Eliza Shaddad

ELIZA SHADDAD QUINTET:

2011: s/t (****)

ELIZA SHADDAD:

2012: January ~ March (EP) (*****)
2014: Waters (EP) (**** 1/2)

„Not waving but drowning“

Für mich eine der interessantesten Musikerinnen der letzten Jahre. Shaddad hat ein besonderes Gefühl für stille Töne, für langsame und pulsierende Strömungen allgemein – sie hat von den stärksten Songwritern gelernt: Nick Drake, Bob Dylan, Kate Bush, in frühen Jahren Tori Amos und ja, Joni Mitchell. In einem Interview merkte sie an, dass die letzten drei Titel von „Blue“ jene wären, die für die einsame Insel bestimmt sind. Die Musik Shaddads ist unprätentiös, sie schwingt und steckt voller Kraft – ist aber auch voller Spuk und Abgeklärtheit, der Märchenwald ist so undenkbar weit, wie nur irgendwie möglich. In „From the boat“ schubst sie die Männer vom Boot und sieht ihnen nach, wie sie ertrinken (die Zeile oben ist eine Anspielung auf Stevie Smiths gleichnamiges Gedicht), in „The month of January“, einem versteckten Track auf ihrer ersten EP, singt Shaddad ein sudanesisches Traditional, das an Intensität kaum zu übertreffen ist. Und „Brackets“, ihre stärkste Aufnahme, führt vor, wie der dezente Einsatz von Trommeln Abgründe in Songs eröffnen kann. Einfach und wirkungsvoll.