"Handgemachte Musik" – Sinnvoller Begriff oder überholte Vorstellung?

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  • #9440299  | PERMALINK

    gruenschnabel

    Registriert seit: 19.01.2013

    Beiträge: 6,126

    pumafreddy:lol:
    Den Vergleich hast du gemacht. Ein Fliesenleger verdient sein ganzes Leben nicht so viel wie Page mit einer Platte. Es ging um „handgemacht“, wozu natürlich auch Bach oder Mozart gehört
    Aber ich seh schon, das hat hier eh keinen Sinn. Eine Statur von einen 3D-Drucker ist natürlich genauso kunstvoll erschaffen, wie die eines Bildhauers.

    Puma, bei allem Respekt: Worüber redest du? Jetzt geht es mittlerweile nicht nur um diesen komischen Begriff „handgemacht“ (Was zum Teufel ist das? Macht Robert Plant „handgemachte“ Musik? Ist Gesang nicht viel „handgemachter“ als Gitarrenspiel? Ist akustische Gitarre „handgemachter“ als elektrische? Ist Gitarrensynthesizer weniger „handgemacht“ musiziert als die Elektrogitarre, die durch 10 Effekte gejagt wird? Gehört „Scratchen“ dazu? Ist das Programmieren eines Beats nicht ebenso „handgemacht“ wie das Dirigieren eines Orchesters?).
    Sondern jetzt geht es auch noch um eine Verbindung von „handgemacht“ und „kunstvoll“? Das ist bodenlos.

    --

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    #9440301  | PERMALINK

    roseblood

    Registriert seit: 26.01.2009

    Beiträge: 7,089

    Nun schießt euch doch nicht derart auf pumafreddy ein. Wenn man nicht erst seit gestern im Forum registriert ist, versteht man, was er unter „handgemachte Musik“ subsumiert. Musik, welche durch gängige Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Mundharmonika, Klavier, Keyboard, Orgel, Tambourine,…) aufgenommen und gespielt wird, ohne synthetische Klänge in den Vordergrund zu stellen, sprich, Instrumente, welche Klänge ohne Klangsynthese erzeugen können.
    An sich ist der Begriff „handgemachte Musik“ wertfrei, nur wird er oftmals dafür verwendet, um sich von „künstlichen“ Klängen zu distanzieren und die Kritiker verstehen ihre Musiker dadurch minder wertvoll, weswegen Kontroverse entstehen.

    Ich hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?

    --

    #9440303  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,470

    Herzzerreißend.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #9440305  | PERMALINK

    genosse-schulz

    Registriert seit: 06.01.2009

    Beiträge: 5,321

    pumafreddyEine Statur von einen 3D-Drucker ist natürlich genauso kunstvoll erschaffen, wie die eines Bildhauers.

    RosebloodIch hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?

    Welche Mittel ein Mensch wählt, um sich künstlerisch auszudrücken ist doch sowas von egal. Ob das Ergebnis nun unter Kunst, Kunsthandwerk oder Kitsch einzuorden ist, darüber kann man natürlich diskutieren.

    --

    I hunt alone
    #9440307  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,537

    pumafreddyEs ging um „handgemachte Musik“, wozu natürlich auch Bach oder Mozart gehört.

    Schon mal auf die Idee gekommen, dass man deren Werke auch anders interpretieren kann als mit klassischen Instrumenten? Oder ist z.B. Switched On Bach für Dich auch „handgemacht“?

    --

    If you stay too long, you'll finally go insane.
    #9440309  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,912

    RosebloodNun schießt euch doch nicht derart auf pumafreddy ein. Wenn man nicht erst seit gestern im Forum registriert ist, versteht man, was er unter „handgemachte Musik“ subsumiert. Musik, welche durch gängige Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Mundharmonika, Klavier, Keyboard, Orgel, Tambourine,…) […]

    „Gängig“ weist darauf hin: so etwas neumodisches wie Synthesizer oder Computer kommt handgemachten Fans nichts ins Haus.

    Roseblood
    Ich hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?

    Na klar. Tom Waits spielt auf Schrottplatzteilen, Marlene Dietrich auf einer Säge und Scott Walker auf toten Schweinen – alles Musikinstrumente, weil zur Erzeugung von Musik benutzt.

    --

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    #9440311  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Und Duchamp spielt mit Objet Trouves, Beuys mit Fettecken und Yves Klein mit monochromen Bildern etc.pp.

    --

    #9440313  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,007

    linnUnd Duchamp spielt mit Objet Trouves, Beuys mit Fettecken und Yves Klein mit monochromen Bildern etc.pp.

    Ist ja auch allet keine Kunst. Und wer dat anders sieht ist plöd.

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    #9440315  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,727

    RosebloodZählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?

    irgendwie müssen die Töne da ja auch erstmal reinkommen, wenn man nicht nur irgendwelche Samples oder Presets benutzt (und selbst das setzt ein gewisses Können im Umgang damit voraus)

    ich hab hier zB so ein kleines Controller Keyboard (über die Pads oben kann man auch Beats einspielen – mit den Fingern)


    passend zu dem ..

    The Imposteres schadet übrigens auch nichts, wenn der Computer Musiker ein wenig Klavier spielen kann oder ein bisschen Ahnung von harmonischen Songstrukturen (Harmonielehre) hat, und in vielen Fällen ist dem sicher auch so

    --

    out of the blue
    #9440317  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    RosebloodIch hatte es schon einmal angesprochen und frage erneut: Zählt das Bedienen eines Musikprogramms über PC/Laptop als Beherrschen eines Musikinstruments?

    Ja, sicher, wie kann man denn eine solche Frage im Jahre 2014 noch ernsthaft stellen? Natürlich kann jeder auf dem PC irgendetwas rumdaddeln, aber ob es nun um Bildbearbeitung, Grafik, Filmschnitt, Texte erstellen usw. geht – da trennt sich sehr schnell die Masse der Rumdaddler von denen, die damit wirklich etwas zustande bringen. Du kannst am Rechner auch genauso einen Brief an die Versicherung schreiben wie ein komplettes Buchmanuskript erstellen, aber was das Know How betrifft, liegen Welten dazwischen.

    Ein Programm ist nichts anderes als ein Handwerkszeug, das man beherrschen muss, um damit kreativ und professionell zu arbeiten. Um Musik zu produzieren bzw. neu zu erschaffen, ist das Beherrschen eines oder mehrerer Instrumente zudem nur ein Aspekt, dazu brauchst Du auch eine Vorstellung davon, was man überhaupt machen kann, was Du machen möchtest und wie Du dahin kommst. Musik ist das, was Musiker machen, welche Werkzeuge sie dafür wählen, ist zweitrangig.

    --

    #9440319  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,727

    jenau

    --

    out of the blue
    #9440321  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    grünschnabel
    Sondern jetzt geht es auch noch um eine Verbindung von „handgemacht“ und „kunstvoll“? Das ist bodenlos.

    Ja, ich betrachte Musik durchaus als Kunst. Wenn aber auf der Bühne nur Sänger und Tänzer zu sehen sind und die Instrumente (welche auch immer) hinter der Bühne (ab)gespielt werden, dann besteht die Kunst eben nur aus Singen und Tanzen und hat mit handgemacht nicht viel zu tun

    --

    #9440323  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,727

    s.i.n.n.l.o.s

    --

    out of the blue
    #9440325  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,537

    Herr Rossi
    Ein Programm ist nichts anderes als ein Handwerkszeug, das man beherrschen muss, um damit kreativ und professionell zu arbeiten.

    Das zu begreifen dürfte allerdings so manchem schwer fallen. Der Glaube, dass der Computer quasi alles von selbst macht und der Bediener nur 2, 3 Tasten drücken muss, ist wohl ist nicht so selten, auch in anderen IT Bereichen.

    --

    If you stay too long, you'll finally go insane.
    #9440327  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    pumafreddyJa, ich betrachte Musik durchaus als Kunst. Wenn aber auf der Bühne nur Sänger und Tänzer zu sehen sind und die Instrumente (welche auch immer) hinter der Bühne (ab)gespielt werden, dann besteht die Kunst eben nur aus Singen und Tanzen und hat mit handgemacht nicht viel zu tun

    Selbst wenn die Musik nicht live auf der Bühne reproduziert wird, sie ist ja nicht von Geisterhand entstanden oder vom Himmel gefallen. Wann immer Musik zu hören ist, haben Musiker sie erschaffen. Es bedeutet zudem nicht, dass die beteiligten Musiker es nicht können. Um bei den Pet Shop Boys zu bleiben: Chris Lowe spielt seine Keyboards live und Neil Tennant begleitet sich gelegentlich zu einzelnen Songs nur auf der Gitarre. Sie sind nunmal Musiker. Es geht bei ihren Shows allerdings nicht in erster Linie um das Nachspielen oder Neuinterpretieren von bereits aufgenommen Stücken, sondern um die Show. Das ist auch Kunst und ebensoviel/ebensowenig „ehrlich“ oder „unehrlich“ wie die Bemühungen der Bluesband im Irish Pub um die Ecke. Es gibt zudem andere elektronische Acts wie Depeche Mode oder Portishead (PS: ein Beispiel für Acts, die sowohl mit traditionellen Instrumenten wie mit Samples und elektronischen Sounds arbeiten), deren Konzerte sich nicht von Rockkonzerten unterscheiden.

    Es gab mal eine Zeit, da galt manchen allein schon das elektrische Verstärken von Instrumenten als „unehrlich“ (der berühmte „Judas“-Vorwurf an Dylan, als er sich entschlossen hatte, „fucking loud“ zu spielen). Sieht heutzutage noch irgendjemand einen grundsätzlichen qualitativen Unterschied zwischen akustischer und elektrisch verstärkter Gitarrenmusik?

    --

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