Neil Young – "Waging Heavy Peace" ("Ein Hippie-Traum")

Startseite Foren Kulturgut Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften Die Drucksachen Musikbücher Neil Young – "Waging Heavy Peace" ("Ein Hippie-Traum")

Ansicht von 15 Beiträgen - 46 bis 60 (von insgesamt 91)
  • Autor
    Beiträge
  • #8712969  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,672

    kramerEs geht hier aber nicht um Rezensionen für Magazine o.ä., sondern in erster Linie um persönliche Eindrücke als Leser. Auch als Rezensent könnte man übrigens auf dieses Problem hinweisen und nicht so tun, als gäbe es keine englische Originalausgabe, die der deutschen Übersetzung weit überlegen ist.

    Das ändert aber für ca. 80% der Leser nichts, die entweder keine Bücher auf englisch lesen können (gerade auch viele der NY-Fans) oder die sich die Mühe nicht machen wollen, weil sie den Aufwand als zu hoch empfinden oder Angst haben, vieles nicht zu verstehen. Klar, man kann es erwähnen. Aber die ganzen Leser, die nicht gut genug Englisch können, fühlen sich ausgeschlossen. Echt schwierig…

    Cripple Creek FerryDa erzählst du aber nichts neues! Das hat man aber auch schon vor der Lektüre gewusst.

    Was hat man gewusst?

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    Highlights von Rolling-Stone.de
      Werbung
      #8712971  | PERMALINK

      john-updike

      Registriert seit: 31.07.2011

      Beiträge: 83

      nail75Das ändert aber für ca. 80% der Leser nichts, die entweder keine Bücher auf englisch lesen können (gerade auch viele der NY-Fans) oder die sich die Mühe nicht machen wollen, weil sie den Aufwand als zu hoch empfinden oder Angst haben, vieles nicht zu verstehen. Klar, man kann es erwähnen. Aber die ganzen Leser, die nicht gut genug Englisch können, fühlen sich ausgeschlossen. Echt schwierig…

      Aha viele Neil Young Fans können also kein Englisch. Du bist soooooo allwissend und klug, Nail. Darf ich bei Dir einen Englischkurs machen?:lol:

      --

      #8712973  | PERMALINK

      stormy-monday
      We Shall Overcome

      Registriert seit: 26.12.2007

      Beiträge: 19,865

      Das ist Quatsch, Updike. Obwohl ich mit einem (halb-) amerikanischem Vater aufgewachsen bin, bevorzuge ich speziell bei Literatur eine gute Übersetzung. Ich habe wenig Zeit, mich mit doch manchmal nötigem Wörterbuch durch Biografien von Neil, Pete, Keith oder Hunter zu lesen, es sei denn, nach der deutschen Lektüre brennt mir das Original unter den Nägeln…… Im Amerikanischen, Kanadischen, Britischen gibt es so vieles, was sich einem nicht ständig Weltreisenden verschliesst. Und ich bin ganz froh, „Pulp Fiction“ zuerst in der Synchronisation gesehen zu haben. Das MF- Wort mal aussen vor…..

      --

      ...draw conclusions on the wall...
      #8712975  | PERMALINK

      roughale

      Registriert seit: 09.09.2009

      Beiträge: 3,308

      Das ist immer ein Knackpunkt bei Buchrezensionen, man wird dem Autor nicht gerecht, wenn man eine Übersetzung liest. Das ist für mich so, als ob ich einen Song anhand einer Coverversion rezensiere – da würde man das aber komischerweise angeben…

      --

      living is easy with eyes closed...
      #8712977  | PERMALINK

      der-hofacker

      Registriert seit: 07.04.2005

      Beiträge: 1,588

      RoughaleDas ist immer ein Knackpunkt bei Buchrezensionen, man wird dem Autor nicht gerecht, wenn man eine Übersetzung liest. Das ist für mich so, als ob ich einen Song anhand einer Coverversion rezensiere – da würde man das aber komischerweise angeben…

      Wenn ein Autor im Englischen Stuss schreibt (z.B. dass der Rest der Welt einen an der Waffel hat, nur er selber nicht) und der Übersetzer das korrekt übersetzt, dann darf man den Gehalt der Aussage wohl kaum auf die lausige Übersetzung schieben.
      So lange Übersetzungen nicht so unterirdisch schlecht sind, dass sie Inhalte verfälschen (und davon darf man bei professionellen Verlagen grundsätzlich ausgehen), haben sie in aller Regel höchstens Einfluss auf stilistische und sprachästhetische Dinge. Da trennen sich dann gute von schlechten Übersetzungen. Und so etwas kann ein halbwegs intelligenter Leser von inhaltlichem Unsinn sehr wohl unterscheiden. Die Leute sind ja nicht blöd.
      Meine Kritik auf das Young-Buch aber bezieht sich auf die konfuse Grundkonzeption des Buchs sowie die Selbstgefälligkeit und den schlechten Schreibstil des Autors. Das hat mit der Übersetzung null zu tun.
      Den stellenweise sehr unbeholfenen Schreibstil des Autors kann man m. E. auch in der deutschen Ausgabe identifizieren.

      --

      #8712979  | PERMALINK

      mick67

      Registriert seit: 15.10.2003

      Beiträge: 76,902

      RoughaleDas ist immer ein Knackpunkt bei Buchrezensionen, man wird dem Autor nicht gerecht, wenn man eine Übersetzung liest. Das ist für mich so, als ob ich einen Song anhand einer Coverversion rezensiere – da würde man das aber komischerweise angeben…

      Eine völlig unsinnige Analogie. Außerdem bringt das den ehrenwerten Beruf des Übersetzers völlig in Mißkredit. Die meisten machen einen guten Job.
      Und in der Regel merkt man auch, wenn der Übersetzer sich Mühe gegeben hat oder auch nicht, eine englische Eigenheit ins deutsche zu transferieren.

      Dieses „ich lese nur im Original“ ist für mich Posing! Was machen die Poser eigentlich mit Büchern von japanischen oder chinesischen Autoren? Gar nicht erst lesen?

      --

      #8712981  | PERMALINK

      themagneticfield

      Registriert seit: 25.04.2003

      Beiträge: 33,907

      kramerDie kann man aber auch ganz entspannt überlesen, denn der Rest ist spot-on.
      .

      Da mag ich dir im Grunde zustimmen, wenn man hier aber mal die letzten zahlarmen (ich befürchte, das ändert sich gerade) Ergüsse Updikes querliest, dann stellt man fest, dass kaum einer ohne dummbratzige Stänkerei auskommt. Und das riecht dann schon wieder noch Methode und kann durchaus nerven.

      --

      "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
      #8712983  | PERMALINK

      roughale

      Registriert seit: 09.09.2009

      Beiträge: 3,308

      Mick67Eine völlig unsinnige Analogie. Außerdem bringt das den ehrenwerten Beruf des Übersetzers völlig in Mißkredit. Die meisten machen einen guten Job.
      Und in der Regel merkt man auch, wenn der Übersetzer sich Mühe gegeben hat oder auch nicht, eine englische Eigenheit ins deutsche zu transferieren.

      Dieses „ich lese nur im Original“ ist für mich Posing! Was machen die Poser eigentlich mit Büchern von japanischen oder chinesischen Autoren? Gar nicht erst lesen?

      Schön, wenn man sich seine andere meinung gut reden muss :lol: Bei mir ist es kein Posen und ich hatte schon so viele negative Erlebnisse (hast du schon mal was von den beschissenen Übersetzungen der Books of Blood von Clive Barker im Knaur Verlag gehört? Wenn nicht, recherchier das ruhig mal – da hat sogar der Autor selbst eingegriffen und die Vermarktung untersagen lassen, oder es zumindestens versucht, ist ein paar Jahrzehnte her…), die Erstübersetzung von Kings Salem’s Lot lies einfach einige Seiten weg, die bei meiner Staatsexamensarbeit ins Zentrum meiner Interpretation setzte, mein Vater, der aus Interesse die Arbeit durchgelesen hat und parallel das deutsche Buch gelesen hat, kam an und fragte, ob ich da was reinlese was nicht da ist… Spätestens seitdem würde ich es mir niemals anmassen, anhand einer Übersetzung auf das Originalwerk eine Kritik zu verfassen, oder deutlich drauf hinweisen, dass ich mich auf dioe Übersetzung beziehe… Bei anderssprachigen Büchern ergibt sich das im Original lesen leider nicht, daher bleibt dann nur die Variante auf die Übersetzung zu verweisen…

      Und in dem Sinne finde ich meine Analogie sehr treffend, denn auch eine Übersetzung ist eine Interpretation des Originals, oder ist es ein Zufall, dass Übersetzer im Englischen „interpreter“ heisst?

      --

      living is easy with eyes closed...
      #8712985  | PERMALINK

      nail75

      Registriert seit: 16.10.2006

      Beiträge: 44,672

      Genausowenig wie man davon ausgehen kann, dass jeder NY-Fan gut genug englisch kann, um die Autobiographie auf englisch zu lesen, kann man davon ausgehen, dass Übersetzungen einem gewissen Qualitätsstandard genügen. Es gibt zahlreiche Übersetzungen, die hervorragend sind, aber es gibt auch zahlreiche grauenhafte. Ich kann gerne Beispiele nennen. Man kann dahingehend keine generellen Aussagen treffen.

      Jede Übersetzung ist natürlich auch eine Interpretation, es gibt keine 1:1 Übertragungen in eine fremde Sprache.

      Ich würde jedem dazu raten, Bücher immer in der Originalsprache zu lesen. Wenn das nicht geht, dann in der Übersetzung.

      --

      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #8712987  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Mick67Außerdem bringt das den ehrenwerten Beruf des Übersetzers völlig in Mißkredit. Die meisten machen einen guten Job.

      Süß. Damit ein guter Übersetzer gute Arbeit machen kann, muss der Verlag ihn erst einmal lassen.

      Mick67Dieses „ich lese nur im Original“ ist für mich Posing! Was machen die Poser eigentlich mit Büchern von japanischen oder chinesischen Autoren? Gar nicht erst lesen?

      Eine betörend originelle Frage. Du hast vollkommen recht. Da fallen alle Argumente gegen Übersetzungen doch gleich wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Wenn das eine nicht geht, dann braucht man das andere gar nicht erst versuchen. Mich würde übrigens jeweils deine Top 10 der besten japanischen und chinesischen Autoren interessieren.

      TheMagneticFieldDa mag ich dir im Grunde zustimmen, wenn man hier aber mal die letzten zahlarmen (ich befürchte, das ändert sich gerade) Ergüsse Updikes querliest, dann stellt man fest, dass kaum einer ohne dummbratzige Stänkerei auskommt. Und das riecht dann schon wieder noch Methode und kann durchaus nerven.

      Keine Frage. John Updike fällt in erster Linie durch Blödsinn auf, aber an dieser Stelle hatte er nun einmal recht.

      nail75Jede Übersetzung ist natürlich auch eine Interpretation, es gibt keine 1:1 Übertragungen in eine fremde Sprache.

      Natürlich ist sie das und wenn sich der Übersetzer nicht perfekt mit der Materie auskennt, kommt da hin und wieder zwangsläufig Unsinn bei heraus. Termindruck, schlechte Bezahlung oder z.B. Arbeitsteilung mit weiteren Übersetzern sind dann zusätzliche Probleme.

      --

      #8712989  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Kramer, das ändert aber doch nichts daran, dass es gewisse – von Hofacker angeführte – Elemente einer literarischen Konstruktion gibt, deren Qualität man durchaus unabhängig vom O-Ton beurteilen kann. Genauso wie man bei einem synchronisierten Film Bildsprache oder Logiklöcher kritisieren kann. Im Einzelnen mag man darüber streiten, wie authentisch der Eindruck einer Übersetzung ist. Aber wer diesbezüglich jegliche Kritik an Aufbau und inhaltlichen Aussagen pauschal wegwischt, macht es sich auch etwas einfach.

      --

      I like to move it, move it Ya like to (move it)
      #8712991  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Sonic JuiceKramer, das ändert aber doch nichts daran, dass es gewisse – von Hofacker angeführte – Elemente einer literarischen Konstruktion gibt, deren Qualität man durchaus unabhängig vom O-Ton beurteilen kann.

      Nein, man kann keine Elemente kritisieren, wenn man die Originalversion nicht kennt. „Stuss“ bleibt unabhängig von der Sprache natürlich Stuss, aber selbst kleinste Nuancen können doch zu höchst unterschiedlichen Bewertungen führen, die ich nur ungern einem Übersetzer überlassen würde. Wie bereits angeführt, ist eine Übersetzung auch immer eine Interpretation. Das kann man mit Filmsprache doch überhaupt nicht vergleichen, weil der Literatur die Bildebene komplett fehlt.

      --

      #8712993  | PERMALINK

      der-hofacker

      Registriert seit: 07.04.2005

      Beiträge: 1,588

      Okay, die Argumente sind getauscht, eine Annäherung offenbar nicht wirklich möglich. Aber schön, dass wir drüber gesprochen haben!
      Fakt bleibt: Ich bin von Youngs Buch sehr enttäuscht und werde mir ganz sicher nicht die Mühe machen, den ganzen Sermon noch einmal im Original zu lesen.
      Vielmehr werde ich bei nächster Gelegenheit mal versuchen, beim Verlag irgendetwas darüber herauszufinden, ob dieses Buch in welcher Form auch immer lektoriert wurde oder ob der Autor von vornherein gesagt hat: So oder gar nicht.

      --

      #8712995  | PERMALINK

      atom
      Moderator

      Registriert seit: 10.09.2003

      Beiträge: 21,338

      Mick67Eine völlig unsinnige Analogie. Außerdem bringt das den ehrenwerten Beruf des Übersetzers völlig in Mißkredit. Die meisten machen einen guten Job.
      Und in der Regel merkt man auch, wenn der Übersetzer sich Mühe gegeben hat oder auch nicht, eine englische Eigenheit ins deutsche zu transferieren.

      Leider sieht die Verlagsrealität komplett anders aus, da sich Verlage gute Übersetzer nicht mehr leisten (wollen). Und leider hat man als Übersetzer nur selten acht Jahre Zeit für eine Übersetzung, wie im Fall von „Infinite Jest“. So gibt es dann sehr häufig Schnellschüsse, an denen mehrere Übersetzer beteiligt sind, um eine zeitnahe deutsche Veröffentlichung zu realisieren, so wie beispielsweise im Fall von Richards „Life“. Diese Brüche sind dir doch sicherlich aufgefallen. Für rein faktisches Lesen mag das auch noch in Ordnung sein aber spätestens bei sprachlichen Eigenheiten oder stilistischen Feinheiten des Autors wird es schwierig. Daher finde ich den Vergleich zu Songtexten nicht so falsch.

      Mick67Dieses „ich lese nur im Original“ ist für mich Posing!

      Das liest man bei dir sehr häufig, bei Filmen nennst Du Originalschauer auch meist Poser. Auch da gibt es sehr viele Beispiele für extrem schlechte Synchronisationen, in denen eine Menge verloren geht. Mal abgesehen von den immer gleichen Synchronsprechern.

      --

      Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
      #8712997  | PERMALINK

      john-updike

      Registriert seit: 31.07.2011

      Beiträge: 83

      Mick67
      Dieses „ich lese nur im Original“ ist für mich Posing! Was machen die Poser eigentlich mit Büchern von japanischen oder chinesischen Autoren? Gar nicht erst lesen?

      Was für ein Schwachsinn. Was hat das mit Posing zu. Reine Unterstellung. Was hat das mit japanisch und chinesisch zu tun. Die Frage stellt sich null. Wir reden hier über englisch und englisch lernt mittlerweile jedes Kleinkind. Die Diskussion ist also völlig überflüssig. Wer „posiert“ denn heutzutage noch damit herum der englischen Sprache mächtig zu sein.

      Und mich hier diskreditieren. Lächerlich.

      @ Hofacker. Ich bin froh, dass das Buch nicht wie so häufig durch einen Co-autor glattgebügelt wurde. Gerade die Ecken und Kanten verraten viel über den Autoren. Viel mehr als bei einer „normalen“ Biografie oder was auch immer. Gerade das macht das Buch so lesenswert. Punkt.

      --

    Ansicht von 15 Beiträgen - 46 bis 60 (von insgesamt 91)

    Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.