1984 – Top 30 Singles

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  • #7518605  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,832

    Zappa1
    Ich gehöre ja nun auch zu den älteren Semester hier, aber schlimm finde ich nur, wenn man sagt, früher war alles besser und seine Augen nicht mehr offen hält.

    Ich halte meine Augen und vor allem die Ohren schon ständig offen, komme aber trotzdem oder gerade deswegen das ein oder andere mal in Versuchung genau diesen Satz zu sagen. Wobei ich ihn auf „vieles“ abändern würde. ;-)

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      #7518607  | PERMALINK

      zappa1
      Yellow Shark

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 86,834

      Onkel TomIch halte meine Augen und vor allem die Ohren schon ständig offen, komme aber trotzdem oder gerade deswegen das ein oder andere mal in Versuchung genau diesen Satz zu sagen. Wobei ich ihn auf „vieles“ abändern würde. ;-)

      Völlig frei bin ich davon natürlich auch nicht…
      Aber das liegt sicher daran, dass wir viele musikalische Strömungen tatsächlich als „etwas Neues“ erlebt haben. Das macht es natürlich schwieriger, heute noch die selbe Faszination zu verspüren. Das passiert tatsächlich eher seltener.

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      „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #99, 31.01.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8782-240201-allerhand-durcheinand-99
      #7518609  | PERMALINK

      alberto

      Registriert seit: 04.12.2007

      Beiträge: 1,935

      Dieses Phänomen, dass es von jüngeren Musikern fast nur noch Zitatsammlungen gibt, hat Simon Reynolds in „Retromania“ schon angesprochen. (Leider kenne ich hierzu nur Interviews von ihm, aber nicht das Buch). Im Januar-ME, den sich wegen des Zugabe-Buches ausser mir vielleicht noch der ein oder andere zugelegt hat, schreibt jemand eine Erwiderung hierzu, die die These von Reynolds meiner Ansicht nach aber nur bestätigt.

      Ich sehe es auch so, dass es nach den 80ern nur noch HipHop und Techno als neue musikbasierte Jugendbewegungen gegeben hat. Das meiste danach ist ein Sammelsurium aus Versatzstücken aus der Pop- und Rockhistorie, die unter rein ästhetischen Gesichtspunkten und ohne Rücksicht auf seinerzeitige gesellschaftspolitische Bedeutungen neu zusammengesetzt werden.

      Jugendbewegungen gibt es natürlich weiterhin, nur spielt dort die Musik nicht mehr die entscheidende Rolle (man denke nur an die Ultra-Bewegung beim Fußball).

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      #7518611  | PERMALINK

      zappa1
      Yellow Shark

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 86,834

      AlbertoDieses Phänomen, dass es von jüngeren Musikern fast nur noch Zitatsammlungen gibt, hat Simon Reynolds in „Retromania“ schon angesprochen. (Leider kenne ich hierzu nur Interviews von ihm, aber nicht das Buch). Im Januar-ME, den sich wegen des Zugabe-Buches ausser mir vielleicht noch der ein oder andere zugelegt hat, schreibt jemand eine Erwiderung hierzu, die die These von Reynolds meiner Ansicht nach aber nur bestätigt.

      Der Satz, „Der Retro-Eindruck liegt im Ohr nur desjenigen Hörers, den diese Sounds biografisch betreffen“ im von dir erwähnten Artikel trifft es ganz gut.

      P.S.: Vielleicht sollte man die Diskussion tatsächlich in einen anderen Thread verschieben?

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      „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #99, 31.01.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8782-240201-allerhand-durcheinand-99
      #7518613  | PERMALINK

      some-velvet-morning

      Registriert seit: 21.01.2008

      Beiträge: 5,119

      AlbertoDieses Phänomen, dass es von jüngeren Musikern fast nur noch Zitatsammlungen gibt, hat Simon Reynolds in „Retromania“ schon angesprochen. (Leider kenne ich hierzu nur Interviews von ihm, aber nicht das Buch). Im Januar-ME, den sich wegen des Zugabe-Buches ausser mir vielleicht noch der ein oder andere zugelegt hat, schreibt jemand eine Erwiderung hierzu, die die These von Reynolds meiner Ansicht nach aber nur bestätigt.

      Ich sehe es auch so, dass es nach den 80ern nur noch HipHop und Techno als neue musikbasierte Jugendbewegungen gegeben hat. Das meiste danach ist ein Sammelsurium aus Versatzstücken aus der Pop- und Rockhistorie, die unter rein ästhetischen Gesichtspunkten und ohne Rücksicht auf seinerzeitige gesellschaftspolitische Bedeutungen neu zusammengesetzt werden.

      Jugendbewegungen gibt es natürlich weiterhin, nur spielt dort die Musik nicht mehr die entscheidende Rolle (man denke nur an die Ultra-Bewegung beim Fußball).

      Das Reynolds Buch ist mir gar nicht bekannt gewesen. Danke für den Tipp. Es klingt spannend. „Rip it up“ habe ich von ihm mit Begeisterung gelesen. Ein hervorragender Musikjournalist mit viel Wissen.

      Zum anderen Thema: Genau, früher war die Peer Group mit der entsprechenden Musik wichtig als Abgrenzung und Identifikationsfindung in der Jugendzeit. Die 80s waren voll mit diesen Gruppen. 90s hatten wir ja schon, wobei Techno so die größte Bewegung war (Love Parade und Underground). Nur was ist jetzt? Wo sieht man tanzende Jugendliche, die begeistert „ihre“ Musik hören? Ich sehe sie nicht. Ich sehe sie in ihre Handys etwas eintippen und mit dem I Phone die Facebook Meldungen abzurufen. Ständig bimmelt es irgendwo, weil wieder eine tolle Nachricht der Social Networks das I Phone erreicht. Das Gespräch wird unterbrochen. Der Boy Meets Girl Blick Kontakt entfällt 2012, weil gerade jemand deiner 400 Freunde auf die Pinnwand postet: „Ich geh jetzt frühstücken“.

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      #7518615  | PERMALINK

      basseck

      Registriert seit: 29.05.2009

      Beiträge: 65

      nail75

      So schlimm wie zwischen 85 und 89 war die Popmusik aber nie wieder. Das ist ja die Zeitspanne, die alle meinen, die von den „schlimmen 80ern“ reden. Klar, es gab vereinzelt gut, sogar manche herausragende Alben, aber auch unendlich viel Müll.

      Und an welchem „Müll“ machst Du diese Aussage fest? Tut mir leid, aber diese Einschätzung halte ich für total falsch. Der Pop-Zeitraum z.B. von 1992 bis 1996 war ja natürlich viel besser mit Dr. Alban, Snap, Scooter, DJ Bobo, Rednex, Modo, K2, U96 und wie sie alle hießen. Da wurde es für mich im großen Stil erstmals so richtig billig, wo es vorher nur mal ein paar billige Ausreißer wie Modern Talking, Bad Boys Blue oder Bros gegeben hat, aber noch genug Qualität auf den vorderen Chart-Plätzen war, um den ganzen Mist zu überdecken.

      Allein das Jahr 1987 war doch noch einmal so richtig großartig, wo Alben veröffentlicht wurden, die zum Teil bis ins Jahr 1989 hinein in den Charts vertreten waren, was häufig ein Qualitätsmerkmal ist. Reden wir nur einmal vom mainstreamigen Pop/Rock:

      Pet Shop Boys – Actually
      Fleetwood Mac – Tango In The Night
      INXS – Kick
      Michael Jackson – Bad
      Prince – Sign Of The Times
      Terence Trent D’Arby – Introducing The Hardline
      U2 – The Joshua Tree
      Depeche Mode – Music For The Masses
      The Cure – Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me

      Jedes dieser Alben warf mindestens zwei, meistens sogar drei oder mehr Hit-Singles ab.

      Dazu kamen noch im damals sehr populärem AOR-/Mainstream-Hardrock-Bereich folgende weltweite Chartbreaker:

      Foreigner – Inside Information
      Whitesnake – 1987 (diese Video-Trilogie mit Tawny Kitean! MTV at it’s best)
      Def Leppard – Hysteria

      und natürlich:

      Guns ’n Roses – Appetite For Destruction (die letzte wirklich große und wichtige „klassische“ Rockband)

      Mich würden mal die gesamten Verkaufszahlen dieser aufgeführten Alben interessieren. Machen in der Summe wahrscheinlich mehr aus als alle Neu-VÖ aus drei Jahren der 2000er.

      Was mir im Vergleich zu heute bei den aufgezählten Alben auffällt: es sind – eine gemischte Band wie Fleetwood Mac ausgenommen – keine Frauen dabei!
      Heutzutage gibt es nur noch Frauen – männliche Künstler scheinen zunehmend irrelevant zu werden.

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      #7518617  | PERMALINK

      basseck

      Registriert seit: 29.05.2009

      Beiträge: 65

      Some Velvet Morning

      85-89 waren super.(…) Der Absturz kam erst ab den 90s mit (…) diesen komischen Poser Balladen Metalbands

      Du meinst Poison, Cinderella, White Lion, Warrant, Winger und Co. Hatten ihre größten Hits zum Teil aber auch noch ’88/’89. Einige dieser Balladen waren aber ganz brauchbar. Man kann ja mal versuchen ein „Every Rose Has It’s Thorn“ oder „Don’t Know What You’ve Got (‚Til It’s Gone)“ zu komponieren.

      OK, Nelson (1990) fand ich auch wirklich schlimm und deren Hit habe ich erfolgreich verdrängt und möchte auch nicht mehr dran erinnert werden. Extreme’s „More Than Words“ (1991) war in meinen Ohren grenzwertig und über Mr. Big’s „To Be With You“ (1992) hülle ich gerne den Mantel des Schweigens. Slaughter’s „Fly To The Angels“ (1990) hingegen halte ich allerdings für ein gelungenes Led Zep Ripp-Off. Aber das waren stilitisch alles noch Nachwehen der späten 80er und diese stehen für mich nicht mehr exemplarisch für die 90er. Nach dem Grunge- und Alternative-Boom von 1992/1993 konnten diese Bands ja auch ihre Super-Strats von Kramer, Hamer, Charvel, Jackson, Washburn und BC Rich an den Nagel hängen und sich neue Jobs suchen. Im Übrigen waren diese „Hair Metal“-Bands ein US-amerikanisches Phänomen, welches bis auf wenige Ausnahmen nicht so recht auf Europa überspringen konnte. Im Metal Hammer gab’s für solche Bands meistens nur zurückhaltende Kritiken.

      Hat zwar alles schon nichts mehr mit 1984 zu tun, aber diesen meinen Senf wollte ich einfach mal dazu geben.

      Werde in den nächsten Tagen mal an meiner 1984-Liste feilen und diese hier einstellen. 1983 und 1984 sind auf jeden Fall meine beiden Lieblingsjahre der 80er!

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