Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Replays: Neuauflagen, Deluxe- und erweiterte Editionen › BOB DYLAN & THE BAND – "Bootleg Series #11: The Basement Tapes RAW"
-
AutorBeiträge
-
gypsy tail windEs ist unter anderem genau dieser Rumpel-Groove, der mich an The Band so fasziniert. Dazu die Tatsache, dass sie mit den diversen Haupt- und Nebeninstrumenten eine so breite Palette an Klängen zu bieten hatten – auch da gehen die Bezüge anderswohin als beim vom Blues geprägten Rock: Zydeco, Cajun spielen eine wichtigere Rolle. Das alles unter Folk, Country und Gospel zu summieren scheint mir verkürzt, auch wenn all das sicherlich auch eine Rolle spielte. Eine ganz direkte New Orleans-Connection gibt es natürlich auch via Allen Toussaint, dessen Bläser-Arrangement für „Life Is a Carnival“ absolut grossartig ist.
Falls jemand Zweifel an der Funk-These hat, höre er z.B. „Don’t Do It“ von The Last Waltz und vergleiche mit Marvin Gayes Vorlage „Baby Don’t You Do It“ – The Band outfunks Marvin Gaye, easily!
Ok, das ist ein guter Punkt. The Band konnte in der Tat sehr soulig und sehr funkig sein. Allen Toussaint hat ja auch die Arrangements für Rock of Ages geschrieben. Und du hast recht mit der unglaublichen Bandbreite an Sounds. Musikalisch ist das unheimlich reichhaltig – und gleichzeitig komplett zeitlos. Jedenfalls gibt es diesen Sound einfach kein zweites Mal. Ihn zeitlich einzuordnen, wenn man ihn nicht kennt, ist auch gar nicht leicht. Dazu tragen auch die Texte bei, die teilweise klingen, als seien sie im 19. Jahrhundert geschrieben worden.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Highlights von Rolling-Stone.deHuey Lewis im Interview: „Die Mundharmonika ist die Antithese zum Techno“
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
„Westworld“-Schlusskritik: Tschüss, bin wohl zu blöd für die Serie
Rolling Stone Playlist: 10 Song-Schätze auf Single-B-Seiten
Courtney Love: „Kurt wollte sich jeden Tag umbringen“
Video: „Tagesthemen“ berichtet 1994 über den Tod von Kurt Cobain
WerbungDie Spur von Kanada nach Lousiana folgt den Cajuns – hier liegt sicherlich eine Wurzel der Musik der Band. Die Basement Tapes sind dabei The Band / Music From Big Pink im status nascendi und Dylans Kunst die pure Mäeutik.
--
If you dance, you might understand the words better. David Byrnegypsy tail windFalls jemand Zweifel an der Funk-These hat, höre er z.B. „Don’t Do It“ von The Last Waltz und vergleiche mit Marvin Gayes Vorlage „Baby Don’t You Do It“ – The Band outfunks Marvin Gaye, easily!
Oh nein, an der Funk-These gibt es meiner Meinung nach nichts zu zweifeln – und falls es noch eines weiteren „Beweises“ bedürfte: Ich empfehle, sich mal „Beyond Comprehension“ von Gang Starr anzuhören. Was der große DJ Premier da sampelt und loopt, sollte Band-Fans nicht ganz unvertraut sein. Und es groovt wie die Sau.
--
Und natürlich hat das viel mit Levon Helm zu tun – der ja so ziemlich das Gegenteil von einem Kanadier war.
--
Jedenfalls habe ich jetzt auch die Komplett-Version und bin sehr froh darüber.
--
bullschuetzJedenfalls habe ich jetzt auch die Komplett-Version und bin sehr froh darüber.
Ist denn der Sound jetzt irgendwie anders gegenüber den Bootlegs, die man so kennt? Gibt es also irgendeinen qualitativen Mehrwert, den die Complete-Box hat (Sound, Booklet-Texte), oder reicht es im Prinzip aus, die Bootleg-Version zu hören und „Basement Blues“ von Greil Marcus mitzulesen?
Ich hatte bisher keine Bootleg-„Gesamt“-Ausgabe, insofern ist für mich der Zugewinn fulminant. Ich finde, die Musik klingt klasse und sicher besser als die Bootleg-Varianten, die ich bislang kannte. Mir scheint, hier wurde wirklich hingebungsvolle Restaurationsarbeit betrieben, ohne irgend etwas aufzuhübschen, gradezubügeln, glattzuschleifen – aber wie gesagt, Experte bin ich nicht. Und offenbar sind einige Aufnahmen bislang ja noch nichtmal als Bootlegs kursiert.
--
bullschuetzIch hatte bisher keine Bootleg-„Gesamt“-Ausgabe, insofern ist für mich der Zugewinn fulminant. Ich finde, die Musik klingt klasse und sicher besser als die Bootleg-Varianten, die ich bislang kannte. Mir scheint, hier wurde wirklich hingebungsvolle Restaurationsarbeit betrieben, ohne irgend etwas aufzuhübschen, gradezubügeln, glattzuschleifen – aber wie gesagt, Experte bin ich nicht. Und offenbar sind einige Aufnahmen bislang ja noch nichtmal als Bootlegs kursiert.
Danke für die ausführliche Antwort. Das hört sich vielversprechend an. Ich muss da wohl doch zuschlagen …
Sehr schön, bullschuetz.Danke. Das habe ich mir genau so auch gedacht, wenn ich hier so mitlese. Sehr treffend auch gypsy und vor allem otis. Spannende Diskussion. Als Schwabe werde ich mir das ganz gemütlich zu Weihnachten schenken. Und so lange noch das vorhandene Vinyl- und CD- Material hören :sonne:
Und Exile.
--
Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll growIch habe mir vorhin auf dem Weg in die Kirche* (genau, mir wurde von einer gewissen Spektabilität eine „gesegnete“ Zukunft gewünscht) auch noch die Raw-Version geholt – weil ich doch den wenigstens teilsweisen Zeilenkommentar doch auch noch haben wollte (danke für den Hinweise … von wem kam er, j.w.?) – und die erste CD daraus läuft jetzt. Ist länger her, dass ich aus den Bootlegs was hörte, aber ich glaube klanglich ist das schon deutlich besser aufbereitet. Und natürlich eine gigantische Freude zu hören (gesegnet bin ich in der Tat, aber das ist ja kein Privileg, die Doppel-CD steht in jedem Drogenladen auf der Theke).
*) Felix und Regula flohen nach Zürich, wo sie ebenfalls hingerichtet wurden. Nach ihrer Enthauptung auf der kleinen Limmatinsel, auf der heute die Wasserkirche steht, sollen die Leiber der Patrone ihre abgeschlagenen Köpfe noch 40 Ellen bergaufwärts getragen haben bis zu der Stelle, an der sie begraben werden wollten. Die Gräber sollen dann erst von Karl dem Grossen wiederentdeckt worden sein. Der habe einst einen Hirsch** von Aachen bis nach Zürich verfolgt, als sein Pferd plötzlich in die Knie gegangen sei, um den Gräbern der Heiligen die Reverenz zu erweisen. Karl habe darauf die Gebeine heben lassen und zur Ehre der Heiligen die Kirche und die Propstei Grossmünster gegründet.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaWow! Eine Hirschjagd von Aachen nach Züri! Das waren noch Zeiten! Das waren noch Abenteuer!
Das waren noch Männer!--
Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll growich (kein Jäger leider, bloss armseliger licentiatus philosophiae) vergass:
**) das Medaillon und die Bäckchen dieses Hirsches habe ich vorhin im Goethestübli zu Züri verspeist
Währenddessen neigt sich CD1 von „Raw“ dem Ende zu und gerade läuft „Silent Weekend“, ein unprätentiöses Blues-Juwel, in dem Rick Danko am Bass diesen für mich so unwiderstehlichen Stotter-Groove abliefert (mit den plötzlich durchgespielten Linien), Manuel klimpert, Hudson orgelt, Robertson zupft und Helm trommelt (wo ist das Problem mit der Identizierung der einzelnen Musiker? Versteh ich wirklich nicht, die analfixierten Dylanologen sollen sich bloss mal ein wenig entspannen bitte!) – klasse Sache, auch wenn das nur eine rohe Skizze ist, die Stelle gegen Ende, an der Robertson zu riffen anfangen sollte, praktisch ungenutzt vorüberstreicht, das Stück ausfranst … aber zeigt mir bitte mal die Outtakes und Rehearsals der Gruppe, die sowas so locker hinkriegt! Wirklich klasse!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@wahr
Du hast das noch nicht? Unauffällig bestellen, kaufen und mitnehmen bevor das noch einer bemerkt. Du gehst doch auch nicht ohne Hosen auf die Straße. Ein Leben ohne diese Platten ist keins.--
Bgigli@wahr
Du hast das noch nicht? Unauffällig bestellen, kaufen und mitnehmen bevor das noch einer bemerkt. Du gehst doch auch nicht ohne Hosen auf die Straße. Ein Leben ohne diese Platten ist keins.wie wahr
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaBgigli@wahr
Du hast das noch nicht? Unauffällig bestellen, kaufen und mitnehmen bevor das noch einer bemerkt. Du gehst doch auch nicht ohne Hosen auf die Straße. Ein Leben ohne diese Platten ist keins.Na, ich kenne ja die Bootlegs, also gab es für mich schon ein Leben vor der offiziellen Veröffentlichung. Und auf den Bootlegs gründet sich ja der Einfluss der Basement-Tapes. Darauf, und nicht auf dem mehr The Band in den Vordergrund rückenden und aufhübschten Doppelalbum der 70er oder auf die jetzige offizielle Veröffentlichung der kompletten Tapes.
-
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.