Was macht einen guten Song (nicht Track!) aus?

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  • #7377467  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,695

    redbeansandriceDa bin ich auch drüber gestolpert – warum sind die Harmonien ausgeklammert?

    Berechtigte Frage. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

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    #7377469  | PERMALINK

    coleporter

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 4,085

    redbeansandriceDa bin ich auch drüber gestolpert – warum sind die Harmonien ausgeklammert? Weil man Akkorde austauschen kann und der Song bleibt der gleiche? das würd ich in der Tat so sehen, andererseits ist das Harmonienausdenken ja ein integraler Bestandteil des Songwritingprozesses (was man schon daran sieht, dass sie mitunter als erstes entstehen), den ich nicht auf eine Stufe mit zB dem Arrangieren stellen würde…

    Schwieriges Feld! Meines Erachtens können die Harmonien mal mehr, mal weniger essentieller Bestandteil des Song sein – tendeziell würde ich sie gleichsam im „Grenzgebiet“ zwischen Song und Arrangement ansiedeln…

    --

    Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
    #7377471  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,834

    nail75Song=Melodie+Text – steht im ersten Post.

    Ja, und? Hat eigentlich nichts mit meiner Einlassung zu tun.

    Man wird „Oh yeah“ v. Yello kaum wegen seines Songwritings würdigen, eher wegen der Komposition. Trotzdem bleibt es ein Song.
    Da stellt sich für mich manchmal die Frage, ab welchem Textanteil ich das Songwriting würdige, oder die Komposition insgesamt. Sprich wo ziehe ich für mich die Linie. Oder anders gesagt: kann man das Songwriting einer Komposition würdigen, wenn der Textanteil deutlich unter dem Instrumentalanteil liegt.

    Da Du im Falle von „Ramble on rose“ wieder auf die inhaltliche Bedeutung kommst, stellt sich mir nochmal die Frage, warum sich die „Bedeutung“ Textes alleine erschließen muß. Warum kann der Text nicht als abstraktes Mittel dienen, um im Zusammenwirken mit Melodie/Harmonien zu wirken?

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #7377473  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    coleporterSchwieriges Feld! Meines Erachtens können die Harmonien mal mehr, mal weniger essentieller Bestandteil des Song sein –

    Meine Songdefinition sieht so aus:

    Song = mindestens Gesangsmelodie plus Text plus Harmonien (Akkorde) plus Rhythmus

    Song = Häufig Gesangsmelodie plus Text plus Harmonien (Akkorde) plus Rhythmus
    plus prägende instrumentale Melodien und/oder Riffs

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    #7377475  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,695

    Ich bin stets an der Gesamtwirkung von Musik interessiert. In diesem Fall ist die Gesamtwirkung aber auf 2 Faktoren beschränkt, nämlich Melodie + Text, mehr nicht. Darüber hinaus ist nach den besten Songwritern gefragt, welche die Verbindung von Melodie und Text in höchster Perfektion beherrschen und da wird für mich und bei mir die Bedeutung oder das Thema des Textes wichtig. „Ramble On Rose“ war ein Beispiel für die zahlreichen Songs von Garcia/Hunter, die aus dem Zusammenspiel der Instrumente, aus dem Rhythmus, aus den Harmonien und auch aus dem Zusammenspiel von Melodie und Text leben. Da das aber bei sehr vielen Songs und Songwritern der Fall ist, muss letztlich entscheiden, ob der Song darüber hinaus noch mehr zu bieten hat als das gelungene Zusammenspiel von Text und Melodie und da lande ich eben beim Thema des Liedes.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7377477  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75Ich bin stets an der Gesamtwirkung von Musik interessiert. In diesem Fall ist die Gesamtwirkung aber auf 2 Faktoren beschränkt, nämlich Melodie + Text, mehr nicht.

    Das funktioniert nicht.

    Sing mal eine Melodie ohne Rhythmus.

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    #7377479  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ok, vielleicht doch.

    Zitat: Der Begriff „Melodie“ dagegen umfasst nicht nur die Tonhöhenfolge, sondern auch die Tondauernfolge, also den Rhythmus.

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    #7377481  | PERMALINK

    roseblood

    Registriert seit: 26.01.2009

    Beiträge: 7,089

    Natürlich gehört zu einem Song auch die Harmonie. Die jeweiligen Gesangstöne bewegen sich ja in den jeweiligen Harmonien/Akkorden.

    --

    #7377483  | PERMALINK

    mefir

    Registriert seit: 12.05.2008

    Beiträge: 1,471

    Aber dann doch höchstens die Chordprogression. Einen Song kann man ja durchaus auch einen halben Ton höher, oder eine ganze Oktave tiefer interpretieren. Solange sich eben nicht die Akkordfolge ändert.

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    #7377485  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 66,994

    MefirAber dann doch höchstens die Chordprogression. Einen Song kann man ja durchaus auch einen halben Ton höher, oder eine ganze Oktave tiefer interpretieren. Solange sich eben nicht die Akkordfolge ändert.

    Ja klar – und man kann die Akkorde auch ändern wie redbeans oben antönt – aber auch dabei sind meist die Original-Akkorde von bedeutung (ändern heisst ja meist andere drüberschichten, vorhandene umstellen, zusätzliche reinschieben – in etwa, was die Bebopper halt so alles mit dem Great American Songbook angestellt haben).

    Melodie + Text greift jedenfalls bestimmt zu kurz, auch wenn man (nicht als Vorwurf oder Lustigmachen gemeint!) wie nail von den technischen Aspekten der Musik weniger versteht.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7377487  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

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    nail75Ich bin stets an der Gesamtwirkung von Musik interessiert. In diesem Fall ist die Gesamtwirkung aber auf 2 Faktoren beschränkt, nämlich Melodie + Text, mehr nicht.

    Für mich gehören wesentliche kompositorische Bestandteile mit zum Song.
    Beispielsweise die Riffs von Satisfaction, Smoke on the Water, Shot by Both Sides oder Smells like Teen Spirit.
    Oder prägende Melodien, wie z.B. das Motiv von Ashes to Ashes.

    Eine am Klavier oder mit ein oder zwei Gitarren vortragbare Version, die alles wesentliche enthält.

    --

    #7377489  | PERMALINK

    roseblood

    Registriert seit: 26.01.2009

    Beiträge: 7,089

    MefirAber dann doch höchstens die Chordprogression. Einen Song kann man ja durchaus auch einen halben Ton höher, oder eine ganze Oktave tiefer interpretieren. Solange sich eben nicht die Akkordfolge ändert.

    Aber in der Regel werden Melodien zu Harmonien gesungen bzw. Harmonien zu Melodien gespielt, welche sich in derselben Tonlage befinden. Wenn du eine kurze Melodie in E-Dur singen möchtest und diese mit Harmonien begleiten magst, dann wirst du natürlich Harmonien/Akkorde verwenden, welche die Töne von E-Dur haben. Als Beispiel: Sing mal Blowin‘ In The Wind mit der Akkordfolge C#, D, F#, G. Das würde nicht funktionieren.

    --

    #7377491  | PERMALINK

    mefir

    Registriert seit: 12.05.2008

    Beiträge: 1,471

    gypsy tail windJa klar – und man kann die Akkorde auch ändern wie redbeans oben antönt – aber auch dabei sind meist die Original-Akkorde von bedeutung (ändern heisst ja meist andere drüberschichten, vorhandene umstellen, zusätzliche reinschieben – in etwa, was die Bebopper halt so alles mit dem Great American Songbook angestellt haben).

    Achso. Ja, das kann man natürlich machen.
    Aus diesen ganzen Überlegungen heraus ist ein Song für mich gerade deswegen auch rein auf Text und Melodie reduziert. Ich stelle mir da immer jemanden vor, der eine Straße entlangläuft und einen Song singt. Da ist er dann auf das wesentlichste reduziert.

    --

    #7377493  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,834

    Mefir Da ist er dann auf das wesentlichste reduziert.

    Aber doch nur deshalb, weil Du die Harmonien im Hinterkopf hast. Ich halte ihn auf das wesentliche reduziert, wen ich ihn am Piano (ode rmit der Gitarre) singen kann.

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    #7377495  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Krautathaus Ich halte ihn auf das wesentliche reduziert, wen ich ihn am Piano (ode rmit der Gitarre) singen kann.

    Am Beispiel: Bewertest Du bei den von mir oben genannten Beispielen die Riffs mit oder nicht? Spielen und singen kann ich Satisfaction auch ohne Riff.

    --

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