Marianne Faithfull – 12. Oktober, Esch-sur-Alzette

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  • #92039  | PERMALINK

    rake

    Registriert seit: 02.10.2009

    Beiträge: 1,393

    Es war ein Abend, dem ich mit Vorfreude, aber auch mit gemischten Gefühlen entgegenblickte. Jüngst war in Interviews zu lesen, dass sie in den letzten zwei Jahren mehrere gesundheitliche Rückschläge hinnehmen musste, zuletzt eine schwere Hüftverletzung. Trotzdem nun eine Tour zum runden Jubiläum.
    Das Konzert fand im ausverkauften Rockhal Club (der kleineren Halle der Rockhal) statt.
    Relativ pünktlich gegen 20 Uhr 30 betrat sie samt ihrer vierköpfigen Band (u.a. Rob Ellis als Musical Director) die Bühne. Das Gehen fiel ihr sichtlich schwer, jede Bewegung schien zu schmerzen, einen Großteil des Abends musste sie sitzend bestreiten. Trotzdem erweckte sie einen bestens aufgelegten Eindruck und stellte gleich zu Beginn klar: Life must go on and so must a show! Das Gebrochene und zugleich Kämpferische – Themen, die sich wie ein roter Faden durch ihr Leben ziehen. Sie redete viel, lächelte viel, sprach mit der nötigen Prise Humor über ihre derzeitigen Gebrechen und reagierte schlagfertig auf Zurufe aus dem Publikum.
    Als Eröffnungsstück hatte sie das Titelstück ihrer neuen LP, das beschwingte Give My Love To London ausgewählt. Leider verlief die Nummer ein wenig im Sand, da die Gitarre anfangs zu laut abgestimmt war und man ihren Gesang kaum verstand. Das änderte sich schlagartig mit dem zweiten Song Falling Back, ebenfalls von der neuen LP. Ein kraftvolles, treibendes Stück, welches sie zusammen mit Anna Calvi schrieb (und das sicher auch auf einer Calvi-LP hätte Platz finden können). Als sie dann gleich Broken English, Witches‘ Song und Working Class Hero nachlegte, waren eigentlich alle Zweifel, dass es ein guter Abend werden würde, verflogen. Und es wurde sehr gut. Neben ihren Standards und neuen Stücken (ganz toll: Love More Or Less) fanden immer wieder kleine Überraschungen den Weg in die Setlist, etwa als auf As Tears Go By mit Come And Stay With Me gleich ein weiterer Titel aus den 60ern folgte. Die stärksten Momente waren für mich das nach wie vor verstörende Sister Morphine und das darauf folgende, gespenstische Late Victorian Holocaust von Nick Cave.
    Mit Last Song (das mir vor einigen Jahren den Zugang zu ihrem Spätwerk eröffnete) vom 2005er Album Before The Poison endete das Konzert nach intensiven fast zwei Stunden mit Standing Ovations, die sie spürbar genoss.

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      #9326501  | PERMALINK

      flottmann1

      Registriert seit: 28.12.2013

      Beiträge: 13

      auch am Tag zuvor in Stuttgart, eine blendend aufgelegte Marianne und ein SUPER Konzertabend :)

      hier noch die Setliste:
      wie sie meiner Meinung nach nicht besser sein hätte können :!:

      Setlist:

      01 Give My Love To London
      02 Falling Back
      03 Broken English
      04 Witches‘ Song
      05 Working Class Hero
      06 Band Intro
      07 The Price Of Love
      08 Marathon Kiss
      09 Love More Or Less
      10 As Tears Go By
      11 Come And Stay With Me
      12 Mother Wolf
      13 Sister Morphine
      14 Late Victorian Holocaust
      15 Sparrows Will Sing
      16 The Ballad Of Lucy Jordan
      17 Who Will Take My Dreams Away ?
      18 Last Song

      es war TOP :!:

      das neue Album ist ein MUSS

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