Villagers ~ Awayland

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  • #8639947  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    SPON:

    spiegel.de
    Stellen Sie sich einfach mal vor, „Quadrophenia“, der Film, nicht das Album, würde anders enden, nämlich hoffnungsvoller. Jimmy kriegt das Girl, und die Sonne scheint über das Gras und die weißen Klippen, während die beiden auf dem Scooter nicht dem Abgrund entgegen rasen, sondern einer, wenn auch ungewissen, Zukunft. Und dazu läuft – unvorstellbar, ich weiß – nicht „Love, Reign O’er Me“, sondern das instrumentale Titelstück dieses erstaunlichen zweiten Albums von Villagers.

    „Awayland“, sagt der irische Multi-Instrumentalist und Songwriter Conor O’Brien, sei der Versuch, Musik aus der Sicht eines Neu- oder Wiedergeborenen zu schreiben. Entsprechend wuchtig, euphorisch, vollgestopft mit Farben, Klängen und flirrenden Eindrücken klingen Album-Höhepunkte wie „The Grateful Song“, „Earthly Pleasures“ oder „The Bell“. Es sind mehrteilige Kompositionen, deren Struktur O’Brien beim Progrock und den Rockopern der Siebziger entlieh und sie mit Kraut-Loops und elektronischem Gebimmsel zeitgemäß austattete.

    Mehr noch als auf seinem bereits von der Kritik gefeierten Debüt „Becoming A Jackal“ (2009) erweist sich O’Brien, der sich eigentlich vorrangig als Musiker sieht, als lyrisch versierter Erzähler, der immer wieder verblüffende Narrative findet, die in ihrer komplexen, gewitzten Romanhaftigkeit an Stan Ridgway erinnern: „I waited for something, and something died/ So I waited for nothing, and nothing arrived“, singt er in „Nothing Arrived“, dem Pophit des Albums, falls jemand hier nach so etwas sucht.

    Es empfiehlt sich jedoch, sich auf die Gesamtheit dieser Platte einzulassen, die einen einzulullen vermag wie ein Nachmittag am Meer, wenn die Geräusche des Strandtreibens zusammen mit dem Auf und Ab der Wellen eine wohlige Trance induzieren, die alles in einem neuen, warmen Licht erscheinen lassen, so dass man völlig vergisst, dass Winter ist, die Sonne nicht scheint, man im nassen, kalten Sand bibbert und der Himmel aus grauen Wolken glotzt. So ein Album ist das nämlich. Damit fängt das neue Jahr gut an. But the world won’t listen, Arne.

    (7.3) Andreas Borcholte

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      #8639949  | PERMALINK

      kaesen

      Registriert seit: 17.06.2003

      Beiträge: 4,263

      Das wird der erste Höhepunkt des Jahres….(hoffentlich)

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      Käse ist gesund!
      #8639951  | PERMALINK

      de64625

      Registriert seit: 22.04.2012

      Beiträge: 2,794

      kaesenDas wird der erste Höhepunkt des Jahres

      Ist es! (Und das schon in der zweiten Woche des Jahres!)

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      Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!
      #8639953  | PERMALINK

      mistadobalina

      Registriert seit: 29.08.2004

      Beiträge: 20,816

      Das erste große Album des Jahres!

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      When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
      #8639955  | PERMALINK

      themagneticfield

      Registriert seit: 25.04.2003

      Beiträge: 33,907

      Noch besser als „Becoming A Jackal“? Kann ich mir fast nicht vorstellen. Aber die Vorfreude wächst.

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      "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
      #8639957  | PERMALINK

      captain-kidd

      Registriert seit: 06.11.2002

      Beiträge: 4,140

      Kann ja die Begeisterung nicht wirklich nachvollziehen. Klingt für mich wie ne behäbige Mischung aus Tom McRae, Breit Eis und Muse. Schockt mich also nicht wirklich. Keine großen Melodien und teilweise nervige Arrangements. Man ahnt, wo er hin wollte mit den ganzen Klängen – aber dann scheiterte er. Vor allem weil er einfach die Songs nicht hatte. Aber das ist nur meine Meinung…

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      Do you believe in Rock n Roll?
      #8639959  | PERMALINK

      themagneticfield

      Registriert seit: 25.04.2003

      Beiträge: 33,907

      Mit der Nennung der ersten beiden Referenzen könntest du mich gar nicht mehr mehr begeistern. Den Rest warte ich ab. Kennst du „Becoming A Jackal“? Hältst du das für ähnlich gescheitert?

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      "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
      #8639961  | PERMALINK

      captain-kidd

      Registriert seit: 06.11.2002

      Beiträge: 4,140

      In „Becoming A Jackal“ habe ich einige Male intensiv reingehört – gepackt hat es mich aber nicht. Weiß auch gar nicht, warum… Eigentlich ist das schon „meine“ Musik. Aber irgendwas fehlt mir, irgendwie berührt es mich nicht. Vielleicht sind mir die Melodien zu vage. Vielleicht erwarte ich solche Musik nicht aus Irland und nehme sie ihm deshalb nicht ab. Vielleicht nervt mich der Prog-Einschlag. Ich würde es wirklich gerne mögen – aber es klappt einfach nicht. Finde Bright Eyes aber auch nur so medium. Und Tom McRae auch.

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      Do you believe in Rock n Roll?
      #8639963  | PERMALINK

      kaesen

      Registriert seit: 17.06.2003

      Beiträge: 4,263

      Was für eine schöne Platte!
      Wer Becaoming A Jackal toll fand, wird auch diese Platte lieben. die Songs sind noch etwas vertrackter, die Melodien nicht ganz so offensichtlich, aber plötzlich macht es KLICK! und man ist in seinem Universum drin.
      Richtig gut.

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      Käse ist gesund!
      #8639965  | PERMALINK

      firecracker

      Registriert seit: 18.01.2003

      Beiträge: 12,303

      Genau, großartiges Album. Stimmt, wem das Debüt gefallen hat, wird bestimmt auch dieses Album ins Herz schließen. Der Stil ist ja ähnlich, aber die Songs sind doch ganz andere. Der zweite Song beginnt so schön unerwartet: make it on the toilet with a toothbrush in his mouth. :-)

      captain kiddVielleicht erwarte ich solche Musik nicht aus Irland und nehme sie ihm deshalb nicht ab.

      Interessanter Gedanke; woher sollte sie denn kommen?

      Wahrscheinlich fühlst du dich tatsächlich zu sehr an Bright Eyes erinnert – dürfte die plausiblere Erklärung sein. ;-) An Muse muss ich (glücklicherweise) gar nicht denken – kenne sie aber auch nicht so richtig.

      --

      Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
      #8639967  | PERMALINK

      captain-kidd

      Registriert seit: 06.11.2002

      Beiträge: 4,140

      firecrackerInteressanter Gedanke; woher sollte sie denn kommen?

      Wahrscheinlich fühlst du dich tatsächlich zu sehr an Bright Eyes erinnert – dürfte die plausiblere Erklärung sein. ;-) An Muse muss ich (glücklicherweise) gar nicht denken.

      Es ist ähnlich wie bei der Broken Family Band. Solche Musik klingt für mich einfach so uramerkanisch, dass ich Schwierigkeiten damit habe, wenn der Künstler eben nicht aus einer Kleinstadt im amerikaischen Nirgendwo kommt. Kann da nichts gegen tun.

      An Muse musste ich vor allem wegen Stimme und Songstruktur denken.Und bei den proggigen Stellen in den Arrangements.

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      Do you believe in Rock n Roll?
      #8639969  | PERMALINK

      firecracker

      Registriert seit: 18.01.2003

      Beiträge: 12,303

      captain kiddEs ist ähnlich wie bei der Broken Family Band. Solche Musik klingt für mich einfach so uramerkanisch, dass ich Schwierigkeiten damit habe, wenn der Künstler eben nicht aus einer Kleinstadt im amerikaischen Nirgendwo kommt. Kann da nichts gegen tun.

      Echt? Ich finde nicht einmal, dass sie amerikanisch klingt. Das betonte R im Gesang? Das ist doch eindeutig ein irisches R! Die Musik an sich? Och nö, dann schon eher Muse.

      captain kiddAn Muse musste ich vor allem wegen Stimme und Songstruktur denken.Und bei den proggigen Stellen in den Arrangements.

      Okay, aus der Ferne nachvollziehbar. (Werde trotzdem nicht anfangen Muse zu hören. ;-))

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      Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
      #8639971  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Ein großes Album ist es nicht, aber eine feine Platte und ein würdiger Nachfolger. Mit Muse hat das alles nichts zu tun, an Bright Eyes musste ich gelegentlich denken.

      Das Vinyl ist übrigens hervorragend – Alt-J könnten sich eine Scheibe abschneiden – gefütterte Innenhülle, der beiliegende DL-Code mit den Bonustracks der Deluxe-Ausgabe.

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      #8639973  | PERMALINK

      themagneticfield

      Registriert seit: 25.04.2003

      Beiträge: 33,907

      Hoffentlich wächst das noch…

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      "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
      #8639975  | PERMALINK

      firecracker

      Registriert seit: 18.01.2003

      Beiträge: 12,303

      Nachtrag: „Naked on the toilet…“ singt er natürlich, nicht „make it“.

      TheMagneticFieldHoffentlich wächst das noch…

      Worauf hoffst du denn? Oder was vermisst du?

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      Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
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