The Best of Nina Nastasia

Startseite Foren Fave Raves: Die definitiven Listen Die besten Tracks The Best of Nina Nastasia

Ansicht von 13 Beiträgen - 1 bis 13 (von insgesamt 13)
  • Autor
    Beiträge
  • #57975  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    1. Settling Song
    2. Ocean
    3. A Dog’s Life
    4. Roadkill
    5. Too much in between
    6. The Day I would bury you
    7. Stormy Weather
    8. Treehouse Song
    9. I say that I will go
    10. Bird of Cuzco

    --

    To Hell with Poverty
    Highlights von Rolling-Stone.de
      Werbung
      #6841043  | PERMALINK

      foe

      Registriert seit: 16.11.2007

      Beiträge: 4,790

      Hi Go1, da will ich wieder mitspielen. Die Beschränkung auf lediglich 10 Songs ist hart, aber nun gut, in chronologischer Reihenfolge:

      Judy’s In The Sandbox
      A Dog’s Life
      I Go With Him
      This Is What It Is
      I Say That I Will Go
      Jim’s Room
      Brad Haunts A Party
      Bird Of Cuzco
      I’ve Been Out Walking
      I Write Down Lists

      --

      #6841045  | PERMALINK

      go1
      Gang of One

      Registriert seit: 03.11.2004

      Beiträge: 5,625

      Gut, dass Du „This is what it is“ und „I’ve been out walking“ erwähnst, foe – für die war kein Platz mehr in meiner Liste.

      Eine Top 10 kam mir angemessen vor angesichts des noch überschaubaren Gesamtwerks.

      --

      To Hell with Poverty
      #6841047  | PERMALINK

      tugboat-captain

      Registriert seit: 20.03.2008

      Beiträge: 2,825

      Go1
      Eine Top 10 kam mir angemessen vor angesichts des noch überschaubaren Gesamtwerks.

      Überschaubar ja, aber da alle ihre Alben gleichermaßen großartig sind, fällt es mir nicht leicht 10 Favoriten auszusuchen. „I Come After You“ dürfte aber in meiner Liste bei der Rangelei um den Spitzenplatz die Nase vorn haben. Die restlichen neun Plätze folgend demnächst.

      --

      detours elsewhere
      #6841049  | PERMALINK

      carrot-flower
      Moderator

      Registriert seit: 26.09.2007

      Beiträge: 3,122

      Kaum möglich, sich auf lumpige zehn Songs zu beschränken, dabei kenne ich erst drei Alben richtig gut.

      1) Counting Up Your Bones
      2) Ocean
      3) Stormy Weather
      4) Ugly Face
      5) Bird Of Cuzco
      6) Why Don’t You Stay Home
      7) One Old Woman
      8) Treehouse Song
      9) Settling Song
      10) That’s All There Is
      11) Rosemary
      12) All Your Life

      merkt ja keiner…:-)

      --

      the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
      #6841051  | PERMALINK

      foe

      Registriert seit: 16.11.2007

      Beiträge: 4,790

      Die Dame hat zwar noch nicht viele Alben veröffentlicht, die aber sind vollgepackt mit (tollen) Songs. Wenn ich das richtig überblicke, ist „Bird Of Cuzco“ der einzige Song der in allen drei bisherigen Listen auftaucht. Keine schlechte Streuung.

      --

      #6841053  | PERMALINK

      carrot-flower
      Moderator

      Registriert seit: 26.09.2007

      Beiträge: 3,122

      foeWenn ich das richtig überblicke, ist „Bird Of Cuzco“ der einzige Song der in allen drei bisherigen Listen auftaucht. Keine schlechte Streuung.

      In der Tat! Womöglich verändert sich meine Liste in ein paar Wochen, da ich die Alben zwar schon gut kenne, aber erst einmal die ganz offensichtlichen Juwelen herausgepickt habe. Einige Songs werden mir ihre Schönheit erst später offenbaren, anderes wird sich auf Dauer etwas „abnutzen“. Z.B. fasziniert mich bei „One Old Woman“ in erster Linie die gesangliche Finesse, das währet vielleicht nicht ewiglich.

      --

      the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
      #6841055  | PERMALINK

      go1
      Gang of One

      Registriert seit: 03.11.2004

      Beiträge: 5,625

      Schön, dass Du den Thread wieder hochgeholt hast. Wenn zehn Songs zu wenig sind, erweitere ich eben auf zwanzig:

      1. Settling Song
      2. Ocean
      3. A Dog’s Life
      4. Roadkill
      5. Too much in between
      6. The Day I would bury you
      7. Stormy Weather
      8. Treehouse Song
      9. I say that I will go
      10. Bird of Cuzco
      11. Counting up your Bones
      12. This is what it is
      13. Judy’s in the Sandbox
      14. I’ve been out walking
      15. The long Walk
      16. Our Day Trip
      17. Regrets
      18. Ugly Face
      19. That’s all there is
      20. Underground

      --

      To Hell with Poverty
      #6841057  | PERMALINK

      carrot-flower
      Moderator

      Registriert seit: 26.09.2007

      Beiträge: 3,122

      Counting Up Your Bones * Nina Nastasia

      Nina Nastasia – singing, guitar
      Steven Beck – piano
      Jay Bellerose – drums
      Dylan Willemsa – viola
      Rubin Kodheli – cello

      Nina Nastasias Alben waren im vergangenen Winter Eine Große Entdeckung (Schreibweise nach P.d.B.) für mich, und sie sicherte sich sofort einen Platz in meinem musikalischen Weiberolymp neben Entfesselungskünstlerin PJ Harvey und exzentrischer Charme-Putte Regina Spektor. Daher jetzt das.

      Anders als deren oft sehr saftige, innige Musik, ist die diskrete Kunst von Nina Nastasia eine gläserne: spröde, filigran und kühl. Schöne Melodien, große Dynamik, durchaus passionierte Geschichten, doch stark gebunden, gefasst in lichte, sparsame Arrangements, meist mit Gitarre, Klavier, Streichern und einem oft sehr autonomen Schlagzeug. Auch ihr Gesang ist mit seinen meist ganz klar angesetzten Tönen eher schmucklos und dabei mit seinen kleinen Bewegungen so viel eindringlicher als aller vokaler Schlenkertanz. Auch Hall und andere Effekte oder Dopplungen verwendet sie nicht, soweit ich mich erinnere. Ihrer Stimme bescheinigte Mojo die Eigenschaft „to suck the air out of the room“, und wenn das Präsenz bedeutet und die Fähigkeit, Einsamkeit und andere humane Elementarkonditionen zu transportieren, stimme ich zu. Kleine, spannende Irritationsmomente in Nastasias Musik sind krawallige Passagen bzw. eine schön unaustarierte Gewichtung der Instrumente (Steve Albini zu verdanken?): mal überrascht das blecherne Schlagzeug wie ein Antikarnevalstusch, mal ein winziger Ausbruch auf dem Klimperklavier oder einfach nur ein leicht vorwitziger Ton; kleine Backpfeifen: Aufpassen da, nicht nur schwelgen!

      Seit dem ersten Hören ist „Counting Up Your Bones“ vom Album „On Leaving“ mein Lieblingssong von ihr (allein dem Wort „Bones“ kann ich kaum widerstehen. Bonesbonesbones), obgleich Dutzende anderer sich durchaus mit ihm messen können. Er gehört zu den eingängigeren Songs, ein morbides Liebeslied, sehr dynamisch und melodisch, mit seltsamen Untiefen. Im Folgenden ein paar Umkreisungen dazu, eher eine Aufforderung zur Diskussion als ein Ta-Dah, denn obwohl die Lyrics eine Gleichung mit drei Bekannten (Liebe, Sex und Tod) ist, will sie nicht so richtig aufgehen. Braucht sie wohl auch nicht, vielleicht sind Nastasias Texte privatissimum, und Silbenrätsel wohnen noch bei Mami.

      Wer solche genauen Blicke over the top findet, braucht nicht weiterzulesen; womöglich hat er sogar recht: Vielleicht suche ich, wo es gar nichts stimmig zu deuten gibt. Dennoch finde ich die Lyrics anregend, mit schönen und außergewöhnlichen Bildern. Ich versuche, es nicht zu übertreiben, denn damit kann man sich Lieder auch dauerhaft verleiden.

      Es beginnt mit einer kleinen Klaviermelodie/Gitarrenzupferei (e, G, D, C) , über die Nastasia fast quälend langsam und leiernd mit absteigender Melodie folgende Zeilen singt:

      My bones fall in
      My bones fall out
      You’re cool as silk
      Beside my heart

      Da gehts schon los: „Fall in“ kann so mancherlei bedeuten, auch, wenn man das „in“ und „out“ erst mal als einfaches „hinein – hinaus“ lesen will, schließlich geht es um die Vermengung von Körpern. Doch gleichgültig, ob die Knochen in sich zusammenstürzen oder hinein-/hinausfallen, offenbar löst sich da in jemandem das auf, was ihn stabil erhielt. Dazu passen die fallende Melodielinie und das etwas lethargische Leiern. Doch gleich darauf ein schönes, sinnliches und irgendwie tröstliches, beruhigendes Bild (mir fällt dazu immer eine kühle Hand auf einer heißen Stirn ein), plötzlich ist ein Herz im Spiel: Kühl wie Seide fühlt sich der Andere an ihm an, aber wieso eigentlich am Herzen, nicht darin, wo man Geliebte sonst gern trägt? Und Seide (deren leichte Berührung und Kühle hier auch etwas Geisterhaftes haben könnte) fühlt sich doch nur am Warmen, Lebendigen kühl an. Wie passt das warme Herz zu den Knochen? Wer ist da ein bisschen tot und inwiefern? Sagt ihr’s mir.

      Your bones glide in
      A silent tear
      That mingles marrow
      when you disappear

      Gleiche Vortragsweise, weitere Nachrichten aus dem Inneren, nun wird das Gegenüber aktiv: Sex lässt durch das „glide in“ nicht nur von fern grüßen, aber es ist weniger eine lustvolle als eine markerschütternde (und definitiv unsexy) Durchdringung: das „tear“ singt sie nicht als „Träne“ (wie „Tears on my pillow“), sondern als „Riss“ (wie „Love will tear us apart“), oder? In jedem Fall bringt erst das Verschwinden das Mark (Innerste, Seele) durcheinander, nicht das Eindringen. Die Auflösung aus der ersten Strophe setzt sich fort, und die Macht, die ein anderer dabei ausübt, dessen Knochen die heraus- oder zusammengefallenen ersetzen (?), wird deutlich. Ein ungewöhnliches Bild für Sehnsucht und Abhängigkeit, mit Details der anatomischen Art.

      Der Song nimmt kurz, aber erleichternd Fahrt auf und verfällt in lockeren Trab, Schlagzeug und dunkle Streicher setzen ein, auch der Gesang lebt mit langen Vokalen auf:

      A dance we weave beneath our skin
      I keep you in me where the breath had been

      Ahh. Wo ich noch tief über die Schönheit dieser Zeilen seufzen kann, fehlt dort der Atem dazu. In anderem Kontext fände ich das Bild vom Tanz, den Liebende unter ihrer Haut weben, zu psycho-eso-makramee-harmonieselig, aber kontrastiert durch die ganzen unsaftigen Todesbilder ist das was anderes. Es ist eben auch ein Totentanz, zumindest für die Erzählerin, denn da steht eben nicht „Ich berge dich hold im Busen gleich meinem Odem“ oder Ähnliches, sondern der Aufbewahrungsort für den Anderen oder die Erinnerung an ihn ist da, wo der Atem, fürs Leben ziemlich unerlässlich, einmal war. Der Rückzug des Anderen führt weiter oben zur Unordnung, hier zur Leere. Mir gefällt, wie sich im Song Lebensfreude und Verschmelzung (womit ich Tanz verbinde) mit Leere und Zerrissenheit paart, Sinnliches mit Zerstörung.

      Gemäß der Atemlosigkeit fährt der Song gleich wieder komplett zurück, und mit ganz mädchenhafter, heller und etwas verzagt klingender Kopfstimme wird nun von den Reaktionen der Außenwelt auf diese Liebe (?) berichtet:

      I can hear them laugh and call me minnow
      Carrying on, coughing on my bones
      I’m counting up your bones

      Offenbar macht sich da jemand mit seinen Gefühlen zum Gespött: “Minnow” bedeutet so viel wie “kleiner Fisch”, irgendwo wurde es auch als „Loser“, „Null“ übersetzt. Irgendwas an dieser Liebe ist nach außen nicht nachvollziehbar, scheint sich nicht zu lohnen, wenn sich einer dadurch zum kleinen Fisch macht (Schön, wie im englischen „to carry on“ noch die Liebesmüh mitzulesen ist, wenn man will). Er/sie hustet an seinen/ihren Knochen, das tut beim Lesen weh. Da, wo der Atem sein sollte, sind nun Knochen im Weg, da, wo der Atem war, ist ja bereits der Andere. Naja, zu platt und buchstäblich braucht man hier nicht zu werden, aber es ist schon beklemmend, dass da jemandem, der in sich viel Platz für jemand anderen geschaffen hat, Fleisch und Knochen durcheinandergeraten und ihm Letztere im Halse stecken. Vernunft sieht anders aus.
      Als Kontrast zu all dem Durcheinander werden die Knochen des Anderen zusammengezählt, aufgelistet:

      I’m counting up your bones
      Inside of me
      Inside of me
      Inside of me
      Inside of me

      Eine rührende Überleitung zur nächsten Strophe: Das „I“ des ersten „Inside“ ist langgezogen und hängt ein wenig zittrig in der Luft, bis der Anfangsrhythmus wieder einsetzt. Danach wird das „Inside of me“ wiederholt, fast ein bisschen beschwörend, wie um sich zu vergewissern, dass der Andere wirklich noch da drinnen ist. Das Aufzählen der Knochen ist ein Versuch, zu ordnen, zu objektivieren, sich Übersicht zu verschaffen, nichts zu vergessen. (Im Song „I Write Down Lists“ vom Album „You Follow Me“ taucht dieses Thema übrigens wieder auf.) Man weiß nicht so recht, ob der Andere tot ist oder auf andere Weise perdü, aber er hat massive Unordnung hinterlassen.

      Wieder trabt der Song an, aber huch, nun wird der Spieß umgedreht:

      Your bones fall in
      Your bones fall out
      I’m cool as silk
      Beside your heart

      Wie passt das zum Vorangegangenen? Ich habe noch keine Idee dazu, ihr?

      A dance we weave beneath our skin
      I keep you in me where the breath had been

      Why’s a minnow washing out the linen
      Tumbling and left to dry alone

      I’m counting up your bones
      I’m counting up your bones

      Noch ein rätselhaftes Bild zum Schluss: Der kleine Fisch wäscht das Bettzeug/schmutzige Wäsche? Vielleicht ein weiterer Versuch, Ordnung zu schaffen. Das „tumbling“ kann sich sowohl aufs Leinen als auch auf die Wäscherin beziehen, denn es kann auch „fallen“, „taumeln“ oder „auf Talfahrt sein“ bedeuten. Und mit „leave to dry“ ist wohl auch eher die nach dem Tanz hängengelassene Wäscherin als ein Laken gemeint. Hm.

      Resümee: Sperriger Song über Spuren, die andere im eigenen Leben hinterlassen? Andere Ideen? Meine aktuelle Signatur trifft es auch ganz gut.

      --

      the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
      #6841059  | PERMALINK

      go1
      Gang of One

      Registriert seit: 03.11.2004

      Beiträge: 5,625

      Großartig! Ein hervorragender Text von Dir, Carrot Flower. Ich mochte immer das Geheimnisvolle dieses Songs, den Aufbau aus verschiedenen Teilen, die Melodien, die Klangfarben, die Atmosphäre, aber an eine Interpretation der lyrics hätte ich mich nicht herangetraut. Dein Interpretationsversuch dürfte ziemlich definitiv sein, denn das ist offenbar kein Song, der sich völlig aufklären lässt; er bleibt dunkel und rätselhaft und das ist auch sein Reiz. Bevor ich Deinen Text gelesen habe, hatte ich gar keine Idee, worum es gehen könnte, jetzt habe ich zumindest eine Ahnung, das ist ja schon mal was.

      Schon die Deutung der Anfangszeilen („offenbar löst sich da in jemandem das auf, was ihn stabil erhielt“) finde ich plausibel, auch die Deutung des „Aufzählens der Knochen“ als Selbstvergewisserung. Wirklich deutlich sind für mich nur zwei Motive: Zum einen die Verschmelzung bis zur Identität („Your bones glide in, a silent tear that mingles marrow when you disappear“ – ich meine auch, dass sie von einem Riss singt, nicht von einer Träne; und „I keep you in me where the breath had been“) – wozu dann auch der Stellenwechsel passt („Your bones… / I’m cool…“). Und andererseits der Spott der anderen („I can hear them laugh and call me minnow“), der das lyrische Ich wohl auch trifft, da es die Bezeichnung übernimmt („Why’s a minnow washing out the linen“). Und es sieht auch für mich so aus, als sei das Ich am Ende allein und das Gegenüber verschwunden, nur noch ideell vorhanden, dort wo vorher der Atem war, der ja für Leben steht. Ich weiß nicht genau, was dem Ich widerfahren ist, aber man merkt, es war eine erschütternde Erfahrung.

      Die Frage danach, wie das warme Herz zu den Knochen passt, kann ich auch nicht beantworten. Ich werde mir Deinen schönen Text nochmal in Ruhe durchlesen, vielleicht kommt mir ja noch eine Idee.

      --

      To Hell with Poverty
      #6841061  | PERMALINK

      go1
      Gang of One

      Registriert seit: 03.11.2004

      Beiträge: 5,625

      Carrot FlowerResümee: Sperriger Song über Spuren, die andere im eigenen Leben hinterlassen? Andere Ideen?

      Die Deutung, die mir noch einfällt, klingt nach Dr. Freud, aber ich teile sie trotzdem mit, if you don’t mind: Die Erfahrung, die der Song nachbildet, könnte die einer Verschmelzung mit einem anderen Ich sein (also einer extremen Nähe und Abhängigkeit), die ambivalent erlebt wird, einerseits genussvoll (die lebhafte Musik zu „the dance we weave beneath our skin“) und andererseits als bedrohlich (die Knochensymbolik, die an den Totentanz denken lässt). Die anatomische Auflösung („my bones fall in, my bones fall out“) wäre dann eine Metapher für psychische Instabilität. Vielleicht ist das weit hergeholt, aber die Bildlichkeit des Songs legt für mich nahe, dass es um eine verstörende oder verunsichernde Erfahrung geht. Dazu würde dann das Zählen oder Auszählen der Knochen (des anderen) als Ordnungsversuch passen. Na ja, „Vernunft sieht anders aus“, wie Du geschrieben hast – das wäre eine Deutung, die in die Richtung geht. Das Schöne ist aber, dass der Song vieldeutig ist und man sich verschiedene Gedanken dazu machen kann. Er gibt sein Geheimnis nicht so leicht preis.

      --

      To Hell with Poverty
      #6841063  | PERMALINK

      carrot-flower
      Moderator

      Registriert seit: 26.09.2007

      Beiträge: 3,122

      Vielen Dank fürs Lesen und Mitdeuten, Go1; du bringst vieles aus meiner noch etwas mäandernden Interpretation toll auf den Punkt!

      Einzig den Punkt mit dem Perspektivenwechsel kann ich noch nicht so recht nachvollziehen, es sei denn, man versteht die Identität als Wunschbild des lyrischen Ichs, das ja sonst tatsächlich eher passiv, vom Anderen bestimmt und instabil wirkt.

      Ich für meinen Teil muss den Song jetzt erst einmal ein Weilchen ruhen lassen (das heißt, ihn eine Weile nicht hören), denn wie schon oben geschrieben, Knochenzählen ist ganz schlecht für die Magie :-)

      --

      the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
      #6841065  | PERMALINK

      irrlicht
      Nihil

      Registriert seit: 08.07.2007

      Beiträge: 31,188

      Bei mir auch 20.

      1. Outlaster
      2. I’ve been out walking
      3. Superstar
      4. What’s out there
      5. Wakes
      6. The day I would bury you
      7. Stormy weather
      8. You’re a holy man
      9. The body
      10. Lee

      11. Counting up your bones
      12. On teasing
      13. „Odd“ said the doe
      14. I write down lists
      15. I go with him
      16. Bird of Cuzco
      17. I say that I will go
      18. Our discussion
      19. You can take your time
      20. We never talked

      --

      Hold on Magnolia to that great highway moon
    Ansicht von 13 Beiträgen - 1 bis 13 (von insgesamt 13)

    Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.