bft #16 – vorgarten

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  • #9215233  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,483

    so, dritter Block:

    13) keine Ahnung, was das ist, aber es ist ziemlich einzigartig! Mit diesem unglaublich gläsern klingenden Vibraphon, das scheinbar auf der Stelle steht (aber unglaublich nah dran ist), darunter das Klavier, sparsam, aber fast perfekt komplimentär… da bin ich sehr auf die Auflösung gespannt… das können sie unmöglich ein ganzes Album lang so durchgezogen haben?

    14) auch hier wurde Coltrane gehört, diesmal eher A Love Supreme als Vanguard 61… den Saxophonton mag ich ganz gerne, da ist Coltrane drin, aber er bemühend sich, noch so eine singende, blumige Komponente mitreinzunehmen; das Saxophonsolo (war das eins?) fand ich dann eher enttäuschend, das war ein bisschen auf der Stelle getreten… ein Chor der „John Coltrane“ singt… hat Sun Ra sowas gemacht? (Also: solche Chöre ja, aber über andere Musiker? eher nicht) die Choreinlage sagt jedenfalls ziemlich klar, dass das zwischen 1968 und so 73 aufgenommen sein muss – ab irgendwann hat man sowas nicht mehr getan… keine Ahnung, wer das ist, für Archie Shepp oder so, scheint es zu zahm, ich tippe auf Billy Harper, Odean Pope, sojemanden (aber die kenn ich alle nicht richtig)…

    15) jetzt scheinen wir zurück in Europa zu sein… Garbarek in einem lichten Moment würd ich nicht ausschließen wollen… Soo super, dass es so lang gefeatured werden muss, fand ich das Thema jetzt nicht, aber das Klaviersolo fand ich richtig gut!

    16) das ist natürlich genau mein Ding, auch wenn ich nicht glaub, dass ich weiß, wer das ist… das kann eigentlich überall herkommen, und solche Musik ist seit den 50er Jahren fast ununterbrochen in dieser Qualität gemacht worden (was mE eher selten ist), schön!

    17) diesen Groove, der da drunter liegt find ich für sich genommen erstmal super, aber ich seh schon ein, dass es nicht soo leicht ist, da drüber ein Solo zu spielen… und ich find auch nicht, dass es so richtig gelingt…

    18) es ist unglaublich, wie sich dieser track hinzieht! kommt klar von Coltrane, Miles, und allem her – und ist doch so slick! ich hör sowas eher als Popmusik (und dann auch nicht in der Hoffnung auf ein großartiges Solo), aber ich hör es sehr gerne!

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    #9215235  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,483

    vorgarten

    danke dir.
    die post-coltrane-spiritual-jazz-begleitung nervt mich tatsächlich selbst – sie hätte beinahe verhindert, dass ich das stück aufgenommen habe. man kann es tausend mal hören (und hat das auch schon tausend mal gehört) und man entdeckt einfach nichts neues dabei. aber da geht es um das selbstverständnis der produktion hier. das soll nicht viel mehr ergeben als solides backing. was da ge-backt wird, ist natürlich spektakulär. ich darf nicht allzuviel verraten hier – was da genau geblasen wird, ist auch schon so eine sache, wird wohl ein eigenbau sein oder was gefundenes… klavier finde ich auch grandios. simion ist hier nicht dabei.

    „das soll nicht viel mehr ergeben als solides backing“, interessant – und ich fand auch, dass man das ein bisschen merkte; und witzig, dass gypsy und ich beide an Village Vanguard dachten; aber gestört hat mich der Hintergrund hier eigentlich nicht… mit dem Instrument bin ich dann mal gespannt!

    ich fürchte ich kenne diese clever arrangierten songwriteralben alle nicht. das ist hier auch was ganz anderes. ich könnte mir aber vorstellen, dass die songwriter und vor allem ihre arrangeure das hier kennen und lieben.

    du bist an Nick Drake vorbeigekommen? dachte, den kennt in unserer Generation jeder… ich dachte allerdings hier fast noch mehr an das erste Bill Fay Album – mal gespannt, was das am Ende sein wird…

    klavier ist für mich ganz klar eher hancock als tyner. dass du den tenoristen magst, war klar, mit dem hast du was. ich mag die trompete sehr, sehr, sehr. und den spieler wollte ich unbedingt mal drin haben in seiner modernität, die immer auch etwas modernitätsfeindlich ist. die ganze musik hier hat was entschieden beharrendes, ist dabei aber hellwach. soulpope wäre wahrscheinlich der richtige mann hier.

    da siehst du mal, wie schnell man das jazz hören verlernt – hancock hab ich momentan gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm

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    #9215237  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,005

    gypsy tail wind#1 – Secret Love – toller Song! Absuderweise hatte ich ihn zu allererst von Sinéad O’Connor gehört … „eerie“ ist das Wort, das mir hier in den Sinn kommt, mit den Streichern, der Stimme – sehr toll!

    an sinéad o‘ connor zu denken ist genauso schräg wie an doris day, für dieser song ja tatsächlich geschrieben ist. vielleicht ist er aber auch für ganz andere leute geschrieben, so jedenfalls interpretieren einige seinen text. „errie“… ja, das triffts. hatte irgendwann mal festgestellt, dass diese – durchaus bekannte – sängerin hier in diesem forum ignoriert wird… (auch das übrigens von einem der ersten aöben, mit denen ich zum jazz gekommen bin.)

    gypsy tail wind#2 – 5/4, fetter Groove … Tyner-mässig irgendwie (obwohl der wohl nie 5/4 gespielt hat?) … eine Schalmei? ;-) Nein, wohl doch eher eine Klarinette … sehr cool, wie es hier gelingt die ganze Post-Coltrane-Musik zu modernisieren, der Puls ist freier, der Bass härter, das hat etwas sehr Zeitgenössisches, ist aber dennoch ganz tief in der Jazz-Tradition verwurzelt – klasse! Gibt es da noch Schrammelgitarren? Harfen? Dachte erst, das sei der Pianist, der etwas ins Innere des Flügels greift, aber nein … eine Oud (Coltrane im Village Vanguard 1961 ist hier wohl insgesamt die Referenz)? Jedenfalls ein toller Track!

    das ist eine oud. und daneben gibt es wohl tatsächlich ein tarrogato (noch mal nachgesehen). und all das, was du hier so gut auf den punkt bringst, gibt es hier auch!

    gypsy tail wind#3 – Barisax, yeah! Clever gemacht – und gut programmiert hier, vom grossen Coltrane-Continuum direkt in die Party-Sounds der 90er … keine Ahnung, was das hier ist, der Beat würde mir auf längere Dauer zu eintönig, aber das ist toll gemacht und die Saxophone gefallen mir sehr gut! Ach, schon vorbei … schade!

    von wegen 90er. höchstens als zweitverwertung. die kürze ist natürlich der clou hier.

    gypsy tail wind#4 – Auch das ist veil zu kurz … Repeat. Sehr schöne Stimmung, die der Pianist mit wenigen Tönen. Die Stimme klingt irgendwie vertraut. Sehr schön!

    ich bin sehr gespannt darauf, ob du die stimme kennst. einer meiner größten entdeckungen aus den letzten monaten.

    gypsy tail wind#5 – Back to the roots … toll, wie Tenor und Bari das Thema präsentieren – das Vibrato! Yeah! Die Orgel schleicht sich ein, der Drummer scheppert ein wenig – verdammt tight hier, alles! Ein „sprechendes“ Solo vom Tenorsaxophon – der Sound stört mich nicht, aber klar, den Ton des Saxophonisten kann man eher erahnen, ich bin sicher, der war in echt noch viel toller! Das Barisax-Solo ist viel zu kurz und der Herr wir war wohl kein Meister der Kunst, in acht Takten ein Leben zu erzählen, aber egal. Sehr gut!

    ja, der ton ist in echt noch viel toller. man kann trotzdem darauf kommen, wie redbeans gezeigt hat. vielleicht mal ein bisschen umgraben im vorgarten? ;-)
    der baritonist hat hier noch etwas geübt, er war (noch nicht) so richtig zuhause…

    gypsy tail wind#6 – Wieder Coltrane/Tyner-Territorium hier … Joe Henderson aus den Siebzigern? Toll, wie der Bass hinter dem Piano in die Tiefe geht, während die Drums sehr hoch gestimmt sind und stets leicht klingen (hat etwas von Roy Haynes, irgendwie old school), auch wenn der Herr einiges am Laufen hat! Hier habe ich das Gefühl, ich müsste drauf kommen – ob ich die Aufnahme wirklich kenne, weiss ich nicht, denke eher nicht, aber die Beteiligten sind gewiss keine Unbekannten. Auch da Repeat, v.a. weil das Trompetensolo irgendwie vorüberzog, ohne mich zu packen – also passe ich jetzt mal brav auf … und der Mann gefällt mir, sehr lyrischer Ton – Donald Byrd oder Blue Mitchell kommen mir in den Sinn, aber zu denen passen die Linien im weiteren Verlauf des Solos dann nicht, die angepeilten hohen Töne, die Läufe nach oben, das kommt eher von Freddie Hubbard her, denke ich, aber für ihn ist der Ton wiederum zu weich und zu rund, zuwenig punchy. Der Drummer macht hier für mich wohl den Unterschied, auch beim zweiten Hören gefällt er mir sehr, während der Bass manchmal in disem schlüpfrigen Sound der Zeit eher etwas nervt, erst beim Pianosolo finde ich ihn richtig toll. Und das ist wohl nicht Joe Henderson, aber einer aus – ungefähr – seiner Generation. Es gibt ein paar Passagen, in denen ich an Clifford Jordan denken muss, aber dann sind da auch die Henderson-Passagen, z.B. kurz vor Schluss so um 5:00 herum. Hm … aber doch, insgesamt auch das ein sehr guter Track, trotz der kleinen Vorbehalte (zu denen wohl auch das Pianosolo gehört, etwas plätschernd … aber für den breiigen Sound kann der Mann wohl nichts).

    toll beschrieben, vor allem die trompete. der saxofonist ist der gleiche jahrgang wie henderson. hancock/tyner haben wir ja schon geklärt, obwohl ich darauf beharre, dass man dieses stück hier nicht ohne das miles-quintet denken kann, ohne das coltrane-quartet schon eher. ich finde das kalviersolo ja super, vor allem, wie hellwach der drummer da reagiert, überhaupt eine tolle rhythm section (die ich tatsächlich vorher nicht kannte, höchstens dem namen nach – bzw. müsste ich nochmal nachsehen…)

    gypsy tail wind#7 – YEAH! Toller Einstieg, phantastischer Ton des Tenoristen! Rootsy, folksy … Bobby Jones meine erste Assoziation, aber der ist es nicht (sein Ton ist dann doch ein ganzes Stück leichter, dünkt mich). Doch aus dem folksy Anfang wird auch wieder eher so ein Coltrane-Ding, Rubato, ein Spiel mit dem Beat, in den sie manchmal fast fallen, aber dann eben doch nicht … gefällt mir sehr gut, Saxophonsolo wie auch die Band als Ganzes. Und ein toller Bassist! Aber auch die Drums … wirklich schön!

    ja, und die haltung… dieses zutiefst melancholische post-free-ding, nicht im sinne von: das habe ich durch, damit spiele ich jetzt herum (james carter), sondern im sinne von: ja, wir hatten coltrane, aber es hat uns trotzdem nicht mehr anerkennung gebracht… ich finde es traumhaft schön, was die hier veranstalten, auch mysteriös auf seine art – wie redbeans sagt, man versteht das nicht richtig…

    gypsy tail wind#8 – Ist das ein Pop-Song? Sehr süffige Changes, sehr gut gemacht! Das Ding, dieses Motiv aus vier Tönen, hakt sich sofort fest.

    (freudensprung.)

    gypsy tail wind#9 – Toller Anfang … und klasse, wie der Drummer mit dem Bossa-Beat einsteigt …. das Piano ist mir stellenweise etwas zu verhuscht in der Phrasierung, zuwenig konturiert, aber dass Bass-Solo dafür umso toller und überhaupt erneut ein feines Stück! Die Stimme gefällt mir, wie sie manchmal fast bricht, sich auf der Kippe zwischen richtigem Gesangt und einem Sprech-Sing-Sang bewegt, auch das manchmal recht unvermittelt auftauchende und plakativ eingesetzte Vibrato.
    Repeat.
    Das Piano gefällt mir sehr gut – was mich stört ist wohl der Kontrast gegen Ende des Solos: in den Linien fast Monk-mässig, sehr toll, reduziert, aber in der Phrasierung zu weich und ja, an ein paar Stellen finde ich etwas schlampig (was als Urteil natürlich eine Anmassung ist, klar, denn vielleicht ist es ja gerade so, wie der Mann es haben wollte).
    Aber wirklich toll, das Stück, da würde ich sehr gerne mehr hören!

    ui, da wird es aber ein witziges erwachen geben anshließend. ich persönlich finde ja immer, dass der pianist schlampt (ohne ihn deswegen nur einen hauch weniger toll zu finden), aber bei tageslicht darf man das in diesem forum gar nicht äußern. aber eigentlich gefällt es dir ja. mir auch.

    gypsy tail wind#10 – Klasse, die sperrige Phrasierung, der kantige Ton und im Kontrast dazu der flüssige Bossa der Rhythmusgruppe.

    nichts hinzuzufügen.

    gypsy tail wind#11 – Uff, Bud Powell ohne Kanten? Das geht mir zu leicht hier … schlecht ist das natürlich nicht, aber wie bei Monk-Covern mag ich es kaum je hören, weil das Original einfach immer besser ist. Das hier ist supervirtuos, der erste Gedanke wäre da mal Simon Nabatov, aber der würde löwenmässiger in die Tasten hauen. Der Schluss ist doof, padon – dieser Lauf durchbricht die ganze Stimmung des Stücks.

    um himmels willen, nicht nabatov. ich höre das ganz anders – wie man von powell zum free kommt und dazwischen dieses ganze hardbop und souljazz dings nicht braucht. so sieht es der pianist wohl auch. das ende fischt natürlich etwas nach liebe. ein gelüfteter zylinder. aber jazz ist ja manchmal auch keine grabrede.

    gypsy tail wind#12 – Aha, da sind also die Dreissiger … der Beat klingt fast wie aus der Frühzeit des Hip Hop ;-)
    Hübsch, aber etwas schwerfällig … doch die singende Trompete ist klasse, sie ist hier ziemlich alles (neben dem Stück natürlich, der Melodie). Die Klarinette ist mir viel zu schwülstig, spielt im Solo auch nicht viel mehr als zuvor im Thema – na ja, doch, in der zweiten Hälfte schon, und da fällt sie dann auch klasse mit dem Piano zusammen, das plötzlich perfekt passt und nicht mehr schwerfällig wirkt.

    ja, das piano. ist das hip hop? weiß nicht. vielleicht eher dubstep… das thema hier ist ordentlich geklaut, aber mich begeistert das sehr.

    gypsy tail wind#13 – YEAH! Das kenne und liebe ich seit langem … keine Worte nötig, absolut grossartig! :sonne:

    ;-) (die plazierung hier ist übrigens nicht zufällig…)

    gypsy tail wind#14 – Auch das klingt sofort vertraut … bin mir aber nicht ganz sicher. Oh, doch, alles klar – exquisiter Sound am Tenor! Klasse Bass! Gefällt mir wieder verdammt gut! Mir machte bisher das andere Album viel mehr Eindruck (es ist wohl überhaupt mein liebstes von diesem guten Mann), aber dieses hier kenne ich schlicht noch kaum.

    das andere album kenne ich noch nicht. aber das das hier auch bekannt ist, war klar. trotzdem einfach toll, da kann man nichts machen.

    gypsy tail wind#15 – Wir bleiben im Coltrane-Land, ein Walzer mit Sopransax … auch das sehr schön, ein wundervoller Ton am Sopran, sehr weich und rund, nichts von der stechenden Schärfe, die das Instrument so oft hat. Zu kurz!

    aha… ich weiß bis heute nicht, wie ich den finde. man könnte drauf kommen… das ist eine allstar-band auf einer obskuren aufnahme.

    gypsy tail wind#16 – Und zurück nach Brasilien, oder doch nicht? Egal … klasse Ton, sehr schön!

    nein, nicht brasilien, warum? einer meiner lieblingsgitarrentöne überhaupt. noch nicht mal das klavier stört hier, weil es delikat erweitert, nicht dazuspielt.

    gypsy tail wind#17 – Das ist jetzt weniger meins … das Saxophon gefällt mir mit der Zeit zwar ziemlich gut, die Stimmung sowieso, aber ist mir etwas zu dick aufgetragen, mehr als einen Track am Stück bräuchte ich davon wohl nicht.

    das ist eins meiner absoluten lieblingsstücke. überhaupt. auf dieser pressung bleibt wenig davorn übrig, mein vinyl klingt aber genauso schlimm. es gibt bessere reissues, aber da ich tatsächlich den rest des albums nicht annähernd so stark finde, scheue ich noch die kosten…

    gypsy tail wind#18 – Das ist älter, geht aber eine ähnliche Richtung … schönes Sax-Solo, etwas zu laut abgemischter Bass (stört mich an sich nicht, aber den hier finde ich zu plakativ, so Eberhard-Weber-mässig, nur manchmal macht er was, wo ich fnde: toll, der verdient es auch, so laut abgemischt zu sein). Aber ein hübscher, sommerlicher Closer dennoch! Und wirklich gut, das Saxophon! Oh, und auch noch eine Trompete – klasse, der verletzliche Ton, die Linien, die auch aus irgendeinem Indie-Jones- oder Siebziger-Porno-Soundtrack stammen könnten, aber so zart und ehrlich gespielt. Doch, das Stück gefällt mir am Ende in jeder Hinsicht sehr gut! Eine der CTI-Aufnahmen, die es noch immer nicht auf CD gibt?

    das ding ist eine anregung aus einem thread hier. vor längerer zeit allerdings. weiß gar nicht, ob es das auf cd gibt. der saxophonist ist ein gast hier, ich mag den auch sehr. mir ist das etwas zu lang und zu generisch, deshalb als bonus – aber irgendwie kam ich auch nicht davon los.

    gypsy tail windKlasse Zusammenstellung! Vielen herzlichen Dank!

    vielen dank, dass du doch noch zeit gefunden hast. bin gespannt, was du später zur auflösung sagst.

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    #9215239  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    redbeansandrice
    du bist an Nick Drake vorbeigekommen? dachte, den kennt in unserer Generation jeder…

    doch, klar, drake kenne ich komplett. jetzt verstehe ich den vergleich auch ein bisschen – ich denke bei drake eher an reduktion, nicht an so ausgefuchste arrangements – aber die gibt es da natürlich auch.

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    #9215241  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,005

    redbeansandrice
    13) keine Ahnung, was das ist, aber es ist ziemlich einzigartig! Mit diesem unglaublich gläsern klingenden Vibraphon, das scheinbar auf der Stelle steht (aber unglaublich nah dran ist), darunter das Klavier, sparsam, aber fast perfekt komplimentär… da bin ich sehr auf die Auflösung gespannt… das können sie unmöglich ein ganzes Album lang so durchgezogen haben?

    doch! ;-)

    redbeansandrice14) auch hier wurde Coltrane gehört, diesmal eher A Love Supreme als Vanguard 61… den Saxophonton mag ich ganz gerne, da ist Coltrane drin, aber er bemühend sich, noch so eine singende, blumige Komponente mitreinzunehmen; das Saxophonsolo (war das eins?) fand ich dann eher enttäuschend, das war ein bisschen auf der Stelle getreten… ein Chor der „John Coltrane“ singt… hat Sun Ra sowas gemacht? (Also: solche Chöre ja, aber über andere Musiker? eher nicht) die Choreinlage sagt jedenfalls ziemlich klar, dass das zwischen 1968 und so 73 aufgenommen sein muss – ab irgendwann hat man sowas nicht mehr getan… keine Ahnung, wer das ist, für Archie Shepp oder so, scheint es zu zahm, ich tippe auf Billy Harper, Odean Pope, sojemanden (aber die kenn ich alle nicht richtig)…

    blumig ist schön, trifft es ziemlich gut. die sun ra kommune singt hier nicht, aber du hast, was die zeit angeht, knapp recht. du wirst dich wundern, glaube ich. ich bin durch einen post von dir auf dieses album gekommen.

    redbeansandrice15) jetzt scheinen wir zurück in Europa zu sein… Garbarek in einem lichten Moment würd ich nicht ausschließen wollen… Soo super, dass es so lang gefeatured werden muss, fand ich das Thema jetzt nicht, aber das Klaviersolo fand ich richtig gut!

    nicht garbarek, aber europa. das projekt hat aber mit den USA zu tun. den pianisten gab es noch nie in einem bft hier.

    redbeansandrice16) das ist natürlich genau mein Ding, auch wenn ich nicht glaub, dass ich weiß, wer das ist… das kann eigentlich überall herkommen, und solche Musik ist seit den 50er Jahren fast ununterbrochen in dieser Qualität gemacht worden (was mE eher selten ist), schön!

    ja. bin gespannt, ob du das kennst.

    redbeansandrice17) diesen Groove, der da drunter liegt find ich für sich genommen erstmal super, aber ich seh schon ein, dass es nicht soo leicht ist, da drüber ein Solo zu spielen… und ich find auch nicht, dass es so richtig gelingt…

    verrückt. mein lieblingsstück im ganzen bft. sollte ich damit allein bleiben?

    redbeansandrice18) es ist unglaublich, wie sich dieser track hinzieht! kommt klar von Coltrane, Miles, und allem her – und ist doch so slick! ich hör sowas eher als Popmusik (und dann auch nicht in der Hoffnung auf ein großartiges Solo), aber ich hör es sehr gerne!

    ja, das nimmt alles kein ende. ich finde das auch popmusik, im besten sinne, trotz der ewig langen soli. und da ist eine wärme in der produktion, die alles noch mal stark aufwertet, finde ich – und vor der man vor 10 jahren wohl noch schreiend davon gelaufen wäre…

    riesendank fürs mitmachen!

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    #9215243  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,059

    vorgartenan sinéad o‘ connor zu denken ist genauso schräg wie an doris day, für dieser song ja tatsächlich geschrieben ist. vielleicht ist er aber auch für ganz andere leute geschrieben, so jedenfalls interpretieren einige seinen text. „errie“… ja, das triffts. hatte irgendwann mal festgestellt, dass diese – durchaus bekannte – sängerin hier in diesem forum ignoriert wird… (auch das übrigens von einem der ersten aöben, mit denen ich zum jazz gekommen bin.)

    Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, mit wem ich das Stück hauptsächlich verbinde … vermutlich mit Dexter Gordon, die EINE Gesangs-Version habe ich nicht. O’Connor lief damals mit der zweiten Platte (die mit dem Prince-Cover) bei meinen Eltern oft (ich war da noch nicht mal Teenager) und die Big Band-Platte kam dann eben auch ins Haus und hat sicherlich mitgeholfen, dass ich zum Jazz fand – die enthaltenen Songs sind von der Totalentgleisung „Don’t Cry for Me Argentina“ abgesehen fast allesamt klasse, „Black Coffee“, „Bewitched“, ein Song von Peggy Lee … und mit Torrie Zito war auch ein guter Arrangeur beteiligt (der Ehemann von Helen Merrill, der für sie manch eine Platte gemacht hat). Das einzig schwache an der CD ist die Stimme, bzw. nicht mal so sehr die Stimme als die Phrasierung und all das …

    vorgartenvon wegen 90er. höchstens als zweitverwertung. die kürze ist natürlich der clou hier.
    Dachte schon nach redbeans‘ Kommentar, dass ich hier zeitlich weit daneben liege … sind seine Engländer denn einigermassen in der Nähe geschätzt (Ardley passt gar nicht, finde ich, die anderen finde ich einigermassen plausibel … oder gibt es – @redbeans! – von Ardley auch solche Pop-Dinger?)

    (freudensprung.)
    :bier:

    vorgarten

    ui, da wird es aber ein witziges erwachen geben anshließend. ich persönlich finde ja immer, dass der pianist schlampt (ohne ihn deswegen nur einen hauch weniger toll zu finden), aber bei tageslicht darf man das in diesem forum gar nicht äußern. aber eigentlich gefällt es dir ja. mir auch.

    Nicht nur eigentlicht … ist das denn was, was man nicht mögen sollte, wenn man cool sein will und so? Oder wie meinst Du das mit dem Erwachen? Dass es jemand ist, den ich unglaublich schätze oder so?

    vorgartenum himmels willen, nicht nabatov. ich höre das ganz anders – wie man von powell zum free kommt und dazwischen dieses ganze hardbop und souljazz dings nicht braucht. so sieht es der pianist wohl auch. das ende fischt natürlich etwas nach liebe. ein gelüfteter zylinder. aber jazz ist ja manchmal auch keine grabrede.

    Nabatov mag ich da und dort ganz gerne (seine Herbie Nichols-CD etwa, oder „Chat Room“ im Duo mit Han Bennink), das ist kein übler Anwurf von meiner Seite, aber ich weiss, dass er oft nicht so geschätzt wird. Ansonsten, ich höre hier überhaupt wenig Freies, wenige Töne, die ein Bebopper nicht auch hätte so setzen können. Da und dort Anzeichen, dass es aufbrechen könnte, aber nicht mal eine richtige Spannung zwischen Form und Freiheit – doch, okay, ab 1:45 oder so bricht es auf … da hatte ich vorhin wohl nicht hingehört.
    Davon abgesehen aber: Bud Powell ist doch quasi auch schon der Ursprung allen Hardbop-Pianos, was Anschlag, lineares Spiel, „horn-like“-Linien der linken Hand etc. betrifft. Aber ich höre jetzt schon, dass das aus einer anderen Ecke kommt, ja. Ich müsste mal draufkommen, wie das Stück heisst, dann wäre das wohl rauzukriegen, aber das sind eben die Dinge, die dann schnell richtig viel Zeit beanspruchen (wie auch der Tenorsaxophonist auf dem Orgelstück am Anfang).

    vorgarten ;-) (die plazierung hier ist übrigens nicht zufällig…)

    Du willst aber nicht eine personelle Kontinuität zum Vorgängertrack suggerieren oder? Aber ich habe jetzt eine Idee, von wem der Track davor sein könnte … die Band mit dem Onkel des Vaters?

    vorgartendas andere album kenne ich noch nicht. aber das das hier auch bekannt ist, war klar. trotzdem einfach toll, da kann man nichts machen.

    Ich finde das andere insgesamt deutlich stärker, bin von dem hier bisher stets etwas enttäuscht gewesen, aber es hat seine Qualitäten, klar … vermutlich war das ein Fall von enorm überspannten Erwartungen, weil ich das Album einfach nie hören konnte (MP3, die ich davon jahrelang hatte, hörte ich nie an, ich wollte das irgendwie angemessen kennenlernen und das geschah dann eben erst letztes Jahr).

    Und ich bin etwas überrascht, dass redbeans das hier nicht eindeutig erkennt – oder tust er das inzwischen? ;-)

    vorgartenaha… ich weiß bis heute nicht, wie ich den finde. man könnte drauf kommen… das ist eine allstar-band auf einer obskuren aufnahme.

    Den Sopransaxophonisten? Ist er denn ein „doubler“ oder ist das sein Hauptinstrument?

    vorgartennein, nicht brasilien, warum? einer meiner lieblingsgitarrentöne überhaupt. noch nicht mal das klavier stört hier, weil es delikat erweitert, nicht dazuspielt.

    Brasilien war nur so ein Impuls nach den ersten Takten, etwas im Rhythmus, aber das verlor sich dann rasch.

    vorgartendas ding ist eine anregung aus einem thread hier. vor längerer zeit allerdings. weiß gar nicht, ob es das auf cd gibt. der saxophonist ist ein gast hier, ich mag den auch sehr. mir ist das etwas zu lang und zu generisch, deshalb als bonus – aber irgendwie kam ich auch nicht davon los.

    Dachte ich zuerst auch: viel zu generisch (v.a. der Bass) und zu langfädig, aber nein, es übt irgendwie einen fast perversen Reiz aus … nicht zum ersten Mal, dass es mir bei einem Stück so geht, dass Du uns auf dem BFT-Weg untergejubelt hast :-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9215245  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,483

    Fay/Drake kam mir ziemlich direkt, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, genau dieses Intro bei einem der beiden schonmal gehört zu haben (was rückblickend eher quatsch ist, zumindest was Drake betrifft), und klar, Drake wird immer auf diese Reduktion reduziert, aber auf den ersten beiden Alben greift das mE zu kurz, da wird schon auch zwischendurch der Vaughan-Williams ausgepackt und mehr… (Fay wird hier zwar etwas verrissen, aber in der Sache passt die Kritik schon, und man kriegt viel Surman zu hören)

    vorgarten
    blumig ist schön, trifft es ziemlich gut. die sun ra kommune singt hier nicht, aber du hast, was die zeit angeht, knapp recht. du wirst dich wundern, glaube ich. ich bin durch einen post von dir auf dieses album gekommen.

    ich bin in der tat sehr gespannt, das mit dem post von mir überrascht mich nicht, und diese „john coltrane“ chants sagen mir auch irgendwas, aber ob ich die schonmal gehört hab, drüber gelesen,…

    ja, das nimmt alles kein ende. ich finde das auch popmusik, im besten sinne, trotz der ewig langen soli. und da ist eine wärme in der produktion, die alles noch mal stark aufwertet, finde ich – und vor der man vor 10 jahren wohl noch schreiend davon gelaufen wäre…

    :bier:

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    #9215247  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,483

    ok, 14 ist jetzt klar… ich find das Album nicht wesentlich schwächer als das andere – aber da ich es auch noch nicht richtig habe, hab ich es weniger gehört, als ich sollte… Ardley war mehr ein zufällig gedroppter Name für clevere Briten ca 1973… (und was bin ich stolz, dass ich das Tarogato als solches erkannt hab ;-) )

    --

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    #9215249  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,877

    Beim Hören des BFTs stelle ich fest, wie wenig Jazz ich in letzter Zeit gehört habe, weil ich die Ohren ganz woanders hatte, und wie ungewohnt das für mich geworden ist. Insofern muss ich mich erstmal wieder einstimmen. Ich kenne nichts davon und ich glaube ich er-kenne auch nichts davon. Das macht es für mich etwas schwierig, da ich kaum was einordnen kann und auch kein durchgängiges Thema im BFT erkennen kann.

    Aber egal, los geht’s:

    Teil 1

    #01
    Liederabend. Dass ist ein Streichquartett, oder? Anfangs kam mir Joni Mitchell in den Sinn, aber ist sie natürlich nicht. Ich kann mir das live sehr schön vorstellen, wenn der visuelle Reiz des Quartetts und eine kammermusikalische Umgebung, in der man eine Stecknadel fallen hören kann, dazu kommt. Auch die Stimme hört sich für mich mehr nach Lied als nach Song an. Swingt ja nicht wirklich. In jedem Fall eine ungewöhnliche Besetzung. Ist mir persönlich aber etwas zu spröde.

    #02
    Das lässt den Fuß schon deutlich mehr wippen. Das Bassriff hat mich sofort und gibt mir Zuversicht, dass jetzt eigentlich nicht mehr viel schief gehen kann. Was ist das für ein Sax? Ist das überhaupt ein Sax? Auf jeden Fall surfen zuerst der Bläser und danach der Pianist, sehr schön auf den Wellen, die Drums & Bass zu Verfügung stellen.

    #03
    Das hat mehr was Feierliches. Ein Orchester. Wenn keien Streicher mit dabei wären, würde ich sagen das ist eine Marching Band. Hat das einen kleinen osteuropäischen Einschlag. Wie ein Marsch. Zzum Ende hin wird’s dramatisch. Filmmusik? Gefällt mir gut.

    #04
    Erster – falscher – Gedanke: Nina Simone, aber mehr wegen der klagenden Stimmung, weniger wegen der Stimme. Auf jeden Fall trifft mich das direkt ins Herz, das klingt so einsam, traurig und verzweifelt. Ich will dann eigentlich gar nicht mehr hören, wie die Sängerin, die Worte „it’s such a strong emotion“ und „it must be love“ singt. Das habe ich ja schon längst begriffen. Den vergeigten hohen Ton könnte sie sich auch sparen aber ansonsten ist das toll. Die Pianobegleitung ist angemessen minimalistisch. Die reduzierte Art des Stückes gefällt mir sehr. Eigentlich auch mehr Lied als Song.

    #05
    Kontrastprogramm. Da kommt wieder Lebensfreude auf. Die Orgel steht im Nachbarraum, aber das ist fast egal. Die Bläser sind packend und cool, zwei ganze Kerle. Irgendwo aus der RichtungGene Ammons? Ich mag diese sorglose und zupackende Art.

    #06
    Und wieder Kontrastprogramm mit etwas deutlich Feingliedrigerem. Kann mich dann auch bei weitem nicht so packen wie #05. Viel freier aber in meinen Ohren auch viel weniger stark konturiert. Das Thema habe ich sofort vergessen, nachdem es vorbei ist. Ich will nicht in Frage stellen, dass das in seiner Art kompetent gemacht ist, habe aber im Moment keine Lust das zu hören. Oder jedenfalls nicht aufmerksam.

    #07
    Mmmmh? Ein BFT der Kontraste? #06 hatte ja doch ziemlichen drive, dies ist eher ein auf dem Sax gesungenes Lied mit etwas Kommentar von Drums & Bass dazu. Sinn und Zweck von Bass-Soli werde ich aber nie begreifen. Könnte für mich ggf. im Live-Konext funktionieren, auf dem heimischen Sofa fehlt mir die Konzentration dafür. Ich hege den Verdacht, dass das Berlienr sind.

    #08
    Drama! Why am I so blue?, denke ich. Dann ziehen ja sogar Gewitterwolken auf, so dick wird das aufgetragen. Abgrundtief tragisch. Großes Kino in nicht mal drei Minuten. Finde ich fast schon wieder amüsant.

    #09
    Das ist dann gleich ein gutes Stück zarter. Eine Skandinavierin? Das Vibrato ist verführerisch, ach, die Stimme insgesamt ist kess, wenn auch cool und understated. Der Pianist setzt wieder nur ein paar Tupfer … ach, dann wird ein Bossa daraus. Sie singt fast etwas schauspielerisch, als würde sie jemanden direkt ansingen und herausfordern. Etwas provokant und sehr charmant.

    Teil 2 folgt.

    --

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    vorgarten

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    gypsy tail windIch weiss ehrlich gesagt gar nicht, mit wem ich das Stück hauptsächlich verbinde … vermutlich mit Dexter Gordon, die EINE Gesangs-Version habe ich nicht. O’Connor lief damals mit der zweiten Platte (die mit dem Prince-Cover) bei meinen Eltern oft (ich war da noch nicht mal Teenager) und die Big Band-Platte kam dann eben auch ins Haus und hat sicherlich mitgeholfen, dass ich zum Jazz fand – die enthaltenen Songs sind von der Totalentgleisung „Don’t Cry for Me Argentina“ abgesehen fast allesamt klasse, „Black Coffee“, „Bewitched“, ein Song von Peggy Lee … und mit Torrie Zito war auch ein guter Arrangeur beteiligt (der Ehemann von Helen Merrill, der für sie manch eine Platte gemacht hat). Das einzig schwache an der CD ist die Stimme, bzw. nicht mal so sehr die Stimme als die Phrasierung und all das …

    ja, alle lieben sinead, singen kann sie deswegen trotzdem nicht. zumindest sollten sollche leute (rod stewart, george michael, come on, selbst bryan ferry) die stimmbänder vom american songbook lassen und das machen, was ihrem stil entspricht. aber da würden mich jetzt ihre klugen produzenten auslachen. torrie zito mit merrill fand ich jetzt nie so zwingend, ob verheiratet oder nicht. aber die sinead-big-band-platte kenne ich einfach nicht.
    „secret love“ kenne ich von doris day (im film) und von dieser dame hier (auf tonträger) – und ich würde behaupten: das reicht.

    gypsy tail windDachte schon nach redbeans‘ Kommentar, dass ich hier zeitlich weit daneben liege … sind seine Engländer denn einigermassen in der Nähe geschätzt (Ardley passt gar nicht, finde ich, die anderen finde ich einigermassen plausibel … oder gibt es – @redbeans! – von Ardley auch solche Pop-Dinger?)

    die engländer sind durchaus in der zeit, aber eben in england. ardley ist ein bisschen später.

    gypsy tail windNicht nur eigentlicht … ist das denn was, was man nicht mögen sollte, wenn man cool sein will und so? Oder wie meinst Du das mit dem Erwachen? Dass es jemand ist, den ich unglaublich schätze oder so?

    wir hatten das mal mit saxophonisten, die linien „verschmieren“, kamen dann aber auf das positive beispiel sam rivers. alice coltrane habt ihr auch abgewatscht, weil sie verschmiert. dieser pianist ist eben auch kein horowitz. aber er hat jahrzehntelang bewiesen, dass es darum gar nicht geht – vor allem nicht, wenn man sängerinnen begleitet.

    gypsy tail windNabatov mag ich da und dort ganz gerne (seine Herbie Nichols-CD etwa, oder „Chat Room“ im Duo mit Han Bennink), das ist kein übler Anwurf von meiner Seite, aber ich weiss, dass er oft nicht so geschätzt wird. Ansonsten, ich höre hier überhaupt wenig Freies, wenige Töne, die ein Bebopper nicht auch hätte so setzen können. Da und dort Anzeichen, dass es aufbrechen könnte, aber nicht mal eine richtige Spannung zwischen Form und Freiheit – doch, okay, ab 1:45 oder so bricht es auf … da hatte ich vorhin wohl nicht hingehört.
    Davon abgesehen aber: Bud Powell ist doch quasi auch schon der Ursprung allen Hardbop-Pianos, was Anschlag, lineares Spiel, „horn-like“-Linien der linken Hand etc. betrifft. Aber ich höre jetzt schon, dass das aus einer anderen Ecke kommt, ja. Ich müsste mal draufkommen, wie das Stück heisst, dann wäre das wohl rauzukriegen, aber das sind eben die Dinge, die dann schnell richtig viel Zeit beanspruchen (wie auch der Tenorsaxophonist auf dem Orgelstück am Anfang).

    nabatov habe ich mehrfach live gesehen, im trio und mit wogram. ich bin überhaupt nicht von ihm überzeugt. dass ist für mich so eine hypervirtuose sperrigkeitsmaschine, bei der nichts wirklich in die tiefe geht. als klavierlehrer würde ich ihn empfehlen, als spieler nicht. der herr hier dagegen entwickelt ein hohes gewaltpotential aus der fragilität – und aus seiner liebe zum „alten“ jazz. für mich ist er einer der tollsten pianisten überhaupt.

    gypsy tail wind
    Du willst aber nicht eine personelle Kontinuität zum Vorgängertrack suggerieren oder? Aber ich habe jetzt eine Idee, von wem der Track davor sein könnte … die Band mit dem Onkel des Vaters?

    es gibt eine personelle verbindung zum vorgängertrack, aber keine überschneidungen von musikern und keine komplizierten verwandtschaftsverhältnisse…

    gypsy tail wind
    Ich finde das andere insgesamt deutlich stärker, bin von dem hier bisher stets etwas enttäuscht gewesen, aber es hat seine Qualitäten, klar … vermutlich war das ein Fall von enorm überspannten Erwartungen, weil ich das Album einfach nie hören konnte (MP3, die ich davon jahrelang hatte, hörte ich nie an, ich wollte das irgendwie angemessen kennenlernen und das geschah dann eben erst letztes Jahr).

    das ist einfach ein wahnsinnig toller saxophonist. punkt. ich habe ihn in der mingus-band als dolphy-kontrapunkt geliebt, auch gibt es wahnsinnig schöne soli in der max-roach-band. die phase danach hatte ich noch nicht beachtet, bis es eben diesen redbeans-post (über ein bestimmtes label) gab.

    gypsy tail windDen Sopransaxophonisten? Ist er denn ein „doubler“ oder ist das sein Hauptinstrument?

    ein doubler. was davon genau sein hauptinstrument ist, weiß ich aber nicht.

    gypsy tail windBrasilien war nur so ein Impuls nach den ersten Takten, etwas im Rhythmus, aber das verlor sich dann rasch.

    ja, da gibt es keinerlei verbindungen.

    gypsy tail windDachte ich zuerst auch: viel zu generisch (v.a. der Bass) und zu langfädig, aber nein, es übt irgendwie einen fast perversen Reiz aus … nicht zum ersten Mal, dass es mir bei einem Stück so geht, dass Du uns auf dem BFT-Weg untergejubelt hast :-)

    ja, das ist mein üblicher guilty-pleasure-track am ende. #17 war eigentlich ein perfekter schluss-song…

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    #9215253  | PERMALINK

    vorgarten

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    FriedrichBeim Hören des BFTs stelle ich fest, wie wenig Jazz ich in letzter Zeit gehört habe, weil ich die Ohren ganz woanders hatte, und wie ungewohnt das für mich geworden ist. Insofern muss ich mich erstmal wieder einstimmen. Ich kenne nichts davon und ich glaube ich er-kenne auch nichts davon. Das macht es für mich etwas schwierig, da ich kaum was einordnen kann und auch kein durchgängiges Thema im BFT erkennen kann.

    ich sag ja: weg mit den schubladen! aber das ist schon sehr spannend, wenn man eher auf elektronisches eingestellt ist und dann wieder jazz in großbuchstaben vorgesetzt bekommt. für mich geht das meistens gut zusammen. wahrscheinlich, weil sich das ergänzt.

    Friedrich#01
    Liederabend. Dass ist ein Streichquartett, oder? Anfangs kam mir Joni Mitchell in den Sinn, aber ist sie natürlich nicht. Ich kann mir das live sehr schön vorstellen, wenn der visuelle Reiz des Quartetts und eine kammermusikalische Umgebung, in der man eine Stecknadel fallen hören kann, dazu kommt. Auch die Stimme hört sich für mich mehr nach Lied als nach Song an. Swingt ja nicht wirklich. In jedem Fall eine ungewöhnliche Besetzung. Ist mir persönlich aber etwas zu spröde.

    das ist ein einfaches duo, eine stimme, ein bass. natürlich hat sich dieser etwas vermehrt und in den raum ausgedehnt, aber mit einfachsten mitteln (live, denke ich). fallende stecknadeln haben hier einen schweren stand, die können beide nämlich sehr laut sein. swingen tut das natürlich nicht. ist mehr ein gefängnis-ambient, mit gelegentlichen ausbruchsversuchen.

    Friedrich#02
    Das lässt den Fuß schon deutlich mehr wippen. Das Bassriff hat mich sofort und gibt mir Zuversicht, dass jetzt eigentlich nicht mehr viel schief gehen kann. Was ist das für ein Sax? Ist das überhaupt ein Sax? Auf jeden Fall surfen zuerst der Bläser und danach der Pianist, sehr schön auf den Wellen, die Drums & Bass zu Verfügung stellen.

    drum und bass hier als dienstleiter für ein paar wirklich originelle stimmen, die man wohl erstmal zu einem besuch eines studios hatte überreden müssen.

    Friedrich#03
    Das hat mehr was Feierliches. Ein Orchester. Wenn keien Streicher mit dabei wären, würde ich sagen das ist eine Marching Band. Hat das einen kleinen osteuropäischen Einschlag. Wie ein Marsch. Zzum Ende hin wird’s dramatisch. Filmmusik? Gefällt mir gut.

    bin fest davon ausgegangen, dass du das kennst – es gab auf der grundlage von samples aus diesem stück mal einen veritablen pop-hit. keine filmmusik. der schöpfer war allerdings zeitlebens in einem eigenen film. und wäre ein toller filmprotagonist gewesen.

    Friedrich#04
    Erster – falscher – Gedanke: Nina Simone, aber mehr wegen der klagenden Stimmung, weniger wegen der Stimme. Auf jeden Fall trifft mich das direkt ins Herz, das klingt so einsam, traurig und verzweifelt. Ich will dann eigentlich gar nicht mehr hören, wie die Sängerin, die Worte „it’s such a strong emotion“ und „it must be love“ singt. Das habe ich ja schon längst begriffen. Den vergeigten hohen Ton könnte sie sich auch sparen aber ansonsten ist das toll. Die Pianobegleitung ist angemessen minimalistisch. Die reduzierte Art des Stückes gefällt mir sehr. Eigentlich auch mehr Lied als Song.

    tolle beschreibung. ich bin da ganz bei dir. nina simone passt auch irgendwie, ohne das pathos, was sie manchmal hat. tatsächliche übereinstimmungen gibt es natürlich nicht. (tolle idee: ob die sich kannten?)

    Friedrich#05
    Kontrastprogramm. Da kommt wieder Lebensfreude auf. Die Orgel steht im Nachbarraum, aber das ist fast egal. Die Bläser sind packend und cool, zwei ganze Kerle. Irgendwo aus der RichtungGene Ammons? Ich mag diese sorglose und zupackende Art.

    nicht gene ammons. aber ansonsten: genau so ist es!

    Friedrich#06
    Und wieder Kontrastprogramm mit etwas deutlich Feingliedrigerem. Kann mich dann auch bei weitem nicht so packen wie #05. Viel freier aber in meinen Ohren auch viel weniger stark konturiert. Das Thema habe ich sofort vergessen, nachdem es vorbei ist. Ich will nicht in Frage stellen, dass das in seiner Art kompetent gemacht ist, habe aber im Moment keine Lust das zu hören. Oder jedenfalls nicht aufmerksam.

    schade. hat tatsächlich mit #5 wenig zu tun.

    Friedrich#07
    Mmmmh? Ein BFT der Kontraste? #06 hatte ja doch ziemlichen drive, dies ist eher ein auf dem Sax gesungenes Lied mit etwas Kommentar von Drums & Bass dazu. Sinn und Zweck von Bass-Soli werde ich aber nie begreifen. Könnte für mich ggf. im Live-Konext funktionieren, auf dem heimischen Sofa fehlt mir die Konzentration dafür. Ich hege den Verdacht, dass das Berlienr sind.

    immer, wenn ich diese cd laufen lassen und es kommt dieses stück, lasse ich alles fallen und liegen und lausche andächtig. da ist etwas drin, was kein drumherum mehr zulässt. für mich ist das sehr existentielle musik – ohne auch nur einen hauch dogmatisch zu sein.

    Friedrich#08
    Drama! Why am I so blue?, denke ich. Dann ziehen ja sogar Gewitterwolken auf, so dick wird das aufgetragen. Abgrundtief tragisch. Großes Kino in nicht mal drei Minuten. Finde ich fast schon wieder amüsant.

    ein einfacher song, mit einfachen akkordstrukturen. aber auch ein epitaph. hier trauert jemand. ganz leicht.

    Friedrich#09
    Das ist dann gleich ein gutes Stück zarter. Eine Skandinavierin? Das Vibrato ist verführerisch, ach, die Stimme insgesamt ist kess, wenn auch cool und understated. Der Pianist setzt wieder nur ein paar Tupfer … ach, dann wird ein Bossa daraus. Sie singt fast etwas schauspielerisch, als würde sie jemanden direkt ansingen und herausfordern. Etwas provokant und sehr charmant.

    nicht skandinavien. ansonsten toll beschrieben.

    FriedrichTeil 2 folgt.

    ich freue mich darauf!

    --

    #9215255  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenich sag ja: weg mit den schubladen! aber das ist schon sehr spannend, wenn man eher auf elektronisches eingestellt ist und dann wieder jazz in großbuchstaben vorgesetzt bekommt. für mich geht das meistens gut zusammen. wahrscheinlich, weil sich das ergänzt.

    Ich springe ja sowieso wild zwischen den Stilen umher. Gestern Abend habe ich diese Doku über Donna Summer gesehen. Da habe ich doch gleich mal meine Donna Summer-Platten rausgesucht.

    #03

    vorgartenbin fest davon ausgegangen, dass du das kennst – es gab auf der grundlage von samples aus diesem stück mal einen veritablen pop-hit. keine filmmusik. der schöpfer war allerdings zeitlebens in einem eigenen film. und wäre ein toller filmprotagonist gewesen.

    Selbst ich denke, dass ich das eigentlich kennen müsste. Da verarbeitet jemand einen historischen Musikstil, oder? Das denkt man sich ja nicht einfach mal so aus. Keine Filmmusik, aber ein musikalisches Szenario, das beinahe Filmbilder im Kopf ablaufen lässt. Ich dachte schon an Steven Bernstein, der wäre eine Experte für sowas. Aber wenn Du sagst, der Schöpfer weilt nicht mehr unter uns, kann er es ja nicht sein. Hast Du noch irgendeinen anderen Tipp?

    #09

    vorgartennicht skandinavien. ansonsten toll beschrieben.

    Danke! Aber der entscheidende und treffende Begriff ist mir mal wieder nicht spontan eingefallen: Die Sängerin flirtet mit dem Publikum. Mich erinnert sie ein wenig an Karin Krog.

    --

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    gypsy-tail-wind
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    vorgartenja, alle lieben sinead, singen kann sie deswegen trotzdem nicht. zumindest sollten sollche leute (rod stewart, george michael, come on, selbst bryan ferry) die stimmbänder vom american songbook lassen und das machen, was ihrem stil entspricht. aber da würden mich jetzt ihre klugen produzenten auslachen. torrie zito mit merrill fand ich jetzt nie so zwingend, ob verheiratet oder nicht. aber die sinead-big-band-platte kenne ich einfach nicht.
    „secret love“ kenne ich von doris day (im film) und von dieser dame hier (auf tonträger) – und ich würde behaupten: das reicht.

    Du weisst ja, ich liebe Merrill mehr als fast jede andere Sängerin … so vieles, was Zito für sie gemacht habe, kenne ich glaube aber gar nicht, doch „Lilac Wine“ ist wundervoll (den Song hat doch neulich eine dieser Sesamstrassen-Pop-Tusen aufgenommen, nicht? wurde hier im Forum hochgejubelt von einigen, ich glaub das war im Konsens-Spiel-Thread, den ich aber nur sehr oberflächlich verfolgte, teils auch wegen lästiger Moderatorenpflicht).

    vorgartendie engländer sind durchaus in der zeit, aber eben in england. ardley ist ein bisschen später.

    Nein nein, Ardley ist auch aus der Zeit … weiss nicht, ob er ein Spätzünder war, aber er ist gleich alt wie Westbrook oder Gibbs und sie alle sind (bzw. waren) zehn Jahre älter als Surman. Aber musikalisch kann ich das alles eh nicht einordnen, was da alles parallel abging bei all den Leuten zwischen Soft Machine, Ian Carr, Michael Garrick, Harry Beckett etc. etc.

    vorgartenwir hatten das mal mit saxophonisten, die linien „verschmieren“, kamen dann aber auf das positive beispiel sam rivers. alice coltrane habt ihr auch abgewatscht, weil sie verschmiert. dieser pianist ist eben auch kein horowitz. aber er hat jahrzehntelang bewiesen, dass es darum gar nicht geht – vor allem nicht, wenn man sängerinnen begleitet.

    Von Verschmieren würde ich in diesem Fall nicht reden, eher von unsauber phrasiert. Also keine Töne, die sich überlagern oder so, keine Kaskaden (das wäre da allenfalls mein Vorwurf an Alice – aber ihr das vorzuwerfen, wenn man weiss, dass sie spielt, ist ja absurd, es ist halt ihr Spiel, take it or leave it). Es geht hier nur darum, dass ich einfach finde: nicht gut phrasiert, schade, hätte besser klingen/wirken können (aber auch da mag ich mich irren, letzten Endes sind solche Spekulationen zwar oft reizvoll aber immer hinfällig).

    vorgartennabatov habe ich mehrfach live gesehen, im trio und mit wogram. ich bin überhaupt nicht von ihm überzeugt. dass ist für mich so eine hypervirtuose sperrigkeitsmaschine, bei der nichts wirklich in die tiefe geht. als klavierlehrer würde ich ihn empfehlen, als spieler nicht. der herr hier dagegen entwickelt ein hohes gewaltpotential aus der fragilität – und aus seiner liebe zum „alten“ jazz. für mich ist er einer der tollsten pianisten überhaupt.

    Okay, ich bin sehr gespannt, habe spontan keine Idee … weisst Du, ob ich ihn kenne?
    Nabatov kennst Du demnach besser als ich – ich kann Dein Urteil aber auf jeden Fall nachvollziehen.

    vorgartenes gibt eine personelle verbindung zum vorgängertrack, aber keine überschneidungen von musikern und keine komplizierten verwandtschaftsverhältnisse…

    Dazu schicke ich gleich eine PN weil mir keine schlauen Anspielungen einfallen, mit denen ich weiterstochern könnte ….

    vorgartendas ist einfach ein wahnsinnig toller saxophonist. punkt. ich habe ihn in der mingus-band als dolphy-kontrapunkt geliebt, auch gibt es wahnsinnig schöne soli in der max-roach-band. die phase danach hatte ich noch nicht beachtet, bis es eben diesen redbeans-post (über ein bestimmtes label) gab.

    Auf jeden Fall! Ich kannte zuerst die Sachen mit Mingus und seine frühen Aufnahmen als Leader oder das Album mit Horace Silver, später dann diverse weitere, aber ich habe bis heute viele Lücken … aber auf „wahnsinnig toller Saxophonist“ können wir uns sofort einigen!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9215259  | PERMALINK

    vorgarten

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    Friedrich#03
    Selbst ich denke, dass ich das eigentlich kennen müsste. Da verarbeitet jemand einen historischen Musikstil, oder? Das denkt man sich ja nicht einfach mal so aus. Keine Filmmusik, aber ein musikalisches Szenario, das beinahe Filmbilder im Kopf ablaufen lässt. Ich dachte schon an Steven Bernstein, der wäre eine Experte für sowas. Aber wenn Du sagst, der Schöpfer weilt nicht mehr unter uns, kann er es ja nicht sein. Hast Du noch irgendeinen anderen Tipp?

    ich glaube, es haben mehr leute sachen von ihm verarbeitet als er von anderen. dieses stück ist zwar eine hommage an charlie parker, allerdings ist das kein nostalgischer bezug, die beiden kannten sich. obwohl er mitspielt, ist er keiner der beiden solisten.

    Friedrich#09

    Danke! Aber der entscheidende und treffende Begriff ist mir mal wieder nicht spontan eingefallen: Die Sängerin flirtet mit dem Publikum. Mich erinnert sie ein wenig an Karin Krog.

    ja, sie flirtet, ganz anders als die beiden anderen damen. die aus #1 singt eher in die weiten ebenen, die aus #4 war ziemlich allein im studio und hat wahrscheinlich sogar das licht ausgemacht. es gibt tatsächlich einen bezug zu nina simone, sogar auf dem gleichen album. hatte ich vergessen.

    --

    #9215261  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    gypsy tail windDu weisst ja, ich liebe Merrill mehr als fast jede andere Sängerin … so vieles, was Zito für sie gemacht habe, kenne ich glaube aber gar nicht, doch „Lilac Wine“ ist wundervoll (den Song hat doch neulich eine dieser Sesamstrassen-Pop-Tusen aufgenommen, nicht? wurde hier im Forum hochgejubelt von einigen, ich glaub das war im Konsens-Spiel-Thread, den ich aber nur sehr oberflächlich verfolgte, teils auch wegen lästiger Moderatorenpflicht).

    du meinst miley cyrus? dazu kann ich mich nicht wirklich sachverständig äußern. LILAC WINE von merrill/zito muss ich mal wieder hören, ich konnte damit damals überhaupt nikchts anfangen.

    gypsy tail windVon Verschmieren würde ich in diesem Fall nicht reden, eher von unsauber phrasiert. Also keine Töne, die sich überlagern oder so, keine Kaskaden (das wäre da allenfalls mein Vorwurf an Alice – aber ihr das vorzuwerfen, wenn man weiss, dass sie spielt, ist ja absurd, es ist halt ihr Spiel, take it or leave it). Es geht hier nur darum, dass ich einfach finde: nicht gut phrasiert, schade, hätte besser klingen/wirken können (aber auch da mag ich mich irren, letzten Endes sind solche Spekulationen zwar oft reizvoll aber immer hinfällig).

    verstehe schon. tatsächlich ist das aber sehr typisch für ihn – ich hätte ihn daran wahrscheinlich sofort erkannt.

    gypsy tail windOkay, ich bin sehr gespannt, habe spontan keine Idee … weisst Du, ob ich ihn kenne?
    Nabatov kennst Du demnach besser als ich – ich kann Dein Urteil aber auf jeden Fall nachvollziehen.

    ob du den herrn in #11 kennst? ich denke doch. vielleicht nicht gut. es gibt eine sehr bekannte aufnahme, die auch in ein paar bestenlisten hier auftaucht.

    gypsy tail windDazu schicke ich gleich eine PN weil mir keine schlauen Anspielungen einfallen, mit denen ich weiterstochern könnte ….

    ist auch sehr weit hergeholt & noch nicht mal musikwissenschaftlich belegt. aber: ich kenne das stück nur, weil ich #13 kenne, soviel kann ich sagen.

    gypsy tail windAuf jeden Fall! Ich kannte zuerst die Sachen mit Mingus und seine frühen Aufnahmen als Leader oder das Album mit Horace Silver, später dann diverse weitere, aber ich habe bis heute viele Lücken … aber auf „wahnsinnig toller Saxophonist“ können wir uns sofort einigen!

    wo ist jetzt dieses komische bierkrug-emotikon? ;-)

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