Die besten Prestige Alben

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  • #7310139  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, von der genannten Dreiergruppe ist „The Quest“ wohl das beste!

    „Asia Minor“ ist möglicherweise das Highlight von Reece’s Output, ein ganz wunderbares Album!

    Lateef… „durchschnittlich, stellenweise sogar belanglos“? Das haut mich jetzt vom Hocker… so ca. bis 1965 oder so hab ich von Lateef nichts, aber auch gar nichts gehört, was belanglos ist und nur ganz weniges, was ich „durchschnittlich“ nennen würde!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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      #7310141  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      so, kein Prestige Album, aber durch dein Gemecker über Roland Alexander ;-) hast du mich auf folgendes gestossen:
      Frank Minion „The Soft Land of Make Believe“
      eine Hälfte mit einer Begleitband aus Alexander/Tommy Flannagan/George Tucker/Dannie Richmond, eine Hälfte mit Bill Evans/Paul Chambers/Jimmy Cobb (unter anderem mit einer Version von All Blues und So What…)
      amazon sound samples
      bin eigentlich kein großer Fan von Jazzgesang, aber von den Soundsamples klingt das echt nach einer ausgewogenen Mischung aus Scatgesang, und gesprochener sanfter Sozialkritik….

      auf youtube gibt es noch eine grandiose Single von ihm (naive Genreeinordnung: Northern Soul… with Howard Biggs and his orchestra, 1956 , hier)

      Verriss der Single aus Billboard (seine anderen Singles kamen besser weg…)

      VIK 0222
      Please send her back to me
      Minion fails to impress on this rock and roll-styled ballad go. (67/100)
      How much land (does a man need)?
      Philosophical Side is even less impressive. (64/100

      falls irgendwer irgendwas über den Herrn weiß…

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      #7310143  | PERMALINK

      katharsis

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      Danke für die Links, ich werde mal nachhören. Meine geposteten Eindrücke beziehen sich nur auf oberflächliche Höreindrücke – diese sind nur bedingt zu goutieren! :-)
      Die Curtis Fuller-Lp war meinem Eindruck nach ein durchschnittliches Hardbop-Date, ohne solistische Höhenflüge. Die midtempo-Nummern swingen ganz ordentlich vor sich hin, haben aber wenig Tiefgang. Die Balladen dagegen sind ganz schön. Vielleicht ist das ganze etwas Red Garland anzulasten, der sich vor allem bei den schnelleren Stücken m.E. vornehm zurückhält. Aber wie gesagt, nur ein kurzer Eindruck.

      Bezüglich Larry Young kenne ich nur dessen Hauptwerk und seine zeitgleichen Arbeiten als Sidemen, bspw. für Grant Green. Im Rahmen meiner Blue Note-Sammelsucht bin ich auf seine LPs gestoßen, aber da die Orgel, wie gesagt nicht mein Instrument ist, habe ich darüberhinaus wenig in Angriff genommen. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass ich Willette sehr gerne mag; mein subjektiver Eindruck war nur immer der, dass andere Organisten für meine Ohren spannender waren als der große Jimmy Smith. So bspw. auch John Patton mit etwas gehemmteren Funk-Tendenzen.

      Von Walt Dickerson habe ich auch nichts auf Tonträger, daher entbehrt meine Schmähung jedweder ernstzunehmenden Grundlage! ;) Der Vergleich mit Hutcherson ist auch unfaier gewehlt, da dieser etwas später auf der Szene erschien und dann gleich einen Meilenstein fabrizierte. Vielleicht wäre Milt Jackson besser gewesen, der mir etwas „swingender“ erscheint…

      Und zu Roland Alexander: Ich wollte keineswegs über ihn meckern, nur Tatsachen berichten! :lol: Ich habe keine Alben im Ohr, auf denen er als Sidemen tätig ist, daher kann ich nichts davon genauer validieren. „Pleasure Bent“ konnte ich ja auch noch nicht anhören. Dieser Coltrane-Epigon-Vorwurf scheint ihm zwar anzuhaften, aber natürlich ist das auch ein unfairer Aufwärtsvergleich. Ich höre gerne nach…

      Noch ein Wort zu Lateef’s Album. Auch hier gilt natürlich nur mein drive-by-Eindruck. Mir kam die LP etwas gehemmt vor, als würde die Band nicht so sehr aufs Gaspedal drücken, wie sie könnte – nicht nur bei den wenigen schnellen Nummern. Das Set ist schon gut, aber es haut mich intuitiv nicht vom Hocker. Vielleicht ist es in sich auch etwas zu linear! Ich weiß nicht genau?!

      Das Frank Minion-Album hört sich spannend an. Jazzgesang finde ich schwierig, wenn es Männer sind. Ich mag Hartman, oder auch Coleman. Aber der Stil ist doch sehr eigen. Auf jeden Fall ist das alles um Meilen besser, als das was heute als Jazzgesang verkauft wird…

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      "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
      #7310145  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Fair enough :-)

      Ich bin ein grosser Fan von Lateef, schon allein sein Sound verursacht bei mir Gänsehaut!
      Und in den letzten Jahren lief er wieder zu Hochform auf, auf dem tollen Doppel-Album „Influence“ mit den Belmondo Brüdern… hab auch ein paar Konzert-Aufnahmen gehört, u.a. eine von letztem Herbst mit Archie Shepp – der alte Herr ist ziemlich fit! Eindrücklich, in seinem Alter, dass er noch immer einen so tollen Sound hinkriegt! (Das kann man etwa von Golson nicht mehr sagen, er klingt zwar immer noch wunderbar und noch weicher, samtener als früher, aber mich dünkt da ist fast nur noch diese Hülle, eine Art Sound-Mantel, und drunter ist nicht mehr viel… sozusagen perfekt versteckte Fragilität… vielleicht wär’s eindrücklicher, wenn er diese Fragilität etwas mehr zum Vorschein kommen liesse…)

      Zu Fuller: ich glaub die Fuller-Alben für Blue Note und Prestige/New Jazz sind alle ähnlich… solide Hardbop-Alben, die in keiner Hinsicht wirklich herausragen. Allerdings geniesse ich die Gelegenheit, Leute wie Sonny Red (auf Prestige) oder Slide Hampton und Tate Houston (je auf einem Blue Note Album) zu hören. Und man kann ja nicht sagen, dass Fuller etwas falsch macht… ich würde das mal sehr solides Handwerk nennen. Und dazu anmerken, dass es trügerisch ist, solche Hardbop-Alben als allzu leicht oder einfach aufzufassen… manchmal erschliesst sich die hohe Kunst des Grooves eben erst, wenn man genauer hinhört (z.B. bei vielen Alben von Cannonball – die von Fuller müsste ich mal wieder hervorkramen, die kenn ich auch nicht sooooo gut).
      Und zuletzt noch ein kleines ceterum censeo… Fuller ist (bin versucht hier einzufügen „trotz allem“) der einzige Posaunist, der mit Coltrane, Bud Powell und Jimmy Smith aufgenommen hat!

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      #7310147  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      meine Hoffnung was das Fuller Album betrifft lag auch vor allem in Sonny Red (wobei ich auch schon eher langweilige Sachen von dem gehört hab – aber so mit Red Garland, das stell ich mir gemütlich vor…)

      und natürlich, John Patton ist der beste von allen, als ich gesehen hab, dass im Kunzler Jazzlexikon hintereinander die Einträge „Patterson, Don“ und „Patton, John“ fehlen, wollt ich es direkt wieder weggeben…

      und als ceterum censeo, Clark Terry ist wohl der einzige Trompeter der mit Cecil Taylor, Duke Ellington, Charles Mingus und Thelonious Monk aufgenommen hat…

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      #7310149  | PERMALINK

      katharsis

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      Ich denke, gemütlich und solide sind zwei treffende Beschreibungen. Natürlich ist es auch eine Frage des Instruments. Man muss Posaune ja auch nicht unbedingt mögen! :lol:

      Zu Lateef: Es ist wie bei vielem anderen, es klafft einfach immer und überall eine Lücke. Wenn man sich ein paar Genres nähern möchte, die sich dann auch noch teilweise über ein Jahrhundert und mehr erstrecken, dann ist viel Luft nach oben. „The golden flute“, ja. „Eastern sounds“, „Nippon Soul“ auch, und vielleicht noch ein bißchen mehr. Aber dann wird es dünn…

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      #7310151  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      katharsisIch denke, gemütlich und solide sind zwei treffende Beschreibungen. Natürlich ist es auch eine Frage des Instruments. Man muss Posaune ja auch nicht unbedingt mögen! :lol:

      du sagst so gute Sachen heute, ja, warum die Leute nur Posaune spielen, offensichtlich ist es so: die Leute, die es schaffen, darauf ok oder besser zu klingen, die hätten als Trompeter oder Tenoristen ganz groß abgeräumt… bei Lateef hör ich eigentlich auch bei den frühen Sachen ein relativ hohes konsistentes Niveau (war ich im Sterne Thread vielleicht teilweise etwas streng um zu differenzieren, scheint mir jetzt); aber insbesondere find ich into something besonders toll, allerdings: das was ich puristisch genannt hab kann gut das sein was du linear nennst…

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      #7310153  | PERMALINK

      katharsis

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      Damit wollte ich nicht ausdrücken, dass ich die Posaune als ein schlecht gewähltes Instrument empfinde. Im Gegensatz finde ich sie im Jazz sehr reizvoll (vielleicht nicht zwingend als Lead-Instrument), dagegen würde ich mir nie ein klassisches Posaunenkonzert antun. Selbiges gilt für die Orgel.

      Ich würde vorschlagen, wir einigen und auf puristische Linearität, ja? :wave:
      Natürlich gibt es einige Platten, die springen einem sofort ins Ohr und machen einen bleibenden Eindruck. Ich will um Gottes Willen nicht abstreiten, dass bei „Into something“ vielleicht etwas Hörarbeit von Nöten ist. Manche Dinge fordern durchaus etwas Aufwand!

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      #7310155  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      Also nochmal zu Lateef, ja, so bis „Golden Flute“, „Psychocemotus“, und den Impulse-Alben, die’s nie auf CD gab („Jazz Around the World“, „A Flat, G Flat, and C“, „1984“), bis dahin find ich alles was ich kenne super (und ich kenne fast alles… die Ausnahme ist meines Wissens das 1958er Argo-Album – von Adderley hab ich auch fast alles, aus der Zeit, mit oder ohne Lateef, und die Band mit Lateef find ich die tollste!).

      Das ist eine ganz hübsche Liste toller Alben:

      Savoy:
      – Jazz for Thinkers
      – Jazz Mood
      – Before Dawn
      – Jazz and the Sounds of Nature
      – Prayer to the East
      – The Dreamer
      – Fabric of Jazz

      Verve:
      – Before Dawn

      Prestige:
      – The Sounds of Yusef
      – Other Sounds
      – Cry! Tender
      – Eastern Sounds
      – Into Something

      Riverside:
      – Three Faces of Yusef Lateef
      – The Centaur and the Phoenix

      Impulse:
      – Live at Pep’s (die beiden CDs, sie enthalten insgesamt drei LPs)
      – The Golden Flute
      – Psychicemotus
      – Jazz ‚Round the World
      – A Flat, G Flat and C
      – 1984

      von den Atlantics hab ich bisher nur drei, aber auf „The Blue YL“ und „YL’s Detroit“ gibt’s tolle Sachen, „The Diverse“ ist etwas schwächer, aber auch das sind immer noch **** (die ersten beiden) bzw. *** oder ***1/2 Alben!

      Das ist schon ne ganz schöne Reihe!
      Und wenn man dann noch die Adderley-Alben dazunimmt…
      – In Europe (Lateef’s Oboen-Feature über „Trouble in Mind“ ist unglaublich toll!)
      – In New York
      – Jazz Workshop Revisited
      – Nippon Soul / Japanese Concerts (bzw. auf CD Nippon Soul und Dizzy’s Business)

      Übrigens, „Cry! Tender“ hat auch noch ein New Jazz Cover, nicht ganz so strikt wie die anderen aber doch:

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      #7310157  | PERMALINK

      katharsis

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      Aufgrund des Verkaufsthreads habe ich ein bißchen in punkto Lateef nachgeholt, und bin doch angenehm überrascht. „Cry! Tender“ ist eine der schönsten Jazz-Balladen, die ich je gehört habe…Sopransaxophon finde ich immer noch ein bißchen gewöhnungsbedürftig, aber er hat einen glasklaren und schönen Ton. Ansonsten mag ich Multiinstrumentalisten eh, siehe Dolphy. Ich höre weiter und sollte es so sein tue ich auch Buße.
      Dennoch erscheint mir „Into something“ dagegen etwas blaß…

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      #7310159  | PERMALINK

      redbeansandrice

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      sollte das nicht Oboe sein? (jetzt nicht nachgeguckt, rein „biografisch“), irritiert mich auch immer, er spielt so schön Tenor und Flöte und dann das… selbst Englischhorn klänge wohl besser… (das mit der Posaune oben war natürlich nur so eine Tendenz, hast du schön rausgearbeitet, kann völlig ok und sogar schön sein, aber die Balance ist höllisch schwer zu treffen;-) )

      irgendwo (Behrendt?) stand Sopransax sei im wesentlichen eine klanglich verbesserte Oboe – fand ich ganz überzeugend…

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      #7310161  | PERMALINK

      nail75

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      Ich kenne die Live At Pep’s Alben, die gefallen mir sehr gut. The Golden Flute fällt im Vergleich dazu ab, The Blue Yusef Lateef ist noch schwächer. Das hat mich nicht motiviert weiterzumachen, obwohl ich Eastern Sounds schon noch irgendwann kaufen will.

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      Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
      #7310163  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
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      nail75Ich kenne die Live At Pep’s Alben, die gefallen mir sehr gut. The Golden Flute fällt im Vergleich dazu ab, The Blue Yusef Lateef ist noch schwächer. Das hat mich nicht motiviert weiterzumachen, obwohl ich Eastern Sounds schon noch irgendwann kaufen will.

      Dann such Dir was von den Savoy, Prestige, Verve oder Riversides, die sind alle früher und ich finde fast alle toll! Und auch „Psychicemotus“ ist besser als „The Golden Flute“ – allerdings find ich die „Live at Pep’s“ im Vergleich ein wenig besser – auch wegen Richard Williams, den man leider nicht so oft als Solist hören kann (ich kenn ihn sonst v.a. von Thad Jones/Mel Lewis und den Gigi Gryce Alben, Mingus schien auch grossen Respekt zu haben, aber man hört ihn auf den 1959er Columbia Sessions nie als Solist, oder nur ein oder zwei mal).

      Und ja, klar ist das Oboe! Und ich liebe Lateefs Oboensound, passt auch perfekt zu seinen „eastern sounds“, mit Argol, Rabab etc. (und Ballonen…)
      Die Nähe vom Sopransax zur Oboe hängt meiner Meinung nach ziemlich stark vom Musiker ab… Coltrane und alle seine Nachfolger und Klone, ja, das erinnert an Oboe, aber Sidney Bechet, Lucky Thompson oder Steve Lacy klingen dann ganz anders, viel voller und weicher. Bei Coltrane klingt ja auch das Tenor leicht gepresst, beim Sopran verstärkt sich das dann…
      Aber zurück zu Lateef: die Oboe ist eigentlich das einzige, was mir auf seinen frühen Aufnahmen fehlt!

      Und noch was: auf den RCA-Sessions von Dizzy (zu finden in einem 2CD Set aus den 90ern, wohl nicht mehr „state of the art“ was das Remastering betrifft, aber absolut tolle und wichtige Musik) kann man Lateef in den späten 40er Jahren in Aktion hören (neben anderen Leuten wie Don Byas, Big Nick Nicholas, etc).

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      katharsis

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      Entschuldigt die Verwirrung, ich hab‘ aus meinem Gedächtnis falsche Erinnerungen hervorgeholt. Natürlich spielt Lateef auf „Cry! Tender“ Oboe, dann kommt die Trompete von Hillyer, dann wieder Lateef mit dem Tenor. Ich finde das sehr interessant, weil sein Klang so spitz ist und manchmal ins unangenehme zu kippen droht, sehr fragil auch. Aber er kippt ihn immer und lenkt ihn auf angenehme und anrührende Bahnen.
      Außerdem hat er Sopran ja gar nicht gespielt, sondern Tenor und Alt. Sorry…
      Heute morgen kam mir spontan die Assoziation, dass das Titelstück auf „Kind of Blue“ gepasst hätte…Vielleicht weniger Cool und natürlich mit gänzlich anderen Musiker. Aber da war so eine Assoziation…

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      Spannende Assoziation! Und ich find sie nicht unpassend. Lateefs beste Musik hat auch eine Art Offenheit, in der alles passieren kann, gerade wie auf KoB. Das finde ich ungeheuer spannend! Zum Beispiel auf den Savoy Sessions „Jazz for Thinkers“ und „Jazz Mood“, diese Blues-Nummern mit den einfachen Grooves und teilweise repetitiven Themen oder Rhythmen, über die gespielt wird.

      Und an dieser Stelle sei noch ein gutes Wort über Lateefs Sidemen gesagt… Wilbur Harden ist ein ganz toller Trompeter, seine eigenen Alben (Savoy, mit Coltrane als Sideman, sowie eins im Quartett) und die mit Coltrane (Prestige) sind auch ganz wunderbar.
      Auch Curtis Fuller (den wir ja irgendwie auf solides Handwerk reduziert haben, wogegen ich mich ein ganz kleines bisschen gesträubt habe) passt sehr gut zu Lateef. Und die Rhythmusgruppe(n) jener Zeit (56/57 vor allem) ist extrem gut eingespielt, auf einem Niveau, wie man das selten hört, find ich (vielleicht Garland/Chambers/Taylor, oder später dann – wieder mit Lateef – Cannonballs Zawinul/Jones/Hayes, letzterer spielte ja auch länger mit Lateef in den 50ern).

      Und nochmal zur Oboe… ich spiele schon lange mit der Idee, eine Compilation zu brennen mit Oboen-Stücken von Lateef… da dürften nicht fehlen: „Brother John“ (von „Nippon Soul“) und „Trouble in Mind“ (von „Cannonball in Europe“, die Adderleys überlassen Lateef hier jedoch das Feld ganz, er wird nur von Zawinul/Jones/Hayes begleitet). Allerdings könnte ich mir dann doch vorstellen, dass mir eine CD nur mit Oboe zu langweilig würde… darum hab ich vielleicht auch noch keine zusammengestellt :-)

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