19.02.2012

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  • #8312939  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
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    duplo
    Beliebig empfand ich gar nicht die Auswahl der Stücke, als viel eher die ‚Reihung’ der Musikstile. Der Anfang beider Stunden war jeweils recht homogen, geprägt von Surf und div. 60’s Spielarten (Film/Western/Twang/Beat/Groove), in der Folge kamen mit den avantgardistischen und experimentellen Stücken, verschiedenen Jazz-Tunes und dem Blues allerdings weitere Musikstile hinein, bei denen das Wort ‚instrumental‘ m.E. nicht greift und die dementsprechend den von mir quasi falsch aufgehängten formalen Rahmen strapazierten.

    Nein, keine Hierachie. Wray, Dale & Shadows haben meinen Hörerwartung insofern entsprochen, als ich sie am ehesten mit Instrumentalstücken in Verbindung bringe. Die von mir benannten Musiker von Moondog, Fahey bis Coltrane würde ich hingegen wie oben angedeutet einfach nicht mit dem Wort ‚instrumental’ in Verbindung bringen. (Imagine in those days: „Schon die ‚neue’ Coltrane gehört?“ „Ja, ist wieder instrumental.“ – Geht doch nicht, oder?)

    ‚Instrumentals’ als Genre hab ich nicht einmal andeuten wollen. Da hast du mich falsch verstanden. Ich sprach im Falle von Surf – ein Gebiet, das ich zugegebenermaßen recht wenig kenne – dem ‚Instrumental‘ einen stilbildenden Aspekt zu, weil meinem Eindruck nach viele Surf Klassiker eben solche sind.
    NGD ist ja richtig obskur.

    Natürlich ist ein solches Angebot, wie du es machst, unverzichtbar, weil: Hohe Kunst der kulturellen Bildung, Abtl. Musikgeschichte, spartenübergreifend!
    ‚WD spielt seine Platten’ reicht mir als Gütesiegel, ob Neuheiten oder im ‚ordinary’ Roots-Mix, monothematisches Special oder im Countdown, egal, in jedem Fall immer eine Forschungsreise wert – was aber natürlich nicht heißt, dass ich den Erkundungen auch immer nachkommen kann, jede deiner Platte gleichermaßen und darüber hinaus nicht auch anderes schätze. Bis Sonntag also!

    Famoses Feedback, duplo. Ein paar Anmerkungen…

    Dem Faktor Homogenität wird bei der Musik-Abfolge immer gern Rechnung getragen, weil so eine Strecke „aus einem Guss“ Vergnügen bereiten kann und dem Hörer wenig abverlangt. Sinn der Sendung ist aber nicht, derlei Hörerwartungen zu bedienen. Im Gegenteil ist mir mehr daran gelegen, zumindest hin und wieder, infiltrativ zu wirken (um das große Wort „subversiv“ nicht zu strapazieren) und auf Kontrast zu setzen. Beide Selektionsarten, die subtile wie die überfallartige, können funktionieren oder scheitern. Was letztlich von der jeweiligen Aufnahmefähigkeit des Hörers abhängt. Link Wray, Erbie Bowser, John Fahey und Thelonious Monk in derselben Sendung unterzubringen, kann ja schwerlich gelingen, wenn man einen integrativen Ansatz verfolgt, da sind Stilsprünge unvermeidlich. Gretchenfrage daher: ist eine solche Stilvielfalt pro Sendung überhaupt sinnvoll?

    „Schon die neue Elvis-Single gehört?“ – „Ja, ist wieder gesungen.“ Nein, geht wirklich nicht. Ist dennoch formal richtig. Elvis sang halt, Trane blies (bzw. er trötete sinnlos, um dr.music zu zitieren). Wenn nun aber der kleinste gemeinsame Nenner zweier stilvielfältiger Stunden ist, daß nirgendwo gesungen wird, mag ein Hinweis darauf trotz mangelnder Sinnfälligkeit gestattet sein. Für unangemessen halte ich ihn nicht.

    Instrumentals als Genre? Aber klar! Und so obskur wie Du glaubst ist „NGD“ nicht. Weltweit kommen da sicher zigtausend Aficionados zusammen, kenne selbst ein paar persönlich. Und hatte mal das nicht uneingeschränkte Vergnügen einer längeren Diskussion mit Genre-Ideologen, in Malmö, anläßlich eines Rapiers-Gigs. Weil mir aufgefallen war, daß ein Teil des Publikums nur nach reinen Instrumental-Stücken frenetisch Beifall spendete. Während auf der Bühne gesungen wurde, unterhielten sich diese Leutchen ungeniert. Um ihren Unwillen kundzutun, wie mir später erklärt wurde. Hardcore, sage ich Dir.

    „…und darüber hinaus auch anderes“: was denn zum Beispiel? Nur mal so aus Neugierde.

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      #8312941  | PERMALINK

      duplo

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      Wolfgang DoebelingGretchenfrage daher: ist eine solche Stilvielfalt pro Sendung überhaupt sinnvoll?

      Ja, auf jeden Fall, aber ich kann mich nur wiederholen.
      Vielleicht äußern sich ja noch andere Foris dazu.

      Wolfgang Doebeling
      „…und darüber hinaus auch anderes“: was denn zum Beispiel? Nur mal so aus Neugierde.

      Ich danke dir für dein Interesse.
      Nun denn, hier ein paar Namen, die, glaube ich zumindest, in der deiner TOP 1000 nicht vorkommen, bei mir aber relativ vorne mit dabei sind:

      Bongwater, Ween, Henry Kaiser, Frank Zappa, Derroll Adams, Sebadoh, Washington HC, Masters of Reality, Primus, Shellac, Tocotronic, Coldplay u.v.m. s. RYM

      --

      #8312943  | PERMALINK

      wolfgang-doebeling
      Moderator
      KICKS ON 45 & 33

      Registriert seit: 08.07.2002

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      duploNun denn, hier ein paar Namen, die, glaube ich zumindest, in deiner TOP 1000 nicht vorkommen, bei mir aber relativ vorne mit dabei sind:
      Bongwater, Ween, Henry Kaiser, Frank Zappa, Derroll Adams, Sebadoh, Washington HC, Masters of Reality, Primus, Shellac, Tocotronic, Coldplay u.v.m. s. RYM

      Von Ween besitze ich zwei Singles, von Shellac eine, vom Rest der Genannten tatsächlich nichts. Deine RYM-Evaluationen werde ich bei Gelegenheit noch zur Kenntnis nehmen, danke.

      --

      #8312945  | PERMALINK

      hat-and-beard
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      Registriert seit: 19.03.2004

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      Welche Shellac-45 ist das, Wolfgang? Die Band war vor ca. 13/14 Jahren für mich eine Zeit lang musikalisch sehr wichtig und langfristig durchaus prägend (Klangvorlieben, Albinis rigoros erklärte Vinyl-Liebe). Inzwischen habe ich mich längst von allen Shellac-Platten getrennt, besitze natürlich aber viele Platten, die Albini aufgenommen hat.
      Hast Du auch Platten von Big Black?

      --

      God told me to do it.
      #8312947  | PERMALINK

      wolfgang-doebeling
      Moderator
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      „The Bird Is The Most Popular Finger“, mit „Admiral“. Schätze Albini als Produzenten und All-Around-Good-Guy auch sehr. Big Black? Nope.

      --

      #8312949  | PERMALINK

      duplo

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      Hat and beard Inzwischen habe ich mich längst von allen Shellac-Platten getrennt

      How comes, Hat?

      --

      #8312951  | PERMALINK

      duplo

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      Wolfgang DoebelingVon Ween besitze ich zwei Singles…

      Das freut mich, zu hören, Wolfgang. Welche 7″s hast du denn?
      Noch spannendere Frage: Was hälst du von der ’12 Golden Country Greats‘?

      --

      #8312953  | PERMALINK

      wolfgang-doebeling
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      KICKS ON 45 & 33

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      „Sky Cruiser“ (Sub Pop, pink) und „Piss Up A Rope“ auf einem meiner fave Labels (Diesel Only). Die zu letzterer Single gehörende LP hatte ich im RS ausführlich rezensiert (müßte zu finden sein).

      --

      #8312955  | PERMALINK

      duplo

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      Wolfgang Doebeling“Sky Cruiser“ (Sub Pop, pink) und „Piss Up A Rope“ auf einem meiner fave Labels (Diesel Only). Die zu letzterer Single gehörende LP hatte ich im RS ausführlich rezensiert (müßte zu finden sein).

      Die zweite hätte ich auch gern, die erste braucht man wohl nicht unbedingt, würde ich denken.
      Werde mich dann mal um den 96er Jahrgang des RS kümmern. Bin neugierig.
      Ich kann mich zumindest noch an die Glücksgefühle erinnern, als ich ‚Country Greats‘ am Tag der Veröffentlichung zum ersten Mal hörte. Ich bekam – damals schon großer Fan – das Grinsen einfach nicht mehr aus dem Gesicht.

      --

      #8312957  | PERMALINK

      hat-and-beard
      dial 45-41-000

      Registriert seit: 19.03.2004

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      duploHow comes, Hat?

      Nach der Zeit, in der ich viel Shellac (und Hüsker Dü, Fugazi, …) gehört habe, hörte ich lang nur Jazz. Als ich mich dann mehr und mehr wieder in Sachen Rock’n’Roll/(Alt)Country/Folk(-Rock) orientierte, habe ich sehr viel Wert auf Songs gelegt, da waren mir die Shellac-Platten irgendwann nicht mehr substantiell genug. Würde ich aber gern mal wieder überprüfen.

      --

      God told me to do it.
      #8312959  | PERMALINK

      duplo

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      Hat and beardWürde ich aber gern mal wieder überprüfen.

      Solltest du! Die knöcherne Trockenheit der Snare, die abgeklärt monotonen Bass-Strecken und die gemächlich heranreitende Gitarre, die ungezügelte Wucht der finalen Momente …. , ja, das hat schon was.

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