"Django Unchained" – der neue Tarantino

pinchOkay, bzgl. DEATH PROOF gebe ich dir recht, Flint. Das ist nach JACKIE BROWN wohl die große Ausnahme. Wobei DEATH PROOF damals ja eine „Notlösung“ war, weil das Script zu IB noch nicht in trockenen Tüchern lag. Aber KILL BILL 1+2, INGLORIOUS BASTERDS und nun DJANGO, das reicht doch inzwischen an Genre-Aufarbeitung, würde ich meinen. Was mag er denn wohl auf seiner imaginären Kinolandkarte noch so alles abklappern, was ihn in seiner Videothekenjugend beschäftigt hat?

Den Unterschied zwischen KB und IB sehe ich verknappt ausgedrückt hauptsächlich, in einerseits der von dir angesprochenen Genre-Aufbereitung (KB) und der hemmungslosen Zerstörung von Genre-Grenzen (IB). Der eine Film ist die Raupe, der andere der Schmetterling.
Das bewegen innerhalb einer Welt aus Genre-Versatzstücken sehe ich als genauso valide an, wie das bewegen innerhalb einer möglichst geerdeten Realität, aus der sich andere große Regisseure ein Leben lang nicht herausbewegen. Innerhalb der Welten gibt es ja noch genug Bewegungsspielräume, welche Tarantino in seinen drei letzten Filmen aus meiner Sicht auch zu genüge genutzt hat. Der Unterschied ist wohl, dass man sich durch das artifizielle in Tarantinos Kino schneller erschlagen fühlen kann, da es ein zusätzlicher konstanter Reiz ist dem man ausgesetzt wird.
Aber da Tarantino im Moment der einzige ist, der das mit einem Ergebnis in dieser Qualität macht hoffe ich, dass er sich da noch ein paar Filme treu bleibt.

pinch Aber KILL BILL 1+2, INGLORIOUS BASTERDS und nun DJANGO, das reicht doch inzwischen an Genre-Aufarbeitung, würde ich meinen.

Aber – mit Abstufungen – sind doch alle seine Filme Genre-Aufarbeitungen?

Ja. Die Anführungszeichen müssen da hin. Außerdem war die Story nicht von ihm, und er hat die Regie abgegeben. Zählt also nicht.

Ein Thread voller Comic Book Guys, das kann ja nichts werden…

pinch Aber was schreib ich, am Ende hocken wir eh alle wieder im Kino und gucken uns seine Filme an.

Eben. So öde der Trailer auch wirkt, der Typ ist ein Genie, und bevor er nicht tatsächlich mal etwas Unspektakuläres abliefert, sollten wir uns auf die Filme freuen und sie nicht (aufgrund mangelnder Info über den Film) auf irgendwelchen filmphilosphischen Metaebenen tot diskutieren.

O’
Eben. So öde der Trailer auch wirkt, der Typ ist ein Genie, und bevor er nicht tatsächlich mal etwas Unspektakuläres abliefert, sollten wir uns auf die Filme freuen und sie nicht (aufgrund mangelnder Info über den Film) auf irgendwelchen filmphilosphischen Metaebenen tot diskutieren.

lathoAuf mich auch nicht. Aber ich glaube, die meisten hier sind sich einig, dass die letzten Filme von QT ganz groß waren. Wobei es wohl leicht gewesen wäre sie schlecht zu finden, sein Zitaten-Kino ist ja nur Stilmittel, seine Filme drehen sich um ganz Anderes. Fällt das weg, bleibt die Zitiererei, das wäre natürlich öde. Aber bis jetzt hat er es doch immer wieder geschafft, mich zu überraschen.

Dem kann ich beide male zustimmen.

Dazu Tarantino über den Trailer zu Inglourious Basterds:
„In my case I have Harvey Weinstein coming back at me: ‚No, we’re not gearing this trailer to your audience, cause your audience is coming, … we need to gear for the people who aren’t your audience, the people who wouldn’t see your normal movie. And, now, how the hell do you sell that?“

http://latimesblogs.latimes.com/movies/2010/01/envelope-directors-roundtable-challenges-of-marketing-a-film.html

Davon abgesehen weckt der Trailer bei mir große Vorfreude. Weiß nicht mehr wann ich mich zuletzt im Juni schon so auf Weihnachten gefreut habe.

[COLOR=“Blue“]Official Trailer #2