Jahresrückblick 2013

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    gypsy-tail-wind
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    Überraschenderweise ist das doch noch ein recht üppiges Jazzjahr geworden bei mir, obwohl die erste Jahreshälfte ganz klar im Zeichen der Klassik stand, die ich immer noch mit grossem Elan entdecke (das geht vom Mittelalter bis ins 20c, der Terminus „Klassik“ ist nur bedingt angebracht, aber Mozarts Opern, Beethovens Symphonien und seine „Missa solemnis“ gehören auch zu den grossen Entdeckungen der letzten Zeit).

    Die Konzerte

    In Sachen Jazz ging es gleich im Februar mit dem tollsten Konzert des Jahres los – ich hatte damals schon die Ahnung, dass das nicht mehr zu toppen sein würde: Mike Reed’s Living By Lanterns in der Roten Fabrik in Zürich am 23. Februar 2013 war eine wahrhafte Sternstunde! Es war vorgesehen, dass Reed erst mit der kleineren Besetzung „Loose Assembly“ spielt (Greg Ward-as, Tomeka Reid-vc, Jason Adasiewicz-vib, Joshua Abrams-b, Reed-d/elec), aber weil es der letzte Abend einer wie es scheint tollen Tour war, beschloss man, von Beginn an mit der grossen „Living By Lanterns“-Band loszulegen – mit einem grippigen Adasiewicz im dicken Wollenpulli, was ihn aber nicht davon abhielt, toll zu spielen (zu den grad genannten Musikern stiessen noch folgende: Taylor Ho Bynum-cor, Matt Bauder-ts, Mary Halvorson-g, Tomas Fujiwara-d). Die Musik der Gruppe basiert auf Manuskripten von Sun Ra, Material, das dieser nie eingespielt hat, und Reed/Adasiewicz haben daraus Stücke für diese Band zusammengestellt. Musik zwischen Groove-Orgien und feinen Zwischentönen, Musik von grosser Sanglichkeit und viel Wärme, Musik, in der das Zusammenspiel von Ordnung und Freiheit perfekt austariert war … in diesem Sinne wohl auch ein wenig an die sogenannte „Blue Note Avantgarde“ anschliessend (aber ohne deren Tendenz zur, wie soll ich’s sagen, verborgenen, versteckten Wärme bei oberflächlicher Kühlheit?). Wie gesagt: fulminant!

    Ich finde gerade einen kleinen Auschnitt auf Youtube:
    http://www.youtube.com/watch?v=1Z7hynrOo_Q

    Ansonsten war das Konzertjahr kein besonders reichhaltiges mit einer grossen Enttäuschung: Cecil Taylor sagte sein geplantes Solo-Konzert in Willisau ab – es klang schlimm, aber in anbetracht der News und Photos von vor wenigen Wochen scheint es ihm glücklicherweise viel besser zu gehen, als die damalige Konzertabsage denken liess. Als Ersatz konnte immerhin Anthony Braxton gewonnen werden, den ich zuvor auch nie live erlebt hatte – ein tolles Konzert im Trio mit Gerry Hemingway (der in der Nähe Willisaus wohnt und vermutlich siebzehnmal hin und hergefahren ist, bis er sein ganzen Instrumentarium – darunter je ein überlanges Vibra- und Marimbaphon – angekarrt hatte) und Taylor Ho Bynum, den ich in diesem Jahr dreimal live sah (beim dritten Mal war er dann krank, spielte aber phantastisch – mehr dazu gleich). Als Vorband in Willisau spielte sowas wie eine Ente und „der Rudi“ benahm sich da auch so, dass ich die Worte vorgartens aus dem 2012er Rückblick inzwischen auch von mir geben kann – ich habe es am eigenen Leibe erfahren … nunja, zum Glück wurde danach von Braxton Musik gemacht. Ich habe zu dem Nachmittag damals einen kleinen Bericht gepostet.

    Im Februar (noch vor Reed) gab’s im Moods in Zürich Curtis Fuller zu sehen – ein schöner Abend, aber ein insgesamt eher durchschnittliches Konzert – Bericht, ein paar Tage später dann Vijay Iyer am selben Ort, im Trio – ein sehr gutes Konzert, das zwar längere Zeit brauchte, um in die Gänge zu kommen, aber am Ende wirklich gut war – Bericht.

    Im April folgten dann die Konzerte von Mark Helias‘ Open Loose (mit Tony Malaby), leider nur so halb gut, und dann das von Hänsche Weiss, ebenfalls im Moods in Zürich – mit meinen Eltern, die einen australischen Freund im Gepäck hatten, und Mutter Ubu war auch mit … ein sehr guter Abend, der mich schwer beeindruckte, zumal ich mich diesseits von Django in Sachen „gypsy jazz“ kaum auskenne. Dass Weiss mit currywurstdicken Fingern so behende spielen kann scheint jeglichen Naturgesetzen zu widersprechen, und der Begleitgitarrist an der akustischen war ebenso eindrücklich, seine wenigen Soli spitze, die Begleitung unglaublich gut.

    Das Highlight im Sommer war dann ein Open Air Konzert von Trixie Whitley – kein Jazz, aber dennoch ein grossartiges Konzert – einen Club-Gig in Zürich im Oktober verpasste ich dann vorsätzlich, mit dem Gedanken, dass sie gewiss nicht zweimal so verdammt gut spielen würde … gemäss einer Kürzestkritik einer lokalen Zeitung lag ich damit falsch, aber die waren in Luzern meines Wissens nicht dabei, also wer weiss … (Bericht)
    Im Juli folgte dann noch Alela Diane – gute neue CD, gutes Konzert, aber beides eine Spur unter den Erwartungen – Bericht.

    Im Herbst folgten dann noch ein paar tolle Konzerte – die Sommerpause in Zürich ist eine wirklich üble Sache … dabei ist die Stadt nie schöner als im Sommer, aber es läuft in Sachen Musik (und Theater) kaum was, dafür spriessen die sinnfreien Kommerz-Open-Air-Kinos wie Pilze … nunja. Am 6. Oktober hörte ich in der Roten Fabrik das Convergence Quartet mit Taylor Ho Bynum und Alexander Hawkins. Letzteren „kenne“ ich seit langem via Organissimo und hatte abgemacht, dass wir uns nach dem Konzert kurz treffen würden – daraus ergab es sich dann, dass ich mit der ganzen Band Abendessen ging und aus einem sehr tolles Konzertabend ein rundum gelungener Abend wurde mit unmengen von Denkanstössen und einigem Insidertalk der Musiker (der beste Satz des Abends war folgender von Hawkins: Wenn Bley dieses Solo über „All the Things You Are“ auf „Sonny Meets Hawk“ nicht gespielt hätte, gäbe es keinen Keith Jarrett). Ich erstand an dem Abend auch die damals noch nicht mal offiziell erschienene erste Solo-CD von Hawkins, „Song Singular“, eine der schönsten Jazz-CDs des Jahres, und erhielt dann die aktuelle Convergence Quartet-CD geschenkt, „Slow and Steady“ … das Quartett flog am nächsten Tag nach London – oder war’s New York? -, um sein fünftes Album einzuspielen, gemäss der Reihenfolge wieder eins im Studio).

    Im November verpasste ich dann Archie Shepps Duo-Auftritt im Rahmen des Unerhört Festivals (weil restlos ausverkauft), aber er scheint eher lamentabel gewesen zu sein (ich las zwei Kritiken und auch die wohlwollendere sprach zwischen den Zeilen). Jedenfalls ging ich dann an den zweiten Abend in der roten Fabrik (die Abende dort stellen das Herzstück des Festivals dar, das in verschiedenen Spielstätten Zürichs – auch dem Moods – stattfindet) und hörte nach einem ernsten lokalen Trio junger Musiker das Duo Stephan Crump/Mary Halvorson sowie das Zentralquartett. Ich berichtete auch dazu schon, an etwas verstecktem Ort – hier.

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    Die Konserven

    Meine CD-Käufe in Sachen Jazz nahmen gegen den Sommer hin wieder stark zu … get happy!? ist daran nicht unschuldig, schliesslich wollten Texte zu Paul Bley, Oscar Peterson und Charlie Haden geschrieben werden. Bei Peterson war ich zwar reichlich versorgt und es wurden nur ein paar wenige Ergänzungen angeschafft, bei Haden ging es um die „Montréal Tapes“, die mir ausser dem feinen Duo mit Egberto Gismonti alle längst vorlagen, aber ich hörte mit grosser Begeisterung wieder mal viele andere seiner Aufnahmen und wurde dazu angeregt, weiteres anzuschaffen (die „Come Sunday“ von Hank Jones/Haden fehlt übrigens in den älteren Jahres-Rückblicken wie so manches anderes, weil ich sie erst im Jahr nach ihrem Erscheinen in die Finger kriegte – aber ich wage erneut die Prognose: Top-10 der 110er-Jahre – nein, kein Verschreiber, die 10er-Jahre sind schon besetzt, ich bin ein Mann des vergangenen Jahrhunderts, pardon). Die grössten Anschaffungen und die tollste Entdeckungsreise setzte aber Bley in Gange. Vieles von den neuen späteren Aufnahmen – v.a. Trios für Steeplechase – habe ich zwar noch immer nicht angehört, aber der Versuch, seine Aufnahmen von Beginn (1953 mit Mingus) bis in die Siebziger hinein komplett anzuhören, war enorm faszinierend!

    Ansonsten versuchte ich in den vergangenen Wochen einiges, was sich im Verlaufe des Jahres an Neuerscheinungen angesammelt hatte, zu hören, um wenigstens anhand erster Eindrücke eine Liste hinzukriegen. Alles habe ich noch nicht geschafft, ein paar Dinge sind noch in der Post – ich will sie unten auch noch nennen, ohne Besternungen, ebenso ein paar Dinge, die mich interessieren, die ich aber noch nicht geordert habe.

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    :: Jazz – New Releases ::

    Peter Brötzmann – Long Story Short (Trost) * * * * *
    Matana Roberts – Coin Coin Chapter Two: Mississippi Moonchile (Constellation) * * * *1/2
    Alexander Hawkins – Song Singular (Babel) * * * *1/2
    Maria Pia de Vito/François Couturier/Anja Lechner/Michele Rabbia – Il Pergolese (ECM) * * * *1/2
    Roscoe Mitchell – Duets with Tyshawn Sorey and Special Guest Hugh Ragin (Wide Hive) * * * *1/2
    Randy Weston & Billy Harper – The Roots of the Blues (Universal) * * * *1/2
    Stephan Oliva – Vaguement Godard (Illusions) * * * *
    Jim Alfredson’s Dirty Fingers – A Tribute to Big John Patton (Big O) * * * *
    Art Pepper/Warne Marsh – Art ’n‘ Warne (Widow’s Taste, DL only) * * * *
    Evan Parker/Barry Guy/Paul Lytton – Live at Maya Recordings Festival (NoBusiness) * * * *
    The Convergence Quartet – Slow and Steady (NoBusiness) * * * *
    John Tchicai/Charlie Kohlhase/Garrison Fewell/Cecil McBee/Billy Hart – Tribal Ghost (NoBusiness) * * * *
    Kidd Jordan/Alvin Fielder/Peter Kowald – Trio and Duo in New Orleans (NoBusiness) * * * *
    Elton Dean/Paul Dunmall/Paul Rogers/Tony Bianco – Remembrance (NoBusiness) * * * *
    Natalie Dessay/Michel Legrand – Entre elle et lui: Natalie Dessay chante Michel Legrand (Erato) * * * *
    Wayne Shorter – Without a Net (Blue Note) * * * *
    Dupree – Nuesto Camino (Public Hi-Fi) * * * *
    Billy Bang – Da Bang! (TUM) * * * *
    Nicole Mitchell – Aquarius (Delmark) * * * *
    Peter Evans – Zebulon (More Is More) * * * *

    Wie unschwer zu erkennen, ein starkes Jahr – und auch eines, in dem ich mich in erstaunlichem Masse um Neuheiten gekümmert habe, ich hinke sonst ja oft ein wenig (das können auch zwei, drei Jährchen sein) hinterher. In anderen Jahren wären auch die CDs zuunterst auf dieser Liste weit oben angekommen, aber dieses Jahr fällt es mir echt schwer, in all die starken Alben überhaupt eine Reihenfolge zu bringen. Matana Roberts‘ Album wäre in jedem normalen Jahr klar die Platte des Jahres – aber die Brötzmann-Box mit Aufnahmen des von ihm kuratierten (und ihn selbst in unzähligen Line-Ups präsentierenden) Unlimited Festivals in Wels 2011 übertrifft für mich dieses Jahr so ziemlich alles. Zugegeben, oft gehört habe ich das meiste daraus noch nicht, aber das Ding hat mich schwer beeindruckt.

    Matanas Album ist eine Art Verdichtung der Konzerte des zweiten Kapitels ihrer Coin Coin-Serie – live gefiel mir die Musik noch etwas besser, für das Konzert von 2012 vergab ich ja die volle Punktzahl, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Auf der CD wirkt das ganze wie eingekocht, verdickt – und das macht mir irgendwie doch etwas Mühe … einerseits finde ich diese Konzentration faszinierend und stark, andererseits wirkt das Album für mich so auch fast ein wenig wie ein Pop-Album (man ahnt es, ich bilde mir ein, dem Forumshype langsam auf die Schliche zu kommen), weil quasi alles, was Freiräume lässt, all die Passagen, in denen im Konzert (das wesentlich länger dauerte, aber mehr oder minder auf demselben Grundgerüst aufgebaut war) Luft für die Musiker war, auf dem Album geordnet, festgelegt und verknappt (oder gestrichen) wurden. Das macht das Album nicht schwächer, aber doch sehr anders – aus einem atmenden, schwingenden Ding, das in weiten Bögen ging, wird ein verdichtetes, irgendwie enges, das mir manchmal fast den Atem raubt (was wiederum ein dickes Lob ist).

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    Alexander Hawkins‘ Solo-Album habe ich bereits rasch erwähnt. Der Mann ist unglaublich talentiert und beginnt damit, dieses Talent auszuschöpfen; er spielt mit Joe McPhee oder im Duo mit Louis Moholo (die Ogun-CD von 2011 oder 2012 gehört auch die entsprechende Jahresbestenliste!), leitet seine eigene Combo, spielt mit dem Convergence Quartet – und nahm jetzt seine allererste Solo-CD auf. Es scheint ihm mühelos zu gelingen, den glasklaren Ton mit wilden Ausbrüchen (in der Nachfolge Cecil Taylors natürlich – whom else?) zu verbinden, und das auf völlig organische Weise (das „Kitten“ dieser potentiellen Brüche ist für mich einer der Knackpunkte, auch in meiner – bescheidenen – eigenen Erfahrung des Improvisierens … wenn das organisch gelingt, ist es umso eindrucksvoller – es gibt dann all music, wenn man so will, umfassend, total). Die Solo-CD ist allerdings eher am ruhigeren Ende des Spektrums, das Hawkins zu bieten hat.

    Ob die Pergolese-CD in eine Jazz-Liste gehört, ist wohl ebenso fraglich wie ob sie in eine Klassik-Liste passt. Egal, sie ist klasse. Das Quartett greift Musik von Pergolesi auf, verarbeitet und arrangiert sie neu, Maria Pia de Vito singt grandios (gerade im einleitenden „Ogne pena cchiù spietata“) und die drei Instrumentalisten steuern passende Begleitungen bei – auch Improvisationen.

    Die Mitchell- und Weston-CDs sind dann die besten, die ich in diesem Jahr in Sachen US-Jazz gehört habe. Weston/Harper spielen anscheinend im April im Moods in Zürich (auf der Website steht noch immer nichts, aber vor einer Woche wurde das Konzert in einem Inserat erwähnt) – das wäre klasse! Die beiden begründen zusammen eine Art entschleunigte low end theory, unglaublich faszinierend.

    Oliva ist ja bekanntermassen neben Colin Vallon mein liebster Pianist jüngerer Generation (wobei die beiden wohl ca. eine Generation trennt), auch seine jüngste Solo-CD gefällt mir sehr gut (ob Vallon sich jetzt dem Schneckentempo von Herrn Eicher anpassen muss? Wäre schade!).

    Jim Alfredson ist der Mann hinter Organissimo, das gleichnamige Triö löste sich inzwischen auf (bzw. spielt allenfalls mit einem neuen Gitarristen), er hat einen Job in der Backing Band der Roots-Sängerin Janiva Magness. Auch der Organist von Dupree (der dieses Jahr mit ZZ Top tourte, der Gitarrist war vor ein paar Jahren mal eine Zeit bei Bob Dylan) treibt sich seit Urzeiten auf dem Organissimo (und davor dem Blue Note Forum) herum. Beide legten sehr gute Alben vor (Dupree gibt’s auch auf Vinyl), die John Patton-Tribut von Alfredson gefällt mir eine Spur besser, er hat zusätzlich zum Trio (mit dem Veteranen Randy Gelispie am Schlagzeug) einen Vibraphonisten und auf anderen Stücken Trompete/Tenorsax dabei, für die „funder“ gab’s weiteres Material als FLAC – eine rundum gelungene Sache.

    Mit den Releases von NoBusiness habe ich noch nicht viel Zeit verbracht, von der Convergence-CD abgesehen habe ich sie alle erst seit ein paar Wochen da – aber wenn ich ein Label des Jahres benennen müsste, wäre das ein klarer Fall! Die LPs sind toll gemacht, die CDs kommen leider zumeist in so billigen Hüllen, dass ich die alle erstmal ersetzen mochte … na ja, das sind ja Äusserlichkeiten. Zur Tchicai hat vorgarten geschrieben: „sehr schön. entspannt, melancholisch, groovend, ohne viel zu wollen. passt mir gerade sehr.“ und das kann ich so unterschreiben. Das Zusammenspiel von Dean/Dunmall ist phantastisch, ebenso der Sound von Kidd Jordan … und das Parker/Guy/Lytton-Konzert in Winterthur hätte ich wie gesagt eigentlich live erleben müssen … da bin ich bei den Ratings mal etwas pauschal, bei Jordan und Parker/Guy/Lytton (und eignetlich auch beim Convergence Quartet und Dean/Dunmall) kann ich mir einen leichten Anstieg sehr gut vorstellen.

    Eine tolle Entdeckung war vor ein paar Tagen erst der Download dieses rohen Pepper/Marsh Mitschnitts – mit „Chameleon“ und „Ode to Billie Joe“ auf der Setlist und Carol Kaye am Bass! Dass der späte Pepper ein unglaublich funky Musiker war, weiss ich schon lange, aber Warne Marsh in einem solchen Rahmen zu hören, hätte ich nie erwartet – und es macht unglaublichen Spass! Das Tape ist nicht einem Zustand, als dass eine Restauration machbar (bezahlbar) wäre, daher sieht man von einer CD-Veröffentlichung ab (zudem handelt es sich um eine Ko-Produktion von Laurie Pepper mit den Nachkommen Marshs, das wäre wohl auch alles etwas komplizierter geworden als bei Lauries eigenen beat the bootleggers-Releases). Einen Track kann man frei Haus hier hören, das ganze Set gibt’s für läppische 7 Dollar hier (wahlweise als FLAC, MP3 etc).

    Die Dessay/Legrand-CD ist wieder ein Grenzfall, gehört wohl eher zum Pop als zur Klassik, aber Legrand sitzt am Piano (und mich dünkt er hat sich seit seinen Anfängen etwas verbessert) und es gibt eine jazzige Rhythmusgruppe dazu. Dessays Gesang tendiert zum Hochglanz, aber ich mag ihre Stimme – und die Songs von Legrand sind sowieso klasse.

    Die restlichen Alben – Wayne Shorter, Nicole Mitchell, Billy Bang und Peter Evans – finde ich ebenfalls alle ziemlich stark. Wie gesagt: ein sehr guter Jahrgang!

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    :: Jazz – Reissues & Archive ::

    John Coltrane – Sun Ship: The Complete Session (Impulse, Hip-O-Select/Universal) * * * * *
    Miles Davis – The Original Mono Recordings (Columbia, Sony/Legacy) * * * * *
    Neil Ardley – A Symphony of Amaranths (Regal Zonophone, Dusk Fire) * * * * *
    John Carter & Bobby Bradford Quartet – Flight for Four (Flying Dutchman, International Phonograph) * * * * *
    Sarah Vaughan – Divine: The Jazz Albums 1954-1958 (EmArcy, Hip-O-Select/Universal) * * * * *
    Harry Miller – Different Times, Different Places (Ogun) * * * *1/2
    The Complete Clifford Jordan Strata-East Sessions (Strata-East, Mosaic) * * * *1/2
    Lester Young – Boston 1950 (Uptown) * * * *1/2
    Joe McPhee – Nation Time: The Complete Recordings (CjR/Hat Hut, CvsD) * * * *1/2
    Bea Benjamin – African Songbird (as-shams/The Sun, Matsuli) * * * *1/2
    Andrew Cyrille – The Complete Remastered Recordings on Black Saint & Soul Note (CAM) * * * *1/2
    Melodic Art-Tet (NoBusiness) * * * * (+)
    Miles Davis – Live in Europe 1969: The Bootleg Series Vol. 2 (Sony) * * * * (+)
    Herbie Hancock – The Complete Columbia Album Collection (Columbia/Sony) * * * *
    Brotherhood of Breath – Procession (Ogun) * * * *
    Art Farmer – The Complete Remastered Recordings on Black Saint & Soul Note (CAM) * * * *
    Krzysztof Komeda – Krzysztof Komeda-Trzcinski (Polish Radio Jazz Archives 04) * * * *
    Oliver Lake – The Complete Remastered Recordings on Black Saint & Soul Note (CAM) * * * *
    Giorgio Gaslini – The Complete Remastered Recordings on Dischi Della Quercia (CAM) * * * *
    Various – Jazz Jamboree ’62 (Polish Radio Jazz Archives 03) * * * *
    Andrzej Trzaskowski – The Wreckers, Andrzej Trzaskowski Trio, Andrzej Trzaskowski Quintet (Polish Radio Jazz Archives 05) * * * *
    Paul Bley – The Complete Remastered Recordings on Black Saint & Soul Note (CAM) * * *1/2 – * * * *
    Bud Powell – Live at Birdland 1957 (Marshmallow) * * *1/2
    Thelonious Monk – Paris 1969 (Blue Note) * * *1/2
    Walter Namuth – Left Bank ’66 feat. Mickey Fields (Left Bank Jazz Society/Baltimore Jazz Alliance) * * *1/2
    Various – Standards (Polish Radio Jazz Archives 08) * * *1/2
    Various – Jazz Jamboree ’62 Volume 2 (Polish Radio Jazz Archives 06) * * *
    Various – Arrival in Poland (Polish Radio Jazz Archives 07) * * *

    Hier wird die Sache etwas unübersichtlicher … es gibt in der Liste hunderprozentige Reissues wie die Miles-Box, die CAM-Boxen, es gibt völlig Neues wie die CDs von Bud Powell, Thelonious Monk, Harry Miller, Lester Young, Walter Namuth und dem Melodic Art-tet, und es gibt Sets, die Beides kombinieren (John Coltrane, Clifford Jordan, Joe McPhee und Brotherhood of Breath). Auch da sind einige phantastische Dinge dabei, etwa die CD mit Musik Harry Millers, des frühverstorbenen südafrikanischen Bassisten, die Lester Young-CD, die Box-Sets von Jordan (et al.) und Joe McPhee … die Releases von Powell, Monk und Namuth sind allesamt sehr faszinierend, ebenso die Serie mit Archiv-Aufnahmen des polnischen Rundfunks – aber fairerweise muss man auch sagen, dass nichts davon wahnsinnig gut ist.

    Was einzelne Reissues betrifft, so ist die Carter/Bradford-CD von Jonathan Horwich mal wieder erstklassig, ebenso die Ardley-Scheibe – sie scheint zwar nicht allen in den Kram zu passen, aber meiner Ansicht nach ist Ardley als Arrangeur ziemlich nah bei Leuten wie Gil Evans, George Russell, Mike Gibbs oder Mike Westbrook anzusiedeln, und ist dieses Album ein Meisterwerk.

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    Und eine ganz feine Überraschung war das dritte Release des Labels Matsuli Music, Bea Benjamins Album „African Songbird“ mit einer klasse Band um ihren Ehemann Abdullah Ibrahim. Ein durch und durch bezauberndes Album!

    Klasse ist auch die Box mit den „Jazz“-Aufnahmen Sarah Vaughans für Mercury. Dass ich jemals ein richtiges Exemplar der vier Box-Sets haben werde, glaube ich nicht … es gibt da auch einiges, was ich nicht unbedingt haben muss. Dieses Box versammelt allerdings eine handvoll grossartiger Alben, darunter das mit Clifford Brown, „Swingin‘ Easy“, die Live-Alben aus dem Mister Kelly’s und dem London House und mehr. Das ist für mich DIE EINE Sarah Vaughan-Veröffentlichung, die ich haben muss (die Sessions mit Parker/Gillespie natürlich auch, aber die gibt’s in Parker-Paketen sowieso mitgeliefert).

    Sehr begrüssenswert fand ich auch, dass Ogun das Brotherhood-Album „Procession“ neu vorgelegt hat – und erst noch in erweiterter Form! Zudem ist die Melodic Art-tet CD von NoBusiness ein toller Fund (der auch noch etwas wachsen könnte, was die Sternchenwerferei betrifft, aber das ist ja eh Wurst). Auch die Jordan-Box finde ich vom ersten Eindruck her hervorragend, wie üblich mit einem informativen Booklet, das auch viele Photos von den Sessions enthält – und v.a. ein paar phantastische Alben, allen voran „Clifford Jordan in the World“ und Charles Brackeens „Rhythm X“.

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    Immer noch etwas enttäuscht bin (und bleibe) ich von Vol. 2 der Bootleg Series von Miles Davis. An sich ist das natürlich das Reissues des Jahres – endlich eine substantielle Menge von Musik des lost quintet, das ist wahrlich Grund zum Feiern! Dennoch, ich hätte eine andere Auswahl getroffen … die Konzerte vom Herbst 1969 finde ich generell besser als diejenigen aus Antibes vom Sommer, die immerhin die ersten beiden von drei CDs einnehmen (ich weiss, es gibt noch eine DVD, aber die fristet bei mir ein Schattendasein, wie auch die DVD in der Anniversary Edition von „Bitches Brew“, die allerdings noch ein Stück der Herbst-Tour dokumentiert … es ist also einiges draussen, aber nur gerade eine Audio-CD).

    Einen grossen Rundumschlag zu den CAM-Boxen wagte ich neulich hier – von den letztjährigen fehlen mir immer noch die meisten (Hemphill, Adams, Lewis und Douglas, die Abrams ist zwar da, aber gehört habe ich auch noch nicht alles).

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    In Sachen Südafrika war das ein tolles Jahr – nicht nur gab’s neues von Harry Miller und Reissues von Bea Benjamin und Chris McGregors Brotherhood of Breath, nein, auch die Reihe von Archiv-Aufnahmen auf Electric Jive wuchs an – und zum Abschluss des Jahres folgte die Publikation (eine Auflage von 500 Exemplaren) von „Keeping Time“, einem Buch, das die Photos von Ian Bruce Huntley dokumentiert, von dem auch die Ton-Aufnahmen stammen, die auf Electric Jive seit ein paar Jahren veröffentlicht werden:

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    Ein phantastisches Buch, auf dickem Papier gedruckt mit hochwertiger Wiedergabe der Photographien, auf denen nicht nur die „Stars“ des südafrikanischen Jazz zu sehen sind sondern auch zahlreiche weniger bekannte oder völlig vergessene Musiker. Mit dem ans Licht kommen von Huntleys Archiv wird ein ganz neuer Blick möglich auf eine Jazzszene, die in den Sechzigern wohl so lebendig war wie keine andere ausserhalb der USA. Eine wirklich faszinierende Reise, die noch einige Zeit fortdauern wird, da auf Electric Jive mit der Zeit sämtliche Bänder Huntleys präsentiert werden sollen – Buch des Jahres und Blog des Jahres.

    Bea Benjamin verstarb im August, nachdem sie in Cape Town nochmal aufgetreten war, um das Reissue ihres tollen as-shams/The Sun-Albums zu feiern:
    http://electricjive.blogspot.ch/2013/08/cape-town-celebrates-sathima-bea.html

    Hier der Nachruf Nate Chinens aus der NY Times:
    http://www.nytimes.com/2013/08/30/arts/music/sathima-bea-benjamin-jazz-singer-and-activist-dies-at-76.html

    Das zweite grandiose Buch, das ich seit vorgestern in den Händen halte, ist Peter Rüedis Stolen Moments, das 1522 Liebeserklärungen an den Jazz (in kolumnenform) versammelt:

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    Der Mann war immer schon mein liebster Jazz-Schreiberling aus der Schweiz. Seit dreissig Jahren schreibt er wöchentlich in der Weltwoche und seine Kolumne ist das einzige, was ich wirklich vermisse, seit dem Tag, an dem ich beschloss, das von der liberalen Instanz zum rechtskonservativen, unredlichen Revolverblatt mutierte Machwerk endgültig nicht mehr zu lesen.
    Hier gibt es ein Interview, das aus Anlass des Erscheinens des Buches geführt wurde:
    http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/zuercher_kultur/1522-liebeserklaerungen-1.18193540
    Vermutlich ist es nicht falsch, zu sagen, Rüedis enzyklopädisches Interesse in Sachen Jazz und sein grosser Enthusiasmus hätten meinen eigenen Zugang nicht unwesentlich geprägt. Jedenfalls war er es, der mich mit seiner Kolumne über das Mosaic-Set von Lennie Tristano/Lee Konitz/Warne Marsh zum grossen Fan des kleinen Labels aus Connecticut machte – allein dafür sei ihm grosser Dank ausgesprochen!

    Ich erwähnte es schon, ein paar Dinge sind noch nicht (komplett) gehört:

    David Murray – The Complete Remastered Recordings on Black Saint & Soul Note – Volume 2 (CAM)
    Sarah Vaughan – Sophisticated Lady: The Duke Ellington Songbook Collection (Pablo, Concord)

    … noch nicht angekommen:

    Peter Brötzmann & Steve Noble – I Am Here Where Are You (Trost)
    Illinois Jacquet & Leo Parker – Toronto 1947 (Uptown)
    Duke Pearson – Baltimore 1969 (Uptown)
    Dawn Upshaw & Maria Schneider – Winter Morning Walks (ArtistShare)

    … noch nicht bestellt bzw. sollten wohl noch ins Auge gefasst werden:

    Barry Altschul – The 3dom Factor (TUM)
    Mulatu Astatke – Sketches of Ethiopia (Jazz Village)
    Taylor Ho Bynum – Navigation (The Complete Firehouse 12 Recordings) (Firehouse 12)
    Kris Davis – Massive Threads (Thirsty Ear)
    Kris Davis – Capricorn Climber (Clean Feed)
    Barry Guy – Mad Dogs (Not Two)
    Mary Halvorson – Illusionary Sea (Firehouse 12)
    Andrew Hill – Solos: The Jazz Sessions (Original Spin)
    Yusef Lateef/Roscoe Mitchell/Adam Rudolph/Douglas R. Ewart – Voice Print (Meeta)
    Eric Revis/Kris Davis/Andrew Cyrille – City of Asylum (Clean Feed)
    Roswell Rudd – Trombone for Lovers (Sunnyside)
    Angelica Sanchez & Wadada Leo Smith – Twine Forest (Clean Feed)
    Irène Schweizer & Pierre Favre – Live in Zürich (Intakt)
    Wadada Leo Smith & Tumo – Occupy the World (TUM)
    Trio 3 & Jason Moran – Refraction: Breakin‘ Glass (Intakt)
    Frank Wess – Magic 101 (IPO)
    John Zorn – Dreamachines (Tzadik)

    Zudem Neueres von pi und ECM … und Laurie Pepper.

    Und auch ein paar Reissues und Archiv-Releases:

    Ran Blake – Plays Solo Piano (ESP-Disk)
    Tommy Flanagan & Jaki Byard, Magic of Two (Resonance)
    Roscoe Mitchell – Live at „A Space“ 1975 (Delmark)
    S.O.S. [John Surman-Mike Osborne-Alan Skidmore] – Looking for the Next One (Cuneiform)

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    Zum Abschluss noch rasch die Konzerte in Sternen (von hier)

    * * * * *
    Mike Reed’s Living By Lanterns – Rote Fabrik, Zürich, 23. Februar

    * * * *1/2
    Trixie Whitley – Blueballs, Luzern, 24. Juli
    Convergence Quartet – Rote Fabrik, Zürich, 6. Oktober
    Zentralquartett – Unerhört, Rote Fabrik, Zürich, 30. November
    Häns’che Weiss Quartett – Moods, Zürich, 8. April
    Anthony Braxton/Taylor Ho Bynum/Gerry Hemingway – Jazzfestival Willisau, 1. September
    Vijay Iyer Trio – Moods, Zürich, 21. Februar

    * * * *
    Alela Diane (w/Heather Woods Broderick) – Bogen F/Viadukt, Zürich, 15. Juli

    * * *1/2 bis * * * *
    Mark Helias‘ Open Loose – Moods, Zürich, 9. April

    * * *1/2
    Curtis Fuller Sextet – Moods, Zürich, 12. Februar
    Stephan Crump & Mary Halvorson – Unerhört, Rote Fabrik, Zürich, 30. November

    * * *
    Isabeau et les Chercheurs d’Or – Bogen F/Viadukt, Zürich, 15. Juli
    Squakk – Jazzfestival Willisau, 1. September

    * *1/2
    Tobias Meier & „Things to Sounds“ – Unerhört, Rote Fabrik, Zürich, 30. November

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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      Ich habe mich auf der NPR-Seite länger umgesehen und die Bestenlisten etwas präpariert. Die einzelnen Listen der Kritiker habe ich nur äusserst oberflächlich beäugt, aber die komplette Liste fand ich recht interessant (da habe ich auch Einiges gefunden, was noch ins Auge gefasst werden müsste – bei Mulatlu Astatke spielt Alexander Hawkins übrigens natürlich auch noch mit, die Scheibe hatte ich – auf Vinyl – schon mal in den Händen, aber dann doch nicht gekauft, auch noch nicht reingehört).

      Hier vorab mal der Link zu den kompletten Listen von Tom Hulls Website:
      http://hullworks.net/jazzpoll/13/

      Da finden sich allerdings einige Releases von 2012, was wohl daran liegt, dass der Redaktionsschluss deutlich vor dem Jahresende liegt und die Mitwirkenden sich dieses Releases dann fürs nächste Jahr aufsparen.

      ___________________________________

      The 2013 NPR Music Jazz Critics Poll
      by FRANCIS DAVIS
      December 18, 201311:05 AM

      NPR Music is pleased to present the results of a poll asking well over 100 jazz critics to pick their favorite recordings of 2013.

      Essay: Wayne Shorter And The Year’s Other Passing Scenery (Francis Davis)

      For eight consecutive years now, this annual poll has been conducted by Francis Davis, one of the most respected critics in the field. In 2006, he invited 30 of his fellow writers to share ranked lists of their favorite records for the Village Voice, where he was the jazz critic. Since then, the poll has grown tremendously. Over the last month, 136 print journalists, bloggers and broadcasters, mostly from the U.S. but including a few from Europe, nominated over 700 different albums released in 2013. This year, we’re thrilled to welcome his exhaustive project to our site.
      Below are full results of the 2013 NPR Music Jazz Critics Poll, highlighted by a playlist of the Top 10 overall picks. You’ll find a list of the entire Top 50 in the voting for Jazz Album of the Year, with the top finishers in Latin jazz, Vocal, Debut and Reissue as well. (You can find all the raw data, including individual ballots, at the website of Tom Hull, who annually collates all the information from the poll.)
      Davis shares his thoughts on each of 2013’s Top 10 Jazz Albums below. You’ll also want to read his analysis of this year’s results, including his personal picks for the year’s 10 best jazz albums. We invite you to browse and have a listen. —Patrick Jarenwattananon, NPR Music

      The 2013 NPR Music Jazz Critics Poll

      1. Wayne Shorter: ‚Without A Net‘ (Blue Note)
      The revered saxophonist and composer’s first new album in 8 years, made up of concert recordings, puts the focus on his near-telepathic interplay with his longtime rhythm section. It also adds Imani Winds, a five-member chamber group experienced in interpreting Shorter, for „Pegasus,“ a whirlwind 23-minute jazz/classical hybrid. And with his slippery compositions and searching solos as a member of Miles Davis’s Quintet, a much younger Shorter looms larger-than-life on Live in Europe 1969: The Bootleg Series, Vol. 2, this year’s winner in the Reissue category. More on the 80-year-old’s triumph here.
      359 points, on 46 ballots.

      2. Craig Taborn Trio, ‚Chants‘ (ECM)
      Like previous poll winners Jason Moran and Vijay Iyer, Craig Taborn is greatly expanding the rhythmic and harmonic vocabularies of the most basic and autonomous of jazz instrumentations: piano with bass and drums. (In this case, it’s Thomas Morgan on bass and Gerald Cleaver on drums.) Though Taborn’s pieces are minimalist in conception, and his repeated phrases dark and just short of obsessive, he releases the tension as he goes along, delivering everything with a surprisingly light touch.
      164.5 points, on 26 ballots.

      3. Charles Lloyd & Jason Moran, ‚Hagar’s Song‘ (ECM)
      I’m guessing what reaches people about saxophonist Charles Lloyd’s ballad playing is that all those multi-noted flutters can still fool you into thinking you’re hearing John Coltrane. Only now, it’s Coltrane as we might imagine him sounding had he lived to be Lloyd’s current age of 75: calmer and at peace with the world. Pianist Moran, Lloyd’s junior partner here, helps keep the tempos moderate.
      160 points, on 24 ballots.

      4. Cecile McLorin Salvant, ‚WomanChild‘ (Mack Avenue)
      Only 24, the musician behind this year’s top Vocal album is so preternaturally gifted she can sound like anyone she wants. That becomes a bit of a problem for me when she turns the Sarah Vaughan or the Abbey Lincoln up way too high. But regardless of age, few living singers share her knack for blowing the cobwebs off neglected vintage material (going all the way back to the great blackface vaudevillian Bert Williams here), and I agree her potential is unlimited.
      157.5 points, on 26 ballots.

      5. Steve Coleman & Five Elements, ‚Functional Arrhythmias‘ (Pi)
      Better to ignore the title, which sounds like something to see a cardiologist about, or the alto saxophonist’s note explaining that these pieces for a piano-less quartet (occasionally adding guitar in a non-chording capacity) represent „a musical analogy of the interactions between the circulatory, nervous, respiratory, and other biological systems of the human body.“ The music registers its own vital signs, with Coleman and trumpeter Jonathan Finlayson (this year’s Debut category winner for his own Moment and the Message) dancing nimbly over an ever-changing array of loose-limbed, off-meter grooves.
      129 points, on 22 ballots.

      6. Tim Berne’s Snakeoil, ‚Shadow Man‘ (ECM)
      As if to show you shouldn’t believe everything you read on the Internet — except when it’s me talking, of course — fears that an association with ECM Records would smooth the jagged edges of alto saxophonist Tim Berne prove unfounded. Full of tumultuous crescendos as well as moments typical of the label’s suspenseful quietude, this comes across as a long-awaited major statement from a tenacious artist long deserving of wider recognition. And the superior engineering practically puts you under the lid of Matt Mitchell’s piano and inside the bell of Oscar Noriega’s bass clarinet. Even better than Berne’s 2012 ECM debut, it’s #5 on my personal ballot.
      105 points, on 18 ballots.

      7. Dave Douglas Quintet, ‚Time Travel‘ (Greenleaf)
      Following last year’s novel Be Still, which featured Douglas‘ arrangements of his late mother’s favorite hymns, this is another effort of original music with the same band (minus the singer). It’s among the trumpeter’s relatively straight-ahead efforts, though not without side trips that instantly identify it as his. (Available singly or as part of DD|50, a three-disc set also including Be Still and the newer Pathways.)
      98.5 points, on 20 ballots.

      8. Terence Blanchard, ‚Magnetic‘ (Blue Note)
      At its speediest and blandest, a lot of this sounds like the lukewarm, supposedly far out, post-Herbie-Hancock stuff the character Delmond Lambreaux prefers to his father’s traditional Mardi Gras Indian foot-stomping on the HBO series Treme (not surprising, given a recent Terence Blanchard cameo). But the slower numbers cast a suspenseful mood, and except for a small amount of distracting electronics, there are no other frills. (Lionel Loueke’s guitar is more like a spice, and a tasty one at that). On balance, it’s exactly the sort of album trumpeter Blanchard should be making but hasn’t lately, what with all his concept albums, operas and film scores.
      96 points, on 13 ballots.

      9. Darcy James Argue’s Secret Society, ‚Brooklyn Babylon‘ (New Amsterdam)
      The composer and bigbandleader’s Infernal Machines (2009) was one of the most striking debut albums of recent years, and this multi-sectioned, disc-length work (#2 on my ballot) is a more-than-worthy sophomore follow-up. Originally part of a mixed-media stage presentation involving slides from a graphic novel, this score evocative of the urban sprawl and hipster gentrification of New York’s most-fabled borough is so panoramic it loses nothing being presented on its own. You can almost smell the Nathan’s french fries on the Coney Island boardwalk and see Carl Furillo firing one in to Roy Campanella to nail a runner at the plate in Ebbets Field. An obvious comparison would be to any of Ellington’s tone parallels, but with a parade band constantly marching ever closer, a more telling one might be to Charles Ives.
      95 points, on 14 ballots.

      10. Mary Halvorson Septet, ‚Illusionary Sea‘ (Firehouse 12)
      The young guitar shredder’s boldest venture yet, and my own choice for #1. Expanding her quintet to include trombonist Jacob Garchik and tenor saxophonist Ingrid Laubrock (joining regulars Jonathan Finlayson on trumpet and Jon Irabagon on alto), Halvorson utilizes the extra horns for added punch, increased drama and an occasional mirthfulness new for her. And because she knows how and when to spotlight each of her band members, the forward motion of her writing is never interrupted by a mundane string of solos. This is the one to hear first if you’re curious which of 2013’s new releases gives the clearest hint of what might be coming next for jazz.
      93 points, on 14 ballots.

      11. Chris Potter, Sirens (ECM) 92.5 points (15 ballots)
      12. Keith Jarrett/Gary Peacock/Jack DeJohnette, Somewhere (ECM) 88 (13)
      13. Joe Lovano, Cross Culture (Blue Note) 85.5 (12)
      14. William Parker, Wood Flute Songs (AUM Fidelity) 85.5 (11)
      15. Rudresh Mahanthappa, Gamak (ACT) 82.5 (17)
      16. Matthew Shipp, Piano Sutras (Thirsty Ear) 70 (14)
      17. Wadada Leo Smith & TUMO, Occupy the World (TUM) 70 (13)
      18. Barry Altschul, The 3dom Factor (TUM) 67.5 (10)
      19. Gregory Porter, Liquid Spirit (Blue Note) 67 (12)
      20. Dave Holland, Prism (Dare2) 65 (11)
      21. Matana Roberts, COIN COIN Chapter Two: Mississippi Moonchile (Constellation) 64.5 (11)
      22. Frank Wess, Magic 101 (IPO) 61 (11)
      23. Ahmad Jamal, Saturday Morning (Jazz Village) 59 (10)
      24. Vijay Iyer & Mike Ladd, Holding It Down: The Veterans‘ Dreams Project (Pi) 58.5 (9)
      25. Michele Rosewoman, New Yor-Uba: 30 Years – A Musical Celebration of Cuba in America (Advance Dance Disques) 58.5 (8)
      26. Nicole Mitchell’s Ice Crystals, Aquarius (Delmark) 57.5 (12)
      27. Jaimeo Brown, Transcendence (Motema) 57 (7)
      28. John Hollenbeck, Songs I Like a Lot (Sunnyside) 56 (8)
      29. Myra Melford, Life Carries Me This Way (Firehouse 12) 52 (9)
      30. Pat Metheny, Tap: John Zorn’s Book of Angels, Vol. 20 (Nonesuch/Tzadik) 49 (9)
      31. The New Gary Burton Quartet, Guided Tour (Mack Avenue) 48 (10)
      32. Black Host, Life in the Sugar Candle Mines (Northern Spy) 47 (8)
      33. Amir ElSaffar, Alchemy (Pi) 46.5 (8)
      34. Terri Lyne Carrington, Money Jungle: Provocative in Blue (Concord) 46 (8)
      35 (tie). Bill Frisell, Big Sur (Okeh) 43 (7)
      35 (tie). Fred Hersch & Julian Lage, Free Flying (Palmetto) 43 (7)
      37. Jamie Baum, In This Life (Sunnyside) 42 (7)
      38. Dawn of Midi, Dysnomia (Thirsty Ear) 41.5 (6)
      39. Ben Goldberg, Unfold Ordinary Mind (BAG) 41 (7)
      40. Marc Cary, For the Love of Abbey (Motéma) 39 (7)
      41. Roswell Rudd, Trombone for Lovers (Sunnyside) 39 (6)
      42. Mark Dresser, Nourishments (Clean Feed) 38 (8)
      43. Andy Bey, The World According to Andy Bey (HighNote) 38 (6)
      44. Eric Revis/Kris Davis/Andrew Cyrille, City of Asylum (Clean Feed) 37 (7)
      45 (tie). 3 Cohens, Tightrope (Anzic) 37 (5)
      45 (tie). Mostly Other People Do the Killing, Slippery Rock (Hot Cup) 37 (5)
      45 (tie). David Murray, Be My Monster Love (Motema) 37 (5)
      48. Kenny Garrett, Pushing the World Away (Mack Avenue) 36.5 (7)
      49. Etienne Charles, Creole Soul (Culture Shock) 35 (8)
      50. Joshua Redman, Walking Shadows (Nonesuch) 35 (6)

      Reissues
      1. Miles Davis Quintet, Live in Europe 1969: The Bootleg Series Vol. 2 (Columbia/Legacy) 81 (32)
      2. Woody Shaw, The Complete Muse Sessions (Mosaic) 40 (21)
      3. Jack DeJohnette, Special Edition (ECM) 38 (19)
      4. Clifford Jordan, The Complete Strata-East Sessions (Mosaic) 38 (18)
      5. Miles Davis, The Original Mono Recordings (Columbia/Legacy) 37 (15)
      6. Paul Motian, Paul Motian (ECM) 27 (13)
      7. John Coltrane, Sun Ship: The Complete Session (Impulse/Mosaic) 27 (12)
      8. Herbie Hancock, The Complete Columbia Album Collection: 1972-1988 (Columbia/Legacy) 25 (11)
      9. New York Art Quartet, 1964-65: Call It Art (Triple Point) 24 (8)
      10. Earl Hines, The Classic Earl Hines Sessions: 1928-1945 (Mosaic) 21 (9)

      Vocal
      1. Cécile McLorin Salvant, WomanChild (Mack Avenue) 29 votes
      2. Gregory Porter, Liquid Spirit (Blue Note) 14
      3. Andy Bey, The World According to Andy Bey (HighNote) 10
      4. René Marie, I Wanna Be Evil: With Love to Eartha Kitt (Motéma) 7

      Debut
      1. Jonathan Finlayson, Moment and the Message (Pi) 20
      2 (tie). Jaimeo Brown, Transcendence (Motema) 11
      2 (tie). Matt Mitchell, Fiction (Pi) 11

      Latin
      1. Michele Rosewoman, 30 Years: A Musical Celebration of Cuba in America (Advance Dance Disques) 19
      2. Chucho Valdés, Border-Free (Jazz Village) 13
      3. Miguel Zenón Oye!!! Live in Puerto Rico (Miel Music) 8
      4 (tie). Alexis Cuadrado, A Lorca Soundscape (Sunnyside) 7
      4 (tie). The Pedrito Martinez Group, The Pedrito Martinez Group (Motéma) 7

      Methodology
      Voters were asked to submit choices for their top 10 new releases in descending order. Points were weighted by preference, e.g. 10 for 1st place, 9 for 2nd place, etc. Those who submitted unranked lists were awarded 5.5 points per album. Voters also submitted their top three reissues/historical recordings and their lone choices for the year’s best vocal, debut and Latin jazz albums. A complete list of ballots is available here.
      ____________

      Quelle:
      http://www.npr.org/blogs/bestmusic2013/2013/12/16/251761858/the-2013-npr-music-jazz-critics-poll

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      #9063817  | PERMALINK

      soulpope
      "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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      gypsy tail windÜberraschenderweise………

      DANKE !!

      PS an die Moderatoren/Administratoren : Ich habe jetzt das Zitat gelöscht, da für manchen scheinbar dessen Länge offenbar von weitaus größerem Interesse war als an der beleidigenden Art und Weise, in welcher die erste Replik auf mein Posting erfolgte……traurig das solche Personen hier im Jazz Forum ohne Ordnungsruf oder Bann weiteragieren dürfen…….nuff said.

      --

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      #9063827  | PERMALINK

      vorgarten

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      ich weiß zwar nicht, was hier los ist / war, aber erstmal tausend dank, gypsy, für diesen epochalen rückblick! dass du so oft schon tayler ho bynum live gesehen has, macht mich sehr neidisch, hawkins kenne ich überhaupt noch nicht, zu mahall wurde endlich auch mal von jemand anderem klartext gesprochen. ;-)
      mit dem npr poll kann ich ganz gut leben, obwohl ich z.b. die kritikerliebe für craig taborn nie verstehen werde und meine highlights eher so ab rang 30 zu finden sind. aber dazu später mehr.

      --

      #9063829  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Die NPR-Liste finde ich ehrlich gesagt auch gegen hinten spannender. Es gibt halt doch noch gewisse Konsens-Dinge unter Jazzkritikern … ich schaute mich durch die komplette Liste auf Hulls Blog durch und fand da noch einiges, was mich interessieren würde (die Hälfte oder so der betreffenden Liste in meinem Post).

      Die Dame auf #4 scheint ja gerade critic’s darling zu sein … auch im französischen Jazz Magazine/Jazzman ist grad was über sie drin – muss ich allerdings noch lesen. Ich habe ihren Namen noch nie gehört. Auch der Mann mit einem Namen wie aus einem Austen-Roman ist mir völlig unbekannt. Und die Lloyd/Moran mochte ich noch nicht hören, weil die (oder war’s Eicher?) bei dem Titel doch nicht den „Aunt Hagar’s Blues“ weglassen können – DOH!

      Ich bin gespannt auf Deinen Rückblick!

      Selbst habe ich gestern die Murray-Box durchgehört … ich bin da ja immer etwas unsicher, kann ihn oft einfach nicht greifen, aber einiges ist hervorragend, „Morning Song“, „A Sanctuary Within“ und „Body Soul“ vor allem, gefolgt von „The Hill“ und „Winward Passages“ (da wie auf „Body and Soul“ aber lieber ohne Gesang/Rezitation …). „I Want to Talk About You“ fand ich hingegen ziemlich schwach und „Sweet Lovely“ etwas fahrig (aber ich finde Murray wohl am Ende immer an ein paar Stellen etwas fahrig, wenn ich ihn über Albumlänge – oder noch mehr – höre … das ist wohl Teil des Problems, das ich mit ihm trotz allem irgendwie habe). Aber * * * * sind für die Box mit Sicherheit drin!

      --

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      #9063831  | PERMALINK

      vorgarten

      Registriert seit: 07.10.2007

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      gypsy tail wind
      Die Dame auf #4 scheint ja gerade critic’s darling zu sein … auch im französischen Jazz Magazine/Jazzman ist grad was über sie drin – muss ich allerdings noch lesen. Ich habe ihren Namen noch nie gehört. Auch der Mann mit einem Namen wie aus einem Austen-Roman ist mir völlig unbekannt. Und die Lloyd/Moran mochte ich noch nicht hören, weil die (oder war’s Eicher?) bei dem Titel doch nicht den „Aunt Hagar’s Blues“ weglassen können – DOH!

      die aunt-hagar-anspielung kapiere ich nicht, aber das album klingt (nach querhören) schon ganz hübsch. lloyd wird wahrscheinlich von ecm gemolken bis er aushaucht, aber moran ist keine schlechte wahl fürs substanzielle umspielen. (die quartett-live-aufnahme von beiden höre ich tatsächlich sehr gerne.)

      bei sängerinnen, denen zugutegehalten wird, dass sie stimmlich „alles können“, obwohl man vorher nie von ihnen hörte, warte ich mindestens 5 jahre ab, bevor ich das überprüfe.

      gypsy tail wind
      Selbst habe ich gestern die Murray-Box durchgehört … ich bin da ja immer etwas unsicher, kann ihn oft einfach nicht greifen, aber einiges ist hervorragend, „Morning Song“, „A Sanctuary Within“ und „Body Soul“ vor allem, gefolgt von „The Hill“ und „Winward Passages“ (da wie auf „Body and Soul“ aber lieber ohne Gesang/Rezitation …). „I Want to Talk About You“ fand ich hingegen ziemlich schwach und „Sweet Lovely“ etwas fahrig (aber ich finde Murray wohl am Ende immer an ein paar Stellen etwas fahrig, wenn ich ihn über Albumlänge – oder noch mehr – höre … das ist wohl Teil des Problems, das ich mit ihm trotz allem irgendwie habe). Aber * * * * sind für die Box mit Sicherheit drin!

      ich habe mit murray eigentlich nie probleme, obwohl die momente, in denen er nicht inspiriert ist, als solche immer ziemlich deutlich sind – was mir durchaus sympathisch ist. dagegen kenne ich wenig energetischere und kraftvollere tenoristen, die darüber hinaus einen so tollen sound haben. I WANT TO TALK ABOUT YOU habe ich auch als ziemlich schwach in erinnerung, aber auch BODY AND SOUL mochte ich nie. aber „fahrig“ würde ich murray nicht als attribut anhaften wollen, mir fallen viele aufnahmen ein, wo ihm 6-minütige, dramaturgisch perfekte soli gelingen, aus denen ich nicht einen chorus entbehren wollte (auf der von mir immer wieder gepriesenen FAST LIFE z.b.). die box lohnt sich für mich irgendwie nicht, da ich mehr als die hälfte der aufnahmen daraus kenne, dummerweise gehören die von dir empfohlenen nicht dazu.

      --

      #9063833  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      vorgartendie aunt-hagar-anspielung kapiere ich nicht, aber das album klingt (nach querhören) schon ganz hübsch. lloyd wird wahrscheinlich von ecm gemolken bis er aushaucht, aber moran ist keine schlechte wahl fürs substanzielle umspielen. (die quartett-live-aufnahme von beiden höre ich tatsächlich sehr gerne.)

      Ach, ich habe mich einfach gewundert, warum man ein Album so nennt, wenn das gleichnamige Stück nicht drauf ist:

      vorgartendie box lohnt sich für mich irgendwie nicht, da ich mehr als die hälfte der aufnahmen daraus kenne, dummerweise gehören die von dir empfohlenen nicht dazu.

      Die eine oder andere Black Saint kriegt man ja auch einzeln noch … ich habe mich allerdings nie umgeschaut, da ich nur „The Hill“ und „Body and Soul“ schon hatte, war die Box für mich ein klarer Fall.

      Ich bleibe bei Murray jedenfalls dran, aber ich befürchte irgendwie, er wird nie zu einem eindeutigen Fall für mich.

      --

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      #9063835  | PERMALINK

      vorgarten

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      äh… 2013!

      was die konserven angeht, habe ich mich vom boxen- und komplettierungswahnsinn hier etwas anstecken lassen, was natürlich kein vorwurf ist, noch nicht mal an mich, sondern einfach der hervorragenden informationsverbreitung hier geschuldet ist. am bescheuertsten wohl diesbezüglich die miles-mono-box, aber sie erfüllt zumindest den zweck der schnellen verfügbarkeit von alben, die ich sonst nur aus den großen boxsets zusammenprogrammieren müsste.

      resultat sind ferner kaum gehörte cam-boxen von threadgill, dixon und pullen, bei denen ich auf mein zukünftiges feuerfangen warte. auch brötzmanns zusammengfasste long story liegt bislang ignoriert hier rum, da ich vorläufig nur wissen wollte, wie er mit jason adasiewicz und im waits/revis-trio klingt. zum rest komme ich aber wohl in den nächsten tagen.

      miles bootlegs vol.2 kann ich im kontext des gesamten im netz herumschwirrenden materials aus der zeit nicht beurteilen, für mich funktioniert die sehr gut, weil ich corea erst seit der jack-johnson-session-box als grandiosen milesmitspieler kenne und mich sehr über neue beweise diesbezüglich gefreut habe, auch wenn soundqualität und coreas zeitweise defektes e-piano versuchen, einen strich durch diese rechnung zu machen. sehr mag ich auch den videomitschnitt auf der dvd, auf dem sich holland und dejohnette handtücher zuwerfen und corea hinter einem tönevonsichgebenden schrank sitzt und ein unpräpariertes publikum belästigt.

      william parker: wood flute songs. anthology/ live 2006-2012. aum fidelity.

      das wäre dann mein boxenereignis des jahres, ganz frisch, seit 3 tagen. logischerweise, da ich dieses quartet, obwohl sicherlich das eingängigste, was man von parker hören kann, heiß und inständig liebe und ich diese live-aufnahmen aus 6 jahren einen wirklich riesigen gewinn finde. zwei komplette konzerte erstmal, je zwei sets, entertaining, verspielt, hintergündig witzig von parker anmoderiert. die grooves wechseln schnell und suitenhaft von swing zu frei zu reggae zu funk zu vorderer orient zu nordafrika, interessanterweise bei weiträumigem umfliegen von allem, was man entfernt als „ballade“ bezeichnen könnte. powerplay also, im fortschreiben einer alternativen jazztradition, die sich in hommagen an jenkins, gilmore, lincoln, mcintyre, hill usw. äußert. die dezidierte nicht-veteranen-band, die sich hier gegenseitig ideen zum fraß vorwirft, entwickelt dabei eine große freiheit, die spaß macht und machen soll, aber auch bewusst kratzbürstig bleibt: „the term succesfull artist is an oxymoron once you become popular you might be doing something wrong, if your art is doing what it is supposed to to you should be on the most-wanted list.“ (w.p.)
      naheliegende referenz ist natürlich das ornette-coleman-4tet, vor allem angesichts der cleveren kürzelthemen und dem perfekten inside/outside-playing. nur ist parker mehr mingus als haden und drake ist in seinem ständigen beat-zuerfinden etwas völlig anderes als eine losgekoppelte swingmaschine, wie sie higgins, blackwell, ein neunjähriger sohn oder auch ein drumcomputer hinkriegen können. obwohl man immer wieder den atem anhält und nach luft schnappt auf diesen 8 cds, sind die momente tatsächlich unglaublich, wenn james spaulding, billy bang und bobby bradford einsteigen. spaulding ist rob brown sicher so nah wie kein anderer altsax-kollege und bradford vermag ja tatsächlich aus dem stehgreif im parker-system die ornette-coleman-box zu öffnen.
      man ht diese band aber nicht ganz verstanden, wenn man die melancholisch verschattete „raining on the moon“ band mit leena conquest und eri yamamoto außen vor lässt, in der sich poetry, song und quartett nochmal ganz anders durchdringen und befeuern. auch wenn conquest gegen ende sich an der sängerinnenkrankheit des zuvielsingens erkältet, scheint mir das doch ein wirklich unvergleichlicher beitrag zum zeitgenössischen jazz zu sein.

      ansonsten wären auf meiner bestenliste diesjähriger jazzalben:

      eric revis trio: city of asylum. clean feed.

      bestes konzert und bestes album. einer band, der ich vom ersten ton an vertraue. ich kann wenig mehr dazu sagen, im wesentlichen ist das freie musik (die cd dokumentiert das erste aufeinandertreffen überhaupt), in denen mir alle drei etwas zu sagen haben und die ich im freien fluss ihrer ideen wunderbar aufeinanderbezogen und doch tendenziell emanzipiert finde. sowas trifft entweder den nerv oder überhaupt nicht, mehr kann man dazu nicht sagen.

      chisholm/ penman/ rückert: nearness live. moontower foundation.

      im januar erschienen, ein bisschen später schon in einem bft verbraten, dort schon viel darüber geschrieben. auf die dauer von 10 stücken scheint diese musik etwas eintönig, was aber täuscht, denn jeder moment ist voller facetten, vor allem im ton chisholms, den ich als ein wirkliches, aber sich seit jahrzehnten ankündigendes wunder empfinde. habe mich sehr gefreut, dass er sich hier mal im trio präsentiert, nicht nur in den konzeptionell ausladenen und manchmal esoterisch verformten formationen, aus denen ich ihn neben der root-70-band hauptsächlich kenne. (das neue album von root 70 habe ich übrigens noch gar nicht gehört, fällt mir ein.)

      são paulo underground: beija flors velho e sujo. cuneiform.

      mit rob mazurek habe ich ja genauso wie mit william parker das problem des nachverfolgens angesichts eines immensen outputs von mindestens 4 alben im jahr. vom sao paulo underground trio (+ mauricio takara & guilherme granado) verpasse ich allerdings nichts. das hier ist die vierte veröffentlichung und – wie die drei zuvor – ein einzigartiger trip. wenn es einen rechtmäßigen on-the-corner-nachfolger gibt, dann das, was diese band macht, wenn auch die schichtung und verdichtung von heterogenstem sessionmaterial heute auf elektronischem weg leichter geht als zu teo maceros zeiten. aber was die hier auftürmen und fließen lassen, kapiert kein mensch beim ersten hören, aber da man immer wieder dahin zurück kommt, erschließt sich das irgendwann durch das verlieben in details, in überfülle, ins lustvolle ausliefern an die überforderung und die wunderbare kornettstimme, die sich aufreizend draufsetzt.

      eine parallele anstrengung, die ebenfalls kaum in den jazzpolls auftauchte, war das hier:

      the necks: open. ReR/megacorp / northern spy.

      nach der grandiosen MINDSET, der ersten vinyltauglichen necksveröffentlichung (2×20 minuten statt 1×60 minuten!) jetzt wieder ein fortlaufend über eine stunde bewegtes einzelstück, allerdings (gruß an macero) aus ganz viel sessionmaterial zusammenkompiliert. das ergebnis ist so esoterisch, unangestrengt und entspannt wie selten, was mich manch anderes album preferieren lässt, aber ich finde OPEN immer noch toller als das meisten andere zeug, was sowas versucht (hallo, diesjährige elektronik-polls).

      zu NICOLE MITCHELL’S ICE CRYSTAL: AQUARIUS (delmark) habe ich schon viel warmes und dann doch wieder relativierendes geschrieben, trotz allem ein schönes album aus diesem jahr.



      steve coleman and five elements: functional arrhythmias
      . pi.

      ja, dieser herr ist auch wieder dabei. und er bewirbt sich mit finlayson (dessen debüt auf pi ich auch noch nicht kenne) und den alten und wieder neuen kollegen tidd und rickman für die ornette-4tet-nachfolge (da muss er aber gegen william parker zurückziehen). mal ohne jen shyu, an die ich mich nie so recht gewöhnt habe. aber mit dem ultraleichten schlagzeug von rickman und den gewohnten vertrackten rhytmen und verwinkelten themen, die ja trademark sind und nicht mehr so einzigartig wie jahrzehnte vorher (weil es einfach andere gibt, die sowas aufgreifen). entsprechend entspannt funktioniert das, auch wenn coleman mal wieder den teufel tut und sich von der inneren struktur sowenig löst wie möglich – er macht es sich nie leicht, spielt nicht einfach darüber hinweg wie jeder andere es täte, sondern schreibt seine improvisationen noch in das komplexe rhythmusgeflecht mit hinein. finlayson ist da deutlich lockerer und segelt ein bisschen über die taktstriche hinweg, was zusammen einen schönen kontrast ergibt. so richtig verstehe ich die haltung dahinter immer noch nicht, aber das habe ich nie und das hat mich nie davon abgehalten, colemans musik aufregend zu finden.

      ein album, was mich am ende mehr und mehr gekriegt hat, ist (was ganz anderes) das hier:



      marc cary: for the love of abbey
      . motema.

      abbey lincolns langjähriger pianist, ihr in seinen großen gesten, die riskant an abgründe führen, nicht unähnlich, hat sein erstes soloalbum veröffentlicht, mit songs aus der gemeinsamen zeit. das ist so emotional wie es gemeint ist und überzeugte mich erst und dann umso heftiger nachdem ich aufgehört habe, abbey lincoln da herauszuhören. das ist ein ganz eigenständiges ding, fett, linkisch, größenwahnsinnig, dazwischen immer wieder fantastisch und sehr mutig – ein ganz wunderbarer musiker, der noch nach seinem kontext sucht – der hier passt schon mal.

      ansonsten war ich von den neuen sachen von dave holland und matthew shipp eher enttäuscht, wie ich auch schon schrieb. das besonders kitschy jarrett trio, mit „somewhere“, „stars fell on alabama“ und „i thought about you“, selbstvergessen, schwelgerisch, leicht rheumatisch, erfüllt seinen zweck sehr gut: immer dann sich zu empfehlen, wenn ich aus der ich-brauche-von-denen-nichts-mehr-haltung herauskomme und genau den jarrett-trio-moment haben möchte, den nur sie hinkriegen. aber zu einer wirklichen empfehlung möchte ich das nicht machen.

      matana roberts habe ich sehr bewusst ignoriert, nachdem ich festgestellt habe, dass ich coin coin chapter 1 nur unter großen anstrengungen ertrage. intellektuell finde ich das alles großartig, aber als musikerin sagt sie mir leider gar nichts. und einen wirklichen sinnlichen appeal üben ihre sachen auf mich auch nicht aus. das wird irgendwann mal nachgeholt, wenn der hype vorbei ist und andere kontexte auftauchen, in denen sie für mich wieder spannend wird.


      LIVE

      mal wieder fast gar nichts. unverständlicherweise, denn in der stadt, in der ich lebe, ist nun wirklich einiges los. irgendwann bin ich mal in ein set von tobias delius und tristan honsinger reingerauscht, in einer neuköllner zimmerkneipe, vor 30 menschen unter 40, das war hübsch. boom box (borgmann, ando, kellers) habe ich auch mal gesehen (oder war das noch letztes jahr?), das war schon mal besser. so richtige live-erlebnisse hatte ich dann in new york, beim visions festival im jetlag, besagtes eric-revis-trio mit kriss davis und andrew cyrille, in das ich mich schon bei ticketkauf verliebt habe, als sie gerade anfingen und ihre ersten töne in den eingangsbereich des brooklyner roulette-clubs schickten. die anderen sachen in dieser nacht, ein quälendes sonny-simmons-dave-burrell-duo und das durch pheroan ak laff vereitelte spitzentreffen von pope, crispell, workman und ihm, haben sich nicht so empfohlen. ein paar tage später war ich noch bei henry threadgill, habe mir zooid angesehen und mich an frühe sachen von steve coleman erinnert gefühlt – leider war die neue jazz gallery zu hell, zu schwach besucht, zu sehr gallerie, als dass ich in stimmung gekommen wäre – außerdem ging threadgill, wie mir schien, von seinen eigenen komplexen kompositionen k.o., aber das machte nichts, zwischendurch war es toll genug und ich habe es sehr genossen, mit ihm im fahrstuhl zum rauchen auf den broadway runter zu fahren.

      PROJEKTE

      alice coltrane natürlich, das kann man ja nachlesen. geht ja auch noch weiter. toll zu sehen, wohin die wilden siebziger führen konnten, welche originelle eizelstimmen der jazz damals hervorgebracht hat. in diesem kontext bin ich allgemein sehr in die früh70er gerutscht, was toll war und mal wieder zu mwandshi führte, zu dem es jetzt ein ziemlich verzichtbares buch gibt (das einzige zu alice coltrane kann man dagegen wirklich empfehlen – daneben las ich ein bisschen in der autobiografe von gary burton, dessen musik ich leider sehr langweilig finde, deren pointe aber natürlich in der horrorerzählung liegt, wie es war, als weißer, notenlesender, musiktheoretisch bewanderter, schwuler mit stan getz drei jahre on the road zu sein).
      die beschäftigung mit clifford brown hat leider gar nicht funktioniert, vielleicht kann ich wirklich nichts hören, was vor ende der 50er aufgenommen wurde, jedenfalls nicht mit emotionaler anteilnahme, schon mit respekt vor dem netten, leichten, gut gemachten.

      nächstes jahr liegen an: sun ra, endlich mal irgendwie repräsentativ, wie auch immer das gehen soll. vielleicht beschränke ich mich erst einfach mal auf die 50er (und verstehe dann die 50er besser?). nachdem ich kürzlich mike huckaby ein paar originalbänder von ra, unveröffentlicht, in einem dj-set auflegen gehört habe, komme ich da nicht mehr drum herum.

      und: abdullah ibrahim, komplett. darauf habe ich nach der entdeckung von bea benjamin große lust, obwohl ich vieles von ihm kenne; aber eben vieles auch noch nicht.

      cecil taylor spare ich mir mal für 2015 auf.

      --

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      gypsy-tail-wind
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      Danke! Ich glaub die Parker-Box muss ich auch noch haben … allein der Konzerte mit den erwähnten drei Gästen wegen.

      Überhaupt, wie Du weisst kenne ich mal wieder (noch) fast nichts von dem, was Du erwähnst – da sind sicher noch Entdeckugen zu machen. Kris Davis nehme ich mir für 2014 mal vor.

      Den kompletten Ibrahim dürftest Du übrigens recht schwer zusammenkriegen, so Du auch die südafrikanischen Aufnahmen berücksichtigen willst (die Camden/Kaz-CDs sind zwar klasse, aber leider nicht vollständig). Aber da werde ich gerne dabei sein – aktiver als bei Alice Coltrane, wo mir am Ende einfach die Zeit fehlte (das heisst natürlich eher die Lust – es geht ja stets um Prioritäten und die waren bei mir einfach anders gesetzt, da muss man nichts schönreden).

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      "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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      vorgarten

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      gypsy tail windDanke! Ich glaub die Parker-Box muss ich auch noch haben … allein der Konzerte mit den erwähnten drei Gästen wegen.

      für mich eigentlich die beste der 8 cds, eigenartigerweise dreht gerade hier auch hamid drake unglaublich auf. spaulding liebe ich ja sowieso, auch und weil er hier wieder die totale rampensau macht.

      gypsy tail wind Überhaupt, wie Du weisst kenne ich mal wieder (noch) fast nichts von dem, was Du erwähnst – da sind sicher noch Entdeckugen zu machen. Kris Davis nehme ich mir für 2014 mal vor.

      ich auch! ;-)
      zumindest chisholm, und wenn auch nur diese eine der 13 cds, solltest du dir zulegen.

      gypsy tail wind Den kompletten Ibrahim dürftest Du übrigens recht schwer zusammenkriegen, so Du auch die südafrikanischen Aufnahmen berücksichtigen willst (die Camden/Kaz-CDs sind zwar klasse, aber leider nicht vollständig). Aber da werde ich gerne dabei sein – aktiver als bei Alice Coltrane, wo mir am Ende einfach die Zeit fehlte (das heisst natürlich eher die Lust – es geht ja stets um Prioritäten und die waren bei mir einfach anders gesetzt, da muss man nichts schönreden).

      ach so, ich dachte, du wolltest nur keinen rashied ali mehr hören. ;-) nein, ist ja klar, hauptsache, den thread gibt es jetzt und man kann ja einsteigen, wie und wann man will. ich war ja sehr überrascht, wie gut die alice-coltrane-alben bei unserem post70s-listen hier vertreten sind.
      ibrahim komplett war natürlich auch übertrieben – ich habe da ein bisschen was, auch aus den frühen südafrikajahren, aber ansonsten eben das, was ich finde.

      was ich mir auch noch vorgenommen habe ist ein (letzter?) bft, diesmal mit wirklichen favoriten, herzensstücken, auch wenn nur noch du übrig bleibst, um sie zu hören… ;-)

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