Ich höre gerade … klassische Musik!

Zeit, mal wieder das Hirn durchzupusten:

Klar wie immer und mit viel Zeit, die er sich wohl zuvor genommen hat. Da lernt das Hirn noch auf die Tage. – Das passt nicht wirklich, aber gerade bei solchen Einspielungen werde ich ärgerlich über das Sterben. Ad Moravec.

Das Violinkonzert von Berg, mit Christian Ferras, der das Ding wohl bereits inhaliert hat, bevor er geboren wurde:

Keilberths Ansatz scheint oft bedächtig, zu bedächtig für den Drang von Ferras und Berg. Und dann wieder erschließt sich mir diese Bedächtigkeit wieder: Bei einem Requiem ist man nur manchmal laut und er, Keilberth, schleicht sich mit den Berlinern an die Klage gleichsam heran. Ich muss das dringend nachhören, irgendwo hier fliegt noch ein Radiomitschnitt des Berg-Konzerts mit Ferras und Karajan herum; diese Aufnahme habe ich impulsiver, was das Orchester betrifft, in Erinnerung. Ferras indes ist immer da.

Und mal sehen, ob ich noch Bruckner IX schaffe, sonst muss ich das wie soulpope machen, der Bruckner ja schon in der Früh auflegt.

Gypsy, das WTK mit Richter hat mich anfangs auch sehr beeindruckt und man braucht es wohl auch in einer vernünftigen Sammlung. Als ich es dann ein paar Jahre später gehört habe, war die Lust allerdings sehr verloren; weil es doch sehr schunkelt. Wobei auch da bei einigen Fugen großartige Flüge gelungen sind (kann ich jetzt nicht en détail benennen, ich habe die Einspielung nicht mehr).

und da sich ein rarer Regentag anküdigt, mglw im Tagesverlauf diese (IMO eine der erhörenswertesten) Bruckner 6 ….

soulpopeyou never walk alone ….

Das sagst Du so … Ich habe ja nicht die Einspielung aus Hamburg, sondern mit den Berlinern aus Salzburg. Überzeugt mich nicht wirklich, weil Keilberth und das Orchester da in einer Art aneinandergereihter Etappen spielen. Klar, die Bruckner’schen Riesenlinien mit den eingebauten Unterbrechungen und Wechseln zu bringen, ist nicht gerade die einfachste Aufgabe im Weltgebäude. Und die Wechsel im Ton herauszustellen, nicht wenig interessant.

soulpopeAuch wenn mich die Einspielung mit den Hamburgern (noch) enger fesselt, so empfinde ich die Deinerseits beschriebenen Defizite mit der „Berliner 9ten“ nicht – im Gegenteil kommen hier IMO die Tugenden des Dirigats von Keilberth zum Vorschein welcher in differenzierbarer Struktur aus lyrischen Passagen in expressive Teile übergehen kann und dies ohne jedweden Bruch zu verursachen ….

Da bleibt mir nur, das noch einmal zu überprüfen … aber das muss man ja eh ständig machen, ganz gleich, um wen es sich handelt. So entfernt sind wir in unserer Einschätzung gar nicht – das nimmt nicht wunder, denn Bruckner hat diese Kathedralen ja so komponiert -, nur das mit den fehlenden Brüchen, das möchte ich noch einmal nachhören. Am besten wohl mit Kopfhörer.

soulpopeDas Prüfen von Brucker – um nicht zu sagen die Prüfungen durch Bruckner – ist für mich einen nie endende Essenz …. übrigens ohne Kopfhörer, welche (mich) beengen bzw die Kathedralen zum einem Marterl verkommen lassen ….

Prüfungen durch Bruckner … allerdings. Wobei man im Laufe der Jahre ja lernt und dann zu Mahler IX und X geht. Und dann wieder weiß, was dieser Bruckner angestellt hat und zurückläuft – und immer so weiter.

Was die Kopfhörer betrifft – das ist im Moment meine klanglich beste Ausstattung, sehr viel länger als eine Stunde halte ich das Quetschen auf den Ohren, und sei es noch so lau, allerdings auch nicht aus. Zum Glück hat es Bruckner nicht völlig übertrieben.