Umstieg auf Schallplatten

Mit diesem Schritt bis du sicherlich nicht allein zur Zeit. Die Absatzzahlen zeigen es ja.

Eine komplette CD-Sammlung wieder in Vinyl „zu überführen“ scheint mir möglich, aber ohne einen gewissen finanziellen Spielraum (mittelgroßer Lottogewinn je nach Größe der Sammlung) kaum möglich. Man bedenke die obskuren Preise für Vinyl aus den 90er oder 2000er Jahren. Eine Beispiel: „The Ghost of Tom Joad“ von Springsteen ist auf Vinyl kaum unter 180 € zu bekommen.

Gebrauchte Scheiben sind generell auch erhältlich, jedoch der Zustand ist entscheidend für den Preis. Mit der Hoffnung auf möglichst viele Reissues ein langwieriges, aber erstrebenswertes Ziel.

Ich selbst hab einfach aufgehört CDs zu kaufen und statt dessen die Vinylausgabe gekauft.

FetenguruEine komplette CD-Sammlung wieder in Vinyl „zu überführen“ scheint mir möglich

Mir grundsätzlich eher nicht. Kommt aber natürlich drauf an, was man sammelt. Die meisten Sachen nach 1990 sind nie auf Vinyl erschienen.

ReinoDie meisten Sachen nach 1990 sind nie auf Vinyl erschienen.

Die meisten Sachen sind auf Vinyl erschienen (mit Sicherheit natürlich nicht alles!). Wichtig sind die Stückzahlen, die hergestellt worden sind.
Auch muss man unterscheiden in welcher Sparte man von der Vinylveröffentlichung spricht und darin dann noch über welchen (erfolgreichen) Künstler.
Das Finden der jeweiligen Pressung und der Preis sind der Schwierigkeit.

Zum Thema Springsteen nochmal: ich war nie davon ausgegangen, dass es die „best of“ als Vinyl gibt – bis ich ein (leider unverkäufliches) Exemplar in den Händen hielt. Und diese Scheibe ist bekanntlich der der Hochzeit der CD erschienen.

nail75Wenn ich deinen letzten Satz lese, denke ich, das es hilfreich wäre, die Emotionen etwas unter Kontrolle zu halten. Das bewahrt einen vor Schnellschüssen und Entscheidungen, die man später bereut. Ich habe beispielsweise meine CDs behalten, nachdem ich angefangen habe, Schallplatten zu kaufen – und diese Entscheidung nie bereut. Ich warne insbesondere davor, aus Frust jetzt in Massen CDs zu entsorgen, die (sofern Massenware wie Springsteen) sowieso kaum Geld einbringen. Außerdem finde ich es fragwürdig, irgendwelche minderwertigen Counterfeits oder miese Reissues zu erwerben, nur damit man ein Album als Vinyl hat. Nur weil es Vinyl ist, ist es nämlich nicht automatisch besser.

Du solltest die Sache mit Bedacht angehen. Du sprichst davon, die CDs „auf lange Sicht“ durch Schallplatten zu ersetzen, willst aber gleichzeitig wissen, wie das „in kurzer Zeit“ geht. Eigentlich geht das kurzfristig nur dann, wenn du sehr viel Zeit und Geld investierst. Auf lange Sicht ist das sehr viel leichter, denn meiner Erfahrung nach taucht so gut wie jede rare Platte irgendwann in einem Plattenladen auf. Wenn man da geduldig ist, kann man sehr viel Geld sparen.

Oder kurz gesagt: Ich rate von einem kompletten Umstieg ab und rate, einfach der Schwerpunkt zu verlagern, ohne dass alles, was früher war, auf einmal schlecht ist. So handelten ja viele Musikhörer in den 1980ern und verkauften ihre Schallplattensammlungen für wenig Geld – eine Entscheidung, die viele heute bitter bereuen.

Ich kann verstehen, dass du so argumentierst, muss aber aus eigener Sicht sagen, dass ich nicht wüsste, wann ich zuletzt an meinem CD-Schrank war und eine CD herausgezogen hätte. Handelt es sich um etwas, dass es nicht auf Vinyl gibt, bin ich mit dem Macbook einfach schneller. Wenn die CDs nicht, wie du zu Recht erwähnst, in den meisten Fällen beim Verkauf nur noch Witzpreise erbringen würde, hätte ich mich glaube ich auch schon von meiner CD-Sammlung (bis auf sehr wenige Ausnahmen) verabschiedet.

Ich habe meine letzten CDs vor rund 7 Jahren komplett entsorgt. Vieles verkauft, manches auch weggeworfen, danach dann erstmal großes Durchatmen. Vinyl habe ich aber auch zu der immer bevorzugt. Die Präferenz „alles was nicht auf Vinyl erscheint, wird eben nicht gekauft“ hat sich zwar inzwischen wieder etwas gelockert, aber das sind dann trotzdem sehr häufig Kompromisse aus purer Not (bei Jazz und Klassik geht das halt leider oft nicht anders) und so ein kleines Häufchen digitaler Tonträger ist daher zurzeit gerade wieder am Enstehen. Dem alten Bestand von früher trauere ich jedoch kein Stück nach.

Finde deine Entscheidung, auf Vinyl umzusatteln klasse, Walze85! Zu irgendeiner Vorsicht rate ich diesbezüglich nicht, folge einfach deinem Instinkt.

@ walze85

Mir ging es im Dezember 2008 ähnlich, die Zeit, in der ich anfing nur noch Vinyl statt CDs zu kaufen und ich mich auch etwas ärgerte, dass ich zuvor so viel Geld in CDs investierte. Und ich fragte mich dann auch, wie ich nun am besten umsteigen soll. Ob ich mir all die CDs nun auch als Schallplatte besorge, ob ich erst einmal die fehlende Musik auf Vinyl kaufe und was nun aus meinen CDs passieren wird. Ich hatte auch angefangen, vereinzelt CDs zu verkaufen, hab es aber schnell sein gelassen, da man dabei nur Verlust macht und man so schnell, wie man eigentlich möchte, gar keine Plattensammlung aufbauen kann, die dann 200-300 CDs kompensiert.
Jetzt 4 1/2 Jahre später habe ich immer noch all die CDs, bis auf die wenigen, die ich eben verkaufte und ich höre sie immer noch. Vor allem, da man mit CDs nicht ganz so stur an Örtlichkeiten gebunden ist, wie mit Vinyl. Und mittlerweile höre ich auch sehr viel Musik online (spotify). Damit will ich sagen, dass sich frühere Ansichten auch immer mit der Zeit relativieren können. Auch wenn ich seit damals nur Vinyl kaufe, nutze ich andere Tonträgerarten aber noch genauso. Und ich finde es gut, dass auch wenn man sein Medium gefunden hat, nicht sofort kategorisch alles andere ausschließt. Solang du nicht das in der Forum hast, wie du es möchtest, dann nutz weiterhin die anderen Formen, die dir momentan zugänglich sind.

dying-stereo Die Cd ist toter als es Vinyl vor 20 Jahren war.

Nadann wird ja der Plattenspieler auch bald ins Auto eingebaut.