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Ein befreundeter Musiker und Journalist hat mir mal gesagt, mit zwei Akkorden und 1a Schlaghand machst Du mehr Eindruck beim Zuhörer als 58 Akkorde spielen zu können und dabei den richtigen Einsatz der Schlaghand zu vernachlässigen.
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WerbungAnitaMal grundsätzlich: Große Solisten müssen zwangsläufig auch gute Rhythmusspieler sein, sonst würden ihre Soli ganz schrecklich klingen. Mein Gitarrenlehrer hat immer gesagt: „Vergiss die ganze Solirerei, 95 % der Zeit auf der Bühne spielst Du Rhythmus – und der muss sitzen! Sonst kannste den ganzen Rest vergessen.“ Und der Bursche war ein sauguter Solist.
So ist das. Und deshalb sind gerade die Jazzleute immer auch sehr gute Rhythmusspieler, Reinhardt und Christian sowieso.Ja klar muss ein guter Solist ein gutes Rhythmusgefühl haben – aber ein guter oder gar herausragender Rhythmusgitarrist wird er deswegen noch lange nicht. Da geht es meiner Ansicht nach um zwei verschiedene Dinge. Es gibt ja auch – v.a. im modernen Jazz – Gitarristen, die fast nur spielen, wenn sie ein Solo zu spielen haben. In der Big Band ist das natürlich anders, da kriegt der Gitarrist meist gar kein Solo – Sam Hermann wäre da noch ein weiterer, ich kenne zwar nicht viele Platten mit ihm (v.a. von ein paar Stücken mit der Thad Jones-Mel Lewis Big Band), aber er fällt auf gute Weise auf, man nimmt ihn war, merkt dass er da ist – das ist ja der zentrale Punkt … und ob Christian das z.B. ebensogut hingekriegt hätte, weiss ich nicht, denn in Goodmans Big Band war er ja nie festes Mitglied … aber da fällt mir auch schon der nächste grosse Rhythmusgitarrist ein: Allan Reuss! … und bei Django war es halt so, dass stets ein bis drei weitere Gitarristen dabei waren, die eben nur oder fast nur Rhythmusgitarre spielten … da fällt mir Hänsche Weiss ein, den ich vor ein paar Monaten live sah, grossartiges Erlebnis, mit einem unfassbaren Rhythmusgitarristen, der eine rein akustische, in liebevoller Schrammarbeit abgewetzte Gitarre spielte, vor ihm ein Mikrophon wie bei einem Bläser oder wie man es im Club allenfalls vor den Verstärker stellen würde … der hatte einen unglaublichen Beat drauf – und nein, auch wenn er mal solierte und die Rollen getauscht wurden, Weiss selbst war in der Begleitrolle nicht annähernd so toll … das mag teils am Instrument und dem gewählten Sound gelegen haben, klar … aber ich wehre mich entschiededn gegen die Behauptung, jeder gute Gitarrensolist oder einfach jeder gute Gitarrist sei auch ein guter Rhythmusgitarrist, das greift mir zu kurz und drückt zuwenig Wertschätzung aus für diejenigen, die sich wirklich der Rhythmusgitarre verschrieben haben.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windJa klar muss ein guter Solist ein gutes Rhythmusgefühl haben – aber ein guter oder gar herausragender Rhythmusgitarrist wird er deswegen noch lange nicht. Da geht es meiner Ansicht nach um zwei verschiedene Dinge. Es gibt ja auch – v.a. im modernen Jazz – Gitarristen, die fast nur spielen, wenn sie ein Solo zu spielen haben. In der Big Band ist das natürlich anders, da kriegt der Gitarrist meist gar kein Solo – Sam Hermann wäre da noch ein weiterer, ich kenne zwar nicht viele Platten mit ihm (v.a. von ein paar Stücken mit der Thad Jones-Mel Lewis Big Band), aber er fällt auf gute Weise auf, man nimmt ihn war, merkt dass er da ist – das ist ja der zentrale Punkt … und ob Christian das z.B. ebensogut hingekriegt hätte, weiss ich nicht, denn in Goodmans Big Band war er ja nie festes Mitglied … aber da fällt mir auch schon der nächste grosse Rhythmusgitarrist ein: Allan Reuss! … und bei Django war es halt so, dass stets ein bis drei weitere Gitarristen dabei waren, die eben nur oder fast nur Rhythmusgitarre spielten … da fällt mir Hänsche Weiss ein, den ich vor ein paar Monaten live sah, grossartiges Erlebnis, mit einem unfassbaren Rhythmusgitarristen, der eine rein akustische, in liebevoller Schrammarbeit abgewetzte Gitarre spielte, vor ihm ein Mikrophon wie bei einem Bläser oder wie man es im Club allenfalls vor den Verstärker stellen würde … der hatte einen unglaublichen Beat drauf – und nein, auch wenn er mal solierte und die Rollen getauscht wurden, Weiss selbst war in der Begleitrolle nicht annähernd so toll … das mag teils am Instrument und dem gewählten Sound gelegen haben, klar … aber ich wehre mich entschiededn gegen die Behauptung, jeder gute Gitarrensolist oder einfach jeder gute Gitarrist sei auch ein guter Rhythmusgitarrist, das greift mir zu kurz und drückt zuwenig Wertschätzung aus für diejenigen, die sich wirklich der Rhythmusgitarre verschrieben haben.
Bevor ich jetzt ellenlange Monologe verzapfe – Fakt ist: Du wirst garantiert unter den großen Sologitarristen keinen einzigen finden, der nicht zumindest sehr ordentlich Rhythmus spielt bzw. spielen kann wenn es notwendig ist. Zumindest kenn ich nicht einen. Große Solisten sind immer auch gute Rhythmusspieler, umgekehrt gilt das natürlich nicht (siehe Kollege Weiss).
Und was meine Wertschätzung von Rhythmusgitarristen angeht: Da liest Du etwas rein, was da weder steht noch gemeint war. Im Gegenteil, ich stehe sehr auf Gitarristen, die hinabsteigen in den Maschinenraum und die Sache am Laufen halten.--
"Du nicht, Schickelgruber!" (Der Wendepunkt, Klaus Mann)Mick67Ein befreundeter Musiker und Journalist hat mir mal gesagt, mit zwei Akkorden und 1a Schlaghand machst Du mehr Eindruck beim Zuhörer als 58 Akkorde spielen zu können und dabei den richtigen Einsatz der Schlaghand zu vernachlässigen.
:bier:;-)
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"Du nicht, Schickelgruber!" (Der Wendepunkt, Klaus Mann)AnitaBevor ich jetzt ellenlange Monologe verzapfe – Fakt ist: Du wirst garantiert unter den großen Sologitarristen keinen einzigen finden, der nicht zumindest sehr ordentlich Rhythmus spielt bzw. spielen kann wenn es notwendig ist. Zumindest kenn ich nicht einen. Große Solisten sind immer auch gute Rhythmusspieler, umgekehrt gilt das natürlich nicht (siehe Kollege Weiss).
Und was meine Wertschätzung von Rhythmusgitarristen angeht: Da liest Du etwas rein, was da weder steht noch gemeint war. Im Gegenteil, ich stehe sehr auf Gitarristen, die hinabsteigen in den Maschinenraum und die Sache am Laufen halten.Okay, alles klar, was die Wertschätzung betrifft – es klang für mich einfach ein wenig nach „das kann jeder“ (was nun nicht heissen muss, „das ist also nichts wert“). Aber auf „sehr ordentlich“ können wir uns gerne einigen! Bloss geht es hier ja um die besten und nicht um „sehr ordentliche“ – und die besten sind dann halt oft diejenigen, die wie Condon oder Green sich darauf spezialisierten
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMick67Ein befreundeter Musiker und Journalist hat mir mal gesagt, mit zwei Akkorden und 1a Schlaghand machst Du mehr Eindruck beim Zuhörer als 58 Akkorde spielen zu können und dabei den richtigen Einsatz der Schlaghand zu vernachlässigen.
Das stimmt auch irgendwie. Wenn du weisst, wie du anschlagen musst, mit welchem Rhythmus, dann kannst du aus einem ganz einfachen Akkord unglaublich viel herausholen. Und dann macht auch das Gitarrespielen Spaß und wird erst so richtig interessant.
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Doc F.Nach welchen Kriterien soll man auch „den besten Rhythmusgitarristen“ bestimmen – das ist ja keine messbare Qualität ;-).
Deshalb sind diese Listen auch unsinnig. Es gibt kein besser oder schlechter, es gibt nur: Gefällt mir, oder gefällt mir nicht.
Doc F.
Townshend oder Page sind natürlich exzellent, waren aber natürlich auch immer gleichzeitig Leadgitarristen.In diese Riege gehört noch Hendrix, dann hat man 3 sehr gute Beispiele für exzellente Rhythmus- und Leadgitarristen. Eine eher etwas seltene und immer mehr aus der Mode kommende Kunst. Andere gute Lead- und Rhythmusgitarristen sind Andy Summers (Police), Andy Partrige (XTC), Rory Gallagher, SRV, Alex Lifson (Rush) und noch einige mehr
AnitaMal grundsätzlich: Große Solisten müssen zwangsläufig auch gute Rhythmusspieler sein, sonst würden ihre Soli ganz schrecklich klingen. Mein Gitarrenlehrer hat immer gesagt: „Vergiss die ganze Solirerei, 95 % der Zeit auf der Bühne spielst Du Rhythmus – und der muss sitzen! Sonst kannste den ganzen Rest vergessen.“ Und der Bursche war ein sauguter Solist.
Absolute Zustimmung! Dem ist nichts hinzuzufügen
Anita
So ist das. Und deshalb sind gerade die Jazzleute immer auch sehr gute Rhythmusspieler, Reinhardt und Christian sowieso.Und Joe Pass, George Benson, Scofield usw.
AnitaBevor ich jetzt ellenlange Monologe verzapfe – Fakt ist: Du wirst garantiert unter den großen Sologitarristen keinen einzigen finden, der nicht zumindest sehr ordentlich Rhythmus spielt bzw. spielen kann wenn es notwendig ist. Zumindest kenn ich nicht einen. Große Solisten sind immer auch gute Rhythmusspieler, umgekehrt gilt das natürlich nicht
Wieder absolut richtig. Nur wird hier leider oft der verkehrte Umkehrschluss gezogen. K. Richards ist eines der besten Beispiele. Meiner Meinung nach ein sehr guter Gitarrist mit einem eigenen Stil. Seine Soli sind okay, sein Timing teilweise schludrig. Trotzdem hat das Charme, wenn der Mann spielt. Es passt halt genau zum Stonessound. Aber es gibt eine Menge Gitarristen die weitaus „präziser“ spielen als Richards. Eine wahre Rhythmusmaschine waren z.B. Johnny Ramone und Malcom Young (AC/DC). Aber auch Joe Strummer (meist mit einer cleanen Tele) war großartig.
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Modism...an aphorism for clean living under difficult circumstancesMir fehlt Hendrix, der als Rhythmusgitarrist seine Karriere begann und später aus der Not eben Rhythmus- und Sologitarre im Spiel technisch vereinte was auch seinen Stil enorm prägte.
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Früher war mehr Lametta!AnitaMal grundsätzlich: Große Solisten müssen zwangsläufig auch gute Rhythmusspieler sein, sonst würden ihre Soli ganz schrecklich klingen. Mein Gitarrenlehrer hat immer gesagt: „Vergiss die ganze Solirerei, 95 % der Zeit auf der Bühne spielst Du Rhythmus – und der muss sitzen! Sonst kannste den ganzen Rest vergessen.“ Und der Bursche war ein sauguter Solist.
So ist das.Einspruch. Ich sage nur: B.B. King. George Harrison und Mick Taylor sind/waren auch keine besonders guten Rhythmusspieler.
Mick67Ein befreundeter Musiker und Journalist hat mir mal gesagt, mit zwei Akkorden und 1a Schlaghand machst Du mehr Eindruck beim Zuhörer als 58 Akkorde spielen zu können und dabei den richtigen Einsatz der Schlaghand zu vernachlässigen.
Sehe ich nicht so. Ein Akkord reicht.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluej.w.Einspruch. Ich sage nur: B.B. King. George Harrison und Mick Taylor sind/waren auch keine besonders guten Rhythmusspieler.
Wie kommst Du denn auf DIE Idee??? Dann hör Dir mal an, was George bei den Beatles und solo an Rhythmus gespielt hat: absolut einwandfrei! Dasselbe gilt für Mick Taylor, nachzuhören z.B. auf den Montreux-Sessions!
Im übrigen fällt mir da noch der Gottvater ein, wenn es um die Kombination von coolem, groovenden Rhythmus und eingearbeiteten Leads geht: Mick Green, hier leider noch nicht genannt.--
"Du nicht, Schickelgruber!" (Der Wendepunkt, Klaus Mann)Danke, habe sowohl Harrison als auch Taylor sehr intensiv studiert. Keine großen Rhythmusgitarristen. Du willst Taylors John Lee Hooker-Tribute bei Shake your hips als Referenz-Beispiel nehmen? Das ist okay. Auch seine Riffs bei Live with me und Bitch sind natürlich okay. Aber herausragend? Come on. Und bei den Beatles war Lennon der prägende Rhythmusgitarrist. Ich finde George als Gitarristen ganz toll. Aber er war kein guter Rhythmusgitarrist. Du magst in dem, was Dein Gitarrenlehrer gesagt hat und Du verinnerlicht hast, für den Großteil der Gitarristen recht haben. Aber es ist kein absolut gültiges Gesetz. Wir können uns aber auf den Passus: Ausnahmen bestätigen die Regel einigen.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueWer eigentlich auch nicht fehlen darf: Lou Reed (in Kombination mit Sterling Morrison)
Lou Reed und ein guter Rhythmusgitarrist? Ja, das war er! Man muss sich nur „What Goes On“ anhören. Ich glaube, es gibt wohl keinen Gitarrenrhythmus, der das Wort „cool“ mehr verdient als jener bei VU mit eben dieser Aufnahme.
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Wie bewertet man notorische Schrubber, wie Neil Young?
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I was born with a plastic spoon in my mouthBlossom ToeWie bewertet man notorische Schrubber, wie Neil Young?
Nun, als gut oder schlecht.:lol:Jeder, wie Neil ihm halt zusagt oder nicht.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollBlossom ToeWie bewertet man notorische Schrubber, wie Neil Young?
erstens mal ist Neil Young alles andere aber kein notorischer Schrubber! hör dir mal sein Spiel über alle seine Genres hinweg an und zweitens passt er nicht in diese Schubladen rein, die manche so gerne hätten
Als Gitarrist gefällt mir auch noch J J Cale sehr wegen seinem tollen laid back Stil.--
DJ = Datei-Jockey -
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