Country – eine reaktionäre Musik?

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  • #7046565  | PERMALINK

    blitzkrieg-bettina

    Registriert seit: 27.01.2009

    Beiträge: 11,779

    BullittDer Nashville-Sound war aber doch nicht die Endstation des Genres?!

    Ich hatte es nur so verstanden, das Tolo meinte die Vorläufer des Country-Genres wie Hillbilly oder was weis ich, irgendwann im Kommerz (eben Nashville-Sound) geendet sind. Ich wollte damit sagen dass viele Musiken mit der Zeit verwässern und banal werden, allerdings hat es bei dieser Musik ja auch interessante Gegenpositionen wie z.B Townes Van Zandt oder Steve Earle gegeben. Es verläuft eben nichts linear…………….

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    Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
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      #7046567  | PERMALINK

      tolomoquinkolom

      Registriert seit: 07.08.2008

      Beiträge: 8,651

      Fragen: Was alles ist heute Country Music? Was gehörte früher dazu? Was nicht? Ab wann ist Country Music Country Music? War sie es schon bevor man sie so nannte? Waren es nicht auch unterschiedliche Richtungen? Was ist an Country Music nach dem Zweiten Weltkrieg anders geworden? Was nach der Nashville-isierung? Ist Country eine Unterabteilung der großen amerikanischen Folk-Geschichte?

      MistadobalinaTolo, das Problem ist einfach nur, dass du feststehende Begriffe und ihre Bedeutungen nicht anerkennst, sondern sie nach deinem Gutdünken benutzt. Das macht halt die Kommunikation etwas schwierig.

      Ja, da ist tatsächlich ein Problem. Ich bin keine Country Music Expertin, aber solange die Wissenden sich nicht äußern, bleibe ich vorerst lieber bei meiner eigenen Hilfskonstruktion. Sobald mir die Zusammenhänge vernünftig erklärt werden, kann ich auch andere Begriffe anerkennen. Was ich bisher lese ist allerdings nur: falsch, falsch, falsch, dumm, unwissend, falsch.

      MistadobalinaSo ist eben C & W eine erst in den in den vierziger Jahren durch die Western Movies aufgekommene Bezeichnung für sozusagen nachempfundene Country Music, die mit der authentischen Country Music aus den Appalachen nichts mehr zu tun hatte, genausowenig wie die „singenden Cowboys“ selbst.

      Der Begriff Country & Western ist irreführend, da er suggeriert, dass es sich um ein einheitliches Genre handelt. Er geht auf eine Chart-Bezeichnung des Billboard-Magazins zurück. Darunter fiel dann alles was vorher Mountain Music, Old-Music, Hillbilly, Bluegrass oder Western Swing hieß (und zudem verschiedene Stilrichtungen waren).

      Herr RossiDass die Bedeutung von Johnny Cash und Hank Williams Genre-Grenzen überschreitet, ist völlig klar, deswegen bleiben sie aber doch wichtige Vertreter eines bestimmten Genres. Die großen Blues- und Soul-Sänger sind auch über Genre-Grenzen hinweg wahrgenommen worden, aber sie bleiben Blues- und Soul-Sänger.

      Ich verstehe was Du meinst. Es ist natürlich eine persönliche Einschätzung, aber was Johnny Cash in seinem letzten Lebensjahrzehnt (nicht als Genre-übergreifender Einfluss, sondern) als eigenständiger Künstler veröffentlicht hat, hat für mich nichts mehr mit einem Country-Sänger zu tun. Es geht weit darüber hinaus und das liegt nicht nur daran, dass das gar keine Country-Songs sind.

      Herr RossiUnter „Kleinbürgern“ verstehe ich etwas anderes als Farmer. Und ich verstehe den Vorwurf nicht, dass die „Idylle“ (Welche eigentlich? Große Depression? Zweiter Weltkrieg?) der ländlichen Bevölkerung kritisierenswerter sein soll als die der städtischen. Weil es in der Stadt vielleicht ein paar liberale Zeitgenossen mehr gab? Die soziale und wirtschaftliche Situation der Schwarzen war in den Städten sicher nicht besser als auf dem Land, nur anders.

      Den Begriff ‘Kleinbürger‘ in diesem Zusammenhang habe ich von Steinbeck, Wilder und Updike übernommen, der sich sowohl auf die Bewohner kleiner Siedlungen, von Kleinstädten und Dörfern (also auch auf Farmer) bezieht.

      Mit ‘Idylle’ war selbstverständlich keine echte Idylle gemeint. Die gab es vermutlich nie, höchstens auf großer Leinwand. Bei der sozialen und wirtschaftlichen Situation der Schwarzen gab es ein Nord/Süd-Gefälle. Segregation war im Norden kein Thema, im Süden hat sich auch das nach der offiziellen Beendigung 1954 nur sehr zögernd durchgesetzt. In großen Städten ging dies schneller als in Kleinstädten und auf dem Land.

      Black Stone TrampGut gut, aber was genau ist dann deine Intention bei der Fragestellung „Country – eine reaktioäre Musik“?

      Die Fragestellung ist wie gesagt gar nicht von mir. Man hat mir hier anlässlich des Weltfrauentags einen Thread ‘geschenkt’, dem ich nicht wirklich gewachsen bin. Wie gesagt: Keine Country Expertin und an der Musik finde ich selbst nichts reaktionäres.

      Black Stone TrampDas mag in mancherlei Hinsicht zutreffend sein. Allerdings handelt es sich dabei wohl eher um eine Art von gesellschaftlichem Problem und nicht um ein Problem der Country-Musik selbst.

      Mensch! Das ist genau was ich die ganze Zeit auszudrücken versuche. Nicht die Musik ist reaktionär, sondern eine bestimmte Bevölkerungsgruppe in der Frühphase des C&W.

      Black Stone TrampSo wie ich es sehe, geht es bei deinem Anliegen ja nicht primär darum, aufzudröseln, wo Country-Music bzw. die diversen Spielarten derselben ihre Wurzeln haben, was man genau unter „C&W“ versteht und was nicht etc. etc. Das dürfte wohl nicht der berühmte springende Punkt sein, falls doch, korrigiere mich bitte, damit ich die Sache irgendwie in meine Gedanken einbinden kann.

      Korrekt. Die Wurzeln sind bekannt. Die Begriffe ein Bermuda-Dreieck.

      Black Stone TrampWie ich schon in Post #49 fragte: welche Querverbindungen ziehst Du von der „Kleinbürgeridylle“, die Du wohl nicht sehr schätzt, zur Country-Music (welche Spielart auch immer)? Ich könnte mir vorstellen, daß es hier vielleicht auch eine Art von Querverbindung gibt, die in etwa parallel läuft zur „volkstümlichen“ Musik in Good Old Germany…liege ich hier falsch?

      Nein, auch das ist korrekt. Die volkstümelnde frühe Form von C&W hängt für mich mit der bigotten und sozial wie ethisch bedenklichen Einstellung einiger weißer Südstaatler zusammen.

      Ich werde endlich verstanden. Ein verlorener Tag endet mit einer Überraschung.

      --

      #7046569  | PERMALINK

      atom
      Moderator

      Registriert seit: 10.09.2003

      Beiträge: 21,338

      tolomoquinkolomFragen: Was alles ist heute Country Music? Was gehörte früher dazu? Was nicht? Ab wann ist Country Music Country Music? War sie es schon bevor man sie so nannte? Waren es nicht auch unterschiedliche Richtungen? Was ist an Country Music nach dem Zweiten Weltkrieg anders geworden? Was nach der Nashville-isierung? Ist Country eine Unterabteilung der großen amerikanischen Folk-Geschichte?

      Warum alles wiederkäuen, wenn vieles schon im Nachbarthread „Country“ zu lesen ist. Lohnende Diskussionen damals z.B. ab hier.

      --

      Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
      #7046571  | PERMALINK

      tolomoquinkolom

      Registriert seit: 07.08.2008

      Beiträge: 8,651

      atomWarum alles wiederkäuen, wenn vieles schon im Nachbarthread „Country“ zu lesen ist. Lohnende Diskussionen damals z.B. ab hier.

      Kannte ich nicht. Danke für den Tipp. :-)
      Sehe mir das in den nächsten Tagen an.

      --

      #7046573  | PERMALINK

      mojoclub

      Registriert seit: 07.08.2007

      Beiträge: 1,493

      @tolomoquinkolom: du solltest dich vielleicht wirklich von der deutschen sicht des country loesen. das ist tatsaechlich zu klischeebeladen. und die fruehen jahre des country waren nicht reaktionaer. das kam dann tatsaechlich spaeter. hat sich aber mittlerweile durch eine vielfalt junger musiker massiv veraendert, und ist nicht zuletzt dank der alt. country szene durchaus modern im sinne von zeitgemaess, sozialkritisch und progressiv geworden. es gibt immer noch eine konservative szene, aber der country ist einfach zu vielfaeltig um auf einen nenner reduziert werden zu koennen. auch ich habe mich im laufe der jahre von vielen vorurteilen loesen muessen.

      --

      hörbares hören
      #7046575  | PERMALINK

      anne-pohl

      Registriert seit: 12.07.2002

      Beiträge: 5,438

      tolomoquinkolomWas ich bisher lese ist allerdings nur: falsch, falsch, falsch, dumm, unwissend, falsch.

      *seufz*

      --

      #7046577  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,916

      tolomoquinkolom
      Ich verstehe was Du meinst. Es ist natürlich eine persönliche Einschätzung, aber was Johnny Cash in seinem letzten Lebensjahrzehnt (nicht als Genre-übergreifender Einfluss, sondern) als eigenständiger Künstler veröffentlicht hat, hat für mich nichts mehr mit einem Country-Sänger zu tun. Es geht weit darüber hinaus und das liegt nicht nur daran, dass das gar keine Country-Songs sind.

      So sehr ich sein Spätwerk schätze, es ist nicht ohne seine Frühwerk (ca. 1956-1970) zu denken, und das war Country.

      Die Fragestellung ist wie gesagt gar nicht von mir. Man hat mir hier anlässlich des Weltfrauentags einen Thread ‘geschenkt’, dem ich nicht wirklich gewachsen bin.

      Deine These klang so selbstbewusst, dass nicht absehbar war, dass Du Dich dem nicht gewachsen fühlst. Ich wollte Dich nicht in Bedrängnis bringen, sondern eine Diskussion, die eine Eigendynamik bekommen hatte, an eine geeignete Stelle verlagern. Dass Du Dich jetzt, wenn auch ironisch, auf den „ich bin doch eine Frau“-Standpunkt zurückziehst, finde ich ein bißchen schwach.

      an der Musik finde ich selbst nichts reaktionäres.

      Das klang in dem Statement, mit dem alles begann, aber völlig anders. Man müsste auch die Frage stellen, wer diese Musik denn eigentlich hörte, ob sie wirklich Musik „von alten Rednecks, für alte Rednecks“ war. Die Hörer von Gangsta-Rap waren und sind beispielsweise auch nur zum allergeringsten Teil echte „Gangsta“, sondern eher weiße Schuljungs.

      --

      #7046579  | PERMALINK

      q

      Registriert seit: 26.11.2007

      Beiträge: 92

      Blitzkrieg BettinaDass diese Musik in peinlicher Industrie endete, diese Entwicklung kann man aber überall machen, auch bei Schwarzer Musik.

      wernerMan denke nur an Rap oder Hip Hop.

      Welcher Bereich von Black Music war denn gemeint und was ist an Rap & Hip Hop peinlich, der Habitus der Artists und des Managements, oder die Musik als solche ?

      Sicherlich werden alle Musik-Genres so sie denn ein größeres Publikum besitzen, immer mehr kommerzialisiert und somit verwässert. Klare Trennlinien oder grundsätzlich immer anzutreffende musikalische Merkmale verschwinden immer mehr.

      Ein Zusammenhang zwischen Country Music und reaktionärem Denken ist für mich höchstens insofern gegeben, als daß Country wohl eher in ländlichen Kreisen bevorzugt wird und sich diese von den Städten doch deutlich unterscheiden.

      Der Unterschied in der Denkweise konservativ („reaktionär) vs. liberal & tolerant, zeigt sich ja auch deutlich, wenn man sich einmal ansieht, WER WO in den USA primär gewählt wird :
      Hier wird die Präferierung der Republikaner auf dem Lande und die der Demokraten in den urbanen Zentren schon ziemlich deutlich. Zumindest ist die deutliche Tendenz dazu offensichtlich !

      --

      #7046581  | PERMALINK

      blitzkrieg-bettina

      Registriert seit: 27.01.2009

      Beiträge: 11,779

      Ich dachte da eher an RnB.
      An Hiphop/Rap hatte ich jetzt weniger gedacht.

      --

      Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
      #7046583  | PERMALINK

      tolomoquinkolom

      Registriert seit: 07.08.2008

      Beiträge: 8,651

      Anne PohlWissen.

      Anne Pohl1920 gab es noch kein C & W.

      Interessant. Vielleicht kann ich als Nicht-Country-Expertin aushelfen?

      Die ursprüngliche Country Music um 1920 nannte man Old-Time Music oder Mountain Music, zu der nebem dem mitgebrachten musikalischen Aussiedlerkram auch Hillbilly und ab etwa 1930 ebenso Western Music gehörte. Die Musik gab es, den Begriff Country & Western selbstverständlich noch nicht. Vermutlich hat 1920 noch niemand gewusst, dass 1940 der Begriff vom Billboard Magazin erfunden werden würde. Heutzutage reibt man bei so etwas kurz an seiner Glaskugel und braucht nicht einmal etwas zu wissen.

      Herr RossiDeine These klang so selbstbewusst, dass nicht absehbar war, dass Du Dich dem nicht gewachsen fühlst. Ich wollte Dich nicht in Bedrängnis bringen, sondern eine Diskussion, die eine Eigendynamik bekommen hatte, an eine geeignete Stelle verlagern. Dass Du Dich jetzt, wenn auch ironisch, auf den „ich bin doch eine Frau“-Standpunkt zurückziehst, finde ich ein bißchen schwach.

      Rossi, das war ein Scherz (den man mir am Weltfrauentag ruhig hätte erlauben können). Dass ich mich in keiner Weise bedrängt fühle oder irgendwohin zurückgezogen habe, dürfte doch wohl nicht unbemerkt geblieben sein. Wenn ich dies gewollt hätte, wäre spätestens die Beleidigung durch weilstein ein idealer Ausstieg gewesen.

      Herr Rossi Das klang in dem Statement, mit dem alles begann, aber völlig anders. Man müsste auch die Frage stellen, wer diese Musik denn eigentlich hörte, ob sie wirklich Musik „von alten Rednecks, für alte Rednecks“ war.

      Das lag an der erheblichen Grobkörnigkeit der zugespitzten Formulierung der Antwort auf einen Beitrag von Blitzkrieg Bettina im Zusammenhang von Rassismus und schwarzem Rock & Roll im Koordinatensystem Country, Blues, Soul und Rock. Diesem damaligen C&W-Hillbilly-Kram kann man Volkstümelei oder auch schlechten Geschmack, aber (den Songs selbst) nichts reaktionäres vorwerfen. Der Bezug stellt sich nur mit der betreffenden Bevölkerungsgruppe her. An der Grundthese Country ist weiß und dessen ausgrenzendem Charakter (in den frühen Jahren) erkenne ich keinen Fehler.

      Den Aspekt ‘von Rednecks für Rednecks’ finde ich interessant.

      --

      #7046585  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,916

      tolomoquinkolom
      Dass ich mich in keiner Weise bedrängt fühle oder irgendwohin zurückgezogen habe, dürfte doch wohl nicht unbemerkt geblieben sein.

      Dann bin ich beruhigt.

      Den Aspekt ‘von Rednecks für Rednecks’ finde ich interessant.

      Die Formulierung war natürlich angelehnt an das legendäre Beat Club-Intro „Musik von jungen Leuten, für junge Leute“. Die Frage ist wichtig – wer sind oder waren eigentlich die Hörer einer bestimmten Musik? Es sind nicht unbedingt oder nicht nur diejenigen, an die sich die Musik zu richten scheint. Blues ist z.B. ein Genre, das seit den sechziger Jahren ein eher weißes, vor allem europäisches Publikum hat. Ich vermute, dass Country und seine Vorläufer ein weitaus größeres Publikum hatten als die ländliche Bevölkerung jener Bundesstaaten, in denen diese Musik entstanden ist.

      --

      #7046587  | PERMALINK

      otis
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 22,557

      Wenn die Glaskugel grob versagt, muss hier nicht kostenlos Nachhilfe gegeben werden, zumal das Lernergebnis schon vorher feststeht:

      tolomoquinkolomAn der Grundthese Country ist weiß und dessen ausgrenzendem Charakter (in den frühen Jahren) erkenne ich keinen Fehler.

      --

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      #7046589  | PERMALINK

      black-stone-tramp

      Registriert seit: 25.01.2009

      Beiträge: 49

      Black Stone Tramp
      Das mag in mancherlei Hinsicht zutreffend sein. Allerdings handelt es sich dabei wohl eher um eine Art von gesellschaftlichem Problem und nicht um ein Problem der Country-Musik selbst.

      tolomoquinkolom
      Mensch! Das ist genau was ich die ganze Zeit auszudrücken versuche. Nicht die Musik ist reaktionär, sondern eine bestimmte Bevölkerungsgruppe in der Frühphase des C&W.

      Dann stimmt zumindest der Titel des dir „geschenkten“ Threads nicht mehr. ;-)
      Alles weitere geht wohl eher in Richtung Gesellschaftskritik unter Einbeziehung von Country-Music diverser Spielarten.
      Nun gut, ich denke, ich dürfte deine Gedanken verstanden haben.

      --

      #7046591  | PERMALINK

      anne-pohl

      Registriert seit: 12.07.2002

      Beiträge: 5,438

      Herr RossiIch vermute, dass Country und seine Vorläufer ein weitaus größeres Publikum hatten als die ländliche Bevölkerung jener Bundesstaaten, in denen diese Musik entstanden ist.

      Speziell die Old Time Music der Appalachen betreffend (andere Gegenden aber wahrscheinlich auch), vergrößerte sich das Publikum eigentlich erst mit der Industrialisierung (Eisenbahnbau) und der Abschaffung der Sklaverei. Vorher hatte die ländliche Bevölkerung wenig Anlaß und Möglichkeiten zu reisen. Ehemalige Sklaven, die in die Appalachen kamen, um im Kohletagebau zu arbeiten, brachten nicht nur ihre Arbeitskraft mit, sondern auch ihre Musik: erst damals kam das Banjo, heute untrennbarer Bestandteil der Mountain Music, zur Instrumentierung hinzu – vorher gab’s nur die Fiddle, Dulcimer u.a. Instrumente, die die europäischen Immigranten mitgebracht hatten. Auch die Kirchenmusik änderte sich entsprechend.

      Da fällt mir am Rande ein, dass „John Henry“ ursprünglich ein afroamerikanischer Song war, der heute aber aus dem Repertoire der Old Time Music nicht mehr wegzudenken ist.

      --

      #7046593  | PERMALINK

      otis
      Moderator

      Registriert seit: 08.07.2002

      Beiträge: 22,557

      Und ein Hinweis noch, was Ausgrenzung anbelangt: Okeh war das erste wichtige Label, das Old Time-Music (Country) veröffentlichte, parallel zu seinen schwarzen Releases.

      Anne, das Publikum vergrößerte sich durch die Verbreitung der Musik auf Schallplatten. Zuvor war es ganz normale Live-Musik in den unterschiedlichen Funktionen, wie solche zu sein pflegt (Tanz, Lied, Kirche, Begräbnis etc…). Und je nach Standort und Einwandererkulturkreis entsprechend beeinflusst von den Wurzeln.

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