Motorpsycho, 8. Juni 2014, Heidelberg Halle 2

Eigentlich war ich nach zwei Tagen Festival in Eindhoven zu bedient, um mir am Sonntag Abend dann noch Motorpsycho zu geben – dachte ich. Meine Frau überzeugte mich Gottseidank, doch mitzukommen. Es war wie immer mit Motorpsycho ein fulminantes Crescendo-Erlebnis, das mich mehr als wachhielt.

Vorband war die deutsche Band Kadaver. Traditioneller, sehr 70er-lastiger Hard Rock bis Heavy Metal, durchaus kompetent gespielt mit einem wilden Schlagzeuger, aber tatsächlich für ältere Leute wie mich jetzt nicht soooo berauschend. Die haben allerdings auch als Vorband schon ein eigenes Stammpublikum von sicher mehr als 100 Menschen gezogen, überwiegend jüngere Männer.

Motorpsycho (wieder mit Reine Fiske von Dungen) stiegen mit zwei verhalterenen Stücken ins Set ein, kamen mit dem Opener der neuen (Cloudwalker) auf Touren, was nach einigen weiteren Stücken kuliminierte in X-3 (Knuckleheads In Space) inkl. des Getaway Special Jams.

Es folgte der Höhepunkt: Eine 45-minütige Vorführung des kompletten Werks „Hell“ von Part 1-7. Nur ein Wort: Wow!

Die Zugabe wurde eingeleitet durch ein Akkustik-Set mit fünf Stücken. Zum Ausklang dann noch einmal ein fulminantes „Fool’s Gold“.

Das Konzert dauerte insgesamt rund 2 1/2 Stunden. Nach wie vor ist Motorpsycho die Band nicht nur mit den meisten, sondern zugleich auch den besten, spannungsvollsten Crescendos weit und breit. Die können im Prog / Metal / Hard Rock / Jam / Jazz und sonstigen Bereichen ohnehin schlicht alles.

Wie immer ein sehr, sehr gutes Konzert (wenn auch nicht ganz so grandios wie letztes Jahr in Darmstadt).

Eine der ganz großen Bands unserer Tage.