Der Album-/Compilation-Definitions-Thread

Zunächst einmal wäre es angenehm, wenn hier auf Worte wie „verboten“, „fordern“ oder „dürfen“ verzichtet würde. Ich habe hier noch nie mitbekommen, dass jemandem die Listung irgendeines Titels „verboten“ wurde. Gleichwohl ist es aber durchaus diskutabel, ob es sinnvoll ist, unterschiedliche Formate in einer Liste unterzubringen. Ich denke, es gibt keinen Zweifel darüber, das „Rubber Soul“ und „The Beatles 1962-1966“ zwei vollkommen unterschiedliche Arten von Tonträgern sind. Mir ist nicht klar, warum man diesen Unterschied in einer Album-Liste nicht machen sollte. Das ist ja keine Wertung sondern eine Kategorisierung.

Und ja, natürlich ist es möglicherweise im Einzelfall schwierig zu entscheiden, was denn nun ein Album und was eine Compilation ist. Ganz sicher ist eine Zusammenstellung von vorher erhältlichen Tracks immer eine Compilation, als solche kann so ein Tonträger nicht als Album gelten, hat also in einer Album-Liste nichts verloren. Wenn aber jemand unbedingt in einer Liste seiner liebsten Longplayer unbedingt auch Compilations unterbringen möchte, so soll er das tun. Es kann aber schon sein, dass sich andere dazu äußern.

Schön, dass wir mal drüber gesprochen haben.

Ich muss wohl nicht betonen, dass Jan Lustigers Beiträge zum Thema „Album vs. Compilation“ meine Sicht der Dinge viel eher beschreiben als die letztlich am Thema vorbei gehende Argumentation von motörwolf.

Im Übrigen kann hier doch jeder seine Lieblingsplatten auflisten, so lange sie wenigstens als zusammenhängene Sammlung von Musiktiteln veröffentlicht wurden undzwar in physischer Form. Download Alben würde ich nämlich den Albumcharakter absprechen, sofern sie nicht wirklich nur als Gesamtwerk zu erwerben sind.

motörwolf…Album bezeichnet nicht nur in der Industrie einfach einen Longplayer und wird nur zur Abgrenzung von Singles u.ä. verwendet. …

Richtig. Leider gibt es aber auch international für die Abgrenzung zwischen Album und den div. Single Formaten keine einheitliche Trennlinie (und selbst national verschob sich die immer wieder). Aktuelle Regelwerke nicht gerade unbedeutender Verbände definieren das Album (Oberbegriff) unterschiedlich, schon die Grundregeln nach Belieben:

USA – NARAS (Grammy Awards 2015), völlig daneben: “no less than five different tracks and having a total playing time of no less than 15 minutes.”

UK – Official Charts Company (Charts/2014): „over 25 minutes or more than four songs”

D – Bundesverband Musikindustrie (Charts/2014): „Grundsätzlich gilt ein Produkt als Single (…), wenn die Spieldauer 23 Minuten nicht übersteigt, höchstens 5 Titel enthalten sind …“ … d.h. ansonsten: Album/Longplayer

Die Erstverwertung spielt natürlich für die jeweilige Nominierung in bestimmten Kategorien eine Rolle. NARAS, z.B. Album of the year: Albums must contain at least 51% playing time of new recordings and previously unreleased material. The Recording Academy defines “new recordings”as material that has been recorded within five years of the release date and not previously released.

motörwolfAlles mehr oder weniger richtig, clau. Nur ist Album einfach das falsche Wort für das, was du Album nennst. Einfach weil es schon anders besetzt ist. Das muß zu Verwirrung führen. Darüber hinaus sagt dein Post nichts darüber, wie z.B. Livealben einzuordnen wären.

Nö, das ist nicht „schon anders besetzt“. Die Bezeichnung „Album“ hat – wie viele andere Worte auch – mehrere Bedeutungen. Natürlich unterscheidet sich ein Album von einer Compilation, ganz unabhängig davon, ob man beispielsweise Veröffentlichungen auf zwei Tonträgern grundsätzlich Doppel-Album nennt.

motörwolf…die MMT-Diskussion von vorneherein unnötig gewesen.

Die Diskussion ist immer unnötig, da es sich hier unzweifelhaft um eine EP handelt.

Monroe Stahrauch in den USA?

Ja, als Import.

MikkoDas ist ja noch mal ein ganz anderes Fass, das Du da aufmachst, gollum.

Wer sich an den offiziösen Definitionen der Musikindustrie bzw. ihren Partnern orientiert, hat eh schon verloren.

Wahrscheinlich. Egal wer sich an dem Thema versucht, es gibt immer Kritik
Offiziös oder inoffiziell: Gibt es überhaupt andere Versuche der Abgrenzung/en?