Robert Plant & Band Of Joy – 03.08.2011

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    muldensound

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    Aus einer fernen Zeit, da Rocksänger zu sein noch körperlichen Einsatz bedeutete, sind wenige übrig geblieben. Und noch weniger schaffen es heutzutage, glaubwürdig rüberzukommen, nicht nur als lächerliches Abziehbild verblassender Erinnerung. Einer von diesen ist Robert Plant, der in Berlin sein Nachholkonzert vom Herbst letzten Jahres gab, einziger Deutschlandtermin der laufenden kleinen Europa-Tournee.

    Das Wetter war traumhaft und der Platz in der Zitadelle Spandau mit rd. 6.000 Zuschauern ordentlich gefüllt. Das Schöne an Konzerten von in die Jahre gekommenen Künstlern ist ja, dass das Publikum nicht drängelt, sondern locker steht und geniest. Der Genuss begann bereits mit dem Vorprogramm, dem „North Mississippi Allstars Duo“, zwei Jungspunden von ebenda, die ihre Sache wirklich gut machten. Der rote Faden hieß Blues, natürlich, doch im Gegensatz zu anderen Gitarre/Schlagzeug-Bands spielte man mit vielen Facetten, um die Angelegenheit über die Zeit spannend zu halten. Obskure saitenbespannte Instrumente wurden zum Klingen gebracht, der Beat auf dem Waschbrett durch den Verzerrer gejagt oder auch mal eine folkige Picking-Nummer auf zwei Gitarren vorgetragen. Alles auf musikalisch hohem Niveau und so wurde uns die Zeit gar nicht lang bis kurz nach Acht Herr Plant mit seiner Band of Joy die Bühne betrat. Erfreulicherweise wurden für die Live-Präsentation dieselben Leute verpflichtet, die das Album im letzten Jahr eingespielt hatten und wir konnten uns im Folgenden an Buddy Millers virtuosem Gitarrenspiel erfreuen. Los ging’s mit „Black Dog“, das man am Text zwar erkennen konnte sonst aber an des Sängers Spätwerk angepasst worden war. Die hohen Phrasierungen übernahm dabei Frau Griffin. Wer Led Zep Songs erwartete, der wurde in den folgenden beiden Stunden gut bedient. Wer allerdings gehofft hatte, sie möglichst originalgetreu zu hören, wurde natürlich enttäuscht. Die Mischung empfand ich insgesamt als sehr ausgewogen; Songs von „Band of Joy“ und der Vorgängerplatte „Raising Sand“, gespickt mit ein paar Songs „from the twentieth century“. Den drei Solisten in der Band, Buddy Miller, Patty Griffin („Grammy Winner this year!“) und Darryl Scott wurde Raum gegeben für jeweils einen eigenen Titel, Plant sang dazu die Background-Stimme oder trank Tee derweil. Alles gipfelte schließlich in einer ausufernden Version von „Ramble On“. Gegen Ende der Show ließ Robert Plant dann auch mal ein paar der Schreie hören, für die wir ihn so geliebt haben, als wir jung waren. Ich kann es noch, sollte das vielleicht heißen, aber es ist nicht mehr meine Musik. Die Zugaben bestanden dann doch noch aus zwei Songs von „III“: „Bron-Y-Aur-Stomp“ und „Gallows Pole“. Für mich war das insgesamt ein rundum stimmiger Abend, gar nicht mal nostalgisch, einfach nur schön…

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