BOB DYLAN & THE BAND – "Bootleg Series #11: The Basement Tapes RAW"

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  • #9341427  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Humoralarm, wahr! Was Du schreibst ist offene Türen einrennen. Mir ist klar, dass Du die Basement-Tapes kennst. Dass sie in dieser Qualität mal öffentlich werden, haben Eingefleischte wie ich auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben, aber jetzt ist schon Weihnachten.

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    #9341429  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,488

    gypsy tail wind… (wo ist das Problem mit der Identizierung der einzelnen Musiker? Versteh ich wirklich nicht, die analfixierten Dylanologen sollen sich bloss mal ein wenig entspannen bitte!)…

    Schön, dass das endlich einmal ausgesprochen wurde. Danke.

    --

    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #9341431  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,806

    BgigliHumoralarm, wahr! Was Du schreibst ist offene Türen einrennen.

    Ach so. Sorry, ich habe es falsch verstanden.

    #9341433  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,112

    Bin schwer begeistert von der Komplett-Box. Immer klarer wird, wie kläglich und fahl, geradezu charakterverzerrend die 75er-Auswahl war. Der Witz ist hier wirklich, Dylan und der Band auf einem Weg zu folgen, auch auf Irrwegen, Seitenwegen, Abwegen. Und die vielen, vielen Cover-Versionen sind absolut wichtige Wegmarken und Wegweiser. Mag schon sein, dass das Hardcore-Fanstuff ist, schon allein wegen der Aufnahmequalität. Aber ich find’s famos.

    Ich melde aber Zweifel an, was die Exile-on-MSt-schwarz/Basement-weiß-Gegenüberstellung betrifft – die Basement-Komplett-Edition ist doch sehr satt mit Blues-Etüden gespickt, unter anderem einem ulkigen „Tupelo“-Reenactment mit Dylan als charmant überfordertem Hooker-Verkörperer.

    --

    #9341435  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,045

    bullschuetzBin schwer begeistert von der Komplett-Box. Immer klarer wird, wie kläglich und fahl, geradezu charakterverzerrend die 75er-Auswahl war. Der Witz ist hier wirklich, Dylan und der Band auf einem Weg zu folgen, auch auf Irrwegen, Seitenwegen, Abwegen. Und die vielen, vielen Cover-Versionen sind absolut wichtige Wegmarken und Wegweiser. Mag schon sein, dass das Hardcore-Fanstuff ist, schon allein wegen der Aufnahmequalität. Aber ich find’s famos.

    Bin zwar erst in der Hälfte angekommen (Raw lief dafür auch schon – verglichen, was da genau drauf ist, habe ich noch nicht), aber ich schliesse mich an – famos in der Tat!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9341437  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 62,194

    Ich glaube ich brauche das auch….

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #9341439  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,112

    Das Schlagzeug bei Wheel on Fire macht mich immer wieder fertig, wie es in der Strophe stottert und stolpert, ein halber Takt grade Viertel, ein halber Takt Triolen, da schnapp ich nach Luft und find’s grandios, könnte mir aber vorstellen, dass mancher Notenpolizist schimpft: „Kann der denn nicht RICHTIG spielen?“

    Frage an gypsy: Ist das Manuel oder Helm?

    --

    #9341441  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Werde weiterhin nicht wirklich warm mit dem Zeug. Für mich noch immer mal bessere, mal schlechtere Proberaum aufnahmen. Höre da auch nicht wirkliche Innovationen. Okay, vielleicht war das zu der Zeit wirklich neu, aber irgendwie glaube ich das nicht. Letztlich kann ich verstehen, warum Dylan das eigentlich nie veröffetlichen wollte.

    --

    Do you believe in Rock n Roll?
    #9341443  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,112

    Da will ich Dir gar nicht widersprechen. Im einzelnen:

    captain kiddmal bessere, mal schlechtere Proberaumaufnahmen.

    Proberaumaufnahmen? Definitiv! Und nicht alles ist auf höchstem Niveau, vieles ist Rumprobieren, Anspielen, Verwerfen, Wägen, Rumjonglieren, Fallenlassen. Das muss man in der Tat mögen, bzw: Man muss es natürlich überhaupt nicht. Mich fasziniert der Schlüssellochblick, das Dabeisein, wenn (sich) eine Gruppe von Musikern sucht und manchmal findet. Aber ich räume ohne Probleme ein: Wer da öfters mal Leerlauf hört, ist deshalb ganz bestimmt nicht gleich ein Banause.

    captain kiddHöre da auch nicht wirkliche Innovationen.

    Das Innovative (falls es innovativ ist) ist auch nicht das, was mich daran fesselt, eher die Traditionsaneignung, das Erkunden und Nutzbarmachen von Altbeständen, Ahnenlinien, Geschichtsschichten, Vorgängerfährten. Während Dylan Mitte der 60er weithin als Bilderstürmer, Revoluzzer, Innovator wahrgenommen wurde, wird hier deutlich, was in Wahrheit auch davor schon immer mitschwang: Hier sucht einer den eigenen Weg und die Erneuerung, indem er intensivste Wurzelkunde betreibt.

    captain kiddLetztlich kann ich verstehen, warum Dylan das eigentlich nie veröffentlichen wollte.

    Ich auch. Das war kein Musizieren mit Blick auf eine Veröffentlichung. Und während Dylan zwar bei den meisten seiner als Platten veröffentlichten Aufnahmen auf Sponaneität Wert legte und den Geist des Moments der handwerklichen Perfektion vorzog, achtete er doch eigentlich (fast) immer auf gewisse industrieverbindliche Mindeststandards. Und bisweilen (Beispiel Like A Rolling Stone) rang er ja durchaus in vielen Takes um die stimmige Form eines Songs.

    Kurzum: Ich halte Deine Einschätzungen überhaupt nicht für falsch. Bloß werde ich eben

    captain kiddwarm mit dem Zeug.

    --

    #9341445  | PERMALINK

    bullschuetz

    Registriert seit: 16.12.2008

    Beiträge: 2,112

    Nachtrag: Lese gerade in der „Zeit“ in einer Geschichte über Nick Hornby: „Der Pop, so Hornby, habe seit den 60er Jahren immer wieder für die große Zäsur, den Bruch mit der Vergangenheit gesorgt. Die Botschaft der Beatles wie von Punk war: Wir hassen alles, was vor uns war, weg mit der Vergangenheit und der Tradition!“

    Einerseits bezweifle ich, ob das so rundum stimmt. Denn natürlich machten sich Beatles, Stones und auch Punk die Vergangenheit in vieler Hinsicht nutzbar, sie kamen nicht aus dem Nichts. Aber eins stimmt wohl schon: Diese „Wir sind neu!“-Idee, diese immer ein bisschen geflunkerte Erneuerungs-Behauptung, diese große Geste, manchmal auch gernegroße Pose gehört schon zum Pop. Es geht um die Akzentuierung, die Betonung – und die liegt auf dem Wort „neu!“ Erst recht wurde das in den 60er-Jahren so rezipiert – Pop war eine stürmisch begrüßte Revolution für die Jungen und zutiefst abgelehnte Revoluzzerei für viele Alte.

    Und deshalb ist das, was in den Basement-Tapes durchexerziert wird, womöglich in der Tat „neu“ im Sinne von: quer zum Zeitgeist. Da wird mit Hingabe, Emphase, Respekt, Zuneigung, Hingabe, Lernbegier, Geschichtsbewusstsein die Vergangenheit erforscht, um daraus etwas Gegenwärtiges zu machen. Klar könnte man ähnliches auch von den Stones und ihrer Blues-Aneignung sagen – aber das war kombiniert mit einer revoluzzerischen Attitüde. Bei Dylan und der Band ist das dagegen ganz unverstellt, ungetarnt, nichtmal oberflächlich überschminkt. Motto: Wir ziehen uns mit unseren Familien aufs Land zurück und erforschen unsere Wurzeln.

    --

    #9341447  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,045

    bullschuetzFrage an gypsy: Ist das Manuel oder Helm?

    Ich denke mal Helm – zu sauber für Manuel.

    Für Manuel an den Drums, hör Dir z.B. „Ruben Remus“ (vom 1975er Album) oder „Ferdinand the Imposter“ (CD-Bonustrack auf „Music from Big Pink“, auch in „A Musical History“). Auf zweiterem spielt er zwar einen nicht unähnlichen Beat, aber nicht halb so überzeugend. Auf den „Basement Tapes“ ist er aber noch auf weiteren Tracks als Drummer zu hören: „Ain’t No More Cane“, „Don’t Ya Tell Henry“ (Helm auf beiden an Vocals und Mandoline). Es gibt sicherlich noch mehr Tracks, ich würde mir selbst das Zuordnen aller Beiträge nicht zutrauen oder nur mit recht grossem Unsicherheitsfaktor … aber in dem Fall bin ich recht sicher. Soweit ich es im Blick habe, spielte Manuel eigentlich immer nur dann Drums, wenn Helm die Mandoline hervorholte – er war also wirklich nur der Aushilfsdrummer. Der schleppende Beat auf „Ain’t No More Cane“ ist wohl sowas wie Manuels Markenzeichen als Drummer – anderswo (in „Ruben Remus“) wirkt er für meine Ohren recht shaky, aber diesen einen schleppenden Groove, fast ein Two-Beat eigentlich, hatte er drauf.

    Aber nimm das bitte als ein educated guess, ja? Meine Bemerkung oben sollte nicht heissen, dass ich mir das Zuordnen in allen Fällen zutrauen würde, aber doch dass ich es für möglich hielte. Man hätte wohl bloss Rob Bowman anfragen müssen …

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    #9341449  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Schön geschrieben, bullschuetz. Kann auch vieles nachvollziehen – und ich finde es ja auch nicht schlecht. Ich höre da nur nicht mal ansatzweise diese Bedeutung raus, mit der diese Aufnahmen aufgeladen wurden und werden. So haben wir halt damals auch geprobt. Einige Klassiker zum Warmspielen, aktuelle Hits in komischen Versionen und dann an eigenen Songs gearbeitet. Nichts besonderes, so machen das viele Bands. Natürlich waren das alles ganz gute Musiker, aber herausragendes Material höre ich eben kaum. Und auch selten diese Rückbesinnung, die auch immer wieder genannt wird. Dylan war ja eher zum Bilderstürmer gemacht worden. Er wurzelte ja schon immer im Blues, war Country- und Rockfan.

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    Do you believe in Rock n Roll?
    #9341451  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,725

    Vielleicht solltest du einfach ausblenden, was du über „Bedeutung“ zu wissen glaubst.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #9341453  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Ja, eigentlich ein guter Vorschlag. Nur geht das kaum mehr. Und dann halten die Aufnahmen einfach nicht, was andere versprochen haben.

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    Do you believe in Rock n Roll?
    #9341455  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Natürlich halten sie das. Wir schreiben das Jahr 1967, wer hat damals eine solche Musik so gespielt?
    Aber das ist natürlich nicht von vornherein ein Qualitätsmerkmal. Allerdings meine ich, dass viele Tracks auch heute noch in ihrer Einzigartigkeit bestehen können. Sowohl von ihrer Musikalität, als auch von ihrem Arrangement her. Die Lockerheit und unambitionierte Stimmigkeit ist in meinen Ohren wunderbar. (Obwohl ich gerade mal erst bei $ Mio Bash angelangt bin.)

    Wem die Klangqualität nicht zusagt, sollte vielleicht auf Pink Floyd umsteigen. ;-) Ich denke die kann hier doch gar keinen Ausschlag geben. Abgesehen davon habe ich die Tracks noch nie so schön gehört, vielleicht auch geschönt, wer weiß.
    Aber letztlich ist das sicher nur was für jemanden, der sich für die Zeit damals und die Dylansche Entwicklung interessiert. Keine Frage.

    Ich habe heute die Vinylbox bekommen. Schön und wertig aufgemacht das Ganze. Dieses Mal auch die Innencover passend. Und ein schönes Booklet in dieser Größe.

    PS: Eines gibt mir noch zu denken: Haben die wirklich auf Shamrock aufgenommen? Bei uns waren das damals die billigsten Bänder, die zu bekommen waren, eher Schrottware mit Aussetzern. Ich hatte selbst einige gekauft. Weiß jemand, ob es die auch als Qualitätsbänder gab?

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