Bill Evans

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    gypsy-tail-wind
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    I never did figure that out. That part of him was a really deep place. I don’t know why someone like Bill would be so persistently self-destructive. It’s such a conundrum. It’s such a riddle. For me it’s still a mystery. The only way to understand Bill was to realize that destruction and creativity exist simultaneously. Because Bill was so intensely creative, he had an intensely destructive side. He told me he never could do anything halfway. It all had to be to the extreme. He felt the same way about his addictions.
    ~ Laurie Verchomin

    bevans2008.jpg

    Mal vom anderen Ende her aufgezogen… ich höre derzeit ja Hill und hab nicht vor, mich demnächst auch durch Evans‘ Werk zu hören – was bestimmt mal ansteht, aber das muss in mehreren Etappen geschehen… allein die Riverside- und Verve-Jahre sind derart voll von Schätzen!

    Ich habe gerade zum ersten Mal Marc Myers‘ Interview mit Laurie Verchomin, Evans‘ Geliebter während seiner letzten Monate, gelesen. Ihr ist der Song „Laurie“ gewidmet, den Evans zwischen August 1979 und September 1980 zwölf mal aufgenommen hat.

    Teil 1
    Teil 2
    Teil 3
    Teil 4
    Teil 5

    Seid gewarnt… man liest hier einiges, was man über ein Idol vielleicht nicht unbedingt erfahren möchte!

    Um doch noch in Kürze etwas zu Evans‘ Musik zu sagen… das grösste bleiben wohl die Aufnahmen im Trio mit Scott LaFaro und Paul Motian, aber auch das nächste Trio mit Chuck Israels und Motian machte sehr schöne Aufnahmen.
    Zudem sind die Live-Aufnahmen mit Philly Joe Jones (Evans‘ Lieblingsdrummer) immer wieder toll.
    Und ich mag auch die späten Aufnahmen im Trio mit Marc Johnson und Joe LaBarbera sehr, sehr gerne!

    Allerdings habe ich das Box-Set-Problem… abgesehen von ein paar Riverside-Alben und einzelnen anderen Aufnahmen lernte ich die Musik Evans‘ in Boxen kennen, es fällt mir daher noch immer schwer, bevorzugte Alben zu nennen (jenseits der kurzen Anmerkungen oben).
    Wenn ich ein einziges nennen müsste, dann wär’s wohl „Portrait in Jazz“ – damit habe ich ihn kennengelernt… schon das Cover ist grossartig!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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      redbeansandrice

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      gypsy tail wind

      Seid gewarnt… man liest hier einiges, was man über ein Idol vielleicht nicht unbedingt erfahren möchte!

      auch vorhin gelesen, ganz klar eine von den Geschichten, die nicht an die Öffentlichkeit gehörten… diese Frau vermarktete damals wohl grad ein Buch… und ich bin der letzte der sagen würde, es ist moralisch zweifelhaft, eine große Gestalt in schweren Jahren zu stützen und hinterher die Geschichten zu Geld zu machen… aber der Kontrast zwischen Myers wie gewohnt trampeligen Fragen und dem was zurückkommt ist schon krass…

      weil wir das Thema Miles/Bill Evans seinerzeit ausführlich hatten…

      Bill said Miles would go out of his way to tease him in different ways, to take him out, throw him off his game. I don’t know why Miles did that to him, but it did seem cruel. Bill said they’d go out on the road [in 1958], and Miles would say things to Bill to put him on. Bill was innocent and vulnerable. He didn’t expect those kinds of things. Bill said Miles [in 1958] came on to him sexually as a joke. Miles said something like, “If you’re going to be in the band, you’re going to have to have sex with me.” Bill took Miles’ words seriously, and Miles‘ constantly played with Bill’s head, which was upsetting to Bill.

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      #7897475  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      :: atom über „Explorations“ ::

      atomAlbum #13

      Bill Evans Trio – Explorations
      Riverside RLP 351

      Bill Evans – p
      Scott LaFaro – b
      Paul Motian – dr

      New York 02.02.1961

      Israel (Carisi) 6:06
      Haunted Heart (Deitz-Schwartz) 3:25
      Beautiful Love (Gillespie-King-Van Alstyne-Young) 5:03
      Elsa (Zindars) 5:03

      Nardis (Davis) 5 :48
      How Deep Is The Ocean ? (Berlin) 3:30
      I Wish I Knew (Gordon-Warren) 4:39
      Sweet And Lovely (Arnheim-Tobias-Lemare) 5:50

      Das junge Jazzlabel Riverside, welches u.a. Thelonious Monk unter Vertrag hatte, ermöglichte dem relativ unbekannten Pianisten 1956 die erste Plattensession unter eigenem Namen. Das Album New Jazz Conceptions war zwar nicht sonderlich erfolgreich, ermöglichte Evans aber zahlreiche Engagements bei anderen Musikern. Sehr gute und vor allem durch seinen sehr persönlichen Stil geprägte Gastspiele gelangen ihm im folgenden Jahr bei Eddie Costa, George Russell (Modern Jazz Concert) und Charles Mingus (East Coastin). Sein Spiel wirkte zu der Zeit fast schon revolutionär und prägend, was besonders stark in seiner Bearbeitung diverser Standards zur Geltung kam.
      Für weiteres Aufsehen sorgte Evans im Herbst 1957, als er als Pianist in Miles Davis neuformierter Band Platz fand. Sein erstes Gastspiel bei Davis war nur von kurzer Dauer, da es häufig Integrationsprobleme innerhalb der sonst rein schwarzen Band gab.
      Kurz nach seinem Ausstieg bei dem Trompeter spielte er eine weitere Platte für Riverside ein. Die mit dem programmatischen Titel entstandene LP Everybody digs Bill Evans war der eigentliche Durchbruch Evans in der Jazz Fachwelt. Kaum ein anderer Pianist war zu der Zeit in der Lage Einflüsse der europäischen Klassik so gekonnt in den Jazz Kontext zu integrieren, wie Bill Evans.
      Nicht zuletzt deswegen holte Miles Davis Bill Evans im Frühjahr 1959 erneut für ein einmaliges Engagement ins Studio. Außer ein paar weniger Skizzen von Davis und Evans gab es für diesen Studiotermin kaum Vorbereitungen. Es entstanden vier Stücke, die allesamt im ersten Anlauf eingespielt wurden. Das resultierende Album Kind Of Blue erlangte als eines der ersten Jazz Alben Weltruhm.

      Nach der Zusammenarbeit mit Davis legte Evans seinen Fokus erneut auf das Piano Trio. Neben Paul Motian am Schlagzeug war es besonders der Bassist Scott LaFaro, der dieses erste wichtige Bill Evans Trio so wichtig machte. Portraits In Jazz markierte im Dezember 1959 den Anfang einer eineinhalbjährigen Zusammenarbeit eines der wichtigsten Pianotrios der Jazzgeschichte. Das Ende des Trio markierte Scott La Faros tragischer Unfalltod am 6. Juli 1961.

      Die Platte Explorations ist nicht nur der oft zitierte musikalische Vor- und Wegbereiter für den größten Erfolg dieses Trios im Village Vanguard (Sunday At The Village Vanguard, Waltz For Debby und More From The Vanguard), sondern für mich eine der faszinierendsten Pianotrioplatten.

      Das wunderbar perlende und swingende Pianospiel Evans, das dezente und dennoch akzentuierende Schlagzeugspiel Motians, das perfekte Kontrabassspiel LaFaros und die herausragende Songauswahl sind die Basis dieser wunderbaren Platte.
      Die beiden Höhepunkte dieser Session sind für mich die Neuinterpretation der Irving Berlin Komposition How Deep Is The Ocean? und die Miles Davis Komposition Nardis, welche Miles Davis für Cannonball Adderley (Know What I Mean?) komponierte und nie selbst eingespielt hat.

      Für mich war Explorations die erste Bill Evans Platte und der Beginn einer großen Leidenschaft – die Liebe zum Herzstück des Jazz’, dem Piano Trio.

      :: weitere Evans-Tipps von atom ::

      atom

      Napoleon Dynamite

      Meinst du die Aufnahmen auf Fantasy? Was ist denn da emphelenswert?

      Ich dachte an die Alben „The Paris Concert“ und „I Will Say Goodbye“ mit Eddie Gomez und Eliot Zigmund auf Fantasy – aber vor allem an das wunderbare „You Must Believe In Spring“ in selber Besetzung auf Warner. Alle drei aus der Zeit von 1978/79. Selbst in der Spätphase 1979/80 gibt es ein paar wunderbare Live Aufnahmen des Bill Evans Trios (Bill Evans/Marc Johnson/Joe LaBarbera), die einen die unsäglichen E-Piano und Orchester Experimente vergessen lassen.
      Über die Einspielungen zwischen dem Village Vanguard 1961 und Bill Evans Live in Tokyo 1973 müßte ich nochmal nachdenken.

      atomNochmals zu Bill Evans, da ich gestern nicht an meine Platten kam:

      Neben den in diesem Thread bereits erwähnten Riverside Einspielungen „Everybody Digs Bill Evans“ von1958, „Portrait In Jazz“ von 1959, „Explorations“ von 1961, sowie die Village Vanguard Einspielungen aus dem Jahr 1961 kann ich folgende Trio Einspielungen empfehlen:

      „Moon Beams“ & „How My Heart Sings“ von 1962 im neu formierten Trio knüpfen noch nicht direkt an die Qualitäten der Vanguard Alben an, zeigen aber bereits ein wunderbar eingespieltes Trio.
      „Bill Evans At Town Hall“ von 1966, „California Here I Come“ von 1967 und „At The Montreux Jazz Festival“ sind drei der ganz wenigen gelungenen Verve Einspielungen Bill Evans.
      Einige der Live Einspielungen der Jahre 1969 und 1970 sind ebenfalls empfehlenswert, wie z.B. „Jazzhouse“ und „You’re Gonna Hear From Me“ auf Milestone oder „Montreux II“ auf CTI. Die Phase für CBS kann man getrost links liegen lassen. Ab 1973 gibt es sehr gute Alben auf Fantasy, u.a. „The Tokyo Concert“, „Since We Met“ und „Re: Person I Knew“.
      Die letzten sehr guten Alben sind für mich die gestern erwähnten „I Will Say Goodbye“, „You Must Believe In Spring“ und die beiden Editionen des „Paris Concert“ auf Elektra.
      Insgesamt gibt es, bis auf ein paar Verve Alben, keine schlechten Trio Alben von Bill Evans. Um die Solo Alben, E-Piano Experimente und den Orchesterunfug kann man aber getrost einen großen Bogen machen.

      Sonst taucht Evans selbstverständlich in diversen Listen auf… falls jemand sich noch an versteckte Perlen zu Evans hier im Forum erinnert, bitte sucht sie hervor und bringt sie hier hin!

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      #7897477  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      redbeansandriceauch vorhin gelesen, ganz klar eine von den Geschichten, die nicht an die Öffentlichkeit gehörten… diese Frau vermarktete damals wohl grad ein Buch… und ich bin der letzte der sagen würde, es ist moralisch zweifelhaft, eine große Gestalt in schweren Jahren zu stützen und hinterher die Geschichten zu Geld zu machen… aber der Kontrast zwischen Myers wie gewohnt trampeligen Fragen und dem was zurückkommt ist schon krass…

      Ich fand’s eine durchaus interessante Lektüre, streckenweise sehr faszinierend.
      Die Wardell Gray Sache, die ich vorhin im Tenor-Thread hier gespostet habe, ging mir sehr viel naher, da brauchte ich mehrere Tage, das irgendwie zu verarbeiten (ich hatte immer geglaubt, „body found in the desert“ sei die ganze Geschichte gewesen).

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      #7897479  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      gypsy tail windIch fand’s eine durchaus interessante Lektüre, streckenweise sehr faszinierend.
      Die Wardell Gray Sache, die ich vorhin im Tenor-Thread hier gespostet habe, ging mir sehr viel naher, da brauchte ich mehrere Tage, das irgendwie zu verarbeiten (ich hatte immer geglaubt, „body found in the desert“ sei die ganze Geschichte gewesen).

      hmm, die Geschichten mit dem Lügendetektortest etc kannte ich schon… aber letztlich ist doch die Wahrheit nicht sooo viel schrecklicher als vieles andere (hast du den Sonny Clark Artikel auch gelesen…?), unbedingt faszinierend – und nur weil etwas eigentlich nicht veröffentlicht gehört, heißt das ja nicht, dass ich es nicht mit Faszination lese;-)

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      #7897481  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      redbeansandricehmm, die Geschichten mit dem Lügendetektortest etc kannte ich schon… aber letztlich ist doch die Wahrheit nicht sooo viel schrecklicher als vieles andere (hast du den Sonny Clark Artikel auch gelesen…?), unbedingt faszinierend – und nur weil etwas eigentlich nicht veröffentlicht gehört, heißt das ja nicht, dass ich es nicht mit Faszination lese;-)

      Ja, den Clark-Artikel hab ich auch gelesen.
      Wir meinen den hier.
      Die Geschichte mit den Green/Clark-Aufnahmen fand ich allerdings auch ein wenig suspekt (also im Sinne dass ich mir nicht sicher bin, was ich vom Autoren halten soll… blödes Hipster-Geschreibsel oder eben doch nicht).

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      #7897483  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      gypsy tail windJa, den Clark-Artikel hab ich auch gelesen.
      Wir meinen den hier.
      Die Geschichte mit den Green/Clark-Aufnahmen fand ich allerdings auch ein wenig suspekt (also im Sinne dass ich mir nicht sicher bin, was ich vom Autoren halten soll… blödes Hipster-Geschreibsel oder eben doch nicht).

      ich dagegen kann den Ärger (wir meinen den hier, post 21ff) immer noch nicht ganz teilen, dass man Grant Green oder Sonny Clark nicht direkt beim ersten Kontakt mit ihrer Musik als die Genies erkennt, die sie sind, das kann ich gut verstehen… die Piercings der Kellnerin hätten in meiner Geschichte wohl gefehlt, aber hey, whatever gets you through the night… bin dankbar, dass jemand den ganzen Kleinkram zusammensucht, da kann ich bei der Motivation nicht pingelig sein… und jetzt mögen andere übernehmen, die mehr über Bill Evans zu sagen haben als ich…

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      #7897485  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      redbeansandriceich dagegen kann den Ärger (wir meinen den hier, post 21ff) immer noch nicht ganz teilen, dass man Grant Green oder Sonny Clark nicht direkt beim ersten Kontakt mit ihrer Musik als die Genies erkennt, die sie sind, das kann ich gut verstehen… die Piercings der Kellnerin hätten in meiner Geschichte wohl gefehlt, aber hey, whatever gets you through the night… bin dankbar, dass jemand den ganzen Kleinkram zusammensucht, da kann ich bei der Motivation nicht pingelig sein… und jetzt mögen andere übernehmen, die mehr über Bill Evans zu sagen haben als ich…

      Nun ja, die Einwände was des Autors Jazz-Unkenntnisse betrifft, die auf organissimo vorgebracht wurden, haben mich dann doch nachdenklich gestimmt.
      Man kann doch einfach kein Buch über W. Eugene Smith schreiben, wenn man über Jazz wenig weiss.

      Aber klar: ich les das gerne und bin auch dankbar dafür, dass jemand das alles zusammenträgt. (In der nächsten Version kommt dann wohl die JR Monterose via Chuck Nessa Episode auch noch vor ;-) )

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      #7897487  | PERMALINK

      Anonym
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      Würde mich auch nicht abwenden, weil die Dame geplaudert hat und sei’s für ihr Buch. Bei solchen Geschichten sitzt man immer hinter der Milchglaswand. Die Fragen sind allerdings ziemlich übel (z. B. zum racetrack). Hat mich – mag off topic sein – sehr an Gould (statt Heroin und Kokain Tablettensucht) erinnert, es gab auch irgendeine Verbindung, wenn man das so nennen will, zwischen den beiden, abgesehen von der Körperhaltung, die ja auch Jarrett nachmacht :-), nämlich den Steinway CD 318 (Mitte der Seite) – was den Chickering, den die junge Frau im Interview erwähnt, angeht: genau den hatte Gould hatte anfangs auch. Kurzes Suchen im Web: Gould hat auch „Symbiosis“ von Evans gespielt. Anekdoten. Würde jetzt einfach gerne meine paar Evans-CDs finden …

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      #7897489  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Man wird ihm nicht in allen Punkten folgen mögen, aber anregend sind seine Gedanken zu Bill Evans alleweil…

      “I’m hoping the trio will grow in the direction of spontaneous improvisation rather than just one guy blowing followed by another guy blowing,” was the way Evans described his goal. But a somewhat different story is told by the four albums that Evans, LaFaro, and drummer Paul Motian made for the Riverside label between 1959 and 1961–Portrait in Jazz, Explorations, Waltz for Debby, and Sunday at the Village Vanguard (the latter two both recorded at that club during a June 1961 engagement). Listening to those recordings in chronological order, one hears an exquisitely tender romanticism subduing all other moods–so much so that the more aggressive 1959 performances (“What Is This Thing Called Love?” and “Autumn Leaves” from Portrait in Jazz) would have sounded unthinkably bold by Evans’s 1961 standards. If “spontaneous improvisation” was the stated goal, with each new recording Evans also moved several steps further into LaFaro and Motian’s lush, fluid textures–diminishing the volume level of his playing and softening its rhythmic profile until the pianist had become an almost ghostly presence, hovering near the pulse to add subtle touches of harmonic and melodic color.

      Den ganzen Essay aus seinem Buch hat Larry Kart hier ins Netz gestellt.

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      #7897491  | PERMALINK

      katharsis

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      Danke für die vielen Informationen und die Links, das werde ich mir heute abend mal näher ansehen.
      Bill Evans wie auch sein Trio sind für mich immer noch das Maß aller Dinge, wenn es um das Klaviertrio geht…

      --

      "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
      #7897493  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      weiß nicht, ich find das Interview hat echt Stellen, da denkt man, man liest nicht recht, also von der Art wie es geführt ist…

      JW: Did you ever fight?
      LV: Never. Actually, I take that back. We had one moment when he was very upset with me.
      JW: What happened?
      LV: He asked me to do something for him that I refused to do.
      JW: What?

      JW: Was it frustrating not being able to extract Evans from his drug habit?
      LV: Given our age difference, I wasn’t trying to influence or control his life. I knew that the only thing I could do for him was to be there emotionally, to observe and help if something was beyond his control. I was there to cover for him.
      JW: That seems a little distant and detached.

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      #7897495  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Ja, die beiden Stellen sind mir auch aufgefallen, besonders bei der ersten musste ich beinahe Lachen bei der Lektüre… hast Du Kart gelesen? Gibt Dir wohl „Futter“ für Deine eher ablehnende Haltung gegenüber Evans. Allerdings solltest Du die Aufnahmen mit George Russell (nicht nur die frühen Jazz Workschop sondern ganz besonders auch „Jazz in Space Age“ mit der erwähnten Evans/Bley Improvisation) mal anhören, falls Du sie nicht eh schon kennst.

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      #7897497  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      gypsy tail wind hast Du Kart gelesen? Gibt Dir wohl „Futter“ für Deine eher ablehnende Haltung gegenüber Evans. Allerdings solltest Du die Aufnahmen mit George Russell (nicht nur die frühen Jazz Workschop sondern ganz besonders auch „Jazz in Space Age“ mit der erwähnten Evans/Bley Improvisation) mal anhören, falls Du sie nicht eh schon kennst.

      der Oscar Peterson der Schmerzen.. ne, ich hab nicht aufgegeben, es wird eine Zeit kommen, ist bloß noch nicht da, im Moment höre ich überwiegend zielloses Geplätscher… aber so oder ähnlich ist das ja eigentlich immer, wenn man etwas nicht versteht…

      --

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      #7897499  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      redbeansandriceder Oscar Peterson der Schmerzen.. ne, ich hab nicht aufgegeben, es wird eine Zeit kommen, ist bloß noch nicht da, im Moment höre ich überwiegend zielloses Geplätscher… aber so oder ähnlich ist das ja eigentlich immer, wenn man etwas nicht versteht…

      Kennst Du denn die Sessions mit Russell?

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