Traditional, minimalistic and psychedelic tunes – tugboats faves

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  • #7056177  | PERMALINK

    vigo

    Registriert seit: 05.05.2005

    Beiträge: 557

    tugboat captainEs geht mir weniger darum, jeden Songs bis zum Erbrechen zu würdigen (keine Sorge, das wird noch kommen) und damit meine oben stehende Wertung zu rechtfertigen, sondern erschien mir „Kensington Blues“ in seiner intensiven und konsequenten Spielart ein Paradebeispiel zu sein, um das Wesen des American Primitivism, dass John Fahey sozusagen ins Leben gerufen hat, näher zu beleuchten

    Ein ehrenvolles Anliegen! Und ein fantastischer Text, der dazu einläd, mich nocheinmal mit Jack Rose zu beschäftigen, der mich mit diesem Album (das einzige, was ich von ihm kenne) leider (? noch) nicht ganz überzeugen konnte. Habe ihn erst nach James Blackshaw kennengelernt, der mich bisher immer sofort begeitern konnte, dessen Aufnahmenl mir intensiver, organischer und spiritueller erscheinen. Wie würdest du die beiden vergleichen? Und kannst du ein Pelt Album zum Einstieg empfehlen?

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    #7056179  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    Danke, Vigo! Und freut mich, dass Du Dich noch mal „Kensington Blues“ widmen willst. Ich hoffe ja, dass er noch bei Dir einschlägt. Es würde mich ehrlich gesagt auch wundern wenn nicht. Mich würde aber auch interessieren, was Dir bei den bisherigen Hördurchgängen gefehlt hat?
    Neben dem kann ich aber nachvollziehen, dass Rose nicht die gleiche Durchschlagskraft wie Blackshaw hat, wenn Du beide unmittelbar hintereinander kennegelernt hast. Auch mir erscheint Blackshaw spiritueller, schneller zugänglich, weniger amerikanisch und deswegen auch weniger abhängig von den gerade im Text von mir beschriebenen traditionellen Elementen. Ich glaube sogar, dass sein und Jozef van Wissems Projekt BRETHREN FROM THE FREE SPIRIT Perspektive hat. Beide Musiker widmen sich dort ja eher altertümlicher (mittelalterlicher) Musik, also einer ganz anderen Traditionsgrundlage, und verbinden sie mit dem schon bekannten akustischen Minimalismus. Und da man auf vorherigen Blackshaw-Alben Ansätze in diese Richtung wahrnehmen konnte, glaube ich, dass das ein zukünftiger Hauptweg von ihm werden wird. Zumindest einer von vielen.
    Zu Pelt: „Ayahuasca“ ist empfehlenswert. Weiter Alben kenne ich nicht zu genüge, um sie wirklich empfehlen oder davon abraten zu können.

    --

    detours elsewhere
    #7056181  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    otis
    Frage mich wie John Bill, was das mit dem Verbiegen auf sich haben könnte. Aber da du hier ja nur „unverbogenene“ Künstler zu Gehör bringen wirst, wird sich dies nicht leicht klären lassen.

    Es ließe sich klären, wenn ich einfach drauf antworte. ;-)
    Sich nicht verbiegen lassen – damit meine ich eigentlich nur, dass ich eine konsequente Herangehensweise an Musik sehr ehrenhaft und mutig finde. Sich selbst weiterzuentwickeln und nicht im Sinne der Marktes handeln, der ständig verlangt und einfordert.

    Ist der Fuchs von Marc oben der Versuch einer Verbildlichung deiner musikästhetischen Voreinstellungen?

    Ja, schön dass es Dir auffällt.

    --

    detours elsewhere
    #7056183  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    Toll, tug! Sehr informative und vor allem mit Liebe geschriebene Zeilen. Kenne von Jack Rose, wie Du weißt, noch gar nichts, habe nach Deinem Text aber auf jeden Fall Lust bekommen, in „Kensington Blues“ hineinzuhören, und freue mich auch, wenn Du weiterhin (wenn auch nicht nur) „Abseitigeres“ hier vorstellst, statt der üblichen Verdächtigten („Morning Glory“ kann ja jeder ;-)).

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #7056185  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    Danke, Tina, freut mich, dass Du Dir den Text in der Länge angetan hast. Ich habe noch die CD. Bringe ich morgen als Gastgeschenk mit.

    --

    detours elsewhere
    #7056187  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    tugboat captainDanke, Tina, freut mich, dass Du Dir den Text in der Länge angetan hast. Ich habe noch die CD. Bringe ich morgen als Gastgeschenk mit.

    Jaja, die digitale Ausschussware immer schön bei uns abladen, nicht wahr? ;-) Ein Scherz natürlich, die nehme ich gerne erst mal.

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #7056189  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    tina toledoerst mal.

    Klar, nur zum Schnuppern. Danach draussen an den Baum hängen oder als Untersetzer benutzen.

    --

    detours elsewhere
    #7056191  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,211

    Schließe mich den Beiden an – ein großartiger Text, captain. Einiges an Info, mehr aber noch an Leidenschaft und Liebe zum Detail. Da verläuft sich trefflich! Und ein gewisser Punkt im Text hat mich sogar vor Freude grinsen lassen. Was will man mehr? Ach, ja doch, das Album natürlich, kennen tue ich den Mann leider gar nicht. Nun, jetzt schon, es sind diese Momente, an denen man der Erfindung youtube nur danken kann (wobei die Musik ja nicht allzu alt ist, wie ich sehe – gäbe demnach auch andere Quellen). Klingt jedenfalls schonmal sehr geschmeidig und vor allem vergleichsweise ungewohnt – der „Kensington blues“ mutet ja beinahe in asiatisch-arabischer Melodik an. Sehr hübsch, ist fest vermerkt.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7056193  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    Vielen Dank für Dein Lob, Irrlicht. Freut mich zu lesen, dass der Text so leidenschaftlich rüberkam. Noch mehr aber, dass die Platte auf deine Merkliste gerutscht ist.
    Ich würde aber doch gerne wissen, welcher Punkt dich zum Grinsen gebracht hat. Findet der sich zufällig im letzten Absatz?

    Hast Du dir auf youtube den Titeltrack angehört? Als Live-Aufnahme? Wenn ja, bin ich sehr erstaunt über Deine Einschätzung im Bezug auf „asiatisch-arabische Melodik“. Ich will Dir das gar nicht absprechen. Das was mich daran erstaunt, ist, dass selbst schon in einem seiner traditionellsten Songs diese östlichen Einflüsse spürbar sind. Ich glaube, wenn Du dir mal die beiden, vor mir im Text detailliert beschriebenen Tracks angehört hast, dann wird sich deine Einschätzung noch etwas weiter verschieben und der Titeltrack erscheint im Nachhinein wohlmöglich weniger „ungwöhnlich“.

    Probier‘ eine der Rose-Platten auf jeden Fall mal aus, Irrlicht. Und wenn es damit nicht hinhaut, dann versuche Dich an James Blackshaw (vielleicht sogar eher Blackshaw), den Vigo weiter oben ins Spiel gebracht hat. In dem Jahr wo ich jetzt wieder hier mit dabei bin, habe ich ja deine musikalische Weiterentwicklung etwas verfolgen können. Ich will nicht zu altersweise klingen, man versucht sich ja immer wieder in andere User einzugraben, aber ich könnte mir vorstellen, dass Du mit diesen Spielarten etwas anfangen kannst.

    --

    detours elsewhere
    #7056195  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Ein interessanter Ansatz und ein schöner Text zu Jack Rose, den ich zugegeben gar nicht kenne. Ich werde mir Deine Ausführungen wohl noch einmal in Ruhe durchlesen müssen, tugboat captain. Mein erster Eindruck ist jedenfalls, dass die Platte nicht unbedingt was für mich ist.
    Muss sie aber auch nicht, ich finde es grundsätzlich gut, wenn hier so ausführlich Musik (auch aus persönlicher Sicht) vorgestellt wird.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #7056197  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,896

    Monstertext, captain! In die Richtung Fahey etc. bin ich leider unbeschlagen, das wird sich aber auch aufgrund Deines Textes ändern. Bitte so weitermachen!

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #7056199  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Tolles Vorhaben,captain! Ganz nach meinem Geschmack. Freue mich schon auf Texte über Moondog oder über die Sun City Girls.
    Ad Jack Rose: Danke für diesen wunderbar geschriebenen Beitrag. Kensington Blues ist eine ganz hervorragende LP und ich werde sie die Tage bestimmt mal wieder auflegen. Raag Manifestos und Opium Musick halte ich aber beide für ebenbürtig,da hier für mich auf gleichen Niveau agiert wird. Besonders Raag Manifestos gewinnt durch die „Live“ Intensität (was eigentlich nicht oft der Fall ist).

    --

    #7056201  | PERMALINK

    tugboat-captain

    Registriert seit: 20.03.2008

    Beiträge: 2,825

    XerxesFreue mich schon auf Texte über Moondog oder über die Sun City Girls.

    Bei den Sun City Girls muss ich passen. Aber ich speichere mir den Namen für die Zukunft ein. Und mit Moondog hast Du mitten ins Schwarze getroffen. Wollte ich eigentlich gleich als nächstes verschriftlichen. Jetzt muss ich mir was anderes überlegen, damit der Überraschungsfaktor erhalten bleibt.
    Die Vorgänger zu „Kensington Blues“ mag ich auch sehr gerne, keine Frage. Mitunter hört man ihm aber noch an, dass er sich in einigen Sachen ausprobiert. Besonders die epischen Track nutzen sich teilweise nach einiger Zeit etwas ab.

    @latho
    Hab ich vor, danke! :)
    Es war mir auch ein Anliegen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Also neben Rose vor allen Dingen Fahey zu hofieren.

    @mikko
    Thanks.

    --

    detours elsewhere
    #7056203  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,211

    So, etwas verspätet.

    tugboat captainVielen Dank für Dein Lob, Irrlicht. Freut mich zu lesen, dass der Text so leidenschaftlich rüberkam. Noch mehr aber, dass die Platte auf deine Merkliste gerutscht ist.

    Bitte!

    Allerdings muss ich gleich einräumen, dass ich an meinem Verweis auf die Merkliste noch arbeiten muss. Da ich ständig fleißig notiere, ist aus dem Einkaufszettel mittlerweile ein Teppich mit großer Länge geworden, dementsprechend ist es mit dem Nachkommen von Einkäufen auch so eine Sache. Also: Was ich heute notiere findet oftmals erst viele Monate später den Weg in die Plattensammlung. Nicht wundern also, alles zu seiner Zeit, Irrlichts Superhirn (bzw. seine Excel-Datei) vergisst nichts. ;-)

    tugboat captainIch würde aber doch gerne wissen, welcher Punkt dich zum Grinsen gebracht hat. Findet der sich zufällig im letzten Absatz?

    Nein, eher im Mittelfeld. Dieser: „Dies alles geschieht in einem reinen Fluss, die Übergänge sind praktisch nicht wahrnehmbar. Wenn ich mich selbst auf diese Veränderungen hin überprüfe, dann fehlt mir der Bezug zum Anfang. Was mich wiederum sehr glücklich macht“.

    Dabei kann ich Dir gar nicht mal so genau sagen, was mich daran so erfreut (hat). Vielleicht rührt es daher, dass ich mich in dem Satz selbst ein Stück weit wiederfinde und es schön war, mal (m)eine Ansicht (bzw. mehr Warhnehmung) so treffsicher niedergeschrieben vorzufinden.

    tugboat captainHast Du dir auf youtube den Titeltrack angehört? Als Live-Aufnahme?

    Nein, ich höre zum Kennenlernen bevorzugt Studioaufnahmen. Die waren hier (youtube) recht selten anzutreffen, das habe ich dennoch gefunden: Klick

    tugboat captainWenn ja, bin ich sehr erstaunt über Deine Einschätzung im Bezug auf „asiatisch-arabische Melodik“. Ich will Dir das gar nicht absprechen. Das was mich daran erstaunt, ist, dass selbst schon in einem seiner traditionellsten Songs diese östlichen Einflüsse spürbar sind. Ich glaube, wenn Du dir mal die beiden, vor mir im Text detailliert beschriebenen Tracks angehört hast, dann wird sich deine Einschätzung noch etwas weiter verschieben und der Titeltrack erscheint im Nachhinein wohlmöglich weniger „ungwöhnlich“.

    Das mag sein, lässt sich mit dem bisherigen Stand schlecht beurteilen. Jedenfalls käme mir das weitere Ausbauen in diesem Bereich sehr entgegen, wer mich gut kennt, weiß wie sehr ich östliche Rhythmen und vor allem auch Gesänge zu schätzen weiß. Es kommt also nicht von ungefähr, dass ich Dead can dance gerade rauf und runter höre…

    tugboat captainProbier‘ eine der Rose-Platten auf jeden Fall mal aus, Irrlicht. Und wenn es damit nicht hinhaut, dann versuche Dich an James Blackshaw (vielleicht sogar eher Blackshaw), den Vigo weiter oben ins Spiel gebracht hat.

    Gestern war die Muse für Blackshaw nicht da, aber jetzt höre ich die beiden Titel seit gut einer Stunde. Und ich bin tatsächlich fast noch etwas mehr angetan als bei Rose. Besonders bei „The cloud of unknowing“ sind Strömungen zu vernehmen, die in ihrer Intensität ja gar bis zu meiner Lieblingsband heranreichen. Beängstigend intensiv. Aufwühlend, aber trotzdem ganz zart. Verspielt, aber nie überfrachtet. Verworren, ein roter Faden zieht sich dennoch durch die über 10 Minuten. Fabelhaft!

    tugboat captainIn dem Jahr wo ich jetzt wieder hier mit dabei bin, habe ich ja deine musikalische Weiterentwicklung etwas verfolgen können. Ich will nicht zu altersweise klingen, man versucht sich ja immer wieder in andere User einzugraben, aber ich könnte mir vorstellen, dass Du mit diesen Spielarten etwas anfangen kannst.

    Und die Einschätzung trifft voll ins Schwarze.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #7056205  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    tugboat captainBei den Sun City Girls muss ich passen. Aber ich speichere mir den Namen für die Zukunft ein. Und mit Moondog hast Du mitten ins Schwarze getroffen. Wollte ich eigentlich gleich als nächstes verschriftlichen. Jetzt muss ich mir was anderes überlegen, damit der Überraschungsfaktor erhalten bleibt.

    Aber der Überraschungsfaktor bleibt doch erhalten, da man nicht weiß, welche Aufnahmen du von Moondog besprichst.
    Ad Sun City Girls: Das ist die Band von Sir Richard Bishop. Du hattest mal im Konzertthread auf seine Tour aufmerksam gemacht, wenn ich mich recht erinnere.

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