Country – eine reaktionäre Musik?

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  • #7046535  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,620

    Blitzkrieg BettinaDass diese Musik in peinlicher Industrie endete, diese Entwicklung kann man aber überall machen, auch bei Schwarzer Musik.

    Der Nashville-Sound war aber doch nicht die Endstation des Genres?!

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      #7046537  | PERMALINK

      black-stone-tramp

      Registriert seit: 25.01.2009

      Beiträge: 49

      tolomoquinkolom, um auf deinen Eingangsbeitrag zurückzukommen: welche Country-Musik siehst Du denn explizit als reaktionär (vielleicht sogar rassistisch) an? Welche Band, welchen Solisten?
      Es geht mir primär nicht darum, daß gewisse Teile der „Farmer“ oder des Bible-Belt nicht unbedingt die liberalsten Bevölkerungsteile der USA darstellen etc. etc.
      Aber was hat das mit der Country-Musik, wie Du sie begreifst, als solche zu tun? Ich bin -das sei gleich gesagt- sicher kein Experte in Sachen Country, aber mir ist bisher keine wirklich rassistische Country-Musik übern Weg gelaufen. Kann natürlich auch daran liegen, daß ich meine Ohren in diese Richtung nicht allzusehr gespitzt habe.

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      #7046539  | PERMALINK

      tolomoquinkolom

      Registriert seit: 07.08.2008

      Beiträge: 8,651

      Anne PohlDu meinst mit Old Time Music wahrscheinlich einfach nur Musik, die alt ist. Im Zusammenhang mit Country (und nicht Western) bedeutet Old Time Music eine ganz bestimmte Art von Songs (Folk Songs, Balladen, Tanzmusik mit Wurzeln z.B. in englischer und irischer Volksmusik) in bestimmter Instrumentierung (z.B. Fiddle, Banjo, Dulcimer) und unterschiedlichen regionalen Ausprägungen – am bekanntesten ist wahrscheinlich die Old Time Music der Appalachen, auch Mountain Music genannt.

      Ich meine mit Old-Time Music (etwa zwischen 1920 und 1940) singende Cowboys, Grand Ole Opry, Hillbilly, Blue Yodeling, Western Swing, Bluegrass und (mit Einschränkung) Honky Tonk.

      Herr RossiEs ist ja nicht zu bestreiten, dass die US-Gesellschaft vor der Bürgerrechtsbewegung rassistisch war. Man könnte also jede „weiße“ Musik dieser Zeit, die sich nicht ausdrücklich gegen die Ungleichbehandlung aussprach, ablehnen, weil man damit nicht „zurecht kommt“. Warum nun ausgerechnet die Musik, von der Du sprichst und von der wir nur ahnen können, welche Du eigentlich meinst, in besonderer Weise rassistisch gewesen sein soll, müsstest Du nochmal im Detail erklären.

      Genau. Musik mit der ich nicht zurecht komme, lehne ich ab. :lol:

      Das R-Wort habe ich bislang nicht verwendet und werde dies auch weiterhin nicht tun (dafür gibt es den ‘Schwarzer R‘n‘R Thread). Auf den ausgrenzenden Charakter von C&W sowie den Unterschied zwischen weißem C&W und schwarzem Blues ist hier auch von anderen bereits hingewiesen worden.

      Auch hier: Ich meine singende Cowboys, Grand Ole Opry, Hillbilly, Blue Yodeling, Western Swing, Bluegrass und Honky Tonk.

      Herr RossiHank Williams und Johnny Cash waren Country-Sänger. Da ist Deine Meinung leider ziemlich egal. Sie dient doch offenkundig nur dazu aus einer Musik, die Du gering schätzt, das zu retten, was für Dich da nicht reinpasst, weil es Deine Vorurteile nicht bestätigt.

      Johnny Cash oder Hank Williams auf das bloße Abziehbild eines Country-Helden zu beschränken, wird beiden Personen nicht gerecht. Zumindest Cash hat eine wesentlich größere Bedeutung für andere Musikbereiche (Gospel, Folk, Blues, Rock). Ich sehe ihn als ebenso bedeutenden Interpreten amerikanischer Geschichten, wie Woody Guthrie oder Bob Dylan. Hank Williams halte ich für überschätzt, lege ihn aber gelegentlich nicht ungern auf.

      Herr RossiDas gilt wohl letztlich für alle Weißen in den USA vor der Bürgerrechtsbewegung. Was macht nun gerade Farmer zu einer besonders verachtenswerten Spezies?

      Ich verachte niemanden, auch keine Farmer. Dass eine gewisse Anzahl der ländlichen Bevölkerung an ihrer scheinheiligen und angeblich so gläubigen Kleinbürgeridylle auf Kosten einer anderen Bevölkerungsschicht festhielt, gefällt mir allerdings nicht.

      Herr RossiKönntest Du mal an konkreten Beispielen – Songs, Künstlern – verdeutlichen, was Dich zu Deinem Urteil führt, dass diese Musik (welche immer Du genau meinst), minderwertig ist?

      Ich halte das was ich für mich als C&W bezeichne keineswegs für minderwertig. Ich komme nur nicht damit zurecht.

      BullittSorry, zerflücke den Thread gerade etwas willkürlich, weil ich von hinten nach vorne lese. Habe aber auch den Eindruck, dass du alles ausblendest was nicht in dein Bild der ‚reaktionären Country-Musik‘ passt. Was ist in diesem Punkt z.B. mit dem Einfluss von Gospel auf Country ab den 1950er Jahren? Ein eindeutiger Beleg dafür, dass sich die scheinbar so klar abgesteckten musikalsichen Welten von Schwarz und Weiß sehr wohl begegeneten.

      Von der Country Music ab den 50er Jahren (Memphis, Nashville etc.) war von meiner Seite bislang nie die Rede. Die hat auch für mich einen vollkommen anderen Stellenwert. Das was ich für mich als C&W bezeichnet habe, bezieht sich auf den Zeitraum zwischen etwa 1920 und 1940.

      --

      #7046541  | PERMALINK

      black-stone-tramp

      Registriert seit: 25.01.2009

      Beiträge: 49

      tolomoquinkolom
      Ich verachte niemanden, auch keine Farmer. Dass eine gewisse Anzahl der ländlichen Bevölkerung an ihrer scheinheiligen und angeblich so gläubigen Kleinbürgeridylle auf Kosten einer anderen Bevölkerungsschicht festhielt, gefällt mir allerdings nicht.

      Ich halte das was ich für mich als C&W bezeichne keineswegs für minderwertig. Ich komme nur nicht damit zurecht.

      Gestatte, daß ich mir diese beiden Passagen von dir rauspicke und ein wenig nachfrage bzw. nachhake:
      Könnte es sein, daß Du deine scheinbar vorhandenen Aversionen gegen die Kleinbürgeridylle des Bible-Belt auf Country Musik ausdehnst?

      Womit genau kommst Du in Sachen C&W nicht zurecht? Ist sie für dich eine Art grundsätzliches Spiegelbild einer (reaktionären) Kleinbürgeridylle in den USA? Sind es die Klischees, die diese Musik bei dir in negativem Licht erscheinen lassen? Die glänzend-blonde Mördermähne einer Dolly Parton? ;-)

      --

      #7046543  | PERMALINK

      anne-pohl

      Registriert seit: 12.07.2002

      Beiträge: 5,438

      tolomoquinkolomIch meine mit Old-Time Music (etwa zwischen 1920 und 1940) singende Cowboys, Grand Ole Opry, Hillbilly, Blue Yodeling, Western Swing, Bluegrass und (mit Einschränkung) Honky Tonk.

      Du kannst das gern meinen, es ist aber trotzdem falsch, da Old Time Music ein feststehender Begriff ist.

      --

      #7046545  | PERMALINK

      tolomoquinkolom

      Registriert seit: 07.08.2008

      Beiträge: 8,651

      Black Stone Tramptolomoquinkolom, um auf deinen Eingangsbeitrag zurückzukommen: welche Country-Musik siehst Du denn explizit als rassistisch an? Welche Band, welchen Solisten? Es geht mir primär nicht darum, daß gewisse Teile der „Farmer“ oder des Bible-Belt nicht unbedingt die liberalsten Bevölkerungsteile der USA darstellen etc. etc. Aber was hat das mit der Country-Musik, wie Du sie begreifst, als solche zu tun? Ich bin -das sei gleich gesagt- sicher kein Experte in Sachen Country, aber mir ist bisher keine wirklich rassistische Country-Musik übern Weg gelaufen. Kann natürlich auch daran liegen, daß ich meine Ohren in diese Richtung nicht allzusehr gespitzt habe.

      Der Eingangsbeitrag ist gar kein Eingangsbeitrag, sondern ein herausoperierter Post aus dem Thread ‘Schwarzer Rock & Roll’. Dort ging es sehr ausgiebig um die von Dir erwähnte explizite Thematik. Dass ich jetzt quasi ohne den auslösenden Vorlauf in diese Wurfbude geraten bin (in der ich von Moderatorenseite als dumm, unwissend und ohne blassen Schimmern bezeichnet wurde) gefällt mir nicht besonders.

      Ich kenne auch keine solchen Musiker oder derartige Country-Musik (obwohl man nichts ausschließen sollte). Es wäre auch reichlich albern Musikern oder gar einzelnen Songs derartiges vorzuwerfen. Eine ganze Reihe von weißen amerikanischen Musikern haben, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit, mit ihren schwarzen Kollegen bereits lange vor dem offiziellen Ende der Segregation zusammengespielt und sich gegenseitig beeinflusst. Musiker hatten die geringsten bzw. gar keine Vorurteile.

      Meine beiden Kritikpunkte im Fall C&W (zwischen 1920 und etwa 1940) bezogen sich auf die Ausgrenzung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe (Schwarze durften z.B. keine entsprechenden Konzerte oder Veranstaltungen besuchen) und auf die bigotte kleinbürgerliche Hörerschicht von C&W in diesem Zeitraum. Es wurde hier von anderen bereits richtig darauf verwiesen, dass es hier durchaus ein Toleranzgefälle zwischen städtischen und ländlichen Gebieten der Südstaaten gegeben hat.

      --

      #7046547  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 84,853

      tolomoquinkolomJohnny Cash oder Hank Williams auf das bloße Abziehbild eines Country-Helden zu beschränken, wird beiden Personen nicht gerecht. Zumindest Cash hat eine wesentlich größere Bedeutung für andere Musikbereiche (Gospel, Folk, Blues, Rock). Ich sehe ihn als ebenso bedeutenden Interpreten amerikanischer Geschichten, wie Woody Guthrie oder Bob Dylan. Hank Williams halte ich für überschätzt, lege ihn aber gelegentlich nicht ungern auf.

      Ich habe nicht von „Country-Helden“ gesprochen. Wenn Du beim Stichwort „Country“ an „Rauchende Colts“ und John Wayne denkst, dann ist das Dein Problem. Dass die Bedeutung von Johnny Cash und Hank Williams Genre-Grenzen überschreitet, ist völlig klar, deswegen bleiben sie aber doch wichtige Vertreter eines bestimmten Genres. Die großen Blues- und Soul-Sänger sind auch über Genre-Grenzen hinweg wahrgenommen worden, aber sie bleiben Blues- und Soul-Sänger.

      Ich verachte niemanden, auch keine Farmer. Dass eine gewisse Anzahl der ländlichen Bevölkerung an ihrer scheinheiligen und angeblich so gläubigen Kleinbürgeridylle auf Kosten einer anderen Bevölkerungsschicht festhielt, gefällt mir allerdings nicht.

      Bei Dir sind die Begriffe schief. Unter „Kleinbürgern“ verstehe ich etwas anderes als Farmer. Und ich verstehe den Vorwurf nicht, dass die „Idylle“ (Welche eigentlich? Große Depression? Zweiter Weltkrieg?) der ländlichen Bevölkerung kritisierenswerter sein soll als die der städtischen. Weil es in der Stadt vielleicht ein paar liberale Zeitgenossen mehr gab? Die soziale und wirtschaftliche Situation der Schwarzen war in den Städten sicher nicht besser als auf dem Land, nur anders.

      --

      #7046549  | PERMALINK

      weilstein

      Registriert seit: 10.10.2002

      Beiträge: 11,095

      tolomoquinkolomKleinbürgeridylle

      Yeah. Dafür ist Country bekannt. Musiker und Publikum entspringen zum größten Teil der Kleinbürgeridylle Amerikas, verarmte Landbevölkerung war praktisch nicht existent. Dementsprechend geht es in den meisten Texten auch um satte, grüne Wiesen, lecker Kuhmilch oder sie sind schlicht Lobeshymnen auf das geliebte Heimatland. Armut, Tod, Trauer, Verzweiflung, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit? Keine Country Themen.

      Ganz ehrlich, ich habe hier noch nie erlebt, daß sich jemand so dermaßen uninformiert und in so einem Ausmaß über ein Thema hermacht. Für die Richtigstellung faktisch falscher Aussagen, sowie dem Widerlegen von etlichen kruden Behauptungen, bräuchte man Stunden. Deine letzten Beiträge zeigen allerdings, daß Du absolut beratungsresistent bist. Bleib doch einfach bei Deiner Meinung.

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      #7046551  | PERMALINK

      anne-pohl

      Registriert seit: 12.07.2002

      Beiträge: 5,438

      tolomoquinkolom

      Meine beiden Kritikpunkte im Fall C&W (zwischen 1920 und etwa 1940)

      1920 gab es noch kein C & W.

      --

      #7046553  | PERMALINK

      mistadobalina

      Registriert seit: 29.08.2004

      Beiträge: 20,816

      Tolo, das Problem ist einfach nur, dass du feststehende Begriffe und ihre Bedeutungen nicht anerkennst, sondern sie nach deinem Gutdünken benutzt. Das macht halt die Kommunikation etwas schwierig.

      So ist eben C & W eine erst in den in den vierziger Jahren durch die Western Movies aufgekommene Bezeichnung für sozusagen nachempfundene Country Music, die mit der authentischen Country Music aus den Appalachen nichts mehr zu tun hatte, genausowenig wie die „singenden Cowboys“ selbst.

      --

      When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
      #7046555  | PERMALINK

      black-stone-tramp

      Registriert seit: 25.01.2009

      Beiträge: 49

      tolomoquinkolomDer Eingangsbeitrag ist gar kein Eingangsbeitrag, sondern ein herausoperierter Post aus dem Thread ‘Schwarzer Rock & Roll’. Dort ging es sehr ausgiebig um die von Dir erwähnte explizite Thematik. Dass ich jetzt quasi ohne den auslösenden Vorlauf in diese Wurfbude geraten bin (in der ich von Moderatorenseite als dumm, unwissend und ohne blassen Schimmern bezeichnet wurde) gefällt mir nicht besonders.

      Das weiß ich. Und keine Sorge, ich werfe in der Wurfbude nicht in deine Richtung. Daß von Seiten manch seltsamer Leute (ob Moderator oder nicht) des öfteren das wilde Stierchen gegeben wird, dürfte dir doch so neu nicht sein…oder? ;-)

      tolomoquinkolom

      Ich kenne auch keine solchen Musiker oder derartige Country-Musik (obwohl man nichts ausschließen sollte). Es wäre auch reichlich albern Musikern oder gar einzelnen Songs derartiges vorzuwerfen. Eine ganze Reihe von weißen amerikanischen Musikern haben, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit, mit ihren schwarzen Kollegen bereits lange vor dem offiziellen Ende der Segregation zusammengespielt und sich gegenseitig beeinflusst. Musiker hatten die geringsten bzw. gar keine Vorurteile.

      Gut gut, aber was genau ist dann deine Intention bei der Fragestellung „Country – eine reaktioäre Musik“?

      tolomoquinkolom

      Meine beiden Kritikpunkte im Fall C&W (zwischen 1920 und etwa 1940) bezogen sich auf die Ausgrenzung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe (Schwarze durften z.B. keine entsprechenden Konzerte oder Veranstaltungen besuchen) und auf die bigotte kleinbürgerliche Hörerschicht von C&W in diesem Zeitraum. Es wurde hier von anderen bereits richtig darauf verwiesen, dass es hier durchaus ein Toleranzgefälle zwischen städtischen und ländlichen Gebieten der Südstaaten gegeben hat.

      Das mag in mancherlei Hinsicht zutreffend sein. Allerdings handelt es sich dabei wohl eher um eine Art von gesellschaftlichem Problem und nicht um ein Problem der Country-Musik selbst.
      So wie ich es sehe, geht es bei deinem Anliegen ja nicht primär darum, aufzudröseln, wo Country-Music bzw. die diversen Spielarten derselben ihre Wurzeln haben, was man genau unter „C&W“ versteht und was nicht etc. etc.
      Das dürfte wohl nicht der berühmte springende Punkt sein, falls doch, korrigiere mich bitte, damit ich die Sache irgendwie in meine Gedanken einbinden kann.

      Wie ich schon in Post #49 fragte: welche Querverbindungen ziehst Du von der „Kleinbürgeridylle“, die Du wohl nicht sehr schätzt, zur Country-Music (welche Spielart auch immer)?
      Ich könnte mir vorstellen, daß es hier vielleicht auch eine Art von Querverbindung gibt, die in etwa parallel läuft zur „volkstümlichen“ Musik in Good Old Germany…liege ich hier falsch?

      --

      #7046557  | PERMALINK

      tolomoquinkolom

      Registriert seit: 07.08.2008

      Beiträge: 8,651

      Black Stone TrampKönnte es sein, daß Du deine scheinbar vorhandenen Aversionen gegen die Kleinbürgeridylle des Bible-Belt auf Country Musik ausdehnst?

      Ja. Ich habe eine Aversion gegen bigottes Kleinbürgertum, das sich religiös gibt und an fundamentalistischer Toleranzlosigkeit leidet.

      Nein. Ich dehne das nicht auf Country Music aus. Songs, Interpreten oder Bands sind kein auslösender Faktor. Bevor man aus Nashville eine überwiegend belanglose Schlagererzeugungsindustrie machte, wurden dort ab Mitte der 50er Jahre hervorragende Alben veröffentlicht. Auch von Schwarzen. Dass Leute wie Jessi Colter, Willie Nelson, Kris Kristofferson, Waylon Jennings, Merle Haggard oder Johnny Cash mit diesem Zirkus in den 70ern nichts mehr zu tun haben wollten, hat allerdings auch Gründe.

      Black Stone TrampWomit genau kommst Du in Sachen C&W nicht zurecht? Ist sie für dich eine Art grundsätzliches Spiegelbild einer (reaktionären) Kleinbürgeridylle in den USA? Sind es die Klischees, die diese Musik bei dir in negativem Licht erscheinen lassen? Die glänzend-blonde Mördermähne einer Dolly Parton? ;-)

      Ich habe es bereits geschrieben: Probleme habe ich lediglich mit C&W der 20er bis 40er Jahre; mit Hillbilly, singenden Cowboys, Blue Yodeling und Bluegrass.

      Dolly Parton hat nicht nur eine Mördermähne, sondern auch noch andere herausragende Waffen. :-)

      --

      #7046559  | PERMALINK

      black-stone-tramp

      Registriert seit: 25.01.2009

      Beiträge: 49

      tolomoquinkolomJa. Ich habe eine Aversion gegen bigottes Kleinbürgertum, das sich religiös gibt und an fundamentalistischer Toleranzlosigkeit leidet.

      Nein. Ich dehne das nicht auf Country Music aus. Songs, Interpreten oder Bands sind kein auslösender Faktor. Bevor man aus Nashville eine überwiegend belanglose Schlagererzeugungsindustrie machte, wurden dort ab Mitte der 50er Jahre hervorragende Alben veröffentlicht. Auch von Schwarzen. Dass Leute wie Jessi Colter, Willie Nelson, Kris Kristofferson, Waylon Jennings, Merle Haggard oder Johnny Cash mit diesem Zirkus in den 70ern nichts mehr zu tun haben wollten, hat allerdings auch Gründe.

      Nun gut, deine Aversion gegen bigottes Kleinbürgertum nebst seinen Auwüchsen ist zur Kenntnis genommen. ;-)
      Und wenn Du diese Aversion nicht grundsätzlich auf Country-Music ausdehnst, ist das auch zur Kenntnis genommen und sicher auch gut so.

      tolomoquinkolom

      Ich habe es bereits geschrieben: Probleme habe ich lediglich mit C&W der 20er bis 40er Jahre; mit Hillbilly, singenden Cowboys, Blue Yodeling und Bluegrass.

      Dolly Parton hat nicht nur eine Mördermähne, sondern auch noch andere herausragende Waffen. :-)

      Ich denke ich weiß, was Du zum Ausdruck bringen willst. Und es kommt dabei aus meiner Sicht auch natürlich nicht darauf an, ob man sich jetzt lang und breit darüber unterhält, was genau „Country & Western-Music“ umfasst und ab wann und bis zu welcher Zeit usw. usw. usw. Alles keine springenden Punkte, sondern letztlich Nebenkriegsschauplätze, auf denen es sich natürlich wunderbar scharmützeln lässt.
      Singende Cowboys z.B. früher Wildwest-Movies der 1930er oder 1940er Jahre sind ein Thema für sich. Als kleiner Junge, in einer Zeit, in der diese Western noch in den beiden einzig empfangbaren TV-Programmen liefen, fand ich sie teils faszinierend (nein, ich bin keine 88 Jahre alt, die alten Western liefen auch noch in den 1970er Jahren rauf und runter ;-) )
      Viele Jahre später fand ich diese seltsamen Gitarrencowboys unfreiwillig komisch, um nicht zu sagen: lächerlich. Daß sie eine gewisse Bedeutung für die Entwicklung der Country-Music hatten, halte ich natürlich für unbestritten.

      Ach ja, Dolly: natürlich hat(te) sie noch andere mördermäßige Waffen…ganz großes Kaliber, würd ich sagen. Bei all ihren Verdiensten: ein Sinnbild für den in den 1980er Jahren aufgekommenen totalen Kommerz-Country. Durchgestylt, hochtoupiert, spachtelgeschminkt. Jede Bewegung und jede Fönwelle saß bretthart. Countryschlagerseeligkeit made in USA.

      --

      #7046561  | PERMALINK

      werner
      Gesperrt

      Registriert seit: 05.05.2008

      Beiträge: 4,694

      Blitzkrieg BettinaDass diese Musik in peinlicher Industrie endete, diese Entwicklung kann man aber überall machen, auch bei Schwarzer Musik.

      Man denke nur an Rap oder Hip Hop.

      --

      Include me out!
      #7046563  | PERMALINK

      mojoclub

      Registriert seit: 07.08.2007

      Beiträge: 1,493

      @black stone tramp: mir ist noch nicht ganz klar, was du aussagen wolltest.

      --

      hörbares hören
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