Neil Young – A Letter Home (März 2014)

Und? Geordert?

August RamoneUnd? Geordert?

Ich? Nein, ich brauche keine Coveralben von Neil Young.

Wenn ich höre, dass Künstler Songs covern, die ihnen in ihrer Jugend wichtig waren, mache ich einen großen Bögen darum.

ClauDie Box bis morgen um 18:00h zum Schleuderpreis: https://de.popmarket.com/popmarket/details/29854891?feature_id=29854466

Der ist gut:

Download card for the hi-res “direct feed from the booth” audiophile version of the album

Ragged GloryWäre es Dir lieber, er würde aktuelle Songs von Rihanna, Miley Cyrus, Kanye West oder Warpaint covern? Also, was stört Dich, die sentimentale Note oder das Fremdmaterial?

Eigentlich stört mich alles: das Material, die Entstehungsgeschichte, der Preis, die Idee. Wir hatten letztes Jahr ein Coveralbum und jetzt noch eines? Wofür?

Die Platte, wie sie klingt und aufgenommen wurde, ist natürlich eine Kuriosität. Klingt ein wenig wie jemand, der ein altes kaputtes Band mit Aufnahmen auf dem Müll findet und es zu Hause anhört. The disintegration tapes sozusagen.

Aber noch etwas stört mich: die Performances sind „sloppy“. Bei Changes verpasst Neil Young mehrmals den Einsatz. Dabei ist es ein wunderschönes Lied, das mehr Respekt verdient hätte. Es ist schön, dass Neil und Jack mit der Maschine Spaß hatten, aber das hätten sie niemals veröffentlichen dürfen – außer als kostenloses Geschenk. Aber Jack White ist eben ein glänzender Selbstvermarkter.

Sei nicht so hart zu Jan Wigger. Allerdings frage ich mich auch, was er an der Version von My Hometown findet, bei der Neils Stimme komplett verzerrt ist. Die Springsteen-Studioaufnahme ist eines meiner Lieblingslieder von ihm, das schmerzt mich dann schon.

Diese Voice-o-Graph-Maschine war ja auch eigentlich nicht dazu gedacht, Musik aufzunehmen (wenn ich das richtig verstehe). Bei den schnelleren Stücken hört man das sehr deutlich, die langsamen Stücke gehen einigermaßen, aber insgesamt ist es schon eine ziemliche Zumutung, das Album komplett anzuhören. Ich habe zahlreiche Aufnahmen aus den 1920er und 1930ern auf CD und LP, die klingen weitaus besser – wurden aber auch mehr oder weniger professionell aufgenommen.

Ich finde aber großartig, dass Jack White diese Maschine restauriert. Es sind ja nicht umsonst solche Artefakte, die besonders leicht verloren gehen.

nail75Eigentlich stört mich alles: das Material, die Entstehungsgeschichte, der Preis, die Idee. Wir hatten letztes Jahr ein Coveralbum und jetzt noch eines? Wofür?

„Americana“ ist aus 2012, und ungefähr so gelungen wie jetzt „A Letter Home“. „Americana“ diente ja nicht zuletzt der Crazy-Horse-Reaktivierung. Und siehe da: Der Motor sprang ohne größere Reparaturen und die Beschaffung von Ersatzteilen wieder an, der telepathische Draht begann zu glühen.

nail75Die Platte, wie sie klingt und aufgenommen wurde, ist natürlich eine Kuriosität. Klingt ein wenig wie jemand, der ein altes kaputtes Band mit Aufnahmen auf dem Müll findet und es zu Hause anhört. The disintegration tapes sozusagen.

Verstehe: Wenn dieses alte Band Aufnahmen von Robert Johnson, Leadbelly und Hank Williams enthielte, wäre es sicher eine Sensation. Neil, der schon in den Sixties wie ein frühvergreister Büffel wirkte („Expecting To Fly“: „All the years we spent with feelings/Ended with a cry.“ Schreib‘ das mal mit Anfang 20!) darf nicht wirklich alt wirken…

nail75Aber noch etwas stört mich: die Performances sind „sloppy“.

Und das von einem Pavement-Fan!

nail75Allerdings frage ich mich auch, was er an der Version von My Hometown findet, bei der Neils Stimme komplett verzerrt ist. Die Springsteen-Studioaufnahme ist eines meiner Lieblingslieder von ihm, das schmerzt mich dann schon.

Mag sein, dass es ein wunderbares Lied ist, den Track an sich finde ich gemessen an Springsteens Talent eher fade (ich habe meine 7″ Delia geschenkt). Mein Springsteen-Favorit bisher ist übrigens „Paradise“. Für einen „hemdsärmeligen“ Performer wie Bruce ist das eine transzendentale Kostbarkeit.

pink-niceWenn einen schon nichts neues einfällt muss man es wenigstens kurios aufnehmen….was für eine tolle Idee.

Woher weißt Du, dass Neil kein selbstverfasstes Songmaterial hat? Weil auf „A Letter Home“ nur Covers enthalten sind? Ein bisschen zu simpel gedacht, oder? Aber vermutlich vergibst Du Deine Wertungen auch per Zufallsgenerator…