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Bereits im Juni auf Record Makers erschienen.
Tracklist:
01. Pépito Bleu
02. The Colour Of Your Mind
03. Sedulous
04. Cochon Ville
05. Magical Hurricane
06. Russian Attractions
07. Mayday
08. Draw Your World
09. My Poseidon
10. Against The Law
11. My God Is Blue
12. Yes, It’s PossibleDer französische Soundmagier legt mit My God Is Blue seinen mittlerweile vierten vollwertigen Longplayer vor und festigt damit eigentlich nur die bereits auf dem Vorgänger Sexuality (anyone remember Divine als Frankreichs Beitrag zum Eurovision Song Contest 2008?) bei manch geneigtem Hörer erzeugte Vision des etwas waldschratigen Sexbesessenen mit unträglichem Gespür für sanfte Balladen und tanzbare Popmelodien.
Dieses Album wurde von Tellier nun wie folgt angekündigt:
„Höre nicht meiner Platte zu, höre auf meine Botschaft, schwinge zu meiner Musik, lass unsere Träume sich verschmelzen und unsere Energien sich ergießen in einer gigantischen, blauen Welle, die die Welt flutet – dann wird die Wahrheit ans Licht kommen.“ Äh, genau …Dieser Mann ist definitiv nicht ganz dicht, eine Ballade über einen magischen Wirbelsturm schreibt man bei geistiger Gesundheit wohl eher auch nicht. Als musikalische Inspiration für sein neues Album nennt Tellier u.a. Michael Jackson und George Michael, was angesichts der reichlich auf My God Is Blue vorhandenen, immer (mal mehr, mal weniger) in Kitschgefilde abtriftenden, aber letzten Endes auch irgendwo genialistischen (Electro)-Pop Dance Songs nicht weiter verwundert.
Um noch ein wenig die Klischeekiste zu bedienen: Tellier ist natürlich die wohl gelungenste Symbiose aus Jean Michel Jarre und Serge Gainsbourg, die man sich vorstellen kann, sûrement.
Ich halte My God Is Blue nun für Tellier’s bisheriges Meisterwerk, von Anfang bis Ende stimmig und vor „Hits“ nur so strotzend (man höre und sehe nur „Cochon Ville“).
Es wäre ein Fehler, diese Musik, Tellier an sich allzu ernst zu nehmen. Wer es schafft, dieser Kunst jedoch mit einem Augenzwinkern zu begegnen wird dafür rund eine dreiviertel Stunde hervorragend unterhalten.
Aktuell ganz starke **** mit Steigerungspotential.
Unbedingte Empfehlung für Carrot Flower und eventuell Herrn Rossi, falls nicht ohnehin schon bekannt.
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WerbungsavoygrandUnbedingte Empfehlung für Carrot Flower
Auch, wenn Tellier mir schon ein (etwas schwammiger) Begriff war, danke – ich merke, du hast meine Maus-Besessenheit nicht vergessen!
Bei „Cochon Ville“ entfalten Track und Video durchaus ihre Wirkung (wenngleich nicht eine ganz deckungsgleiche). So ein bisschen die Schabernack-Alternative zu B. Ferrys „You Can Dance“. Das Album wird mein!--
the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationsavoygrandUnbedingte Empfehlung für Carrot Flower und eventuell Herrn Rossi, falls nicht ohnehin schon bekannt.
Jetzt erst gesehen … Danke für den Tipp! Seit seinem ESC-Auftritt hab ich Tellier schon irgendwie auf dem Radar, aber noch kein Album gehört. Scheint ja jetzt die beste Gelegenheit zu sein.
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savoygrand
Dieser Mann ist definitiv nicht ganz dicht, eine Ballade über einen
magischen Wirbelsturm schreibt man bei geistiger Gesundheit
wohl eher auch nicht.Zwischen Wahnsinn und Verstand
ist oft nur eine dünne Wand…Tellier ist natürlich die wohl gelungenste Symbiose aus Jean Michel Jarre
und Serge Gainsbourg, die man sich vorstellen kann, sûrement.Schön gesagt! Bei Track 1 hat mich der Gesang auch wirklich an
Gainsbourg erinnert. Schade dass die Nummer so kurz ist; da hätte
man mehr draus machen können.--
Software ist die ultimative Bürokratie.Mir gefällt „Sexuality“ weiterhin besser und „Divine“ bleibt natürlich outstanding.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt! -
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