Morrissey

Liam1994Ich fürchte mich ein bisschen vor Montag. Man möge dort bitte dumme Witze über Filetsteak und Krebs unterlassen. Die Karte war zu teuer für so nen Quatsch.

Kann ich nachvollziehen. Morrissey hat ja in der Vergangenheit schon einige Konzerte abgebrochen. Er ist und bleibt ein narzistischer Armleuchter. Sein Verhalten ist ja nicht nur asozial gegenüber allen anderen Konzertbesuchern, er riskiert auch, dass der Fan, der ihn angepöbelt hat, vom Rest der Leute tätlich angegriffen wird. Aber das dürfte ihm auch egal sein, denn es handelt sich ja nicht um ein Tier :krank:.

Dennis BlandfordKrakau verlief normal. Wenn Berlin jetzt noch besonnen bleibt, könnte es mit Essen was werden.

Wir werden uns morgen alle Mühe geben – keine unbesonnenen Gesten oder Rufe, die den Meister verwirren könnten Ist noch jemand für Berlin am Start?

Wobei es vielleicht ganz interessant gewesen wäre zu erfahren was die Besucher da eigentlich rumkrakelt haben. Was Doc F. schreibt, kann ich jedenfalls nicht im mindesten nachvollziehen: Wenn Leute zum Konzert gehen um alleinig einen Künstler mit irgendwelchen Dreckseinrufen zu provozieren, tun sie mir nicht leid, wenn die Lippe danach noch etwas dicker ist. Da muss man jetzt nicht auch noch „Mitleid“ zeigen.

Slow TrainSollte es stimmen, dass sich die Beleidigungen auf seine Krebserkrankung bozogen haben(Link, wenn auch nicht die beste Quelle), dann kann man es ihm wohl kaum verübeln. Nur weil er auf der Bühne steht, ist er noch lange nicht verpflichtet, sich jeden Scheiß bieten zu lassen, weil irgendjemand glaubt für die 60€, die er gezahlt hat, einen Freifahrschein für den ganzen Abend zu haben.

Soweit richtig. Aber das hier:

Wenn das restliche Publikum die Zwischenrufe toleriert, gibt es auch keinen Grund mit denen Mitleid zu haben.

basiert erstens auf reiner Spekulation (es gibt keine verlässlichen Berichte) und zweitens auf einer Fehlinterpretation der Situation. Warum sollte das Publikum gegen einen Heckler vorgehen? Es besitzt ja kein Hausrecht. Solche Situationen können außerdem schnell eskalieren und zu Chaos führen. Es gibt ja im Haus normalerweise Security, es ist deren Aufgabe, sich darum zu kümmern. Dem Publikum pauschal vorzuwerfen, es sei dagegen nicht vorgegangen, ist Quark.

Das Publikum tut mir leid. Sie haben sich auf ein schönes Konzert gefreut und erlebten einen Abbruch. Das ist doch für alle doof.

Slow TrainJa zugegeben, da bin ich etwas über das Ziel hinausgeschossen. Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass ich zunehmend von Konzerten genau dann enttäuscht bin, wenn mich Teile des Publikums nerven. Zerbrechende Gläser bei ruhigen Parts, Leute, die zu Gigs gehen, weil man „sich dann endlich mal wieder sieht“ und den Saal an ihrem Privatleben teilhaben lassen, Menschen die mir Haare ins Gesicht schleudern oder zig Mal auf die Füße steigen. Ich selbst sage dann auch recht schnell mal, was ich davon halte.

Geht mir ähnlich und ist auch der Grund dafür, dass ich inzwischen deutlich weniger Konzerte besuche, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Ich finde es richtig, dass Morrissey das Konzert abgebrochen hat und bin der Meinung, dass deutlich mehr Künstler seinem Beispiel folgen sollten. Diese weit verbreitete arrogante Einstellung, dass man mit seinen paar Euro für das Ticket auch das Recht erworben hat, sich wie die Axt im Walde zu benehmen und der da vorne mal schön seine Show abliefern soll (bitte nicht unter 2 Stunden inklusive der „Greatest Hits“!), kotzt mich schon lange an. Konzerte von Künstlern wie Morrissey basieren im Idealfall auf gegenseitiger Kommunikation und deren Verlauf hängt eben davon ab, wie gut sich beide Seiten „verstehen“. Wer das nicht kapiert und einfach nur etwas vorgesetzt bekommen möchte, der soll sich ’ne scheiß DVD kaufen.

Slow TrainJa zugegeben, da bin ich etwas über das Ziel hinausgeschossen. Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass ich zunehmend von Konzerten genau dann enttäuscht bin, wenn mich Teile des Publikums nerven. Zerbrechende Gläser bei ruhigen Parts, Leute, die zu Gigs gehen, weil man „sich dann endlich mal wieder sieht“ und den Saal an ihrem Privatleben teilhaben lassen, Menschen die mir Haare ins Gesicht schleudern oder zig Mal auf die Füße steigen. Ich selbst sage dann auch recht schnell mal, was ich davon halte.

Fair enough, deine Beispiele haben aber alles mit dem Vorfall in Warschau nichts zu tun. Dass Künstler heutzutage auf der Bühne verbal attackiert werden, ist sehr selten und mir bei hunderten Konzertbesuchen kein einziges Mal passiert. Gelesen habe ich auch nur sehr selten und ich lese tausende Konzertberichte im Jahr.

Beleidigungen in Richtung Bühne sind aber natürlich noch einmal etwas anderes und in diesem Fall hier gehen die Berichte über die Anzahl der Heckler ja auch auseinander. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als Morrissey zu vertrauen.

Ich sehe keinen Grund, Morrissey zu vertrauen. Ich nehme einfach zur Kenntnis, das etwas passiert ist. Die Details sind unklar, ich wage da kein Urteil. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Morrissey aus allen möglichen Gründen Gigs abbrechen würde. Ich neige allerdings dazu zu vermuten, dass der Vorfall diesmal ernsthaft war. Aber das muss nicht stimmen.

IrrlichtWobei es vielleicht ganz interessant gewesen wäre zu erfahren was die Besucher da eigentlich rumkrakelt haben. Was Doc F. schreibt, kann ich jedenfalls nicht im mindesten nachvollziehen: Wenn Leute zum Konzert gehen um alleinig einen Künstler mit irgendwelchen Dreckseinrufen zu provozieren, tun sie mir nicht leid, wenn die Lippe danach noch etwas dicker ist. Da muss man jetzt nicht auch noch „Mitleid“ zeigen.

Ich gebe Dir natürlich Recht, dass es idiotisch ist (Morrissey ist aber schon ein spezieller Fall – s.u.), auf ein Konzert zu gehen und dann den Hauptact zu beschimpfen. Dennoch sehe ich Morrissey in der Verantwortung und wir wissen beide, dass Schlägereien auch zu weit mehr als nur einer „dicken Lippe“ führen können. Denk doch mal an die legendäre Tour von Bob Dylan 1966. Der wurde von der halben Konzerthalle ausgebuht und beschimpft und hat die Konzerte souverän durchgezogen.

kramerGeht mir ähnlich und ist auch der Grund dafür, dass ich inzwischen deutlich weniger Konzerte besuche, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Ich finde es richtig, dass Morrissey das Konzert abgebrochen hat und bin der Meinung, dass deutlich mehr Künstler seinem Beispiel folgen sollten. Diese weit verbreitete arrogante Einstellung, dass man mit seinen paar Euro für das Ticket auch das Recht erworben hat, sich wie die Axt im Walde zu benehmen und der da vorne mal schön seine Show abliefern soll (bitte nicht unter 2 Stunden inklusive der „Greatest Hits“!), kotzt mich schon lange an. Konzerte von Künstlern wie Morrissey basieren im Idealfall auf gegenseitiger Kommunikation und deren Verlauf hängt eben davon ab, wie gut sich beide Seiten „verstehen“. Wer das nicht kapiert und einfach nur etwas vorgesetzt bekommen möchte, der soll sich ’ne scheiß DVD kaufen.

Nun, es gibt sicherlich auch Leute, die ankotzt, was Morrissey in den letzten Jahren so abgesondert hat: Er hat z.B. gesagt, dass das Massaker in Norwegen harmlos war im Vergleich zu dem was KFC den Hühnern antut, er hat Chinesen als „Subspecies“ beschimpft oder gesagt, dass auch Fleischessen schlimmer als Pädophilie sei. Fällt sicher alles unter Meinungsfreiheit, aber wer so austeilt, sollte auch einstecken können, aber genau das kann er nicht aufgrund seiner narzistischen Persönlichkeitsstruktur.

Im Allgemeinen stimme ich Dir allerdings zu.