The Charlatans – Modern Nature

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  • #92747  | PERMALINK

    liam1994

    Registriert seit: 31.12.2002

    Beiträge: 1,859

    Gestern aus dem UK angekommen. Nach einigen Durchläufen: schönes Album, homogen aber nicht nicht eintönig oder langweilig. Vorwiegend relaxte Anmutung, die Charlatans sind deutlich mehr bei sich selbst, als auf den beiden vergangenen Platten. Was ein wenig fehlt, sind echte Killer-Tracks. Allenfalls „Let The Good Times Be Never Ending“ sticht direkt heraus.

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    #9480947  | PERMALINK

    optimist

    Registriert seit: 09.02.2010

    Beiträge: 1,360

    Entspanntes Album mit transparenten Klangbild wie ich es sehr gerne habe. Offenbar war kein Stümper am Werk, der meint Übersteuerung sei Kunst.
    Erinnert mich in der Gesamtheit an das von mir geschätzte „Us And Us Ony“ von 1999. Einzig der Song „Keep Enough“ zeigt nicht so recht, welche Idee hinter diesem merkwürdig mäanderndem Teil steckt. Dabei hätte die Deluxe-Edition mit „We Sleep On Borrowed Time“ einen prima Ersatztitel zu bieten.

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    #9480949  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,382

    THE CHARLATANS – „Modern nature“
    vielversprechender Relaunch einer legendären Band

    THE CHARLATANS stammen aus einer Generation mit The Stone Roses, Happy Mondays oder Inspiral Carpets, einer Bewegung, die um 1990 herum als „Madchester“ die UK-Alternative zu Grunge war und Vorläufer der noch erfolgreicheren „Britpop“-Bewegung, die Mitte der 90s mit Oasis und Blur das UK wieder zum Nabel der Popwelt machte. Anders als all die genannten Bands, trennten sich THE CHARLATANS jedoch nie, trotz Todesfällen oder Soloalben von Sänger TIM BURGESS. Anders als viele Bands hatten sie auch nicht mit ihren ersten Alben die größten Erfolge, sondern „erst“ mit ihrem fünften Album „Tellin‘ stories“ im Jahr 1997.

    Nach dem Tod ihres stilprägenden Keyboarders Rob Collins 1996 hatte die Band im Jahre 2013 einen weiteren Verlust eines Originalmitglieds zu beklagen: Drummer Jon Brookes starb an einem Hirntumor, der bereits 2010 diagnostiziert wurde und so entstand auch eine lange Pause – seit dem 2010er Album „Who we touch“ – bis jetzt zur Veröffentlichung von „Modern nature“. Eine Pause, die zumindest im UK nicht dazu geführt haben, dass die Band in Vergessenheit geriet. Die dort bereits vor zwei Wochen erfolgte Veröffentlichung bescherte dem Album einen Platz 7 in den Charts – die höchste Position seit 2001!

    „Modern nature“ klingt gleich auf dem Opener und der Single „Talking in tones“ ganz anders als die letzten beiden Alben der Band, die von der Produktion her den klassischen Livesound der Band einfingen. Man fühlt sich an „Simpatico“ erinnert, das gewagte Album von 2006, auf dem THE CHARLATANS versuchten neue Wege zu gehen. Nur gehen sie hier einen noch konsequenteren Weg in die Produktion, die erst einmal nicht fragt, ob die Band das live auch so umsetzen kann. Doch das macht die Stärke von „Modern nature“ aus: Die Produktion! Insgesamt sind Drums und Percussion weit vorn im Mix und dahinter sind es eher Keyboards als Gitarren, die den Sound prägen. Es passiert viel in den Arrangements und dadurch erhält das Album die Frische, die man sich von der Tatsache, dass es kein geringerer als Youth war, der das Vorgängeralbum „Who we touch“ produziert hatte, bereits dort versprochen hatte.

    Wer also von der Band schrammelnde Gitarren erwartet, die von einem hektischen Beat angetrieben werden und mit Orgelsounds zugekleistert werden, während der Bass darunter in klassischer UK-Wave-Tradition das Fundament legt, wird eher enttäuscht sein. Und doch ist das Album eine spannende Wiedergeburt einer Band, die ihres Drummers beraubt sich neu findet. Und sich etwas traut. Wie zum Beispiel das grandiose „In the tall grass“, das von E-Piano, Percussion und einem tollen Kontrabass getragen wird. Oder in „Keep enough“, wo die Band zeigt, dass sie gelernt hat, dass auch nicht gespielte Noten dem Song dienen können. Aber es gibt auch Momente, wo sie ganz in Tradition ihres Oevres aufspielen wie z.B. in „Let the good times be never ending“ und auch da scheint die Produktion transparenter und besser als früher.

    THE CHARLATANS sind allen widrigen Umständen zum Trotz 2015 eine Band, die immer noch lebt und bereit ist neue Wege zu gehen. Es wird sehr spannend sein zu sehen, wie sie das neue Material live umsetzen – ob sie auch live ihre bewährten Pfade verlassen werden und versuchen die neu gewonnenen Freiheiten, die ein so tragischer Schnitt ja auch mit sich bringen kann, als Herausforderung anzunehmen. „Modern nature“ ist jedenfalls ein Album, das eine neue Phase in der Band begründen kann. Wünschen wir ihnen dabei das beste, der Ansatz ist sehr vielversprechend!

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #9480951  | PERMALINK

    midnight-mover

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,778

    Die Platte ist gold!

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    "I know a few groovy middle-aged people, but not many." Keith Richards 1966
    #9480953  | PERMALINK

    optimist

    Registriert seit: 09.02.2010

    Beiträge: 1,360

    Ja, sehr schönes Album. Und wie es j.w. bereits treffend beschrieben hat: die Produktion selbst macht die Stärke des Albums aus.

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    #9480955  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    optimistJa, sehr schönes Album. Und wie es j.w. bereits treffend beschrieben hat: die Produktion selbst macht die Stärke des Albums aus.

    Tolles Album, wirklich ein Monolith. Diese Zurückhaltung in den Songs ist ergreifend. Schon der Opener lässt keine Wünsche offen und steht beispielhaft für die gesamte Platte.

    Gut die erste Hälfte habe ich jetzt mehrmals durch und bin auf die restlichen Songs gespannt (doch waren die ersten beiden oberflächlichen Durchgänge schon sehr vielversprechend).

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    #9480957  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,368

    Platte des Jahres auch hier. Bisher!
    Tiefenentspannt und „in tune“ wie lange nicht mehr.

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    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #9480959  | PERMALINK

    liam1994

    Registriert seit: 31.12.2002

    Beiträge: 1,859

    Erst gestern Abend wieder gehört. In der Tat ein famoses Album. Zur Platte des Jahres so far reicht es nicht ganz, aber es müsste schon viel Wundervolles erscheinen, damit „Modern Nature“ nicht in den Top 10 landet. Das gleiche gilt für „Let The Good Times“ bei den Singles des Jahres. Oder Tracks, denn eine 7″ davon gibts (bisher) nicht. Aber ein Video. Ach, verwirrend, diese moderne Welt.

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    Nie mehr Zweite Liga!!!
    #9480961  | PERMALINK

    midnight-mover

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,778

    Erfreulich, dass „Modern Nature“ hier doch einige Freunde findet. Sollte mich auch sehr wundern, wenn die Platte bei mir dieses Jahr nicht in der Top 10 landet…

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    "I know a few groovy middle-aged people, but not many." Keith Richards 1966
    #9480963  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Schliesse mich an, starkes Album. Würde die Band gerne wieder live sehen.

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    #9480965  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Auch die zweite Hälfte hält das hohe Niveau nach mehreren Durchgängen. Einzig der Abschlusstrack schwächelt etwas, dafür ist der Einstieg genial: „Talking in Tones“ ist mein Lieblingssong des Albums, da stimmt alles. Und dann gleich „So Oh“; das muss man erstmal hinbekommen, einen catchy Ohrwurm, aus diesen beiden Worten zu zaubern „…in Love“ kommt ja erst später zu dazu.

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