Jazz Domino

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  • #93525  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,855

    Ein Spiel.

    Die Regeln: Es wird ein Jazzalbum mit Angabe von Titel, Interpret und Abbildung des Covers gepostet. Der nächste am Zug postet ein anderes Jazzalbum, das aber einen Bezug zum vorigen hat. Das kann der gleiche Interpret sein, ein gemeinsamer sideman, ein Titel oder ein anderer thematischer Zusammenhang. Aber bitte nicht, dass der Cousin des Tontechnikers mit dem Bassisten verschwägert ist. ;-)

    Es wäre schön, wenn zwei-drei Zeilen zum jeweiligen Zusammenhang geschrieben werden und was der Autor vom geposteten Album hält. Ich finde es immer geistreich und kommunikativ, wenn im Ich höre gerade … Jazz-Thread auf ein gepostetes Album eingegangen wird, man dadurch – wie beim Domino – auf ein anderes Album kommt und sich so ein Gesprächsfaden ergibt. Das ist dort aber nicht immer der Fall. Daher mein Versuch, genau das hier zur Regel zu machen. Zwischenrufe zum Thema sind ausdrücklich erlaubt und erwünscht.

    Zusammenhangloses Jazzhören bleibt an anderer Stelle natürlich weiterhin erlaubt. ;-)

    Ich lege den ersten Domino-Stein – und ich denke da gibt es reichlich mögliche Anknüpfungspunkte:

    fn70om.jpg

    Julian Cannonball Adderley – Somethin‘ Else (1958)

    Das Album, bei dem Miles Davis einen Schritt zurück in die zweite Reihe tritt und unter der leadership seines eigentlichen Angestellten Cannonball Adderley spielt, der Platte aber unüberhörbar seinen Stempel aufdrückt. Mit Hank Jones (p), Sam Jones (b) und Art Blakey (dr) sind weitere Meister ihres Faches mit am Start. Mir eine der liebsten Platten von Cannonball und natürlich auch aus Miles‘ akustischer Phase. Sehr schönes und stimmungsvolles Zusammenspiel der sehr unterschiedlichen Stimmen des lebhaften Cannonball am Alt-Sax und Miles‘ melancholischer Trompete und die Rhythmus-Gruppe läuft dazu wie vollgetankt, aufgepumpt und frisch geschmiert. Eine Sternstunde im Werk von Cannonball, von Miles und auch im Katalog von Alfred Lions Blue Note Records.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
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      #9536991  | PERMALINK

      gesch

      Registriert seit: 17.12.2014

      Beiträge: 36

      Gemeinsamkeit: Hamk Jones

      Zwei Ausnahme-Künstler, ein Must-Have-Album, Altersweisheit pur !!

      --

      wie Kaiser Barbarossa letzt sagte: Die meisten Zitate im Internet sind frei erfunden
      #9536993  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
      Moderator
      Biomasse

      Registriert seit: 25.01.2010

      Beiträge: 66,850

      Zwischenfrage: soll man hier denn nur Dinge erwähnen, die man gerade hört (wegen der Formulierung des anderswo weiterhin erlaubten zusammenhanglosen Hörens)? Oder darf man auch einfach was erwähnen, wozu man eine Zeile oder zwei schreiben kann, weil man es einigermassen kennt?

      Falls letzteres erlaubt ist, lege ich in Sachen Altersweisheit nach (mit Abbey L. komme ich ja bekanntlich nicht klar, Weisheit gibt es für mich da keine zu holen):

      Wenige Alben sind so schlicht und unprätentiös und zugleich so innig, so voller Wärme. Die beiden nahmen mit „Steal Away“ schon ein früheres Album auf, das mir je nach Laune noch besser gefällt (das Duo von Haden mit Chris Anderson wäre, wenn ich das Spiel mit mir selbst spielen würde, gleich der nächste „Stein“ … und es erscheint demnächst ein Duo von Hank Jones mit John Clayton, auf dem – im Gegensatz zum Album mit Anderson – auch ein Spirituals-Programm dokumentiert wird). Die Stücke sind kurz gehalten, viel mehr als die Themen erklingt meist gar nicht, Improvisation ist auch nicht angesagt – das ist die pure Essenz in der Reduktion auf den Kern.

      --

      "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
      #9536995  | PERMALINK

      sparch
      MaggotBrain

      Registriert seit: 10.07.2002

      Beiträge: 36,500

      Hank Jones meets Cheick-Tidiane Seck And The Mandinkas – Sarala

      Gemeinsamkeit: Hank Jones

      Kein klassisches Jazz Album aber immerhin hat mich dieser Thread daran erinnert, dass ich dieses Album schon seit längerem auf der Liste habe und nun endlich auch bestellt habe. Ich kenne also nur einzelne Tracks und die Kombination aus Mande Musik und Jazz ist schon ziemlich einzigartig. Seck ist ein Sänger, Multiinstrumentalist und Bandleader aus Mali und hat neben Jones auch schon mit Fela Kuti oder Salif Keita zusammengearbeitet.

      --

      If you stay too long, you'll finally go insane.
      #9536997  | PERMALINK

      friedrich

      Registriert seit: 28.06.2008

      Beiträge: 4,855

      gypsy tail windZwischenfrage: soll man hier denn nur Dinge erwähnen, die man gerade hört (wegen der Formulierung des anderswo weiterhin erlaubten zusammenhanglosen Hörens)? Oder darf man auch einfach was erwähnen, wozu man eine Zeile oder zwei schreiben kann, weil man es einigermassen kennt?

      Mein Wunsch ist einfach, dass es zu einem kontinuierlichen Austausch kommt. Vielleicht inspiriert ein gepostetes Album zu einem Kommentar, vielleicht auch dazu, ein anderes Album zu hören, vielleicht fällt einem aber auch nur ein anderes Album dazu ein und man hat ein paar Worte dazu zu sagen. Solche Gedankenketten (oder Hörketten? ;-)) fände ich schön. Man kann das ruhig locker gestalten und die Gedanken frei fließen lassen. Aber fließen sollten sie!

      Ich finde es immer so schade, wenn im Ich höre gerade …-Thread völlig kommentarlos irgendwelche Alben-Cover gepostet werden, auf die dann von anderer Seite in keiner Weise eingegangen wird.

      --

      „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
      #9536999  | PERMALINK

      vorgarten

      Registriert seit: 07.10.2007

      Beiträge: 11,893

      gypsy tail windmit Abbey L. komme ich ja bekanntlich nicht klar, Weisheit gibt es für mich da keine zu holen

      uff.

      --

      #9537001  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
      Moderator
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      Registriert seit: 25.01.2010

      Beiträge: 66,850

      Na, das weisst Du doch … etwas hart formuliert, zugegeben, aber sonst nichts Neues, can’t help it.

      --

      "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
      #9537003  | PERMALINK

      vorgarten

      Registriert seit: 07.10.2007

      Beiträge: 11,893

      gypsy tail windNa, das weisst Du doch … etwas hart formuliert, zugegeben, aber sonst nichts Neues, can’t help it.

      ja, hatte es auch nicht genau gelesen – dachte, deine antipathie würde soweit gehen, ihr die altersweisheit abzusprechen. was genau eigentlich stört dich eigentlich an ihr?

      --

      #9537005  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Registriert seit: 25.01.2010

      Beiträge: 66,850

      Keine Ahnung, die Stimme an sich, auch die Phrasierung … kann einfach nicht viel mit ihr anfangen. Ausnahme ist bisher „We Insist“, aber auch da finde ich sie teils an der Grenze. Bei Stimmen ist das aber doch einfach so, viel mehr noch als bei Instrumentalisten, dünkt mich (auch in der Klassik übrigens, da gehen die Geschmäcker wohl noch viel weiter auseinander, wenn es um Stimmen geht).

      --

      "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
      #9537007  | PERMALINK

      vorgarten

      Registriert seit: 07.10.2007

      Beiträge: 11,893

      gypsy tail windBei Stimmen ist das aber doch einfach so, viel mehr noch als bei Instrumentalisten, dünkt mich (auch in der Klassik übrigens, da gehen die Geschmäcker wohl noch viel weiter auseinander, wenn es um Stimmen geht).

      ja, das stimmt. ich kann z.b. mit carmen mc rae nichts anfangen, obwohl ich ihr jederzeit können und souveränität und aura zubilligen würde. und sarah vaughan geht bei mir leider auch nur in einzelfällen.

      zum thema:

      dass ich ein großer fan des kornettisten graham haynes bin, dürfte einigen bekannt sein. da er im jazzkanon kaum eine rolle spielt und auch nicht wirklich viel aufgenommen hat bisher, werden die meisten hier aber noch nie von ihm gehört haben.
      haynes ist ein spieler mit völlig einzigartigem und unverkennbarem ton, technisch alles andere als perfekt, überhaupt kein in-den-vordergrund-spieler. der sohn von roy haynes wurde im m-base-kollektiv in den 80ern bekannter, ist immer noch im umkreis von steve coleman und cassandra wilson unterwegs, ging aber interessanterweise ende der 80er nach paris, wo es eine große zahl von m-base-infizierten musikern gab, viele davon mit afrikanischem hintergrund. dort dürfte er auch cheikh tidiane seck kennen gelernt haben, der auf seinen alben THE GRIOTS FOOTSTEP und TRANSITION dabei ist. TRANSITION ist nach haynes‘ rückkehr nach new york entstanden und vereint einen ziemlich hippen blend aus weltmusik, jazz und hiphop. interessant sind die drei ziemlich originellen gitarristen darauf, die sch überhaupt nicht im wege stehen – brandon ross, jean-paul bourelly und vernon reid. großartig die version von „transition“ aus der coltrane-spätphase. haynes‘ damaliger sax-partner steve williamson fühlt sich da hörbar sehr zuhause. tidiane seck kommt dann auf dem hypnotischen endlos-melodie-stück (haynes ist ein wagner-verehrer) „walidiya“ zur geltung.
      später war haynes dann auf einigen projekten von bill laswell dabei (meist mit byard lancaster), hat mit drum&bass und oper experimentiert und bheki mseleku produziert. bin sehr gespannt, woran jemand hier anknüpfen mag.

      --

      #9537009  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
      Moderator
      Biomasse

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      Meine erste Assoziation bei Haynes ist tatsächlich Bill Laswell – bzw. die Band aus Haynes, Laswell, Elliot Sharp und Jack DeJohnette, die 1998 in Willisau auftrat, und deren Konzert ich damals im Radio hörte (und mitschnitt):
      http://www.willisaujazzarchive.ch/people-acts/act/laswell-dejohnette-haynes-sharp.html
      Ein düsteres, wuchtiges, aus einem einzigen langen Stück bestehendes Set, das mir damals ziemlich viel Eindruck gemacht hat! Laswell und noch mehr DeJohnette waren mir bereits ein Begriff, Sharp entfernt auch, aber Haynes war völlig neu – und zugegeben: ich kenne ihn auch heute nicht viel besser.

      Da das Konzert nie veröffentlicht wurde, zählt das wohl nicht als Spielzug.

      --

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      #9537011  | PERMALINK

      soulpope
      "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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      vorgartenja, das stimmt. ich kann z.b. mit carmen mc rae nichts anfangen, obwohl ich ihr jederzeit können und souveränität und aura zubilligen würde. und sarah vaughan geht bei mir leider auch nur in einzelfällen.

      zum thema:

      dass ich ein großer fan des kornettisten graham haynes bin, dürfte einigen bekannt sein. da er im jazzkanon kaum eine rolle spielt und auch nicht wirklich viel aufgenommen hat bisher, werden die meisten hier aber noch nie von ihm gehört haben.
      haynes ist ein spieler mit völlig einzigartigem und unverkennbarem ton, technisch alles andere als perfekt, überhaupt kein in-den-vordergrund-spieler. der sohn von roy haynes wurde im m-base-kollektiv in den 80ern bekannter, ist immer noch im umkreis von steve coleman und cassandra wilson unterwegs, ging aber interessanterweise ende der 80er nach paris, wo es eine große zahl von m-base-infizierten musikern gab, viele davon mit afrikanischem hintergrund. dort dürfte er auch cheikh tidiane seck kennen gelernt haben, der auf seinen alben THE GRIOTS FOOTSTEP und TRANSITION dabei ist. TRANSITION ist nach haynes‘ rückkehr nach new york entstanden und vereint einen ziemlich hippen blend aus weltmusik, jazz und hiphop. interessant sind die drei ziemlich originellen gitarristen darauf, die sch überhaupt nicht im wege stehen – brandon ross, jean-paul bourelly und vernon reid. großartig die version von „transition“ aus der coltrane-spätphase. haynes‘ damaliger sax-partner steve williamson fühlt sich da hörbar sehr zuhause. tidiane seck kommt dann auf dem hypnotischen endlos-melodie-stück (haynes ist ein wagner-verehrer) „walidiya“ zur geltung.
      später war haynes dann auf einigen projekten von bill laswell dabei (meist mit byard lancaster), hat mit drum&bass und oper experimentiert und bheki mseleku produziert. bin sehr gespannt, woran jemand hier anknüpfen mag.

      bei bill laswell wird dann sein 1983er album „baselines“ auf elektra erinnerlich, auf welchem er so unterschiedliche rhythmusgeber wie ronald shannon jackson am schlagwerk und den congameister daniel ponce beschäftiget ….

      --

        "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
      #9537013  | PERMALINK

      vorgarten

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      was man von all diesen laswell-projekten wirklich empfehlen kann, wäre auch mal einen thread wert. hier kann man aber nur an graham haynes, cheikh tidiane seck, steve williamson, vernon reid, brandon ross, jean-paul bourelly, lonnie plaxico, fred alias, daniel moreno, jorge amorim oder dj logic anknüpfen…

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      #9537015  | PERMALINK

      soulpope
      "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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      vorgartenwas man von all diesen laswell-projekten wirklich empfehlen kann, wäre auch mal einen thread wert. hier kann man aber nur an graham haynes, cheikh tidiane seck, steve williamson, vernon reid, brandon ross, jean-paul bourelly, lonnie plaxico, fred alias, daniel moreno, jorge amorim oder dj logic anknüpfen…

      ok, aber mein dominostein waren ronald shannon jackson und daniel ponce ….. wenn ich die regeln dieses spiels richtig verstanden habe ;-) …..

      --

        "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
      #9537017  | PERMALINK

      vorgarten

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      soulpopeok, aber mein dominostein waren ronald shannon jackson und daniel ponce ….. wenn ich die regeln dieses spiels richtig verstanden habe ;-) …..

      aber wo willst du die denn anlegen? ;-)

      --

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