Rolling Stone Weekender – Weißenhäuser Strand/Ostsee

http://www.rollingstone-weekender.de/bands/timetable.php

Am Freitag mal wieder drei interessante Acts gleichzeitig. Mir egal, ich sehe an dem Abend Elvis, Carl, Jerry Lee und Johnny in London.

Danke, ich hatte gesucht und nicht gefunden.

Ich weiß, es war hier schon Thema. Trotzdem würde auch ich gerne nochmal meinen Unmut über die frühe Ansetzung am Freitag kundtun. Die rechtzeitige Anfahrt für den ersten Act wird selbst für mich als Hamburger quasi unmöglich, wie das für Besucher mit 2-x Stunden Anfahrt ist, kann ich nicht beurteilen. Für The Notwist ist es sicher auch nicht schön, in einem riesigen halbleeren Zelt zu spielen. 2 Stunden später am Freitag und 2 Stunden früher am Samstag – das kann doch kein Ding der Unmöglichkeit sein, liebe Organisatoren.

Weekender Tagestickets zum Selbstkostenpreis!

Durch Ausfall eines Musikfreundes habe ich jeweils ein Tagesticket (ohne Übernachtung) für Freitag und Samstag für zusammen EUR 143,- abzugeben.
Übergabe wäre am Freitag vor Ort möglich. Bei Interesse bitte Kontaktdaten übermitteln. Liebe Grüße von Michael

Ich habe dieses Jahr die QuicknSober-Variante gewählt und bin nur einen Abend geblieben und noch Samstagnacht nach Hamburg zurück.
Komplett gesehen habe ich leider nur Wilco und Fleet Foxes, aber die waren auch Anlass des Trips gewesen. Erstere mit einem dramaturgisch unglaublich anspruchsvollem Set. Selbst bei einem Festival mit den sperrigen One Sunday Morning, Poor Places und Art of Almost zu beginnen, die alle nahtlos ineinander übergingen, zeugt von großem Selbstbewusstsein, man mag es Arroganz nennen. Aber wie Wilco dies zelebrierten, mit einem – für ein Zelt – hervorragenden Sound und einem zunehmend gutgelaunten Jeff Tweedy, der sogar ein Tänzchen zum beatlesken „Hummingbird“ wagte, das musste dann auch Skeptiker überzeugen. Da verzieh man ihnen sogar fehlende Zugaben.
Fleet Foxes waren eine positive Überraschung; ich hatte gefürchtet, sie würden in dem übergroßen Zelt fehl am Platze sein, doch ihr Sound hat sich mit zunehmender Festivalerfahrung erweitert. Mühelos können sie auch bei eher halligem Klang einen gewissen Druck entwickeln, ich würde sogar behaupten, dass dieser Hall dem mehrstimmigen, schon echobetonten Gesang recht gut steht. Instrumental und gesanglich sind Fleet Foxes virtuos, wenn auch routiniert, aber in Verbindung mit den herrlich verschwurbelten Videoprojektionen (Tetris on acid?) schufen sie Gänsehautmomente zuhauf. Allenfalls könnte ich ihnen vorwerfen, dass sie viele ihrer besten Songs gleich zu Beginn abfeuerten (Bitter Dancer, Mykonos und Country House zum Auftakt!) und sich zwischendurch leichte Durchhänger ergaben, aber das sind peanuts.
Sehr charmant Florian Ostertag im Witthüs – wie oft sieht man schon eine Schreibmaschine als percussion-Instrument?
Übervolle locations waren in der Tat ein Problem, im Baltic Festsaal half manchmal der Trick mit dem Hintereingang über das Witthüs – aber otis hat Recht: für ein Festival dieser Größe sind alle 3 kleinen Locations eigentlich zu klein.

otisFleet Foxes mit miesem Sound

So schien es mir anfangs auch, doch nach ein paar Songs wurde es deutlich besser, zumindest mittig ca. 12-15 m von der Bühne entfernt, das bestätigten mir auch andere.

Ich war zum ersten Mal auf einem Rolling Stone Weekender und es hat mir richtig gut gefallen (meiner Freundin übrigens auch). Berauschende Konzerte von Notwist, Death Cab for Cutie, Wilco, Archive und Elbow, aber auch einige kleinere Acts wie An Horse, Susanne Sundför, Amy Lavere waren wunderbar. Grandios war die Live-Umsetzung der neuen Wilco Stücke wie „One Sunday Morning“ und „Art of Almost“.

Es war bei Wilco lustig zu beobachten, wie die linksseitig im hinteren Bühnenbereich aufgestellte Trockeneismaschine den dort sitzenden Keyboardspieler Mikael Jorgensen permanent einnebelte. Nels Cline machte machte eine hämisch-freundliche Geste gegenüber MJ, woraufhin der amüsiert die Zunge heraustreckte.

Bei Elbow tanzte eine wunderschöne blonde Frau im blauen Wollmantel neben mir, völlig ausgelassen und ganz alleine. Sie machte alles mit, was Guy Garvey vom Publikum verlangte (Mitklatschen, Arme in Luft strecken und bewegen…), und sie bewegte sich dabei so anbetungswürdig, dass alle umstehenden Männer den Blick von ihr nicht lassen konnten. Beim genaueren Hinschauen war diese Frau Susanne Sundför, die ich kurze Zeit vorher im Witthüs gesehen habe. Und es war wohl auch völlig normal, dass sich die Musiker unter das Volk gemischt haben, z.B. die Band Archive. Finde ich toll, dass es so was heute noch gibt.

Ich freue mich auf den Rolling Stone Weekender 2012, hoffentlich wieder mit so wunderbaren Bands.

In dieser Woche gibt es jeden Tag eine Bestätigung für den RSWE 2012.

Bisher bestätigt:
CALEXICO
KETTCAR

http://www.rollingstone-weekender.de/

Calexico hui, Kettcar pfui.
Schauen wir mal weiter…