Jazz: Fragen und Empfehlungen

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  • #8044369  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,471

    „Somethin‘ Else“ ist so unglaublich gut, das Album läuft bei mir seit ich es habe fast jeden Tag ein oder zwei mal.

    Als nächstes Cannonball Adderley Album ist jetzt „Accent On Africa“ als UK-Erstpressung unterwegs. Ich bin gespannt.

    --

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    #8044371  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,007

    Oh, sehr schön! A different animal, allerdings, stell Dich auf Axelrod ein, sehr produziert, groovt aber toll und ist meines Wissens ziemlich rar (aber vor kurzem in Japan auf CD erschienen – hab ich mir noch nicht geholt). Cannonball spielt mehr Sopran als Alt, auch er spielt auch das Varitone (ein elektrisches Saxophon, das viele Leute nicht ausstehen können, aber meiner Ansicht nach ziemlich charmant klingen kann).

    Und ein tolles Cover hat die Scheibe – schon darum lohnt wohl die LP:

    Auf der Seite findest Du übrigens (fast) alle Angaben, die man sich zu Cannonball wünschen kann – hier der Eintrag zu Accent on Africa.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8044373  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,471

    Das Cover hat mich auch spontan angesprochen, außerdem habe ich hier gelesen, dass Du es vor einiger Zeit schon mal im Cannonball Thread empfohlen hast. Da musste ich zugreifen. Über die Cannonball-Seite bin ich auch schon gestolpert, unglaublich umfangreich.

    Dazu kommen mit derselben Bestellung noch Art Blakey & The Jazz Messengers – A Night In Tunisia (Blue Note Capitol), John Coltrane – Expression (Impulse UK) und Nina Simone sings the Blues (UK RCA). :-)

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    #8044375  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    nach reiflichen Überlegungen stimme ich gypsy zu, dass die besten Oliver Nelson Alben (Abstract Truth und Straight Ahead) vielleicht die besten Anknüpfungspunkte an Somethin Else sind (neben den offensichtlichen Miles Alben mit Adderley, Adderley/Coltrane in Chicago…), ganz abwegig find ich auch die besseren Coltrane Alben auf Prestige nicht (zB Tranein‘ In), oder Out of the Cool von Gil Evans, oder Adderley mit Bill Evans… aber in mancher Hinsicht ist Somethin‘ Else sicherlich das beste Album aller Zeiten (mein Saxophonlehrer illustrierte damit die Zweifel daran, ob er seinem Beruf gewachsen ist…)

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    #8044377  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    adderley mag ich auch recht gern habe mir die woche drei seiner Alben bestellt von Riverside.

    --

    #8044379  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,973

    redbeansandriceoder Adderley mit Bill Evans

    finde ich ein wahnsinnig schönes album – und in punkto eleganz SOMETHIN‘ ELSE sehr vergleichbar, auch wenn die eleganz woanders herkommt (durch connie kay z.b.). aber mir kommt halt eleganz sofort in den sinn, wenn ich SOMETHIN‘ ELSE höre – und so viele elegante jazzalben gibt’s ja nicht.

    --

    #8044381  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    hier treffen wohl zwei sehr unterschiedliche Eleganzbegriffe aufeinander;-), aber ich bin auch sehr vom Jazz geprägt (unfassbar elegant sind auch die frühen trio aufnahmen von al haig und duke jordan)… wie dem auch sei: Wilbur Harden – The King and I hatte ich vorhin vergessen

    --

    .
    #8044383  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,007

    Eleganz?

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8044385  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    drei absolute götter, gypsy:-)

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    #8044387  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,359

    Clau“Somethin‘ Else“ ist so unglaublich gut, das Album läuft bei mir seit ich es habe fast jeden Tag ein oder zwei mal.

    Als nächstes Cannonball Adderley Album ist jetzt „Accent On Africa“ als UK-Erstpressung unterwegs. Ich bin gespannt.

    „Accent On Africa“ ist schon sehr speziell, ich bin gespannt wie sie dir gefällt. Speakers Corner hat übrigens ein exzellentes Reissue von der Mercury LP „Cannonball Adderley Quintet in Chicago“ veröffentlicht. Fantastisches Album und eine meiner 5 liebsten Adderley LPs.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #8044389  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,007

    alexischickedrei absolute götter, gypsy:-)

    Manchmal auch Langweiler … bin mir selber nicht immer sicher, auch wenn ich sie jederzeit resolut verteidige! Nicht jede ihrer Scheiben, nicht jede Phase ihrer Karriere, aber die drei Alben oben finde ich alle toll.

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    #8044391  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,471

    Mal wieder ein paar Anfängerfragen: welche Alben von Miles Davis gehören in die Kategorie „Modaler Jazz“? „Kind Of Blue“, klar. Im deutschen Wiki werden auch „Milestones“ und „Ascenseur Pour L’échafaud“ gelistet, ist das richtig? Und: ist „Somethin‘ Else“ von Cannonball Adderley auch modaler Jazz?

    @atom:
    Danke für den Tipp, ich gehe morgen mal zu Speakers und schaue, ob ich sie dort finde.

    --

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    #8044393  | PERMALINK

    tejazz

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,100

    Clau
    @atom:
    Danke für den Tipp, ich gehe morgen mal zu Speakers und schaue, ob ich sie dort finde.

    Wenn nicht, können die die LP sicher bestellen.
    Es sind noch welche am Lager, ich denke aber, daß das dann in Gettorf liegt.

    --

    #8044395  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,007

    Auf „Somethin‘ Else“ – gerade dem simplen Titelstück – hat Miles, der schlaue Fuchs, diese neuen Konzepte zuerst ausprobiert, auf „Milestones“ gibt’s ein Gemisch aus Blues, Bop und modal (wobei man Blues ja auch schon fast modal ist, je nachdem, was man am Ende wirklich spielt), auf KoB gab’s dann fast nur noch Modales (der „All Blues“ hat Changes, die etwas komplexer sind als reguläre Blues-Changes, die in „Freddie Freeloader“ zu hören sind, wo richtigerweise dann der Pianist zum Einsatz kommt, der mit solcher Musik mehr anstellen konnte, Wynton Kelly).

    Das grosse Faszinosum ist natürlich „Flamenco Sketches“, in dem nur die Abfolge der Tonleitern festgelegt ist, aber jeder Solist selbst bestimmt, wann er zur nächsten wechselt. (Ich hab das Gefühl, ich hätte die Details dazu schon mal irgendwo gepostet.)

    Ich glaube eigentlich sowieso, dass das mit dem „Modalen Jazz“ überbewertet wird. Einerseits weil’s im Blues wie gesagt immer schon die Möglichkeit gab, enorm reduziert zu spielen, in einer Skala oder ein paar wenigen Skalen zu bleiben (eben „modal“ zu spielen), andererseits auch, weil es später eben ein Mittel unter anderen war. Das zweite Quintett machte mit den Stücken von Shorter und Hancock nicht modalen Jazz, da gibt’s Akkorde und Strukturen (verdammt komplizierte dazu), aber es gab halt auch die Möglichkeit, das alles äusserst reduziert zu verwenden, und mit Hancock/Carter waren auch Leute dabei, die in alle Richtungen gehen, jegliche „Hinweise“ der Solisten sofort aufzugreifen bereit waren.

    Bei Coltrane ist es vielleicht stärker so, dass er ab einer gewissen Zeit mehr modales gespielt hat – aber am Ende ist es doch nur ein Mittel zum Zweck, kein eigener Stil oder sowas… es ist auch nicht so, dass es keine Akkorde mehr gäbe. Es ist eher so, dass die reduzierte harmonische Grundlage dem Solisten viel mehr Optionen offenlässt, dass er eben auch irgendwelche Kirchentonarten spielen kann, dass er diverse Akkorde (oder Linien, die sich ja immer irgendwie in Akkorde aufschlüsseln liessen, wenn man daran denn interessiert wäre) über den gleichen Background legen kann.

    Und ganz so neu war das natürlich alles sowieso nicht, es kam einfach durch Miles gross heraus, hatte plötzlich in der ganzen Musikwelt grosse Wirkung (weil alle Gitarristen jetzt meinten, sie könnten jedes Stück einfach E spielen und so lange solieren, wie sie wollten, wohl ;-))
    Im ernst: es gab George Russell und Gil Evans, beide für Miles nicht unbedeutend, es gab schon bei Tristano völlig freie Improvisation, noch in den Vierzigern. Aber das waren eben Randbereiche, während diese Spielweise mit Miles dann in der Mitte der Jazzwelt auftauchte und für Aufsehen sorgte (Dolphy gab’s auch noch, dessen „Red Planet“ oder wie es hiess später zu „Impressions“ wurde, und ursprünglich ganz eng mit „So What“ verwandt war).

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    #8044397  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,471

    gypsy tail wind aber am Ende ist es doch nur ein Mittel zum Zweck, kein eigener Stil oder sowas…

    Ach so, ich dachte, das wäre ein eigener, wenn auch recht kurzlebiger Stil gewesen (eben nach Hard Bop, bzw. Cool Jazz). Gibt es ein Buch, wo ich sowas nachlesen kann?

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