20 zu Unrecht übersehene Alben

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  • #8667807  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,874

    Lange keinen Jazz mehr gehört. Gegenwärtig eher im im Bereich Electro Punk unterwegs. Aber dieser Thread hat mich angeregt, mal etwas im eigenen Plattenschrank zu stöbern. Ich bin im Thema Jazz nicht ganz so versiert wie Ihr, aber ein paar verborgene Schätze habe ich gefunden, auch wenn ich nicht auf 20 komme. Manches ist etwas obskur, anderes weniger.

    Stan Getz with Cal Tjader: dto. (mit u.a. Scott La Faro und Billy Higgins. 1963)

    Ahmed Abdul-Malik – SOUNDS OF AFRICA (20 Jahre später hätte man das Weltmusik genannt. 1962)

    Gerald Wilson – MOMENT OF TRUTH (Big Band Jazz aus einer Zeit, in der es sowas eigentlich gar nicht mehr gab. 1963)

    Roland Kirk – I TALK WITH THE SPIRITS (Die Platte, auf der er nur Flöte spielt. Eine Wohltat an Selbstdisziplin. 1964)

    --

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    #8667809  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Drei sehr schöne Nennungen! Einzig mit der Kirk (die ich aus der Mercury-Box kenne, nie als Album besass) bin ich bisher nie ganz glücklich geworden … bin nächste Woche (und überübernächste Woche) weg von meinen CDs, komme also wohl erst im Dezember dazu, aber das ist eine Session, die ich schon längst mal wieder hören wollte!

    Von Kirk lege ich aber nach mit:

    Roland Kirk – Now Please Don’t You Cry, Beautiful Edith (Verve)

    Das einzige Verve-Album, entstanden zwischen den langfristigen Verträgen mit Mercury und dann mit Atlantic, auf CD greifbar aur einem grandiosen Twofer mit einem seiner allerbesten Alben, „Rip, Rig, and Panic“. „Edith“ (seiner Frau gewidmet) ist ein wunderbares, straightes Groove-Album, so no-bullshit wie hier hört man selbst Kirk selten (er war ja – bekanntlich ;-) – ein no-bullshit-Musiker, auch wenn viele das nicht sehen, hören wollten, konnten, ihn für einen gimmick hielten leider). Lonnie Liston Smith ist am Piano zu hören, dazu Ronnie Boykins am Bass und Grady Tate am Schlagzeug. Wunderbar und wohl leider eins der unbekanntesten Kirk-Alben.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8667811  | PERMALINK

    blues-to-bechet

    Registriert seit: 09.09.2012

    Beiträge: 860

    Ich verstehe die Bedeutung des Titelthemas nicht ganz – sind hier besonders seltene, obskure Aufnahmen gemeint, die nur ganz wenige Menschen kennen, und mit deren Nennung man ein besonderes Interesse an ebensolchen bzw. ein besonderes Wissen bekundet? Oder geht es um Platten, um die man gerne einen weiten Bogen macht, sie absichtlich übersieht bzw. überhört, weil sie so grauenvoll sind? Ist wirklich eine ernst gemeinte Frage.

    --

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    #8667813  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 3,975

    Vorgarten interessiert sich allgemein für übersehene Alben ausserhalb des Kanons, wenn ich das richtig verstanden habe. Es sollten zudem schon sehr hörenswerte Alben dabei sein, obskur müssen sie nicht zwingend sein. Manches genannte Album ist (z.Z.) OOP und dürfte allein deswegen schon übersehen werden.

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    #8667815  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,962

    Blues to BechetIch verstehe die Bedeutung des Titelthemas nicht ganz – sind hier besonders seltene, obskure Aufnahmen gemeint, die nur ganz wenige Menschen kennen, und mit deren Nennung man ein besonderes Interesse an ebensolchen bzw. ein besonderes Wissen bekundet? Oder geht es um Platten, um die man gerne einen weiten Bogen macht, sie absichtlich übersieht bzw. überhört, weil sie so grauenvoll sind? Ist wirklich eine ernst gemeinte Frage.

    es ist ganz einfach: gemeint sind alben, die man toll findet, die aber in den meisten kanons nicht erwähnt werden. diesbezüglich weiß ich in der tat nicht, ob die schon vorgestellten und noch zu erwartenden listen von gypsy wirklich ersterem kriterium entsprechen?

    für mich ist MUSART von george braith (wenn es nur um obskurität ginge, könnte man sämtliche alben von ihm nennen) tatsächlich ein gutes beispiel – ich persönlich bin völlig verknallt in dieses album, den abstrakten soul von braith, die mal kristallinen, mal romantizierenden klavierlinien von jane getz, die afro-percussion und der wechsel zwischen schmalz und härte… eine entdeckung, die ich jedem gönne.

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    #8667817  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,962

    in diesem sinne – total vergessen:

    eric kloss – grits and gravy

    gerade wegen der drei schmalznummern mit frauenchor.

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    #8667819  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,874

    gypsy tail windDrei sehr schöne Nennungen! Einzig mit der Kirk (die ich aus der Mercury-Box kenne, nie als Album besass) bin ich bisher nie ganz glücklich geworden … bin nächste Woche (und überübernächste Woche) weg von meinen CDs, komme also wohl erst im Dezember dazu, aber das ist eine Session, die ich schon längst mal wieder hören wollte!

    Von Kirk lege ich aber nach mit:

    Roland Kirk – Now Please Don’t You Cry, Beautiful Edith (Verve)

    Das einzige Verve-Album, entstanden zwischen den langfristigen Verträgen mit Mercury und dann mit Atlantic, auf CD greifbar aur einem grandiosen Twofer mit einem seiner allerbesten Alben, „Rip, Rig, and Panic“. „Edith“ (seiner Frau gewidmet) ist ein wunderbares, straightes Groove-Album, so no-bullshit wie hier hört man selbst Kirk selten (er war ja – bekanntlich ;-) – ein no-bullshit-Musiker, auch wenn viele das nicht sehen, hören wollten, konnten, ihn für einen gimmick hielten leider). Lonnie Liston Smith ist am Piano zu hören, dazu Ronnie Boykins am Bass und Grady Tate am Schlagzeug. Wunderbar und wohl leider eins der unbekanntesten Kirk-Alben.

    Yep,

    das habe und schätze ich auch. Das wird so auch kaum mehr aus dem Schatten von RIP RIG PANIC heraustreten können. Auf dem Cover der CD ist es ja nicht einmal abgebildet.

    Meines Wissens hat RRK NOW PLEASE DON’T YOU CRY … zwar seiner Frau gewidmet, aber nachdem er sie sitzen gelassen hatte. Ein ziemlich schwacher Trost, finde ich. Er war wohl ein etwas schwieriger Charakter. Trotz seines Handicaps sehr narzisstisch und als Ehemann nicht unbedingt der verlässlichste.

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    #8667821  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Wusst ich nicht. Ist sie das auch auf dem Cover? Vor der heimischen Wohnwand mit Plattensammlung?

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    #8667823  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    gypsy tail windWusst ich nicht. Ist sie das auch auf dem Cover? Vor der heimischen Wohnwand mit Plattensammlung?

    Kannst Du auch nicht wissen. Ich weiß selbst auch nicht mehr so recht, woher ich diese Information habe. Ich möchte mal vermuten, dass es sich bei der auf dem Coverfoto abgebildeten Frau, die RRK so andächtig bewundert, um besagte Edith handelt. Da widmet er einer Frau ein ganzes Album, wird aber selbst auf dem Cover als Hauptfigur abgebildet? Da wird sie sich schön bedankt haben …

    Ich habe vor einiger Zeit mal versucht eine RRK Biographie durchzuackern. Trotz des atemberaubenden Covers fand ich die aber langweilig geschrieben und habe – dem immer noch darin steckenden Lesezeichen nach zu urteilen – auf Seite 148 aufgegeben.

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    #8667825  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,464

    und er wird es noch nichtmal gesehen haben… in den liner notes zu seinem Prestigealbum steht, er hätte immer alte Notenhefte aus Antiquariaten etc gesammelt – was mich lange beschäftigt hat, weil – was sollte er damit… aber jetzt fällt mir wieder ein, dass seine Frau das erzählt hat… und vielleicht konnte die sie ihm vorspielen… an sowas denkt man nicht… ich mag jedenfalls Kirks Flötenalbum, und auch über die Nennung von Gerald Wilson hab ich mich riesig gefreut… Kloss natürlich auch… irgendwie sind diese Tracks doch zu seltsam um ernsthaft schmalzig zu wirken… und spätestens wenn man denkt, dass es das Sun Ra Arkestra ist, dass sich hier ein paar Groschen dazuverdient…

    --

    .
    #8667827  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Blues to BechetIch verstehe die Bedeutung des Titelthemas nicht ganz – sind hier besonders seltene, obskure Aufnahmen gemeint, die nur ganz wenige Menschen kennen, und mit deren Nennung man ein besonderes Interesse an ebensolchen bzw. ein besonderes Wissen bekundet? Oder geht es um Platten, um die man gerne einen weiten Bogen macht, sie absichtlich übersieht bzw. überhört, weil sie so grauenvoll sind? Ist wirklich eine ernst gemeinte Frage.

    vorgartenes ist ganz einfach: gemeint sind alben, die man toll findet, die aber in den meisten kanons nicht erwähnt werden. diesbezüglich weiß ich in der tat nicht, ob die schon vorgestellten und noch zu erwartenden listen von gypsy wirklich ersterem kriterium entsprechen?

    Ich bin grad einigermassen beleidigt.

    Vielleicht lass ich es mit der Listenmanie lieber mal wieder bleiben … schaut Euch die Listen an und sagt mir ins Gesicht, das alles sei Scheisse, okay?

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    #8667829  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    gypsy tail windIch bin grad einigermassen beleidigt.

    Vielleicht lass ich es mit der Listenmanie lieber mal wieder bleiben … schaut Euch die Listen an und sagt mir ins Gesicht, das alles sei Scheisse, okay?

    oh, das war von meiner seite aus natürlich völlig unbeabsichtigt! das ding ist halt, dass du so viel kennst und hast, dass sich darunter bestimmt 80% „ansonsten gern übersehene alben“ befinden – und du hast ja selbst gesagt, dass das für dich eine viel anspruchsvollere aufgabe ist als lieblingsalben aufzulisten.
    so war meine vorsichtige nachfrage zu verstehen – bist du bei den genannten sachen wirklich euphorisch oder hast du nur das gefühl: die sollten auch mal genannt werden?

    sorry, wenn das falsch rüberkam – hier gibt es einfach erhebliche unterschiede in der tiefe und dem ausmaß, mit dem sich leute mit jazz beschäftigen. ich hatte mühe, überhaupt 21 alben zusammen zu kratzen, die nicht KIND OF BLUE sind – du fängst erstmal mit den buchstaben a und b an…

    aber jetzt nochmal zur eigentlichen sache –
    du erwähnst THE DRIED RAT-DOG, obwohl du hamid drake normalerweise nicht magst (oder habe ich das falsch verstanden?). was hebt für dich das album heraus?

    [wenn es noch nötig ist: entschuldige!]

    --

    #8667831  | PERMALINK

    blues-to-bechet

    Registriert seit: 09.09.2012

    Beiträge: 860

    ok, verstehe!

    Wurde Ron Carters New York Slick schon genannt?

    Tiny Grimes – Calling the Blues

    Count Basie and the Kansas City Seven.

    Schaue mir die Listen an und kann überhaupt nichts sagen, schlicht und einfach weil ich das allermeiste nicht kenne. Daher auch meine Frage. Bin wohl kein Jazz-Experte, habe es aber gescheiterweise auch nie behauptet :-) Vielmehr höre ich, wie übrigens in allen Genres, sehr selektiv, geradezu eklektisch. Im Jazz ist es halt die überstarke Coltrane / Monk schlagseite. Obwohl, von denen kenne ich auch wenig bis nichts Obskures.

    Fürchte, ich kann hier nicht viel beitragen.

    --

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    #8667833  | PERMALINK

    blues-to-bechet

    Registriert seit: 09.09.2012

    Beiträge: 860

    Friedrich

    Ahmed Abdul-Malik…

    Von dem kenne ich ein Album, auf dem er Oud, ein traditionelles, lautenartiges arabisches Instrument spielt. Habe das Teil eben aus dem Regal gezogen. Die Platte heißt The Music of Ahmed Abdul-Malik, New Jazz Records 1961.

    Zitat aus den Linernotes zum Track Nights on Saturn

    The main soloist is Abdurrahman, who plays an ancient Korean reed instrument so obscure neither he nor Ahmed are sure of its name.

    Das Ergebnis ist gelinde gesagt ziemlich schräg und fällt unter die Kategorie gerne überhört ;-)

    --

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    #8667835  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,464

    die Alben, die Abdurrahman später für Folkways aufgenommen hat, hast du dann vermutlich nicht verfolgt ;-) (müsst nochmal suchen, aber ich glaub die waren auch mir zu krass, die Abdul-Malik Alben mag ich dagegen ganz gerne…)

    --

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