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AutorBeiträge
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Von einem Freund hab ich den Soundtrack zu L’auberge espagnole bekommen, auf diesem ist auch Ali Farka Toure mit einem Stück vertreten ( Ai du ), welches mich umgehauen hat!!! Bei AMG wird er als „the African John Lee Hooker“ beschrieben…kann mir jemand was empfehlen, kennt ihn jemand? Ich bin hin und weg! :)
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Werbungafrikanische musik war mal eine kleine leidenschaft von mir.
von Ali Farka Toure habe ich: The Sourcetoller gitarrist, schöne cd
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"Können Sie Klavier spielen?" "Weiß nicht, mal versuchen."Unbedingt empfehlenswert auch die Zusammenarbeit mit Ry Cooder, der sich angenehm im Hintergrund hält und Ali Farka Toure voll zur Geltung bringen läßt.
Tolle CD.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Da muss ich mich ja echt schämen…. :oops: :oops:
Den kannte ich bisher gar nicht…… :roll:
Klingt aber :mrgreen:
Danke für den Tip :)
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Unbedingt empfehlenswert auch die Zusammenarbeit mit Ry Cooder, der sich angenehm im Hintergrund hält und Ali Farka Toure voll zur Geltung bringen läßt.
Tolle CD.So isses! Ich empfehle unbedingt die TALKING TIMBUKTU aus 1994. Sensationelle CD.
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I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.Von Ali Farke Toure kann man eignetlich alle Sachen empfehlen. Waehrend die aelteren Sachen (Ali Farke Toure, The River, The Source und African Blues) urwuechsiger und „reiner“ sind, ist das Spaetwerk zugaenglicher. Die Zusammenarbeit mit Ry Cooder (Talking Timbuktu) ist das glatteste Werk – somit vielleicht ein guter Einstieg, obwohl ich The River bevorzuge.
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Käse ist gesund!Danke für die Ratschläge, Leute!
Habe mich(Talking Timbuktu) und werde auch demnächst versorgt…--
ein nachruf aus der taz
Daniel Bax
Die Quelle des Blues
Sein Honig brauchte keinen Zucker. Der einflussreiche Gitarrist Ali Farka
Touré ist in seinem Heimatdorf im Norden Malis verstorben. Ein NachrufEr hatte sich schon zur Ruhe gesetzt und wollte auch keine Platten mehr aufnehmen. Vor allem aber wollte er nicht mehr in verrauchten Konzerthallen vor einem westlichen Publikum auftreten, das die Essenz seiner Musik zu erfassen seiner Meinung nach gar nicht in der Lage war. Doch der britische Produzent
Nick Gold, der schon die alten Herren vom Buena Vista Social Club noch einmal für die Nachwelt fit gemacht hatte, ließ nicht locker. Mit einem mobilen Studio reiste er in Ali Farka Tourés Heimatdorf Niafunké im Norden von Mali, um den Musiker noch
einmal zu Aufnahmen zu bewegen. Im Hotel Mandé, am Ufer des Niger gelegen, brachte er den betagten Gitarristen mit Toumani Diabaté, einem jungen Meis-
ter an der afrikanischen Kora-Harfe, zusammen. So entstand „In the Heart of TheMoon“, eines der besten Alben des letzten Jahres, das im Februar mit einem
Grammy ausgezeichnet wurde und nun so etwas wie das Vermächtnis des mit 67 Jahren verstorbenen Gitarristen bildet.
Eine vergleichbare Begegnung hatte Ali Farka Touré bereits mehr als zehn Jahre zuvor schon zum ersten Mal den US-Musikpreis eingetragen und weit über die Kreise der üblichen Afrika-Aficionados berühmt gemacht: Sie ist auf „Talking Timbuktu“ dokumentiert, seinem Gitarrendialog mit dem Blues-Globetrotter Ry Cooder. Das gemeinsame Album führte nicht nur zu einem weltweiten Boom des so genannten Wüsten-Blues aus Mali, sondern auch zu allerhand Legenden über die möglichen Ursprünge dieser Südstaaten-Musik im Delta des Niger und nicht
etwa des Mississippi. Auch die Blues-Dokumentation „Feels like Going Home“ von Martin Scorsese von 2003 knüpfte freudig an diesen Mythos an.
„In Amerika mögen die Blätter sein. Wir haben den Stamm und die Wurzeln“, pflegte Ali Farka Touré zu predigen. In Musikern wie John Lee Hooker oder Otis Redding sah er so etwas wie entfernte Verwandte und glaubte, in deren Musik ein Echo westafrikanischer Traditionen zu erkennen. Tatsächlich erinnern seine spröden, sparsamen und beseelten Balladen an amerikanische Vorbilder. Alie Farka Touré konnte jedoch recht ungehalten werden, wenn man seine eigene Musik deshalb als Blues bezeichnete. Vielmehr schöpfte sein Gitarrenspiel aus den musikalischen Traditionen der Songhai, der Peul und der Tamashek, Völkern im Norden Malis, beeilte er sich dann stets zu erklären.
Ali Farka Touré war das Musterbeispiel eines stolzen Afrikaners und mit seiner groß gewachsenen Gestalt eine imposante Erscheinung. Sein Auftreten strahlte Würde aus, und die forderte er von seiner Umgebung auch ein. „Wenn man einen
Skorpion im Mund hat, muss man aufpassen, wohin man seine Zunge bewegt“, antwortete er gerne mit afrikanischen Sinnsprüchen auf knifflige Journalis-
tenfragen, und über seine Musik verbreitete er gerne das Bonmot: „Meinen Honig muss man nicht mit Zucker versüßen.“
1939 geboren, gehörte Ali Farka Touré zu jener Generation, die durch die Unabhängigkeit Malis im Jahr 1960 und die daraus resultierende Aufbruchstimmung geprägt wurde. In den Siebzigerjahren arbeitete er beim ersten nationalen Radiosender, und in vielen Sendungen erklang sein
unverwechselbarer Gitarrenstil. Aufnahmen aus dieser Zeit erschienen schon damals in Frankreich auf Vinyl und wurden in der letzten Dekade – in Ermange-
lung von neuen Aufnahmen – peu à peu auf CD wieder veröffentlicht.
Nach fünfjähriger Abstinenz feierte Ali Farka Touré im vergangenen Jahr sein Comeback auf europäischen Bühnen. Zur Feier seines neuen Albums gab
er im Januar in Brüssel ein GalaKonzert mit seinem Kollegen Toumani Diabaté, es folgten vereinzelte Termine in ganz Europa. Doch am liebsten hielt sich Ali Farka in seinem Heimatort im Norden Malis auf, um sich ganz der Landwirtschaft zu widmen, in der er seine eigentliche Berufung sah. Aufgrund seines Engagements für seine Region sowie seines Renommees wurde er 2004 zum Bürgermeister von Niafunké am Rande der Sahara ernannt, und dort erlag er am Dienstag seinem langjährigen Knochenkrebsleiden.Mali hat mit Ali Farka Touré einen herausragenden Botschafter verloren. Nachdem das Kulturministerium des Landes am Dienstag seinen Tod verkündet hatte, unterbrachen die nationalen Radiosender augenblicklich ihr Programm, um den ganzen Tag lang immer wieder seine Stücke zu spielen.
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Hab mal wieder ein wenig Farka hervorgekramt… „Savane“ ist toll, aber die 80er Alben auf dem „Red & Green“ 2CD-Reissue gefallen mir fast noch besser!
Marc Huraux‘ Film „A Visit to Ali Farka Touré“ ist auch zu empfehlen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaKeine guten Nachrichten aus Mali. Es ist so traurig…
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Niafunké: Desert Blues verstummtLetzte Woche thematisierten wir das erzwungene Exil des Festival Au Désert, nun erreichen uns traurige Nachrichten aus Niafunké in der Nähe Timbuktus. Im Zuge der Eroberung des malischen Nordens durch die islamistischen Rebellen ist in Ali Farka Tourés Heimatort die Scharia eingeführt worden, mit dramatischen Folgen für die Menschen und die einmalige Kultur der Region: Das französische Weltmusikportal Mondomix berichtet, dass aus der Stadt am Niger so wie anderen Orten in der Umgebung die Musik verbannt worden sei: Die Lieder von Touré sind verboten. „Wenn es keine Musik mehr gibt in Mali, wird das unsere gesamte Kultur zerstören“, sagt Tourés berühmter Kollege Salif Keita an die Adresse der Rebellen, die mit Al-Qaida in Verbindung stehen.
Mittlerweile hat ein Exodus von Musikern aus dem Norden eingesetzt, unter den Flüchtlingen ist etwa die Sängerin Khaira Arby, der die neuen „Machthaber“ mit dem Herausschneiden der Zunge drohten. Ihr zufolge konfiszieren die Islamisten Mobiltelefone und ersetzen die weltlichen Klingeltöne durch Koransuren, Signale von Radiosendern werden gestört, Stereoanlagen zertrümmert. Im Süden hat sich mit den „Sofas De La République“ derweil eine Protestbewegung junger Künstler gegründet, der die Sängerin Naba TT angehört, die jüngere Schwester von Rokia Traoré. Ihr Song „Mabilen So“ ist gerade zur Fanfare der jungen Leute geworden, die die Untätigkeit der Politiker kritisieren und dafür eintreten, dass Mittel und Wege gefunden werden sollen, die Einheit des Landes wiederherzustellen.
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If you stay too long, you'll finally go insane.Ein weiterer Artikel zur Lage in Mali in der BBC:
Blues for Mali as Ali Farka Toure’s music is banned
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If you stay too long, you'll finally go insane.Sehr traurig!
Wenn ich sowas lese, kommen unangenehme wünsche in mir hoch (einsperren, Mauer drum bauen, Bombe rein werfen, solche Dinge) – der internationale islamische Fundamentalismus ist eine ganz üble Sache. Es scheint ja einmal mehr, dass diese Milizen und Kämpfer mit Mali wenig am Hut haben – sie sind längst globalisiert und es geht denjenigen, die Ton angeben, wohl nicht vornehmlich … ich tippe eher auf organisierte Kriminalität. Aber es ist enorm schwierig, diese Geschehnisse zu deuten.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windEs scheint ja einmal mehr, dass diese Milizen und Kämpfer mit Mali wenig am Hut haben –
Haben sie tatsächlich nicht. Der Großteil der Bevölkerung in Mali sind zwar Muslime, haben aber mit Fundamentalismus nichts am Hut („Sharia is not my thing“ wie Rokia Traore unlängst in einem Interview sagte). Diese Islamisierung kommt von außen oder wird zumindest von außen unterstützt. Dass die Tuareg darauf hereingefallen sind, verstehe ich bis heute nicht.
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If you stay too long, you'll finally go insane.Die Tuareg scheinen inzwischen teilweise aber die islamistischen Milizen zu bekämpfen … wenigstens glaube ich, sowas neulich mal gelesen zu haben. Die Berichterstattung über Mali (wie über den ganzen Kontinent) ist ja leider in unseren Breiten äusserst dürftig.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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