Ich höre gerade … Jazz!

gypsy tail windnach einer längeren Pause jetzt das Monk-Album, das ich gestern zur Nacht schon kurz anspielte – ziemlich gut, ist vielmehr Blake-Album als Monk-Album, aber das ist wohl auch besser so

Der Monk Kontext ist IMO hier oft wie zufällig und so stellte sich mir beim jeweiligen Hören der Scheibe die Frage nach dem Ansatz dieser Schwerpunktsetzung – Marketing ?

gypsy tail windNein, das möchte ich bei Blake nun wirklich zuletzt glauben. Und zufällig hört sich das für mich auch nicht an, eher danach, dass er das Monk’sche Repertoire unter die Lupe nimmt (es sind ja auch ein paar der Standards dabei, die Monk häufig spielte – „April in Paris“, „Nice Work If You Can Get It“ oder die geradezu mit Monk verbundenen „Just a Gigolo“ und „Smoke Gets In Your Eyes“). Ich finde es insofern gut, als Blake ein Monk-Album machen kann, das mich niemals fragen liess: „Und jetzt, bei Monk klingt das besser, was ist der Punkt?“ – denn das klingt nach Blake, nach einer von Blakes vielen Hommagen … aber klar, das kann man wohl anders sehen und das ist bei mir auch bloss ein erster Eindruck. Allgemeiner aber: die Box macht mir (ich bin jetzt beim zweitletzten Album) sehr viel Spass, ein Haufen toller Musik!

Hi gypsy, die Qualität der Scheibe (bzw der Box) war meinerseits nicht in Frage gestellt – hier ist es mehr eine Versammlung von tönenden Introspektionen und Improvisationen und so ist der Monkbezug für mich mehr ein zufälliger ….

gypsy tail windHm, ja, Introspektion könnte man ja irgendwie als grosse Überschrift für Blake gebrauchen … und Monks Musik ist letzlich ja vom Temperament her völlig anders (bei Lacy allerdings klingt sie für meine Ohren auch sehr introspektiv).

bei Lacy schliesst sich IMO der Kreis mit Monk, während sich bei Blake andere Segmente öffnen ….

gypsy tail windSchwieriges Thema … ich höre Lacy mit Monk ja sehr gerne, aber letzten Endes begreife ich auch bei ihm nicht ganz, warum immer wieder Monk – das Strayhorn-Album mit Waldron höre ich wohl lieber als all den Monk, und Lacy mit Lacy höre ich noch lieber … Fragen: Warum die Hommage? Was ist der Stellenwert des Gewürdigten für den Nachgeborenen? Hat dieser etwas beizutragen (und wie bestimmt man das denn? Sphere sind toll, aber Kenny Barron hat mit Monk für mein Empfinden sehr wenig am Hut … was nun? Muss ich die Band deshalb ablehnen? Gewiss nicht, aber trotzdem: what about it?) oder – wenn nicht – was ist der Zweck, zu dessen Mittel die Würdigung wird? Und rechtfertigt der Zweck die Mittel (wenn man die Frage stellt ist man sowieso schon auf einer slippery slope oder?) …

Fragen über Fragen …. es ist (auch hier) vor allem die Frage der individuellen persönlichen Erwartungshaltung in welcher Form die Würdigung des zu Ehrenden erfolgen soll …. ist es die reine Beweihräucherung oder zwingend ein weiterer Schritt im kreativen Prozess – und falls Letzteres, wie ist die „Verwurzelung“ belegbar …. Barron hat mit Monk – und da stimme ich Dir zu – da facto „Nichts am Hut“, es ist die erste „Sphere“ Scheibe auf Elektra Musician wo selbst (oder gerade ?) dieser Fakt aber eine treffliche Hommage dieser Partie an den Großmeister ermöglicht …. und Lacy ist IMO immer vordringlich Lacy, weshalb bei ihm Näherungen an Monk nicht partielle Selbstaufgabe bedeuten ….

Vorhin live: Oliver Lake-William Parker-Dieter Ulrich – vielleicht morgen ein paar Zeilen dazu, nur soviel: ein anderer Parker, ein sehr schönes Konzert, v.a. das zweite Set verdammt toll!

Jetzt, obwohl ich immer noch nicht weiss, wer das links auf dem Cover ist:

John Coltrane – Ascension

Mein lieber Mann, das ist aber doch etwas anstrengend.

vorgarteneinfach lauter machen.

Sollte ich dazu sonst irgendetwas einnehmen?

Das Piano irgendwie sehr free, aber die Bläser eher post-bopig. Eigentümliche Verbindung. Finde langsam gefallen an diesem ganzen Avantgarde-Kram.