Punk

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  • #76163  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,471

    @tomjoad 2498488 wrote:

    … In unserer Schule gab es einen „echten“ Punk, der hörte nur Dead Kennedys, Cramps, Plasmatics und ähnliche. Sex Pistols waren Ihm schon zu kommerziell. Kaum jemand wird diese Bands heute noch hören, geschweige denn verkaufen sich noch Ihre Platten.
    .

    Mit den „echten“ Punks war das ja immer so eine Sache, zumal wenn sie aus bürgerlichem Elternhaus kamen und das Gymnasium besuchten;-). Die drei genannten haben übrigens erst reüssiert , als die Pistols schon seit Jahren Geschichte waren.
    Man sollte auch nicht vergessen , dass 90 % der Sachen, die unter dem Label „Punk“ veröffentlicht wurden, absoluter Schrott waren. Die Kritik an der Liste bezog sich ja hauptsächlich auf das Fehlen von ein paar essentiellen Veröffentlichungen.

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      #8048241  | PERMALINK

      slow-train

      Registriert seit: 25.09.2008

      Beiträge: 2,103

      TomJoadWo habe ich die Smiths erwähnt ? Obwohl sie für mich keinesfalls Punk sind ( genausowenig wie The Cure ) sind Sie natürlich relevant und zählen doch gerade zu denen die auch heute noch als Einfluss genannt werden. Ich sprach von den Cramps und Plasmatics.

      The Smiths waren ein Beispiel, wie junge Leute heute zu Bands wie The Cramps finden können (sicher über Umwege, aber so weit ist es nicht mehr). So schwer war das jetzt auch nicht zu verstehen. Und zu behaupten kaum jemand würde sie (The Cramps) heute noch hören oder gar neu entdecken ist schlichtweg nicht richtig. Mehr habe ich nicht ausdrücken wollen.
      Pop erschließt sich rückwärts einfacher. Libertines-Clash-Ramones-Cramps wäre zum Beispiel eine logische Folge. Dass The Cramps heute nur noch selten ein Erweckungserlebnis darstellen, mag stimmen, dass sie vergessen sind und nicht gehört werden, nicht

      Und ich habe The Smiths auch nicht als Punk bezeichnet, ich schrieb ja sogar davon, dass es von da aus, historisch und dank der Einflüsse, kein weiter weg mehr ist, um Punk zu entdecken.

      TomJoad
      Und was hat jetzt Tom Petty im Umfeld Punk zu suchen?

      Nichts. Gott sei Dank. Dass Pettyhörer nur schwer zu Punk finden werden, habe ich sogar inhaltlich foruliert.
      Ich hätte, als aktuelleres Beispiel, auch Arcade Fire nennen können. Deren junge Hörer werden meistens auch eher bei Springsteen landen als bei den Sex Pistols.

      --

      #8048243  | PERMALINK

      tomjoad

      Registriert seit: 29.04.2005

      Beiträge: 3,192

      lathoUnd was ist schon Mainstream? Der Boss?

      http://de.wikipedia.org/wiki/Mainstream

      Mainstream sind z.B. neuerdings auch die Irish-Folk-Punker Dropkick Murphys, spätestens seitdem Sie „Badlands“ regelmässig covern und kürzlich auch mit dem Boss zusammen gespielt haben : http://www.youtube.com/watch?v=rGvZGCh16yA Also kein Punk, oder ?

      Für mich ist Mainstream kein Schimpfwort. Massengeschmack ist nichts Schlimmes , so finde ich zumindest immer Leute mit denen ich mich über meinen Musikgeschmack austauschen kann. Der Austausch fällt allerdings schon bei einem Künstler wie Paul Weller schwer, der Name ist schon den wenigsten geläufig. Mit Miles Kane , Bill Calahan, Low, Fleet Foxes brauch ich dann gar nicht erst zu kommen

      --

      Clarence doesn't leave the E Street Band when he dies. He leaves when we die
      #8048245  | PERMALINK

      otis
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 22,557

      Cramps ohne Einfluss? Mach dich nicht lächerlich, TomJoad.
      Plasmatics, klar (obwohl man nicht weiß, ob Lady Gaga die gute Wendy nicht doch insgeheim zu ihren Ahnen zählt), aber Cramps?
      Dass der Rockabilly weiterhin seine Power bewahrt hat und immer mal wieder an die Oberfläche kommt, darf auch da und dort dem erfrischenden Einfluss der Cramps zugeschrieben werden. Dass ihre Verbindung von Punk und Rockabilly, ihre Lesart des Garagerock Vorbild für x Bands war, dürfte ebenfalls kaum in Frage stehen.
      Keine Relevanz? Die Cramps waren stilbildend!

      WenzelMit den „echten“ Punks war das ja immer so eine Sache, zumal wenn sie aus bürgerlichem Elternhaus kamen und das Gymnasium besuchten;-). Die drei genannten haben übrigens erst reüssiert , als die Pistols schon seit Jahren Geschichte waren.

      Quatsch: Die erste Cramps-Single ist von 78, die erste LP von 79.

      --

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      #8048247  | PERMALINK

      amadeus

      Registriert seit: 04.12.2003

      Beiträge: 10,741

      WenzelMan sollte auch nicht vergessen , dass 90 % der Sachen, die unter dem Label „Punk“ veröffentlicht wurden, absoluter Schrott waren. Die Kritik an der Liste bezog sich ja hauptsächlich auf das Fehlen von ein paar essentiellen Veröffentlichungen.

      Diesen Eindruck (Schrott) hatte ich damals auch, wobei ich die guten 10% erst gar nicht kennenlernte, geniale Alben wie „London Calling“ und „Horses“ mal ausgenommen. Punk war aus meiner Sicht in erster Linie Auflehnung, Aggression und Wut. Die Musik war nur eine Plattform. Politisch motivierte Gewalttaten/Terror-Anschläge eine andere. Ich konnte daran nichts gutheißen. Bei der Punk Liste bin ich total leidenschaftslos und wundere mich, wie wichtig diese hier genommen wird.

      --

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      #8048249  | PERMALINK

      werner
      Gesperrt

      Registriert seit: 05.05.2008

      Beiträge: 4,694

      Ich finde, man sollte die Punk-Diskussion in den Punk-Thread schieben. Das wird doch zur nerd-Diskussion, Thema ist aber der neue RS. Und der hat nicht nur den Artikel über Punk.
      Wem es wichtig ist, die Nachhaltigkeit der Cramps oder anderer Bands zu beweisen, wäre doch in einem Punk-Thread besser aufgehoben.
      Mein ich jetzt nicht böse, aber ihr seht ja selbst, dass die Diskussion sich vom Heft gelöst hat und in das Genre abdriftet.

      --

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      #8048251  | PERMALINK

      wenzel

      Registriert seit: 25.01.2008

      Beiträge: 5,471

      otis

      Quatsch: Die erste Cramps-Single ist von 78, die erste LP von 79.

      ja, und die ersten Gigs waren sogar schon 76 ! Nichtsdestotrotz wurden die Cramps hier frühestens 1980 einer kleinen Minderheit bekannt, und der erwähnte echte Punk zählte wahrscheinlich nicht dazu.

      --

      #8048253  | PERMALINK

      tomjoad

      Registriert seit: 29.04.2005

      Beiträge: 3,192

      otisCramps ohne Einfluss? Mach dich nicht lächerlich.
      Plasmatics, klar (obwohl man nicht weiß, ob Lady Gaga die gute Wendy nicht doch insgeheim zu ihren Ahnen zählt), aber Cramps?
      Dass der Rockabilly weiterhin seine Power bewahrt hat und immer mal wieder an die Oberfläche kommt, darf auch da und dort dem erfrischenden Einfluss der Cramps zugeschrieben werden. Dass ihre Verbindung von Punk und Rockabilly, ihre Lesart des Garagerock Vorbild für x Bands war, dürfte ebenfalls kaum in Frage stehen.
      Keine Relevanz? Die Cramps waren stilbildend!

      Quatsch: Die erste Cramps-Single ist von 78, die erste LP von 79.

      Von mir aus bin ich ( als wohl eher durchschnittlicher RS Leser ) kein Maß-Stab für Spezialisten wie dich, Latho u.a., ich kenne allerdings kein einziges Lied von den Cramps ( von den Dead Kennedys immerhin 2 ;-) ) und habe auch wissentlich in keinem einzigen Artikel oder Buch über die Band Cramps als Einfluss gelesen. In Ihrem speziellen Genre – der Verbindung von Punk und Rockabilly wie du schreibst – wird das dann wohl so sein dass Sie stilbildend waren .

      Du erwartest aber dass ein Mainstream-Magazin alle Details einer Szene beleuchtet in einem „Special“ über 16 Seiten incl. Werbung und Bilder, und da kann man ja nur enttäuscht werden

      --

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      #8048255  | PERMALINK

      redbeansandrice

      Registriert seit: 14.08.2009

      Beiträge: 13,416

      TomJoad
      Für mich ist Mainstream kein Schimpfwort. Massengeschmack ist nichts Schlimmes , so finde ich zumindest immer Leute mit denen ich mich über meinen Musikgeschmack austauschen kann. Der Austausch fällt allerdings schon bei einem Künstler wie Paul Weller schwer, der Name ist schon den wenigsten geläufig.

      also quasi Leute aus der Mitte der RS-Leserschaft…

      --

      .
      #8048257  | PERMALINK

      slow-train

      Registriert seit: 25.09.2008

      Beiträge: 2,103

      WenzelNichtsdestotrotz wurden die Cramps hier frühestens 1980 einer kleinen Minderheit bekannt

      Wann sie „hier“ wahrgenommen wurden, spielt auch gar keine Rolle. Deutscher Punk und die Wahrnehmung in der BRD ist für die Geschichte des Punk und all dem was danach kam, ja auch vollkommen unerheblich.

      --

      #8048259  | PERMALINK

      tomjoad

      Registriert seit: 29.04.2005

      Beiträge: 3,192

      AmadeusDiesen Eindruck (Schrott) hatte ich damals auch, wobei ich die guten 10% erst gar nicht kennenlernte, geniale Alben wie „London Calling“ und „Horses“ mal ausgenommen. Punk war aus meiner Sicht in erster Linie Auflehnung, Aggression und Wut. Die Musik war nur eine Plattform. Ich konnte daran nichts gutheißen. Bei der Punk Liste bin ich total leidenschaftslos und wundere mich, wie wichtig diese hier genommen wird.

      Kann ich so unterschreiben , und ich hab The Clash erst über Rock in the Casbah kennengelernt, ganz schön traurig :lol:

      redbeansandricealso quasi Leute aus der Mitte der RS-Leserschaft…

      und genau deshalb lese ich den RS so gerne …

      Slow TrainWann sie „hier“ wahrgenommen wurden, spielt auch gar keine Rolle. Deutscher Punk und die Wahrnehmung in der BRD ist für die Geschichte des Punk und all dem was danach kam, ja auch vollkommen unerheblich.

      Wahre Worte und trotzdem gehören für mich und wohl viele anderen Leser die Toten Hosen in eine Punkliste des RS . Von mir aus – und wahrscheinlich – auch als Eingeständnis an eine Erwartungshaltung der vielen Fans, die Leser des RS sind. So wie ein DJ manche ( bzw. die meisten ) Lieder spielen muss zu denen die Leute tanzen und nicht nur die , die Ihm am besten gefallen …

      --

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      #8048261  | PERMALINK

      hat-and-beard
      dial 45-41-000

      Registriert seit: 19.03.2004

      Beiträge: 20,413

      AmadeusPunk war aus meiner Sicht in erster Linie Auflehnung, Aggression und Wut. Die Musik war nur eine Plattform. Politisch motivierte Gewalttaten/Terror-Anschläge eine andere.

      Nicht Dein Ernst, oder?

      --

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      #8048263  | PERMALINK

      otis
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 22,557

      AmadeusDiesen Eindruck (Schrott) hatte ich damals auch, wobei ich die guten 10% erst gar nicht kennenlernte, geniale Alben wie „London Calling“ und „Horses“ mal ausgenommen. Punk war aus meiner Sicht in erster Linie Auflehnung, Aggression und Wut. Die Musik war nur eine Plattform. Politisch motivierte Gewalttaten/Terror-Anschläge eine andere. Ich konnte daran nichts gutheißen. Bei der Punk Liste bin ich total leidenschaftslos und wundere mich, wie wichtig diese hier genommen wird.

      Für Leute wie dich, Amadeus, hätten Liste und Artikel hochgradig wertvoll sein können. Nicht nur, dass zwischen Horses und London Calling einige Jahre liegen, eben die des Punk, sondern auch um mit den Vorurteilen aufzuräumen , die in manchen Köpfen schwirren, vielleicht auch in einigen der Redaktion.
      Punk und Gewalttaten/Terror? Ich bitte dich, wo hast du das denn her?
      90% waren Mist, genauso ein Schmarren.
      Am schlimmsten aber, dass sich hier nach wie vor die Meinung hält, dass Punk eine Musikrichtung sei, die bestimmte Merkmale aufweisen müsse.

      Der Punk von vor 35 Jahren (man sprach ja auch schon Anfang der 70s von Punk und meinte die US-Garagenbands der 60s) war alles andere als eine mit musikalischen Kenngrößen definierbare Musikrichtung, sondern eine umfassende Popkultur auf der Basis von Musik (wohl die erste Popkultur dieser Art).
      Genau deshalb gehören hier unbedingt Platten wie Horses und Marquee Moon hinein, ebenso wie die erste Dolls (zumindest) als Vorläufer-Platte. Meinetwegen sogar die ersten beiden Talking Heads. Und aus dem UK sicherlich auch so einiges mehr aus der Zeit. (Gibt es einen besseren und authentischeren Spot auf Punk als auf Roxy London?)
      Ob hüben wie drüben, die Punkästhetik war eine, die sich kraftvoll absetzen wollte von der vorherrschenden Rockästhetik, von der Medienlandschaft (neue Layouts, Fanzines…), der Mode, den Vertriebswegen etc pp.
      Nicht umsonst gibt es das dicke Buch von Greil Marcus: Lipstick Traces, in dem er eine gerade Linie zieht vom Dada bis zum Punk.
      Aber ich wollte eigentlich nicht über die Inhalte der Liste diskutieren, vielmehr noch mal verdeutlichen, dass hier eine Chance ausgelassen wurde, wieder etwas Klarheit in eine sicherlich amorphe Szene zu bringen.

      Noch kurz etwas zu dem Schwerpunkt Punk hier: Er kommt sicherlich auch zustande, weil Leute wie ich hier etwas erwarteten, was liebevoll, wenn auch strittig, die Kultur jener Zeit beleuchten würde (keine Abhandlung, keine Seminararbeit, aber Kenner- und Leidenschaft für Punk). Ich habe mir deshalb mal wieder den Stone gekauft. Dem war nicht so, ganz und gar nicht.

      --

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      #8048265  | PERMALINK

      wenzel

      Registriert seit: 25.01.2008

      Beiträge: 5,471

      Slow TrainWann sie „hier“ wahrgenommen wurden, spielt auch gar keine Rolle. Deutscher Punk und die Wahrnehmung in der BRD ist für die Geschichte des Punk und all dem was danach kam, ja auch vollkommen unerheblich.

      ach, Du kanntest die Cramps also schon vorher ? Erzähl mal…
      Abgesehen davon 1: was hat nu wiederum deutscher Punk damit zu tun ?
      Abgesehen davon 2: ich kann mich nicht erinnern, dass The Cramps als „Punk“ wahrgenommen wurde. Klar gab es Überschneidungen, ich sehe sie aber eher als Vorreiter der Psychobilly-Szene

      --

      #8048267  | PERMALINK

      slow-train

      Registriert seit: 25.09.2008

      Beiträge: 2,103

      Wenzelach, Du kanntest die Cramps also schon vorher ? Erzähl mal…

      Abgesehen davon 1: was hat nu wiederum deutscher Punk damit zu tun ?
      Abgesehen davon 2: ich kann mich nicht erinnern, dass The Cramps als „Punk“ wahrgenommen wurde. Klar gab es Überschneidungen, ich sehe sie aber eher als Vorreiter der Psychobilly-Szene

      1. Nicht viel. Es ging um dein „hier“ und das ist einfach unerheblich.
      2. Otis hat es ja beschrieben. Punk ist mehr als das Klischee der drei Akkorde. Insofern zählen The Cramps für mich auch zu Punk. Außerdem bin ich mir sehr sicher, dass Psychobilly ohne Punk unmöglich gewesen wäre. Aber das diskutiere ich jetzt nicht. Nicht hier, nicht heute.

      --

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