Lena Meyer-Landrut

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  • #7665929  | PERMALINK

    wenzel

    Registriert seit: 25.01.2008

    Beiträge: 5,470

    Hal Croves Freilich ist die Ausführlichkeit meines Kommentars schierer Notwendigkeit geschuldet. Du kennst ja bestimmt „Manufacturing Consent“ von Herman und Chomsky; die beiden analysierten darin sehr luzide das Ungleichgewicht zwischen Vertretern einer in einem bestimmten Kreis allgemein anerkannten Meinung, die sich mit knappen Behauptungen begnügen können, um Zustimmung zu erheischen, und Vertretern einer Außenseitermeinung, die enormen Argumentationsaufwand treiben müssen, um sich verständlich machen zu können. Ähnlich verhält es sich hier.

    und deswegen musstest du jetzt einen vier Jahre alten Beitrag von nail75 ausgraben ?

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    #7665931  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,663

    Wenzelund deswegen musstest du jetzt einen vier Jahre alten Beitrag von nail75 ausgraben ?

    Ich frage mich übrigens warum. Mein Beitrag war ja eine Replik auf dougsahm, der damals schrieb:

    dougsahmHabe mich in diesen Zusammenhang erinnert, dass Helena Luce auch vor 4 Jahren ordentlich Aufmerksamkeit bekam und trotzdem spurlos verschwandt. Diese Lena hier scheint wohl mehr Formel B aufgebaut zu haben (was keine Kritik ist). Interessant ist an sich nur, ob 2015 noch jemand von ihr spricht.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7665933  | PERMALINK

    hal-croves
    אור

    Registriert seit: 05.09.2012

    Beiträge: 4,617

    nail75Ich frage mich übrigens warum.

    Erstens aus einer (guten) Laune heraus; der Grangprie-Thread ist ab Seite 197* einfach wirklich großartige Unterhaltung. ;-) Und zweitens, weil dein von mir zitierter Beitrag sehr treffend die Bedingung definiert, unter der dieses permanente Die-ist-eh-bald-weg-Gequatsche notwendigerweise implodieren muss. (Wobei Clau freilich, Teilen der deutschen Presse folgend, demonstriert hat, dass und wie man sich von Tatsachen komplett „emanzipieren“ kann – insofern kann das Gequatsche auch ein wirklichkeitsbefreites Nachleben führen.) Talking Head wollte ja letztes Jahr eine Wette darauf abschließen, dass man in fünf Jahren von Lena nicht mehr sprechen werde – also sicherheitshalber den Horizont gleich auf acht Jahre ausdehnen. Woran sich zeigt, dass, wenn man unbedingt darauf bestehen will, dass Lena „eh bald weg vom Fenster“ sei, schon irgendeine Begründung dafür finden kann – notfalls, dass sie ihre Platten nicht millionenweise verkauft. Oder dass im Jahr 2060 sicher niemand mehr von ihr sprechen wird. Irgendwas fällt einem immer ein. Wie sagte Kanzlerin Merkel in London: Where there’s a will there’s a way. ;-)

    * Die übrigens sinnigerweise mit einem Beitrag von Zappa1 beginnt, dessen Signatur ich größte Beachtung wünsche.

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    "Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=
    #7665935  | PERMALINK

    genosse-schulz

    Registriert seit: 06.01.2009

    Beiträge: 5,321

    Wenzel…und deswegen musste der jetzt einen vier Jahre alten Beitrag von nail75 ausgraben?

    Diese hier im Forum doch es öfteren anzutreffende bedingungslose Begeisterung älterer Männer für junge Popdarstellerinnen ist über jeden Zweifel erhaben und dient im besonderen der dringend notwendigen Korrektur der in Bezug auf Popkultur relevanten Massenmedien (respektive der medialen Massenkultur allgemein), da sich diese durch ihre patriarchal-kapitalistische und deswegen ausbeuterisch-misogyne Veröffentlichungs- und Verwertungspolitik bei den Konsument*Innen ideologisch unmöglich und in eine phänotypische Krise manövriert hat.

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    I hunt alone
    #7665937  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,795

    genosse schulzDiese hier im Forum doch es öfteren anzutreffende bedingungslose Begeisterung älterer Männer für junge Popdarstellerinnen ist über jeden Zweifel erhaben und dient im besonderen der dringend notwendigen Korrektur der in Bezug auf Popkultur relevanten Massenmedien (respektive der medialen Massenkultur allgemein), da sich diese durch ihre patriarchal-kapitalistische und deswegen ausbeuterisch-misogyne Veröffentlichungs- und Verwertungspolitik bei den Konsument*Innen ideologisch unmöglich und in eine phänotypische Krise manövriert hat.

    = „Einer muss es ja tun“ (wenn’s der Spiegel nicht macht).

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #7665939  | PERMALINK

    hal-croves
    אור

    Registriert seit: 05.09.2012

    Beiträge: 4,617

    latho= „Einer muss es ja tun“ (wenn’s der Spiegel nicht macht).

    Erstens hat gs tatsächlich recht*, und zweitens macht der Spiegel eben genau das, was er richtigerweise kritisiert:

    SPONUnd deshalb wählen sie dann eben den pfiffigen Kindergärtnertypen Johannes Strate von Revolverheld zum Coach oder den coolen Lehrertypen Henning Wehland von der Hardcore-Band H-Blockx und nicht Lena Meyer-Landrut, die zwar mit ihrer dramatischen Wespentaille in Boulevardmedien für wüste Spekulationen sorgt, deren musikalische Karriere inzwischen allerdings gefährlich ins Trudeln geraten ist.

    In einem Satz gleich zwei Ausdrücke von hämischer Herablassung, wie sie für den SPIEGEL freilich typisch sind: erstens das absolut unglaubwürdige Für-bare-Münze-Nehmen des geplanten Show-Prozederes (man darf ja gespannt sein, ob es über die zweite Folge auch noch einen ausführlichen SPON-Kommentar geben – und wie der ausfallen wird), und zweitens der letzte Halbsatz, der bezüglich Lena das Leitmotto eines erdrückenden Großteils der deutschen Presse in den vergangenen dreieinhalb Jahren darstellt: die permanent wiederholte, begründungslose, betont beiläufige Abwertung, die sich vor nichts und niemandem rechtfertigen muss, und die keinen besonderen Zweck zu erfüllen scheint als die Aussendung der Botschaft: du kannst tun, was du willst, wir werden dich niemals als Popstar anerkennen, und es gibt auch nichts, was uns dazu bewegen könnte, weil wir unsere eigene scripted reality machen, in der nur das gilt, was wir schreiben. Es ist die Arroganz einer Journaille, die ihren Karl Kraus gelesen hat und weiß, dass der vor 77 Jahren verarmt gestorben ist, ohne realiter etwas bewirkt haben zu können – wie auch, als Einzelner. Es ist der Anspruch, schreibend Wirklichkeit zu schaffen, gepaart mit der Weigerung, sich der Verantwortung als gesellschaftlicher Akteur zu stellen. Wir beschreiben und kommentieren ja nur, was ist. Es ist eine schleichende Arsenvergiftung des Geistes.

    * Ich will gar nicht darüber spekulieren, inwiefern er vielleicht oder sogar wahrscheinlich ironisch gefrotzelt haben könnte mit dem, was er schrieb; er hat einfach recht.

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    "Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=
    #7665941  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,548

    Hal Croves wir werden dich niemals als Popstar anerkennen

    Nö, warum auch?

    Mich wundert es auch nicht, wenn die Kids nicht zu ihr wollen. Was soll die denen denn beibringen? Wie man an den Tönen immer vorbeiquäkt?

    Da sind ja einige dabei, von denen sie selbst ne Menge lernen könnte.

    --

    out of the blue
    #7665943  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Cool. Eine Lena-Diskussion im „Die-besten-Forumszitate“-Thread.

    --

    #7665945  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 84,817

    Für das Phänomen des „en passant-Abwatschens“ muss man aber nicht gleich Kraus und Chomsky konsultieren. Es ist alltäglicher Bestandteil fast jeder Kommunikation, von dem sich niemand freisprechen kann. Soll ja Leute geben, die es z. B. für einen guten Gag halten, „Landlust“ und „Landser“ mal eben im Vorbeigehen in einen Topf zu werfen (ja, ich reite auch gerne mal auf Zitaten von früher rum ;-)). Und Journalisten reflexhaft als „Journaille“ zu bezeichnen, gehört für mich auch dazu.

    --

    #7665947  | PERMALINK

    hal-croves
    אור

    Registriert seit: 05.09.2012

    Beiträge: 4,617

    Herr RossiFür das Phänomen des „en passant-Abwatschens“ muss man aber nicht gleich Kraus und Chomsky konsultieren. Es ist alltäglicher Bestandteil fast jeder Kommunikation, von dem sich niemand freisprechen kann.

    Hast ja recht. Sehr schön ist z.B. eine Szene aus der Simpsons-Folge, in der Bart und Nelson „beste Freunde“ werden: nämlich die, in der die beiden zu einem beliebten Aussichtspunkt spazieren, den Nelson mit den Worten kommentiert: „Hier gehe ich immer hin, um mich über die Sonne lustig zu machen. Hey, Feuerball, du bist kacke!“ ;-)

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    "Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=
    #7665949  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Es ist noch zu ergänzen: Der wahre Horror liegt in den Leuten, die diese Sendeformate durch ihr Zuschauen nicht nur stützen, sondern mit erzeugen. Man schaut ja nicht wirkungslos in den Abgrund ;-)

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    #7665951  | PERMALINK

    hal-croves
    אור

    Registriert seit: 05.09.2012

    Beiträge: 4,617

    Whole Lotta PeteEs ist noch zu ergänzen: Der wahre Horror liegt in den Leuten, die diese Sendeformate durch ihr Zuschauen nicht nur stützen, sondern mit erzeugen. Man schaut ja nicht wirkungslos in den Abgrund ;-)

    Es gibt nichts Harmloses mehr. Die kleinen Freuden, die Äußerungen des Lebens, die von der Verantwortung des Gedankens ausgenommen scheinen, haben nicht nur ein Moment der trotzigen Albernheit, des hartherzigen sich blind Machens, sondern treten unmittelbar in den Dienst ihres äußersten Gegensatzes. Noch der Baum, der blüht, lügt in dem Augenblick, in welchem man sein Blühen ohne den Schatten des Entsetzens wahrnimmt; noch das unschuldige Wie schön wird zur Ausrede für die Schmach des Daseins, das anders ist, und es ist keine Schönheit und kein Trost mehr außer in dem Blick, der aufs Grauen geht, ihm standhält und im ungemilderten Bewußtsein der Negativität die Möglichkeit des Besseren festhält. Mißtrauen ist geraten gegenüber allem Unbefangenen, Legeren, gegenüber allem sich Gehenlassen, das Nachgiebigkeit gegen die Übermacht des Existierenden einschließt. Der böse Hintersinn des Behagens, der früher einmal auf das Prosit der Gemütlichkeit beschränkt war, hat längst freundlichere Regungen ergriffen. Das Zufallsgespräch mit dem Mann in der Eisenbahn, dem man, damit es nicht zu einem Streit kommt, auf ein paar Sätze zustimmt, von denen man weiß, daß sie schließlich auf den Mord hinauslaufen müssen, ist schon ein Stück Verrat; kein Gedanke ist immun gegen seine Kommunikation, und es genügt bereits, ihn an falscher Stelle und in falschem Einverständnis zu sagen, um seine Wahrheit zu unterhöhlen. Aus jedem Besuch des Kinos komme ich bei aller Wachsamkeit dümmer und schlechter wieder heraus. Umgänglichkeit selber ist Teilhabe am Unrecht, indem sie die erkaltete Welt als eine vorspiegelt, in der man noch miteinander reden kann, und das lose, gesellige Wort trägt bei, das Schweigen zu perpetuieren, indem durch die Konzessionen an den Angeredeten dieser im Redenden nochmals erniedrigt wird. Das böse Prinzip, das in der Leutseligkeit immer schon gesteckt hat, entfaltet sich im egalitären Geist zu seiner ganzen Bestialität. Herablassung und sich nicht besser Dünken sind das Gleiche. Durch die Anpassung an die Schwäche der Unterdrückten bestätigt man in solcher Schwäche die Voraussetzung der Herrschaft und entwickelt selber das Maß an Grobheit, Dumpfheit und Gewalttätigkeit, dessen man zur Ausübung der Herrschaft bedarf. Wenn dabei, in der jüngsten Phase, der Gestus der Herablassung entfällt und Angleichung allein sichtbar wird, so setzt gerade in solcher vollkommenen Abblendung der Macht das verleugnete Klassenverhältnis um so unversöhnlicher sich durch. Für den Intellektuellen ist unverbrüchliche Einsamkeit die einzige Gestalt, in der er Solidarität etwa noch zu bewähren vermag. Alles Mitmachen, alle Menschlichkeit von Umgang und Teilhabe ist bloße Maske fürs stillschweigende Akzeptieren des Unmenschlichen. Einig sein soll man mit dem Leiden der Menschen: der kleinste Schritt zu ihren Freuden hin ist einer zur Verhärtung des Leidens.

    (Theodor W. Adorno, Minima Moralia, 5, Herr Doktor, das ist schön von Euch)

    —————

    EDIT: Hier endet der aus dem Thread „Die besten Forumszitate“ ausgelagerte Bereich (ab #303).

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    "Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=
    #7665953  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 27,882

    Nes

    Lena ist halt nicht Nena…

    Und man darf sie auch für ausreichend bodenständig halten, dass es ihr erspart bleibt, jemals so zu werden.

    --

    #7665955  | PERMALINK

    c452h

    Registriert seit: 21.08.2002

    Beiträge: 141

    was habt ihr alle mit lena? die hat mal ein zwei nette popsongs beträllert und jetzt macht sie shampoo-werbung und kriecht durchs deutsche privatfernsehen? ob das tausende von beiträgen und jahrelangen diskussionen wert ist?

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    #7665957  | PERMALINK

    gruenschnabel

    Registriert seit: 19.01.2013

    Beiträge: 6,126

    c452hwas habt ihr alle mit lena? die hat mal ein zwei nette popsongs beträllert und jetzt macht sie shampoo-werbung und kriecht durchs deutsche privatfernsehen? ob das tausende von beiträgen und jahrelangen diskussionen wert ist?

    Ja, das ist es wert. Selbst dein Interesse an Lena bringt ja schon nach zwei netten Popsongs und Shampoowerbung ein engagiertes Posting hervor.

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