Outlaw Country Top 20

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  • #69607  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    … aus der Juni-Ausgabe der UNCUT:

    1. Willie Nelson – Red Headed Stranger (1975)
    2. Waylon Jennings – Ladies Love Outlaws (1972)
    3. Merle Haggard – I’m A Lonesome Fugitive (1967)
    4. Johnny Cash – At Folsom Prison (1968)
    5. Kris Kristofferson – Kristofferson (1970)
    6. Jennings/Nelson/Colter/Glaser – Wanted! The Outlaws (1976)
    7. Billy Joe Shaver – Old Five & Dimers Like Me (1973)
    8. Steve Young – Seven Bridges Road (1972)
    9. Tompall Glaser – … and his Outlaw Band (1977)
    10. Jessi Colter – I’m Jessi Colter (1975)
    11. Johnny Paycheck – Take This Job and Shove It (1978)
    12. David Allan Coe – Longhaired Redneck (1976)
    13. Jerry Jeff Walker – Viva Terlingua! (1973)
    14. Sammi Smith – Help Me Make It Through The Night (1970)
    15. Bobby Bare – Lullabys, Legends and Lies (1973)
    16. Mickey Newbury – The Sailor (1979)
    17. Sir Douglas & The Texas Tornados – Texas Rock for Country Rollers (1976)
    18. Michael Murphey – Geronimo’s Cadillac (1972)
    19. Larry Jon Wilson – New Beginnings (1975)
    20. The Highwaymen – Highwayman (1985)

    Feuer frei!

    --

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      #7630171  | PERMALINK

      joshua-tree
      Back from the Grave

      Registriert seit: 17.05.2005

      Beiträge: 17,455

      Was haben die Haggard und Cash Alben mit Outlaw Country (whatever that is) zu tun?

      :spudnikco

      --

      #7630173  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Gute Frage, die hier bereits angerissen wurde (ab #58).

      --

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      #7630175  | PERMALINK

      joshua-tree
      Back from the Grave

      Registriert seit: 17.05.2005

      Beiträge: 17,455

      Ich dachte wir diskutieren hier weiter?

      Sollte man nicht erst einmal klar den zeitlichen Rahmen von Outlaw Country umreißen? Da fallen die von mir genannten Alben schon einmal raus. Von Haggard sehe ich am ehesten ‚Big City‘ in der Outlaw Ecke. Cash ist mit den Highwaymen (Grusel Country, grauenhaft!) und dem the Outlaws Album ausreichend vertreten. Von Jennings gefallen mir auf jeden Fall ‚Lonesome, On’ry And Mean‘ und ‚Honky Tonk Heroes‘ besser. Bin allerdings auch kein Outlaw Experte, geschweige denn Fan. Falsches Jahrzehnt, falscher Sound.

      --

      #7630177  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Joshua TreeIch dachte wir diskutieren hier weiter?

      Ja, klar. Wusste nur nicht, ob Du die vorhergehende Diskussion gesehen hattest.

      Vielleicht schaffe ich es ja, übers Wochenende mal zumindest einen Top 10-Gegenentwurf vorzulegen. Weitere Listen natürlich hochwillkommen.

      --

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      #7630179  | PERMALINK

      joshua-tree
      Back from the Grave

      Registriert seit: 17.05.2005

      Beiträge: 17,455

      Natürlich lese ich im Hag Thread mit. Über eine Top 10 von Dir würde ich mich als Inspiration freuen. Vielleicht packt es mich ja noch.

      --

      #7630181  | PERMALINK

      bullitt

      Registriert seit: 06.01.2003

      Beiträge: 20,620

      Danke fürs Posten, Sonic. Über eine Liste von dir würde ich mich auch freuen. Bist du noch richtig tief drin in der Materie? Lange nichts mehr von dir zu dem Thema gelesen. Ich merke, dass ich doch noch so einige Lücken habe, zumindest wenn ich mich zunächst mal an der UNCUT-Liste orientieren würde. Deshalb lehne ich mich mal nicht zu weit aus dem Fenster.

      Wie eng würdet ihr „Outlaw Country“ definieren? Grob, als Gegenbewegung zu Nashville Anfang der 70er, mit Rückbesinnung auf die Wurzeln bei gleichzeitiger Öffnung für neue Stile wie Folk und Rockmusik und der Freiheit für Künstler, ihre Platten selbst produzieren zu können? Oder enger, auf die Szene in Austin beschränkt? Cash und Haggard scheinen immer eher wegen ihrer Biografien und Texte als wortwörtliche Outlaws mit einbezogen zu werden, wobei Cash als Mentor und Wegbereiter in dieser Phase vielleicht nicht zu Unrecht.

      --

      #7630183  | PERMALINK

      stefane
      Silver Stallion

      Registriert seit: 24.07.2006

      Beiträge: 6,656

      Könnte ein interessanter Thread werden.

      Stecke leider selbst noch nicht so tief im Thema drin.

      http://www.roughstock.com/history/outlaw-country

      --

      "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
      #7630185  | PERMALINK

      bullitt

      Registriert seit: 06.01.2003

      Beiträge: 20,620

      Das Heft liegt mir inzwischen auch vor. Die Liste relativiert sich durch die dazugehörigen Texte. Man war sich offensichtlich bewusst, wie weit man hier ausholt und macht das auch deutlich. Den Ansatz finde ich auch gut. Statt des Rankings unter gewählter Prämisse hätte man halt einfach einen entsprechenden Text über wichtige Vertreter, Wegbereiter und essentielle Alben schreiben sollen. Inspiration bietet das Special jedenfalls. Werde mich mal nach der Tompall Glaser LP umsehen und „Wanted! The Outlaws“ steht nach dem ersten Höreindruck auch auf meiner Liste. Welche Künstler (jenseits der Top 6) lohnen die Auseinandersetzung? Jessi Colter vielleicht? Auf „Wanted!“ Hat sie einige überzeugende Auftritte, zumindest wenn sie nicht gerade mit Waylon „Suspicious Minds“ zum Besten gibt. Immerhin hat sie auf „I’m Jessi Colter“ sämtliche Songs selbst geschrieben, was zumindest schon mal ungewöhnlich ist und aufhorchen lässt.

      --

      #7630187  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Das Versprechen, hier eine Top 20 vorzulegen, möchte ich erstmal zurückstellen, da mir viele LPs, die da wohl verdienter- oder gar zwingenderweise hinein gehören bzw. zumindest gewichtet werden müssten, noch fehlen (u.a. von Billy Joe Shaver, Jessi Colter, The Flatlanders, Ray Wylie Hubbard, David Allen Coe, Hank Williams Jr. …).

      Der Begriff „Outlaw Country“ wird ja in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen, je nach Intention, weiter oder enger genutzt. Mir scheint, dass er präzise eigentlich nur im Zusammenhang mit den Country-Singer/Songwritern genutzt werden kann, die sich in Nashville Anfang/Mitte der 70er als (vormaliges) Teil des Systems von den gängigen Praktiken der Labels emanzipierten, indem sie ihre Musiker selbst auswählten, ihre Aufnahmen selbst produzierten und sich auch die sonstige künstlerische Gestaltung vorbehielten – also im wesentlichen Nelson, Jennings, Glaser und deren künstlerisch-soziales Umfeld: „Wanted! The Outlaws“ eben. Weiter ausholend, kann man wohl noch deren Einflüsse (etwa Songwriter wie Kristofferson oder Newbury) und spätere Gefolgsleute und Geistesverwandte dazurechnen. Haggard und Cash, die zur Outlaw-Hochzeit Mitte der 70er nicht gerade auf dem Zenith ihres Schaffens waren und eher in freundlicher, väterlicher Distanz zu der Bewegung standen, scheinen mir da nicht gut aufgehoben.

      Neben oder statt der gelisteten Alben würde ich nach meinem jetzigen Kenntnisstand folgende Empfehlungen aussprechen, jeweils in priorisierter Reihenfolge:

      Willie Nelson: (zusätzlich): Shotgun Willie, Phases & Stages, Yesterday’s Wine
      Waylon Jennings (LLOutlaws kenne ich nicht): Honky Tonk Heroes, Dreaming My Dreams, This Time, Lonesome, On’ry And Mean
      Kris Kristofferson (zusätzlich): The Silver Tongued Devil and I, Jesus Was A Capricorn
      Steve Young (zusätzlich – kenne bisher nur gutes): Rock, Salt & Nails, Honky Tonk Man
      Tompall Glaser: Charlie
      Johnny Paycheck (gehört hier nicht rein, aber trotzdem):Mr. Hag Told My Story (Merle Haggard-Tribute mit Beteiligung von Hag und den Strangers von 1981)
      Mickey Newbury (statt The Sailor): Looks Like Rain, Frisco Mabel Joy
      Terry Allen: Lubbock (On Everything), Bloodlines (Juarez fehlt mir leider noch)
      Kinky Friedman: Sold American, selftitled

      Und als Bonus noch Linda Hargrove: Blue Jean Country Queen (ist zwar sehr angreifbar, da einiges textlich doch arg in Richtung christlichen Erbauungskitsch geht, hat aber einige sehr schöne Tracks zu bieten, und alles in allem kann man Hargrove wohl als tragisches Talent sehen, das sein Potential aufgrund persönlicher und kommerzieller Umstände nie ganz entfalten konnte)

      --

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      #7630189  | PERMALINK

      willie

      Registriert seit: 10.10.2006

      Beiträge: 541

      Also Willie, Kris, Waylon und Billy Joe kann man (neben Colter) getrost unter Outlaw-Country laufen lassen. Steve Young auch noch, aber Cash und Bobby Bare auf keinen Fall.
      Erst recht die Highwaymen, die haben mit der Outlaw-Bewegung genauso viel zu tun, wie ´ne Kuh mit Klettern !

      --

      #7630191  | PERMALINK

      titanic-deckchair

      Registriert seit: 27.06.2009

      Beiträge: 4,100

      Dann eher noch Steve Earl, von seiner Vita auf jeden Fall, zeitlich natürlich knapp vorbei;-)

      --

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      #7630193  | PERMALINK

      willie

      Registriert seit: 10.10.2006

      Beiträge: 541

      Yep, Interpret würd passen, Zeit nicht…

      --

      #7630195  | PERMALINK

      bullitt

      Registriert seit: 06.01.2003

      Beiträge: 20,620

      Sonic JuiceDer Begriff „Outlaw Country“ wird ja in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen, je nach Intention, weiter oder enger genutzt. Mir scheint, dass er präzise eigentlich nur im Zusammenhang mit den Country-Singer/Songwritern genutzt werden kann, die sich in Nashville Anfang/Mitte der 70er als (vormaliges) Teil des Systems von den gängigen Praktiken der Labels emanzipierten, indem sie ihre Musiker selbst auswählten, ihre Aufnahmen selbst produzierten und sich auch die sonstige künstlerische Gestaltung vorbehielten – also im wesentlichen Nelson, Jennings, Glaser und deren künstlerisch-soziales Umfeld: „Wanted! The Outlaws“ eben. Weiter ausholend, kann man wohl noch deren Einflüsse (etwa Songwriter wie Kristofferson oder Newbury) und spätere Gefolgsleute und Geistesverwandte dazurechnen. Haggard und Cash, die zur Outlaw-Hochzeit Mitte der 70er nicht gerade auf dem Zenith ihres Schaffens waren und eher in freundlicher, väterlicher Distanz zu der Bewegung standen, scheinen mir da nicht gut aufgehoben.

      Ich denke, du hast es ziemlich präzise auf den Punkt gebracht. Im Zuge des UNCUT-Specials habe ich mir nochmal entsprechende Literatur von u.a. Chet Flippo und Michael Simmons angeschaut und die ziehen die Grenze ähnlich eng. Cash und Haggard werden im Zusammenhang zwar auch immer erwähnt, aber eher als musikalischer Einfluss bzw. der Bakersfield-Sound als ein früheres Gegenmodell zum Nashville-Sound als Basis für die Outlaw-Bewegung. Ähnliches wollten sicher auch die UNCUT-Autoren mit deren Nennungen zum Ausdruck bringen. Warum sie das unter dieser Überschrift in ein Ranking quetschen mussten und ausgerechnet Haggard als Aufmacher verwendet haben, bleibt aber ihr Geheimnis und ist etwas unglücklich.

      Mich wundert es ein wenig, dass in dem Zusammenhang kaum Parallelen zu Parsons, den Byrds, den Burrito Brothers etc. gezogen werden. Die hatten zwar nichts mit Nashville und der Outlaw-Bewegung zu tun, waren aber doch zeitgleich in einem ähnlichen musikalischen Grenzgebiet unterwegs. „Technically, Gram wasn’t part of the Outlaw country movement. Spiritually, he was“, sagt Simmons. Da muss es doch irgendwelche gegenseitigen Impulse gegeben haben.

      Danke für die Empfehlungen. Bei Nelson, Kristofferson und Kinky bin ich inzwischen gut aufgestellt. Bei Jennings noch gar nicht. Da werde ich zunächst Lücken schließen. Namen wie Glaser, Colter, Joe Ely und Paycheck stehen dann auch auf der Liste bzw. sind teilweise schon unterwegs. Nach deinem nachdrücklichen Hinweis auf Linda Hargrove werde ich auch dort mal tätig werden. Schwer zu bekommen sind die Platten aus dieser Ära ja glücklicherweise nicht.

      WillieAlso Willie, Kris, Waylon und Billy Joe kann man (neben Colter) getrost unter Outlaw-Country laufen lassen. Steve Young auch noch, aber Cash und Bobby Bare auf keinen Fall.

      Bobby Bare wird im Begleittext auch gar nicht bei den Outlaws verortet. Das Album wird als Rückkopplung der Outlaw-Bewegung auf Nashville beschrieben.

      WillieErst recht die Highwaymen, die haben mit der Outlaw-Bewegung genauso viel zu tun, wie ´ne Kuh mit Klettern!

      Naja, The Highwaymen war immerhin ein Projekt ehemaliger Leitfiguren und ist als solches in dem Kontext auch erwähnenswert, auch wenn es musikalisch letztlich irrelevant war.

      --

      #7630197  | PERMALINK

      sonic-juice
      Moderator

      Registriert seit: 14.09.2005

      Beiträge: 10,983

      Bullitt, ich denke, Terry Allen und Steve Young dürften Dir auf Anhieb am meisten Spaß bereiten.
      Hargrove habe ich anlässlich des Threads mal wieder aufgelegt, war immer etwas gespalten in meiner Wahrnehmung und bin nun doch positiv überrascht, wie stark ein Großteil der Songs ist, wie gelungen die Arrangements sind und insbesondere welch schöne, berührende Stimme sie hat. Vielleicht schaffe ich es ja doch mal, etwas längeres über sie zu schreiben.
      Mit der stilistischen Trennung zwischen rockendem Country und countryfiziertem Rock habe ich auch lange meine Mühe gehabt. Von heute betrachtet ist es in der Tat nicht selbsterklärend, dass das damals wohl ein jeweils ganz unterschiedliches Publikum ansprach. Man wundert sich heute ja auch, dass Nelson und Hag erst Anfang der 80er bei Plattenaufnahmen das erste Mal vom Song „Pancho & Lefty“ (und vermutlich auch von dessen Komponisten) hörten.

      PS: Sooo schlecht ist die Highwayman-LP ja nun auch nicht!

      --

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