Chet Baker

Originally posted by derBuschmann@8 Jul 2002, 22:09
Habe schon einiges von ihm gehört, besitze aber nichts. Hat mir alles gut gefallen. Es soll eine CD von einem seiner letzten Auftritte, mit der NDR-Bigband geben. Die soll richtig zu Tränen rühren

Hatte auch ein tragisches Ende. War zig Jahre auf Methadon und fällt dann in Amsterdam aus einem Hotelfenster.

Gruß Volker

hier ist sie, Volker.
In diese z.T. knalligen Bigband-Arrangements tupft er sehr weiche, zärtliche Muster hinein. Und an einer Stelle sagt er zum Publikum (sinngemäß): „something like this is very very extraordinary for me, and I enjoyed it so much. I hope you did too…“
In einem Tonfall, als wäre er sehr müde, aber auch im Reinen mit sich selbst.
Zwei Wochen später war er tot.

Originally posted by Copperhead@8 Jul 2002, 22:05
kann mir jemand tipps geben, was es von ihm noch empfehlenswertes gibt ?

Kenne auch „nur“ 10 Alben von Chet Baker.

Die Chet ist auch mein Favorit. Mein Einstieg war jedoch 1986 (?) die Mr. B. Absolute Empfehlung, wenn man auch mit einer schmalen Trio-Besetzung zurecht kommt. Dafür ist die Mr. B noch totaler auf Chet Baker und sein Spiel zugeschnitten.

Ich hab Mr. B noch als LP. Die CD-Reissue hat ein aussageloses dummes abschreckendes Cover, von dem man sich nicht abschrecken lassen darf, aber wohl 2 Bonustracks. Erschienen ist die LP auf Timeless, was oberflächlich betrachtet auch nach Billigverwertungslabel klingt, aber das nicht ist. Zumindest Mitte der 80er (später habe ich es nicht mehr verfolgt) war das ein hochkarätiges Jazzlabel, von dem man blind ALLES kaufen konnte.

Ich kenne den Herrn nur über Elvis Costello. Auf dessen 1983er Album „Punch the Clock“ spielt Baker ein phantastisches Trompetensolo im ohnehin phantastischen Song „Shipbuilding“.

MitchRyderFinde es schon mal gut, das Jazzmusiker hier auch erwähnt werden. Chet Baker ist einmalig und wird von mir heute noch verehrt. Hatte leider nie das Glück zu seiner Lebzeit ein Konzert von ihm zu hören. Doch was ich an Platten habe ist einfach großartig.

Hatte das Glück, ihn vor ca. 30 Jahren mal in Luxembourg hören zu können. Er spielte mit Tete Montoliu als Duo in einem kleinen Saal. Damals war er mir noch vollkommen unbekannt, ich hörte vorwiegend FreeJazz. In dem kleinen Saal saßen nur sehr wenige Zuhörer und ich konnte ihn aus allernächster Nähe hören.

Jahrelang habe ich nix von ihm gefunden, was mir zugesagt hätte. Bis ich ihn dann mal im Radio singen hörte. Das hat mich um-ge-hauen. Habe leider nur eine einzige LP von ihm, aber zahlreiche CDs. In 1954, Baker won the Downbeat Jazz Poll. Vor Miles Davis und Louis Armstrong. Die Aufnahmen die er damals für Pacific Jazz gemacht hat, konnten mich dann doch sehr begeistern.

mfG
Ingo

Copperheadkann mir jemand tipps geben, was es von [Chet Baker] noch empfehlenswertes gibt ?

Ich habe unter dieser Adresse:
http://rateyourmusic.com/list/hprill/essential_chet_baker_albums
vor einiger Zeit eine Liste meiner Meinung nach essentieller Baker-Alben zusammengestellt.

Bei weit über 200 Veröffentlichungen, von denen es einige der schlechteren mit verschiedenen Titeln auch gleich mehrfach gibt, ist es leider sehr einfach, aus Versehen üblere Dinge zu erwischen. Dann kommt noch dazu, dass 80% aller Leute glauben, Baker hätte nach 1978 nichts Nennenswertes mehr aufgenommen und damit einige seiner besten Platten übersehen.

Weiß jemand, ob es den fabelhaft Chet-Baker-Film „Let’s get lost“ als DVD gibt. Ich habe schon mehrfach versucht, ihn zu bekommen. Jedesmal Fehlanzeige !

hprill“Fabelhaft“? Hör ich zum ersten Mal. Im Chet Baker-Forum von Yahoo-Groups gibt es jedes Mal Wutausbrüche, wenn der Film erwähnt wird… die finden dort, der Film sei eine Aneinanderreihung übler Klischees und Halbwahrheiten… :roll:

Die sollten mal die Linernotes des Riverside-Albums „Chet“ lesen, in denen sich Orrin Keepnews über den Charakter von Chet Baker auslässt und sich quasi verbal übergibt. Ist schon irgendwie blöde, wenn ein Junkie-Musiker nachts das Studio ausraubt, um die Gerätschaften zum Drogenkauf zu verhökern.

So. 18.05.08 , 0:05 bis 6:00
WDR 3 Jazznacht
Chetting through the night
Zum 20. Todestag von Chet Baker
Moderation: Karsten Mützelfeldt, Günther Huesmann, Thomas Mau

Chet Baker Trompeter; Rechte: dpa „Prince Of The Cool“, „James Dean des Jazz“ – mit Chet Baker wird so einiges verbunden. Ein stilbildender Trompeter, legendär und legendenumwoben. Aus Anlass des 20. Todestages widmet ihm WDR 3 eine ganze Jazznacht: „Chetting Through The Night“. Sechs Stunden mit viel Musik, mit wichtigen Studioaufnahmen und historischen Konzerten: darunter der Mitschnitt seines Quartetts aus dem Kölner Börsensaal 1955 und das legendäre Reunion-Konzert mit Gerry Mulligan in der New Yorker Carnegie Hall 1974. Diese Tondokumente werden ergänzt durch Interviews, Hörbuchausschnitte, Zitate und durch die zwei Schwerpunktthemen „Let’s Get Lost: Zum Mythos Chet Baker“ und „Let’s Play It Cool: Chet Baker und die Folgen“, die sich mit dem Musiker und Menschen Chet Baker und seinem Wirken bis in die Gegenwart befassen. Durch die Nacht führen Karsten Mützelfeld, Thomas Mau und Günther Huesmann. NDR Info hält da locker mit und sendet diesen Monat 3 Sendungen zum 20. Todestag von Chet Baker .Siehe Programm http://www.ndrinfo.de/kultur/jazz/programm76.html