und Davis beweisen, aber auf Dauer hätte er das wohl nicht gebracht, war natürlich auch nicht sein Ziel).

    Anyway, die fünf Sterne, die Allmusic dieser Doppel-CD gibt, sind eigentlich fast noch zuwenig!

    sehe ich bestenfalls (aus Sicht D. Gillespie) umgekehrt herum ….. und 5 Sterne ? IMO ein ganzes Firmament ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #9537133  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Ist ja egal, ihre Spielweisen waren ja doch zu unterschiedlich, als dass man sie aneinander messen müsste – ich mag sie beide sehr gerne. Noch lieber ist mir dann aber die nächste Ladung: Miles, Kenny Dorham.

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    #9537135  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail wind

    Auf CD 2 gibt es auch die Powell-Session (die allererste Hard Bop-Session?) mit den phantastischen Beiträgen des noch so jungen Sonny Rollins … auch das eine, seltsame aber charmante Stück, das Navarro als Sideman mit einer Combo von Benny Goodman (gefilte fish!) für Capitol eingespielt hat, ist dabei. Doch die Hauptsache sind die Sessions auf der ersten CD, allesamt unter der Leitung von Tadd Dameron eingespielt, mit Besetzungen, die grossteils um seine damals im Royal Roost auftretende Combo mit Navarro, Allen Eager, Curly Russell und Kenny Clarke aufgebaut sind, üblicherweise mit drei Bläsern: auf der ersten Session sind das Navarro, Ernie Henry und Charlie Rouse, auf der nächsten wirkt neben Allen Eager auch Wardell Gray am Tenorsax mit. Es gibt eerie vocals, tolle, sehr gut integrierte Latin-Rhythmen … und eine ganze Reihe feiner Kompositionen: „Lady Bird“, „The Suirrel“, „Our Delight“, „Jahbero“. Dann folgen Aufnahmen mit etwas grösserer Band für Capitol, eine Session noch mit Navarro an der Trompete, die zweite dann mit Miles Davis (Navarro, der Junkie on the way out verlangte exorbitante Gagen und war nicht mehr tragbar), Sidemen umfassen auch Sahib Shihab oder Dexter Gordon … und stets sorgt Kenny Clarke für den passenden Beat.

    Ich baue an mit Kenny Clarke und :

    Ich hätte de facto jedes der klassischen Clarke/Boland Big Band Alben heranziehen können, aber hier im Sommer 1968 beginnt sich der Sound der Band strukturell zu verändern und die Bandmitglieder zu diesem Zeitpunkt

    Kenny Clarke – drums / Francy Boland – piano / Benny Bailey, Idrees Sulieman, Dusko Goykovich + Jimmy Deuchar – trumpet / Ake Persson, Nat Peck & Eric van Lier – trombone / Derek Humble, Johnny Griffin, Ronnie Scott &+Tony Coe – saxes & reeds / Sadi – vibes & percussion / Jimmy Woode – bass / Kenny Clare – drums /

    werden im Rahmen einer 4 sätzigen Suite individuell in Szene gesetzt – fraglos grosses Kino des europäischen Jazz ….

    --

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    friedrich

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    gypsy tail windAnyway, ich setze hiermit an, kein Album zwar, aber eine herausragende Veröffentlichung, mit der ich einst einen späteren Lieblingsmusiker entdeckte:

    Ein schöner Spielzug! Ich kenne diese Aufnahmen nicht aber Deine Beschreibung klingt aufregend und ich glaube Dir jedes Wort, dass das ein Schatz ist, den es sich zu bergen lohnt.

    Ich lege an mit

    Tadd Dameron – A Study in Dameronia (1953)

    und

    Tadd Dameron – Fontainebleau (1956)

    Ich habe die Aufnahmen dieser Platten (außer einer) auf einer hässlich aussehenden Vinyl-Re-Issue, die Tadd Dameron sich mit Gil Evans teilt. Nicht das schlechteste Los! ;-)

    Die 53er Aufnahmen klingen noch sehr nach Bebop, die 56er Aufnahmen sind etwas raffinierter, smoother, vielleicht nicht ganz so knackig, aber auf beiden glänzt Tadd Dameron als Arrangeur. Auf Dameronia mit Clifford Brown und Idries Sulieman (tp), Herb Mullins (trb), Gigi Gryce (as), Benny Golson (ts), Oscar Estell (bs), Percy Heath (b) und Philly Joe Jones (dr), auf Fontainebleau mit Kenny Dorham (tp) Henry Coker (trb), Sahib Shihab (as), Joe Alexander (ts), Cecil Payne (bs), John Simmons (b) und Shadow Wilson (dr). Am besten gefallen mir dabei die ausarrrangierten Teile und je knapper die Soli gehalten sind, desto knackiger ist die Musik. Tadd Dameron ist wohl ein unterschätzter Arrangeur, von dem es aber auch nicht so viele Aufnahmen unter eigenen Namen gibt, oder?

    Als nächstes lege ich dann Gil Evans auf. ;-)

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