Erhard and Missouri – This is not our Scene (iXiXeS-Records 2001)

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    de64625

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    Erhard Grundl (voc, gtr) aus Straubing hatte in den 90ern mit seiner alten Band „Baby you know” 4 Platten veröffentlicht und Robert Forster (Go Betweens) durch Deutschland begleitet, wofür sich dieser anschließend durch seine Mitwirkung an der ersten Solo-Single Grundls revanchierte. Danach suchte er eine passende Band für seine erste Solo-Longplay-CD und fand sie mit Missouri aus Nürnberg – Frank Mollena (gtr, synth, drms, spieluhr, voc), Red (gtr, org, voc) und Christian Ebert (org, banjo, synth, voc) – die zu dem Zeitpunkt bereits ihre Debut-Scheibe „It’s a glow-in-the-dark good time“ veröffentlicht hatten.

    Und diese Kombination lieferte mit „This is not our Scene“ (iXiXeS-Records) bereits im April 2001 eine der besten in Deutschland produzierten Scheiben des neuen Jahrtausends ab. Wann hat man seit Chris Isaaks „Wicked game“ jemals eine so herzzereißende Steel-Guitar oder überhaupt eine so melancholische Spieluhr gehört wie bei „Down to the river“? Und die 11-minütige Velvet Underground Cover-Version „Run, run, run“ erinnert vom Arrangement mehr an VUs-„Heroin“, auch wenn Erhard und Missouri dabei wesentlich weniger aufputschenden, ja richtiggehend entspannenden Stoff genommen zu haben scheinen und gegen Ende die Gitarrenlinien auch mal ins Fahrwasser von „The End“ (The Doors) driften. Der Titel ist eine kleiner psychedelische Perle.

    Wenn einen diese Aufnahme in ihren Bann schlägt, hat man bereits den größten Teil dieses Slo-Mo-Country-Rock-Albums hinter sich. Mit Grundls Stimme zwischen Bob Dylan (besonders bei „Sha-la-la“ und dem Dylan-Cover „You ain’t goin nowhere“) und Nick Cave (beim auch thematisch stark an „where the wild roses grow“ angelehnten „Down to the river“,) ausgestattet, dem Gefühl für einfache Melodien, einer häufig nach dem Motto „weniger ist mehr“ sparsamen Instrumentierung, die neben Spieluhr, Banjo und Akkordeon auch Synthesizer beinhaltet, jeweils einer guten Portion Country-Feeling und Coolness gepaart mit dem Widerstand gegen jede unnötige Tempoverschärfung und dem Bekenntnis „Sad Songs is all I know“ (Songtitel) gelang der Kombination ein rundum gelungenes Album ohne Längen oder große Schwachstellen.

    Aber 2001 war die Zeit wohl einfach noch nicht reif für Americana-Sounds aus Bayern und heutzutage findet man außer > hier nicht mal mehr Hörproben dazu im Netz.

    Missouri (mit Keyboarder Red, der auch bei Fink aktiv war) haben ohne Grundl noch eine Reihe Alben veröffentlicht, Erhard Grundl ist heute Stadtrat in Straubing für die Grünen.

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    Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!
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      de64625

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      Ein kleines Update:

      Erhard Grundl ist auch musikalisch noch aktiv und veröffentlicht demnächst unter dem Namen (Achtung!)

      Captain Kidd & the Panhandle Mystery Band

      eine neue Scheibe.

      Der erste Song ist bereits online:

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