Bill Evans

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  • #7897561  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail wind
    Aber meine Ambivalenz gilt ja auch Evans gegenüber, ich finde den ganz frühen Evans (noch vor dem umjubelten Trio mit LaFaro) eigentlich klar am besten. Danach hat er wohl auch sowas wie seine Nische gefunden (…) und sich darin eingerichtet. Daran ist nichts falsch, erst recht nicht auf dem überaus ansprechenden Niveau von Evans … aber die ganz grossen Jazzmusiker waren ja am Ende doch meist diejenigen, die sich nie mit Erreichtem zufrieden gaben.

    aber wie groß kann denn ein sich pioniermäßig erarbeitetes feld sein, um noch „nische“ genannt zu werden? sich eine jazzgeschichte ohne die bezugsgröße „bill-evans-klaviertrio“ vorzustellen, fällt mir jedenfalls schwer, auch angesichts der diversen musiker, die sich darauf bezogen haben und noch beziehen. dass sich evans danach kaum mehr entwickelt hat, mag ich ihm ebenfalls nicht vorwerfen, da sein konzept so elastisch ist – was zwischen den festen formen passiert, je nach besetzung, tagesform, an den ecken und enden eines sehr überschaubaren repertoires. mich erzieht das immer zum genauen hinhören – wenn ich durch diverse evans-trios durchrausche, so nebenher, hört sich alles gleich an. manchmal reicht aber der vergleich von nur zwei nardis-versionen, um eine neue welt zu entdecken. (ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, ich weiß.)

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    #7897563  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Nun, „Nische“ aus Evans‘ Sicht natürlich (bzw. er hätte das wohl abgestritten und irgendwas von fortlaufender Suche erzählt – was ja nicht von der Hand zu weisen ist, aber eben *innerhalb* des abgesteckten Territoriums) – ich weiss schon, was Du meinst.

    Was ich ja neulich ganz interessant fand, als ich zufällig auf Curriculi von Jazzschulen und sowas stiess ist, dass man offenbar von der Kelly/Evans-Schule spricht – also wenn es voicings und sowas geht. Wir hatten das ja neulich auch mal mit Al Haig und Duke Jordan – ich glaube einfach nicht, dass die Musiker Bill Evans für so zentral nehmen, wie er vom Publikum (also auch Dir und mir) wohl wahrgenommen wird, glaube weiterhin, dass da am Ende viel mehr drin steckt (eben z.B. – auch bei Evans selbst – eine grosse Portion Al Haig). Nicht, dass ich das über ein „Gefühl“ hinaus konkret festmachen könnte … aber der Mann, der in seiner Musik keine Angst hatte, den Bart runterzulassen, wurde und wird stilisiert, dabei gab es doch immer ein Bezugsnetz rund um ihn herum (und – noch ein Beispiel – in den Siebzigern, sind wir ehrlich, waren doch die Aufnahmen Tommy Flanagans für Enja wenigstens so toll wie die von Evans für Fantasy).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7897565  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail wind
    Was ich ja neulich ganz interessant fand, als ich zufällig auf Curriculi von Jazzschulen und sowas stiess ist, dass man offenbar von der Kelly/Evans-Schule spricht – also wenn es voicings und sowas geht. Wir hatten das ja neulich auch mal mit Al Haig und Duke Jordan – ich glaube einfach nicht, dass die Musiker Bill Evans für so zentral nehmen, wie er vom Publikum (also auch Dir und mir) wohl wahrgenommen wird, glaube weiterhin, dass da am Ende viel mehr drin steckt (eben z.B. – auch bei Evans selbst – eine grosse Portion Al Haig). Nicht, dass ich das über ein „Gefühl“ hinaus konkret festmachen könnte … aber der Mann, der in seiner Musik keine Angst hatte, den Bart runterzulassen, wurde und wird stilisiert, dabei gab es doch immer ein Bezugsnetz rund um ihn herum (und – noch ein Beispiel – in den Siebzigern, sind wir ehrlich, waren doch die Aufnahmen Tommy Flanagans für Enja wenigstens so toll wie die von Evans für Fantasy).

    was flanagan bei enja angeht, würde ich jetzt persönlich widersprechen, aber das ist bei mir von lücken und subjektiven filtern bestimmt. ich kann mir pianisten, die in den siebziger jahren parker-kompositionen spielen, nur als isolierte klassizisten vorstellen, die fenster und türen schließen, sich eine pfeife anzünden und erinnerungsarbeit betreiben, im wissen, dass das natürlich noch einen wert hat. das hat für mich mit sowas wie RE: PERSON IN KNEW nicht viel zu tun (ohne das werten zu wollen, ich höre das nur komplett anders). flanagan schien mit ja auch schon viel wagemutiger als zu enja-zeiten, auch wenn ich das jetzt nicht konkret festmachen kann.

    (und evans hat sicherlich auch immer viele türen und fenster verschlossen).

    ich glaube, hier müssten andere mal widersprechen, nail oder atom, aber bei evans höre ich was anderes als voicings oder einflüsse, ich höre da immer eine komplexe, in furchtbar viel widersprüchen begriffene persönlichkeit. kaum eine musik kann so kalt und gleichzeitig so warm sein, so starr und so elastisch, so zurückhaltend und autoritär.

    und was seine wichtigkeit für musiker angeht, denke ich natürlich an leute wie jarrett, mehldau, hersch, auch ein bisschen kikuchi, dann die vielen mediokeren in diesem bereich, aber dieser bereich ist von evans überhaupt erst scharfgestellt worden.

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    #7897567  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenwas flanagan bei enja angeht, würde ich jetzt persönlich widersprechen, aber das ist bei mir von lücken und subjektiven filtern bestimmt. ich kann mir pianisten, die in den siebziger jahren parker-kompositionen spielen, nur als isolierte klassizisten vorstellen, die fenster und türen schließen, sich eine pfeife anzünden und erinnerungsarbeit betreiben, im wissen, dass das natürlich noch einen wert hat. das hat für mich mit sowas wie RE: PERSON IN KNEW nicht viel zu tun (ohne das werten zu wollen, ich höre das nur komplett anders). flanagan schien mit ja auch schon viel wagemutiger als zu enja-zeiten, auch wenn ich das jetzt nicht konkret festmachen kann.

    (und evans hat sicherlich auch immer viele türen und fenster verschlossen).

    Der Unterschied ist für meine Ohren keiner der „Wagemutikgkeit“ … oder doch, vielleicht schon (und dann fällt er durchaus auch in meinen Augen zugunsten von Evans aus) … aber der Hauptunterschied ist, dass Evans keinen puren Bebop spielte, oder das nur selten tat. Dennoch …

    vorgartenich glaube, hier müssten andere mal widersprechen, nail oder atom, aber bei evans höre ich was anderes als voicings oder einflüsse, ich höre da immer eine komplexe, in furchtbar viel widersprüchen begriffene persönlichkeit. kaum eine musik kann so kalt und gleichzeitig so warm sein, so starr und so elastisch, so zurückhaltend und autoritär.

    Evans auf Voicings zu reduzieren käme mir nie in den Sinn, das wäre äusserst albern. Die Voicings sind ein Teil des Ganzen, den man bei technischer Betrachtungsweise gesondert betrachten kann. Natürlich tut man das an Jazzschulen, worauf ich mich ja bezog – nicht, dass ich das besonders toll oder unterstützungswürdig fände, aber manchmal schärft sowas durchaus den Blick.

    Was Du sonst schreibst, diese Beobachtung über Wärme und Kälte: Ja! Das gehört gewiss zu dem, was die Faszination ausmacht. Neil Tesser endet seinen Textes über Evans im Booklet der ersten Ausgabe der Verve-Box treffend mit der Aussage, „in his art, Evans had no fear of revealing the man behind the beard.“

    In diesem Sinne höre ich Evans durchaus aus grossen Sucher – aber im Gegensatz zu den ganz grossen Suchern tat er das eben nicht mit rundum geöffneten Fenstern, um bei Deinem Bild zu bleiben, sondern hatte quasi ein Territorium gefunden, auf dem er sich bewegte und das er beherrschte wie kein anderer.

    vorgartenund was seine wichtigkeit für musiker angeht, denke ich natürlich an leute wie jarrett, mehldau, hersch, auch ein bisschen kikuchi, dann die vielen mediokeren in diesem bereich, aber dieser bereich ist von evans überhaupt erst scharfgestellt worden.

    Und da müsste ich nun wieder widersprechen, aber eigentlich tat ich das ja oben schon … diesen Mythos von Bill Evans, dem Solitär, halte ich – ich wiederhole mich – für eine fahrlässige Verkürzung. Schon klar, dass er Legionen von Pianisten beeinflusst hat, aber Evans war nicht der Phönix aus der Asche, er bewegte sich in einem sehr realen Umfeld, in dem auch andere Pianisten tätig waren, er hörte wohl Tristano, natürlich Bud Powell und eine Unzahl anderer. Ich halte die Sichtweise einfach für verkürzt, was wiederum nicht den Einfluss Evans‘ mindern soll – bloss den Blick etwas ausweiten. Bloss weil nail (sorry, mein Lieber! ;-)) nie was von Al Haig oder Duke Jordan gehört hat, heisst das nicht, dass Evans seinem Spiel und dem vieler anderer (u.a. natürlich Wynton Kelly, sein grosser Konkurrent bei Miles) nicht aufmerksam gelauscht hat. (Und, das tut hier jetzt wohl nichts zur Sache, aber mich nähme Wunder, wessen Debussy-Aufnahmen Evans gelauscht hat … weiss dazu zufällig jemand etwas?)

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    #7897569  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail wind
    Und da müsste ich nun wieder widersprechen, aber eigentlich tat ich das ja oben schon … diesen Mythos von Bill Evans, dem Solitär, halte ich – ich wiederhole mich – für eine fahrlässige Verkürzung. Schon klar, dass er Legionen von Pianisten beeinflusst hat, aber Evans war nicht der Phönix aus der Asche, er bewegte sich in einem sehr realen Umfeld, in dem auch andere Pianisten tätig waren, er hörte wohl Tristano, natürlich Bud Powell und eine Unzahl anderer. Ich halte die Sichtweise einfach für verkürzt, was wiederum nicht den Einfluss Evans‘ mindern soll – bloss den Blick etwas ausweiten.

    da hast du bestimmt mit allem recht. ich kenne auch kaum was von haig und jordan. ich meinte aber auch weniger die spielweise von evans als das solitäre, sondern sein triokonzept – wie er in so starren kompositionsformen freiheit initiiert oder zulässt, wie er bassisten dazu bringt, seine linien weiterzuspielen, einzufügen, wie er vom drummer drive, instensität aber auch sensibilität einfordert, wie das alles aufeinander reagieren soll – das sind natürlich alles hohle begriffe, aber dieses konzept gab es im klaviertriobereich doch vorher nicht, oder täusche ich mich?

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    #7897571  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Es gab Paul Bley … aber um 1960 war der in der Tat noch nicht so weit. Ich glaube, Deine Beobachtung stimmt schon, die Offenheit – innert des vorgegebenen Rahmens – war sicher DIE grosse Neuerung von Evans, zumal in den Jahren um 1960/61. Für meine Ohren hat sich das aber auch etwas geändert/relativiert später, ich höre die Offenheit in den Sechzigern und Siebzigern – und auch nicht bei der geschätzen letzten Gruppe – jedenfalls als weniger gross an, bzw. nehme den Schwerpunkt stärker beim Piano wahr.

    Interessant finde ich z.B. aber den Vergleich mit Ahmad Jamal, ca. 1958-62, dessen Trio fast gänzlich ohne Bass- und Schlagzeugsoli auskam, das aber auf andere Weise ähnlich „integriert“ ist wie jenes von Evans mit LaFaro und Motian – vielleicht sind bei Jamal die einzelnen Musiker des Trios fast noch wichtiger, unersetzbarer, weil Evans‘ Konzept ja übertragbar war, auch mit Chuck Israels und später Eddie Gomez funktionierte (wenngleich eben, wie ich finde, nicht mehr mit der ursprünglichen Faszination des ersten Trios – aber Ursprünge kann man ja sowieso nie wiederholen oder erneut einfangen, das liegt in der Natur der Sache).

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    #7897573  | PERMALINK

    vorgarten

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    ja, stimmt, jamal ist in diesem zusammenhang interessant. das don friedman trio fiele mir noch ein, zumindest CIRCLE WALTZ, auch mit israels (und la roca) – die hat mich beim ersten hören sehr überrascht, weil sie evans‘ konzept sehr nahe kommt.

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    #7897575  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, ich höre die ersten Friedman-Alben aber auch ein wenig als Kopien … erst mit Attila Zoller geht’s da wirklich los (ich schätze Friedman sehr, Steve Kuhn wäre auch noch zu nennen, der auch mit LaFaro gespielt hat und auch eine „offenere“ Spielweise pflegte als all die Hardbop und Postbop-Leute der Zeit).

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    #7897577  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

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    gypsy tail windAber meine Ambivalenz gilt ja auch Evans gegenüber, ich finde den ganz frühen Evans (noch vor dem umjubelten Trio mit LaFaro) eigentlich klar am besten.

    Du hast Bill Evans nicht verstanden! :lol:

    vorgartensich eine jazzgeschichte ohne die bezugsgröße „bill-evans-klaviertrio“ vorzustellen, fällt mir jedenfalls schwer, auch angesichts der diversen musiker, die sich darauf bezogen haben und noch beziehen. dass sich evans danach kaum mehr entwickelt hat, mag ich ihm ebenfalls nicht vorwerfen, da sein konzept so elastisch ist – was zwischen den festen formen passiert, je nach besetzung, tagesform, an den ecken und enden eines sehr überschaubaren repertoires. mich erzieht das immer zum genauen hinhören – wenn ich durch diverse evans-trios durchrausche, so nebenher, hört sich alles gleich an. manchmal reicht aber der vergleich von nur zwei nardis-versionen, um eine neue welt zu entdecken. (ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, ich weiß.)

    Aber trifft den Kern exakt.

    Ich mag ehrlich gesagt im Jahr 2014 nicht mehr darüber diskutieren, ob Bill Evans genial war oder eventuell nur herausragend. Er hat den Jazz geprägt wie nur ganz wenige Musiker des 20. Jahrhunderts und die Village Vanguard-Aufnahmen gehören eben zur besten Musik des 20. Jahrhunderts überhaupt. Wem das nicht gefällt – kein Problem, aber Bill Evans Leistung kann kein Gegenstand einer ernsthaften Debatte sein. Es gibt eben Präferenzen (redbeans mag Miles Davis nicht, ich kann Dexter Gordon nicht ausstehen), aber die sind dann letztlich auch egal.

    gypsy tail windich glaube einfach nicht, dass die Musiker Bill Evans für so zentral nehmen, wie er vom Publikum (also auch Dir und mir) wohl wahrgenommen wird

    Das steht doch in glattem Widerspruch zur Realität. Die ganzen Klaviertrios wären doch ohne Evans nicht vorstellbar! Edit: Ah, unten relativierst du diese Aussage komplett und behauptest das Gegenteil.

    vorgartenich glaube, hier müssten andere mal widersprechen, nail oder atom, aber bei evans höre ich was anderes als voicings oder einflüsse, ich höre da immer eine komplexe, in furchtbar viel widersprüchen begriffene persönlichkeit. kaum eine musik kann so kalt und gleichzeitig so warm sein, so starr und so elastisch, so zurückhaltend und autoritär.

    und was seine wichtigkeit für musiker angeht, denke ich natürlich an leute wie jarrett, mehldau, hersch, auch ein bisschen kikuchi, dann die vielen mediokeren in diesem bereich, aber dieser bereich ist von evans überhaupt erst scharfgestellt worden.

    Das sehe und höre ich komplett genauso.

    gypsy tail windWas Du sonst schreibst, diese Beobachtung über Wärme und Kälte: Ja! Das gehört gewiss zu dem, was die Faszination ausmacht. Neil Tesser endet seinen Textes über Evans im Booklet der ersten Ausgabe der Verve-Box treffend mit der Aussage, „in his art, Evans had no fear of revealing the man behind the beard.“

    Und was will man denn mehr? Mehr kann man doch von einem Künstler nicht verlangen?

    In diesem Sinne höre ich Evans durchaus aus grossen Sucher – aber im Gegensatz zu den ganz grossen Suchern tat er das eben nicht mit rundum geöffneten Fenstern, um bei Deinem Bild zu bleiben, sondern hatte quasi ein Territorium gefunden, auf dem er sich bewegte und das er beherrschte wie kein anderer.

    Und das ist zu 100% legitim und schämlert seine Leistung nicht im geringsten.

    Schon klar, dass er Legionen von Pianisten beeinflusst hat

    Eben. Genau das war das Thema. Niemand hat behauptet, dass er keine Einflüsse hatte. Aber er hat etwas neues geschaffen, das es vorher nicht gab.

    Bloss weil nail (sorry, mein Lieber! ) nie was von Al Haig oder Duke Jordan gehört hat,

    Boahhhh….

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7897579  | PERMALINK

    soulpope
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    nail75…. Das steht doch in glattem Widerspruch zur Realität. Die ganzen Klaviertrios wären doch ohne Evans nicht vorstellbar

    Grosse Worte……was ist hier „die Realität“ und wohl ebenso interessant, was sind „die ganzen Klaviertrios„…..??

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7897581  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,695

    soulpopeGrosse Worte……was ist hier „die Realität“ und wohl ebenso interessant, was sind „die ganzen Klaviertrios„…..??

    Sind wir jetzt hier im Kindergarten?

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7897583  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,957

    :lol:

    ich muss aber auch sagen, dass gypsys ambivalenz-bemerkungen ziemlich erhellend sind. muss unbedingt mal den frühen jamal antesten. und was da in evans‘ letztem trio abgegangen sein soll, muss ich endlich auch mal überprüfen. grundätzlich sollten heilige kühe ohnehin immer wieder mal auf die weide. vor allem bei all der ganzen konsens-harmonie und den vielen smileys hier.

    achtung: ;-)

    --

    #7897585  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,361

    nail75Sind wir jetzt hier im Kindergarten?

    Du hast diese Sichtweise mit den meinerseits zitierten Worten (Post #55) deutlich dargelegt, weshalb mein Nachfragen bei Dir mit „Kindergarten“ assoziert wird bleibt mir irgendwo verborgen………..also damit das hier nicht offenbleibt

    1) was ist die Realität bzg. der Stellung von Bill Evans ?

    und

    2) welche ganzen Klaviertrios wären ohne Bill Evans nicht vorstellbar ?

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7897587  | PERMALINK

    nail75

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    Das letzte Trio ist wirklich ganz großartig und viel besser als die meisten Fantasy-Aufnahmen beispielsweise. Sehr empfehlenswert ist beispielsweise die Turn Out The Stars Box oder die beiden Paris-Konzerte auf Warner.

    soulpopeDu hast diese Sichtweise mit den meinerseits zitierten Worten (Post #55) deutlich dargelegt, weshalb mein Nachfragen bei Dir mit „Kindergarten“ assoziert wird bleibt mir irgendwo verborgen………..also damit das hier nicht offenbleibt

    1) was ist die Realität bzg. der Stellung von Bill Evans ?

    Steht oben in #54 und in den Beiträgen von vorgarten und teilweise auch gypsy.

    2) welche ganzen Klaviertrios wären ohne Bill Evans nicht vorstellbar ?

    Alle!

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7897589  | PERMALINK

    soulpope
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    nail75

    Alle!

    Wenn das Deine Sichtweise ist, fine with me.

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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