Zeigt her eure … – Füße und Schuhe im Kontext der Cover-Kunst

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  • #8906693  | PERMALINK

    wahr

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    gypsy tail wind
    Dave Bailey – Two Feet in the Gutter (Epic, 1961)

    Ein sehr schönes Hardbop-Album, das zwar musikalisch auf breiten Pfaden geht, aber mit einer Besetzung, die nicht sehr bekannt ist … was wiederum der Qualität der Musik wenig Abbruch tut. Bill Hardman ist gewiss nicht der einfallsreichste Solist, sein blecherner Trompetenton etwas herb und nicht schmeichelnd Elegant, wie man ihn in den Fünfzigern bevorzugte, aber der früh verstorbene Tenorsaxophonist Frank Haynes verdient, gehört zu werden, wo immer sich die Möglichkeit ergibt! Am Piano sitzt Billy Gardner, am Bass der kürzlich von einem Raser ins Jenseits beförderte Ben Tucker, mit dessen bekanntestem Stück „Comin‘ Home Baby“ die Scheibe öffnet. Neben einem weiteren Stück von Tucker und Frank Fosters Ohrwurm „Shiny Stockings“ sind zwei Kompositionen von Rudy Stevenson zu hören, der in den Sechzigern einige Jahre in der Band von Nina Simone spielte und auch das Titelstück für Baileys schönes Album beisteuerte. („One Foot in the Gutter“ gibt es übrigens auch noch, aber das Cover passt hier nicht rein … die Alben Baileys sind später oft unter den Namen prominenterer Sidemen – Grant Green, Kenny Dorham, Tommy Flanagan – veröffentlicht worden, es lohnt, nach ihnen zu schauen!)

    Schöner kenntnisreicher Text. Danke dafür. Ich kenne mich im Jazz nicht gut aus, aber falls ich die hier mal irgendwo sehe, riskiere ich mindestens ein Ohr.

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #8906695  | PERMALINK

    wahr

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    Peter Walker – Long Lost Tapes 1970

    Trifft vielleicht nicht ganz meine aufgestellten Bedingungen, dass Fuß/Schuh im Vordergrund stehen mögen, aber die Socken-Chuzpe von Peter Walker, damaliger Hauskomponist von Timothy Leary (was auch immer die Aufgaben eines Hauskomponisten von Timothy Leary gewesen sein mögen) möchte ich auf diesem Wege doch einmal gebührend würdigen. Walker gibt hier überzeugende Beispiele seines lockeren und inspirierten Improvisationstalents auf der Gitarre (auch der elektrischen) und lässt sich mal entrückt und mal recht handfest von Drums, Glocken, Klarinette, Bass, Tablas, Flöte und Saxophon begleiten. Teilweise zupackender als sein eher tranciges „Rainy Day Raga“, auf ähnlich hohem Niveau aber. Walker ist ein schönes Beispiel dafür, wie aus Musik, mit der man mich lange jagen konnte, plötzlich Musik wurde, der ich gerne die Hand reiche. Aufgenommen in Levon Helms Haus, Woodstock, NY, 1970.

    #8906697  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Neil Young – American Stars and Bars (Reprise/Warner Bros. 1977)

    Ich mag das Album gerne. Es mag ein hodgepodge sein, aber die besten Songs gehören neben die besten Sachen, die Young gemacht hat.

    Jimmy MacDonough: Shakey. Neil Young’s Biography, New York, 2002, S. 512.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8906699  | PERMALINK

    friedrich

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    Dass ich da drauf nicht schon früher gekommen bin!

    Stanley Turrentine – SUGAR

    Ich hatte mal daran gedacht, dieses Cover im sexy Thing-Thread zu posten. Ich würde auch sagen, dass darin eine gewisse Erotik steckt, ganz ohne viel nackte Haut – und hier heißt das in den meisten Fällen: die nackte Haut einer Frau -, dafür aber mit einem nackten Kinderfuß. Man könnte eine Diskussion über kindliche Sexualität beginnen, aber ich bin kein Psychologe …

    Das komplette Foldout-Cover sah mal so aus:

    Eine sehr gute Früh-70er Jazzplatte übrigens, auf der Stanley Turrentine eine sehr schön ausbalancierte Mischung von Jazz und Soul, Melodie und Improvisation, Leichtigkeit und Groove gelingt.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8906701  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, auf die hätte ich in der Tat auch längst kommen sollen!
    Das ist auch Jazz, den jazzferne Hörer durchaus goutieren könnten, Deiner Empfehlung schliesse ich mich jedenfalls an!

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    #8906703  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy tail wind

    Neil Young – American Stars and Bars (Reprise/Warner Bros. 1977)

    Ich mag das Album gerne. Es mag ein hodgepodge sein, aber die besten Songs gehören neben die besten Sachen, die Young gemacht hat.

    Jimmy MacDonough: Shakey. Neil Young’s Biography, New York, 2002, S. 512.

    Das war die erste Neil Young-Platte, die ich überhaupt gehört habe. Meine ältere Schwester hatte die damals. Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Platte selbst, weiß aber noch, dass ich mir sie irgendwann aneignete und ohne Ende rauf und runter spielte.

    Das Cover ist super! Auch der Kommentar …

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8906705  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Stan Getz – West Coast Jazz (Verve, rel. 1956, rec. 1955, Cover: David Stone Martin)

    Zwei Musiker von der Ostküste und drei aus dem mittleren Westen – und Norman Granz macht ein Witzchen draus … sehr schöne Platte, die erste von mehreren, die Getz mit Levy und Vinnegar sowie Manne (bzw. Stan Levey) auf aufnahm. Die beiden folgenden, ohne Candolis Trompete, mag ich wohl noch eine Spur lieber.

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    #8906707  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Flip Philips – Swingin‘ with Flip (Clef, ca. 1956, Cover: David Stone Martin)

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    #8906709  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    noch ein paar ohne Kommentare … die Herman-Aufnahmen habe ich vermutlich irgendwo (das ist wohl eine Compilation von Musik aus der Prä-LP-Ära):


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    #8906711  | PERMALINK

    wahr

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    Gastr Del Sol – Upgrade & Afterlife (1996)

    Aus einer Zeit, als nicht wenige versuchten, Folk und Rock umzuformatieren. Man begann sich Fragen zu stellen, die vorher selten gefragt wurden: Wie kann man aus Rockmusik die vorhersehbarsten Dynamiken wegnehmen? Warum kann ein Track nicht mittendrin eine völlig andere Richtung nehmen, und warum nicht mit völlig anderen Instrumenten? Wieso bauen wir nicht ein Stück von John Fahey ein, um zu zeigen, in welcher Tradition wir stehen? Und warum samplen wir nicht das schönste Trompetenmotiv aller Zeiten aus einem Jack-Arnold-Film und lassen es fast unberührt mitten in einem Track stehen, den wir „Our Exquisite Replica Of ‚Eternity'“ nennen? Und warum nehmen wir als Cover nicht einfach das explosivste Schuhmotiv? Ja, warum eigentlich nicht?

    #8906713  | PERMALINK

    friedrich

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    wahrGastr Del Sol – Upgrade & Afterlife (1996)

    Tolles Cover und eine tolle Beschreibung der Musik, die mich neugierig macht.

    Little Feat / Sailin‘ Shoes (1972)

    Ein Cover, bei dem ich zuerst gar nicht auf die Füße geachtet habe, sondern auf das Törtchen.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8906715  | PERMALINK

    dougsahm
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    Quadro Nuevo + Bigband: End Of The Rainbow

    Schon das Konzept von Quadro Nuevo pur, kommt mir einen Tick zu intellektuell daher. Die Verbindung mit der NDR Pops Band ist nochmal etwas gekünstelter. Wer es weltmusikmäßig mag, dem sei das Album gegönnt. Aber das Cover ist natürlich klasse.

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    #8906717  | PERMALINK

    wahr

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    FriedrichTolles Cover und eine tolle Beschreibung der Musik, die mich neugierig macht.

    Danke. Wobei die Erwähnung von Rockmusik vielleicht auf die falsche Fährte führt. Oder es ist eben Rockmusik, die im Improvations- und Bearbeitungsgeist steckt, den man von den Hauptprotagonisten von Gastr Del Sol – David Grubbs und Jim O’Rourke – eben vielfach gebrochen kennt. Es tauchen auch eine Reihe von Gastmusikern mit Rang und Namen auf: Unter anderem Tony Conrad, Kevin Drumm, Mats Gustafsson, John McEntire. Addiert man noch ein paar elektronische Störgeräusche hinzu, kann man sich ungefähr vorstellen, wie es klingt.

    FriedrichLittle Feat / Sailin‘ Shoes (1972)

    Ein Cover, bei dem ich zuerst gar nicht auf die Füße geachtet habe, sondern auf das Törtchen.

    He, auf die Füße habe ich auch nie geachtet! Vielen Dank für den geänderten Blick!

    #8906719  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    Auch wenn die Füße von George Clinton nur einen kleinen Teil des Covers einnehmen: Was für gigantisches – ich würde sogar sagen: galaktisches Schuhwerk!

    Parliament – MOTHERSHIP CONNECTION

    Musikalisch so etwas wie James Brown meets Sun Ra meets Frank Zappa.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8906721  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

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    FriedrichAuch wenn die Füße von George Clinton nur einen kleinen Teil des Covers einnehmen: Was für gigantisches – ich würde sogar sagen: galaktisches Schuhwerk!

    Mas Mann kann, kann Betty Davis auch:

    Betty Davis – Betty Davis

    70s Funk in Reinform. Geht das überhaupt noch besser? Bin grad am überlegen, ob es eine andere Solo Künstlerin gibt, die sich mit Haut, Haar und Stimme so dem Funk verschrieben hat. Ihr angeregter Titel für das Miles Davis Album „Bitches Brew“ passt perfekt zu ihrer Musik.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
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