Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Marianne Faithfull – 12. Oktober, Esch-sur-Alzette
-
AutorBeiträge
-
Es war ein Abend, dem ich mit Vorfreude, aber auch mit gemischten Gefühlen entgegenblickte. Jüngst war in Interviews zu lesen, dass sie in den letzten zwei Jahren mehrere gesundheitliche Rückschläge hinnehmen musste, zuletzt eine schwere Hüftverletzung. Trotzdem nun eine Tour zum runden Jubiläum.
Das Konzert fand im ausverkauften Rockhal Club (der kleineren Halle der Rockhal) statt.
Relativ pünktlich gegen 20 Uhr 30 betrat sie samt ihrer vierköpfigen Band (u.a. Rob Ellis als Musical Director) die Bühne. Das Gehen fiel ihr sichtlich schwer, jede Bewegung schien zu schmerzen, einen Großteil des Abends musste sie sitzend bestreiten. Trotzdem erweckte sie einen bestens aufgelegten Eindruck und stellte gleich zu Beginn klar: Life must go on and so must a show! Das Gebrochene und zugleich Kämpferische – Themen, die sich wie ein roter Faden durch ihr Leben ziehen. Sie redete viel, lächelte viel, sprach mit der nötigen Prise Humor über ihre derzeitigen Gebrechen und reagierte schlagfertig auf Zurufe aus dem Publikum.
Als Eröffnungsstück hatte sie das Titelstück ihrer neuen LP, das beschwingte Give My Love To London ausgewählt. Leider verlief die Nummer ein wenig im Sand, da die Gitarre anfangs zu laut abgestimmt war und man ihren Gesang kaum verstand. Das änderte sich schlagartig mit dem zweiten Song Falling Back, ebenfalls von der neuen LP. Ein kraftvolles, treibendes Stück, welches sie zusammen mit Anna Calvi schrieb (und das sicher auch auf einer Calvi-LP hätte Platz finden können). Als sie dann gleich Broken English, Witches‘ Song und Working Class Hero nachlegte, waren eigentlich alle Zweifel, dass es ein guter Abend werden würde, verflogen. Und es wurde sehr gut. Neben ihren Standards und neuen Stücken (ganz toll: Love More Or Less) fanden immer wieder kleine Überraschungen den Weg in die Setlist, etwa als auf As Tears Go By mit Come And Stay With Me gleich ein weiterer Titel aus den 60ern folgte. Die stärksten Momente waren für mich das nach wie vor verstörende Sister Morphine und das darauf folgende, gespenstische Late Victorian Holocaust von Nick Cave.
Mit Last Song (das mir vor einigen Jahren den Zugang zu ihrem Spätwerk eröffnete) vom 2005er Album Before The Poison endete das Konzert nach intensiven fast zwei Stunden mit Standing Ovations, die sie spürbar genoss.--
Highlights von Rolling-Stone.deTaylor Swift vs. Kanye West: Legendäres Bitch-Telefonat geleakt
Earth Day: 16 Musiker(innen) und Bands, die für Klimaschutz kämpfen
„Seventeen Seconds“ von The Cure: Teenage Angst für alle
Huey Lewis im Interview: „Die Mundharmonika ist die Antithese zum Techno“
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
„Westworld“-Schlusskritik: Tschüss, bin wohl zu blöd für die Serie
Werbungauch am Tag zuvor in Stuttgart, eine blendend aufgelegte Marianne und ein SUPER Konzertabend :)
hier noch die Setliste:
wie sie meiner Meinung nach nicht besser sein hätte können :!:Setlist:
01 Give My Love To London
02 Falling Back
03 Broken English
04 Witches‘ Song
05 Working Class Hero
06 Band Intro
07 The Price Of Love
08 Marathon Kiss
09 Love More Or Less
10 As Tears Go By
11 Come And Stay With Me
12 Mother Wolf
13 Sister Morphine
14 Late Victorian Holocaust
15 Sparrows Will Sing
16 The Ballad Of Lucy Jordan
17 Who Will Take My Dreams Away ?
18 Last Songes war TOP :!:
das neue Album ist ein MUSS
--
-
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.