Jazz: Fragen und Empfehlungen

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  • #8043979  | PERMALINK

    alexischicke

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    Beiträge: 1,776

    Der West Coast Jazz ist für mich ein leicht luftiger und lässiger Sound.Das sind für mich die Hauptvertreter Getz, Baker und Mulligan.Alle drei haben ja in den 50ern viel aufgenommen in Kalifornien.Getz hat glaube ich den Begriff zum ersten mal gebraucht.Baker hat ja das ganze teilweise ins extreme getrieben.

    Für mich ist das ein Gegenentwurf zum Cool Jazz.Viele West Coast Jazzer stammen aus der Band von Woody Herman aus seinen Herds.Der hat ja denen den Weg geebnet so ein Stück „Flamingo“ oder „Four Brothers“ ist doch typisch für den West Coast Jazz.

    Also West Coast Jazz ist einfach der ganze der Jazz der in Kalifornien seit den 40 aufgenommen wurde,können wir uns darauf verständigen?

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    #8043981  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    alexischickeDer West Coast Jazz ist für mich ein leicht luftiger und lässiger Sound.Das sind für mich die Hauptvertreter Getz, Baker und Mulligan.Alle drei haben ja in den 50ern viel aufgenommen in Kalifornien.Getz hat glaube ich den Begriff zum ersten mal gebraucht.Baker hat ja das ganze teilweise ins extreme getrieben.

    Kann man so sehen, aber Shorty Rogers muss unbedingt rein, denn er war absolut prägend – ich hab dazu im Rogers-Thread einiges geschrieben.

    alexischickeFür mich ist das ein Gegenentwurf zum Cool Jazz.Viele West Coast Jazzer stammen aus der Band von Woody Herman aus seinen Herds.Der hat ja denen den Weg geebnet so ein Stück „Flamingo“ oder „Four Brothers“ ist doch typisch für den West Coast Jazz.

    Das hingegen ist falsch… denn „Birth of the Cool“ war ja (siehe wieder Rogers-Thread) eins der prägenden Standbeine, auf denen der West Coast Jazz, wie Du ihn oben beschreibst, aufbaute. Chet ohne Miles wär wohl auch nicht so ganz gleich rausgekommen… Woody Herman war das andere Standbein, und da kommt eben auch Lester Young ins Spiel, der ja für die „four brothers“ prägend war, die wiederum den Herman-Sound geprägt haben.

    alexischickeAlso West Coast Jazz ist einfach der ganze der Jazz der in Kalifornien seit den 40 aufgenommen wurde,können wir uns darauf verständigen?

    Damit widersprichst Du dann aber Deinem oben formulierten Verständnis („leicht luftiger und lässiger Sound“) heftig… nach meinem empfinden macht eine engere Eingrenzung (also Ausschluss des „black California“) mehr Sinn, aber man muss das halt stets irgendwie verdeutlichen, wenn man den Begriff „West Coast Jazz“ gebraucht und das aus dem Kontext nicht eh schon klar wird.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8043983  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    So falsch ist meine Definition nicht

    http://de.wikipedia.org/wiki/West-Coast-Jazz

    Von Parcific Jazz Records habe ich glaube ich nur eine Platte! Shame on me!

    --

    #8043985  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    alexischickeSo falsch ist meine Definition nicht

    http://de.wikipedia.org/wiki/West-Coast-Jazz

    Abgesehen davon dass Wikipedia auch nicht einfach recht hat… stimmt das mit dieser Definition hier einigermassen überein:

    alexischickeDer West Coast Jazz ist für mich ein leicht luftiger und lässiger Sound.Das sind für mich die Hauptvertreter Getz, Baker und Mulligan.Alle drei haben ja in den 50ern viel aufgenommen in Kalifornien.Getz hat glaube ich den Begriff zum ersten mal gebraucht.Baker hat ja das ganze teilweise ins extreme getrieben.

    aber stimmt überhaupt nicht mit der hier überein:

    alexischickeAlso West Coast Jazz ist einfach der ganze der Jazz der in Kalifornien seit den 40 aufgenommen wurde,können wir uns darauf verständigen?

    Aber wie gesagt: den Begriff kannst Du für Dich gerne festlegen, wenn Du ihn im Dialog mit anderen gebrauchst, musst aus dem Kontext klar werden, was Du meinst. Meistens ist es wohl recht klar, dass quasi „weisser Jazz aus Kalifornien aus den 50ern“ gemeint ist, um es mal etwas anders zu umschreiben, aber manchmal geht’s eben auch um Sonny Criss oder Teddy Edwards…

    alexischickeVon Parcific Jazz Records habe ich glaube ich nur eine Platte! Shame on me!

    Da brauchen wir mal einen Label-Thread… überhaupt fehlen West Coast Threads noch völlig, redbeans und ich hatten da mal so ein Projekt…

    --

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    #8043987  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    Den frühen Art Pepper würde auch noch nennen wollen, der hat ja auch bei parcific aufgenommen.

    --

    #8043989  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    gypsy tail wind
    Da brauchen wir mal einen Label-Thread… überhaupt fehlen West Coast Threads noch völlig, redbeans und ich hatten da mal so ein Projekt…

    Jaja, davon redet ihr schon ziemlich lange, aber es passiert einfach nix! :lol:

    Bei einem PJ-Thread bin ich gerne dabei. Vielleicht kümmere ich mich mal um einen Anfang, allerdings kenne ich wenig aus der alten World Pacific Serie, mehr ab PJ-1.

    --

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    #8043991  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,480

    ich bin auch sehr dafür, West Coast Jazz nicht mit dem Jazz in Kalifornien ab den 40er oder auch ab den 50er Jahren gleichzusetzen… was Cool Jazz betrifft, find ich das ohnehin einen etwas problematischen Begriff, hatten wir auch schonmal das Thema… interessanter ist schon die Frage, ob Art Pepper ab irgendeinem Zeitpunkt keinen West Coast Jazz mehr gemacht hat… (ich tendiere zu nein, er ist dabei geblieben, so sehr sich seine Musik verändert hat)

    --

    .
    #8043993  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    katharsisJaja, davon redet ihr schon ziemlich lange, aber es passiert einfach nix! :lol:

    Bei einem PJ-Thread bin ich gerne dabei. Vielleicht kümmere ich mich mal um einen Anfang, allerdings kenne ich wenig aus der alten World Pacific Serie, mehr ab PJ-1.

    Ich hab noch eine Browser-Session mit vielen Label-Seiten und so daheim… vielleicht öffne ich die am Wochenende mal wieder und starte was…

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    #8043995  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    redbeansandriceich bin auch sehr dafür, West Coast Jazz nicht mit dem Jazz in Kalifornien ab den 40er oder auch ab den 50er Jahren gleichzusetzen… was Cool Jazz betrifft, find ich das ohnehin einen etwas problematischen Begriff, hatten wir auch schonmal das Thema… interessanter ist schon die Frage, ob Art Pepper ab irgendeinem Zeitpunkt keinen West Coast Jazz mehr gemacht hat… (ich tendiere zu nein, er ist dabei geblieben, so sehr sich seine Musik verändert hat)

    Wenn man das Label nicht auf den „klassischen“ WCJC beschränkt bestimmt nicht – aber wenn’s eine rein geographische Eingrenzung sein soll, dann ist sie auch stilistisch viel breiter und offener und dann passt Pepper bestimmt rein. Würd ich auch so sehen…

    Weitere Frage dann… was ist mit Buddy Richs Big Band aus den 60ern? Ist ja auch nicht grad, was man sich so als gängigen WCJ vorstellen würde… da mischt sich dann auch die ganze Studio-Szene irgendwie wieder ein… Leute wie Tom Scott, dann kommt bald auch noch Tom Waits ins Spiel… macht Charlie Haden WCJ?

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    #8043997  | PERMALINK

    karinsen

    Registriert seit: 23.11.2011

    Beiträge: 16

    Hallo ihr, Jazzfans und -kenner!

    Gerade zu „Jazz Fragen und Empfehlungen“ – eine Frage:
    was ist eigentlich dieser „NuJazz“ ? ich hab bemerkt, dass es immer beliebter wird, weiss aber nicht genau, was das ist! Und sofort würde ich auch nach einer hörenswerter Empfehlung für NuJazz fragen… danke euch :)

    --

    #8043999  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    Elektro-Zeugs… schau mal hier rein, da findest Du Hinweise:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Nu_Jazz

    Hat mich nie recht interessiert, was sich da so tut, aber aus der Ecke hab ich ne CD von Supersilent (ich glaub „6“, bin mir aber nicht sicher) und hab die auch live mal erlebt, was sehr toll war. Zudem ist Iain Ballamys „Food“ recht toll, kenne ich aber nur vom Radio. Bugge Wesseltoft fand ich hingegen immer ziemlich langweilig, an Nils-Petter Molvaer hab ich irgendwie auch das Interesse verloren, auch wenn der bestimmt nicht schlecht ist. Aber das war’s dann auch schon etwa, mehr kenn ich da nicht und das sind alles eher randständige Erscheinungen in der NuJazz-Ecke, zumindest soweit ich das beurteilen kann.

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    #8044001  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    mmh Buddy Rich ich habe euch mal ein Stück von ihm vorgestellt.Swing wäre für ihn der bessere Begriff.

    --

    #8044003  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,480

    gypsy tail windWenn man das Label nicht auf den „klassischen“ WCJC beschränkt bestimmt nicht – aber wenn’s eine rein geographische Eingrenzung sein soll, dann ist sie auch stilistisch viel breiter und offener und dann passt Pepper bestimmt rein. Würd ich auch so sehen…

    Weitere Frage dann… was ist mit Buddy Richs Big Band aus den 60ern? Ist ja auch nicht grad, was man sich so als gängigen WCJ vorstellen würde… da mischt sich dann auch die ganze Studio-Szene irgendwie wieder ein… Leute wie Tom Scott, dann kommt bald auch noch Tom Waits ins Spiel… macht Charlie Haden WCJ?

    aber geografische Eingrenzungen sind ja irgendwie hohl… und ich wär auch geneigt, die späteren Generationen von Studiomuskern da nicht mehr reinzunehmen… gibt schon schwierige Grenzfälle, die Duette von Anthony Ortega und Chuck Domanico etwa… vielleicht belässt man es doch bei den 50ern (und späterer Musik, die hier direkt anknüpft, die Atlas Sessions von Art Pepper, sowas)

    --

    .
    #8044005  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,047

    Bei der engeren Eingrenzung würd ich dann aber auch den Bebop der 40er weglassen (und ihn schlicht als Bebop betrachten, egal woher er denn kommt) und dann aber auch dazu tendieren, Dinge wie die Atlas-Sessions von Pepper in den Mainstream-Topf zu werfen – und ja, das WCJ-Label auf die 50er zu begrenzen.

    Da bleibt immer noch die Frage, ob man Alben wie Harold Lands „The Fox“ oder die Contemporary-Alben von Leroy Vinnegar und Curtis Counce dazunehmen will oder nicht. Ich finde eben, wenn man sie dazunimmt, dann kann man den Bebop der 40er und diverse Dinge aus den 60ern eben auch gleich wieder mit hinzunehmen und dann verliert der Begriff jegliche Prägnanz.

    Aber an sich ist’s mir recht egal, ich halte es wie gesagt für das Schlauste, den Begriff nicht ohne Kontext zu gebrauchen, aus dem klar wird, was ungefähr gemeint ist. Wenn er in einem Art Pepper- oder Shorty Rogers-Kontext fällt, denkt ja niemand an Land, Tapscott oder Teddy Edwards, wenn man aber über Mulligan oder Baker schreibt, und erst recht bei Getz würd ich mir mehr dazu wünschen, denn die einfach generell unter WCJ abzulegen fände ich völlig falsch.

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    #8044007  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    dann freue mich schon auf deinen Thread, in dem du diese Fragen hoffentlich restlos beantworten wirst.;-)

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